Donnerstag, 18. April, 2024

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Einsamkeit nach Trennung: Frauen schildern, was hilft

Sich nach einer Trennung einsam fühlen: Das kennen Millionen Frauen weltweit. Dabei kommt es häufig gar nicht darauf an, wer sich von wem getrennt hat. Allein die gewohnte Routine der Partnerschaft, die von jetzt auf gleich wegfällt, kann traurige Gefühle und auch Einsamkeit auslösen. Am schlimmsten empfinden es natürlich jene Frauen, die verlassen wurden. Hier mischt sich in die ungeliebte Emotion sehr oft auch noch plagender Liebeskummer. Eine ungute Symbiose, die man letztlich nur mit Stärke, Willen und Zuversicht aufbrechen kann.

Was man nagenden Einsamkeitsgefühlen entgegensetzt, das wissen am besten jene, die solche Situationen auch schon durchleben mussten. Und so ermutigen sich Frauen im Netz gegenseitig dazu, der Einsamkeit nach einer Trennung ganz gezielt zu entrinnen.

Eine Frau schildert die Einsamkeit nach ihrer Trennung

Aktuell tun sie das als Reaktion auf einen Threadt, den eine Frau in einem Forum online gestellt hat, die ihren Partner verlassen hat und sich im neuen Alltag ziemlich einsam fühlt. Zitat:

“(…)Hallo, ich habe mich vor einigen Wochen von meinem Partner getrennt. Wir waren 14 Jahre zusammen. Nun ist er ausgezogen. Einerseits bin ich sehr froh und andererseits fühle ich mich so einsam. Die Rituale fehlen und wenn ich nach Hause komme ist niemand da. Kennt Ihr das? Habt Ihr Tipps?(…)”

Keine Kompromisse machen und dem Ganzen Zeit geben: Das ist einer der ersten Ratschläge einer Frau, die der Posting-Erstellerin antwortet. Obwohl selbst kein Single, gibt sie Einblick in ihre Auszeiten und Auftank-Momente, die sie für sich genießt, wenn der Partner nicht da ist. Sie schreibt (Rechtschreibung immer im Original):

“(…)ich denke, dass das, was du da gerade durchlebst, ganz normal ist. Auch wenn die Trennung der richtige Schritt war und man froh ist, wenn sie dann auch räumlich vollzogen wurde – der Mensch ist halt doch irgendwo ein “Gewohnheitstier”. Da fühlt es sich sicher erstmal seltsam an, wenn einige Rituale wegfallen, erst recht nach der langen gemeinsam verbrachten Zeit. Meine Tipps:(…)Nimm dir bewusst auch Zeit, in dich reinzuhören: Was tut mir gerade jetzt gut? Oder auch: Was mache ich eigentlich gerne, habe es aber aus Rücksicht auf den Partner nie oder viel zu selten getan?

Das Schöne ist: auf ihn musst du jetzt keine Rücksicht mehr nehmen. Ich mache das in kleinerem Ausmaß, wenn mein Partner über mehrere Tage nicht da ist. Da koche ich mir das Essen, das er nicht mag, lasse meine Lieblingsmusik laufen und singe lauthals mit (sorry Nachbarn), kann das im Fernsehen anschauen, was mich interessiert und ihn überhaupt nicht, gehe allein in Ausstellungen oder setze mich ins Auto oder in den Zug und schau mir irgendeine Stadt in der Nähe an, die mich schon immer interessiert hat…

Einfach mal keine Kompromisse machen!(…)”

Neue Rituale finden – das empfiehlt eine andere Userin. Sie plädiert außerdem dafür, sich ganz in die Welt der Literatur zu begeben, da man bei dieser Tätigkeit alles um sich herum vergisst. Ein guter Tipp, der auch immer wieder im Zusammenhang mit Liebeskummer erwähnt wird.

Lesen hilft ungemein dabei, sich abzulenken

Jeder, der schon mal grausames Herzeleid hatte, weiß: Ein spannendes Buch zu lesen, lenkt zumindest zeitweise von beißendem Liebeskummer ab. Und obwohl Frauen bekanntlich multitasking-fähig sind, kann man nicht gleichzeitig vor Liebeskummer weinen und konzentriert ein Buch lesen. Die Userin schreibt:

“(…)Liest du gerne Bücher?(…)Ich zum Beispiel lese sehr gerne. In einem Roman lässt es sich wundervoll in andere Welten ziehen und sich von der Geschichte fesseln. In einem Sachbuch kannst du viel lernen, dein Wissen erweitern, neue Lebensweisheiten entdecken oder dich mit deinen eigenen Verhaltensmustern auseinander setzen. Vor meinen Kindern hatte ich kein Problem damit mich stundenlang in Bücher zu vertiefen.(…)”

Wer also unter Einsamkeit und Liebeskummer oder unter einem von beiden leidet, tut tatsächlich gut daran, sich einen spannenden Thriller, eine Biographie oder einfach auch nur einen leichten Roman (kein Liebesroman!) zu schnappen und sich darin zu vertiefen. Man wird schnell merken, dass gutes Lesefutter wirklich ablenkt. Und wenn auch nur für zwei, drei Stunden. Völlig egal! Ablenkung ist Ablenkung und davon braucht man bei seelischem Stress sehr viel.

Aktiv rausgehen und der Einsamkeit zuhause entrinnen!

Das gilt auch für den aktiven Perspektiv-Wechsel. Also rausgehen, nicht daheim bleiben. Hierzu gibt es auf den eingangs erwähnten Threadt noch den Tipp, tanzen zu gehen respektive eine neue Tanzart zu erlernen. Eine Userin schildert hierzu ihre eigenen Erfahrungen mit einem Salsa-Kurs:

“(…)Wir waren nach kurzer Zeit ein lustiger, bunter Salsa-Freundeskreis und waren auch außerhalb unserer Tanzschule auf Tanzveranstaltungen oder mal ohne Tanzen einfach nur im Restaurant was Essen. Mir hat das sehr gut getan und ich konnte viel lernen. Spannend fand ich damals schon, dass auch einige Ü40 Menschen dabei waren die frisch geschieden oder erst 2-3 Jahre geschieden waren. Kann mich noch an zwei Männer und eine Frau erinnern. Sie kamen alle mehr oder weniger schüchtern, verunsichert, teils verbittert an und nach wenigen Monaten hat man richtig beobachten können wie sich eine gewisse Lebensfreude und “Jugendlichkeit” eingestellt hatte.(…)”

Sich selbst etwas Gutes tun oder Schönes gönnen, exzessiv lesen oder/und tanzen: Drei Tipps, die sich vielleicht zum Teil abgedroschen anhören, die aber – das zeigt auch die Erfahrung der Userinnen – definitiv helfen können, der Einsamkeit zu entrinnen und sich nach einer Trennung neu zu erfinden.

Hobbys, Tätigkeiten und Rituale, die man noch nie zuvor ausprobiert hat, helfen nicht nur bei der Ablenkung von einer emotional belasteten Trennung, nein: Sie können auch dazu beitragen, sich als frisch gebackener Single eine völlig neue Alltagsstruktur aufzubauen.

Als Single neue Alltagsstrukturen etablieren

Und diese Struktur ist es am Ende, die dafür sorgt, dass der Kummer mit jedem Tag blasser und sich die Lebensfreude täglich mehr einstellen wird.

Zumindest auf einen der aufgezählten Tipps sollte sich, wer unter Einsamkeit leidet, mal einlassen. Und wer weiß?! Vielleicht ergibt sich daraus noch die eine oder andere Freizeitaktivität oder gar Bekanntschaft, die die negativen Gefühle des Alleinseins zur Makulatur machen?! Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Quelle: Forum urbia.de, 27./28.4.23 / Kommentare von “DieKati” und “Keks25”

Bild: stock.adobe.com / robsonphoto
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