Samstag, 27. Juli, 2024
Start Blog Seite 117

Wahnsinn! Wolle Petry mit Schlagern zurück – auch Duett mit Heino

0

Was war das für ein Hammer für eingefleischte Wolfgang-Petry-Fans, als der Kult-Sänger 2006 den Abschied von der Bühne kundtat!

Zwar tauchte er vor wenigen Jahren wieder am Entertainment-Himmel auf, aber eher dezent. So wurde er beispielsweise bei einem nach ihm benannten Musical gesichtet und veröffentlichte unter einem Pseudonym auch englischsprachige Songs. Gastauftritte im Video seines Sohnes Achim und ein Album mit Neuinterpretationen alter Songs, das 2015 herauskam, waren ebenfalls lange nach seinem Abschied angesagt, doch wahrscheinlich bekamen all das nur ganz treue Petry-Fans mit.

In der Öffentlichkeit war er weiterhin eher nicht präsent.

Das soll sich jetzt aber ändern! Wahrscheinlich hat der Star aus dem Pott genug vom ruhigen Leben und will es nochmal wissen. Es geht ihm hier wahrscheinlich wie so vielen Sanges-Dinos, die irgendwann dann doch das Rampenlicht vermissen. Man denke nur an Howard Carpendale, der auch einst seinen Abschied bekannt gab und nach einigen Jahren doch wieder auf der Bühne zurück war.

Die Fans von Wolfgang Petry jedenfalls wird es wohl freuen, dass der Sänger sogar noch in diesem Jahr von sich reden machen will.

So schreibt n-tv.de über Petry folgendes:

“Jetzt jedoch ist es an der Zeit, dass er wieder zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Am 30. November erscheint sein neues Studioalbum “Genau jetzt!” – ein Comeback mit deutschsprachigem Schlager. (…) Der Albumtitel ‘Genau jetzt!’ bringt es wirklich auf den Punkt”, so der gebürtige Kölner über die 15 neuen Songs. “Durch meine Studioarbeiten mit meinem Team und einigen Kollegen sind in den letzten Monaten viele sehr unterschiedliche Titel entstanden – und die müssen genau jetzt raus”, sagt der mittlerweile 67-Jährige. Er sei gespannt, wie die Reaktionen ausfielen.“

Nun – am meisten dürfte er wohl auch neugierig darauf sein, was seine Fan-Schar zu einem eher ungewöhnlichen musikalischen Projekt sagt, dass irgendwie so ganz aus dem Petry` ìschen Rahmen fällt: ein Duett mit Heino!

Wie es dazu kam, kann man auf schlager.de nachlesen, Zitat:

„Heino gegenüber der “BILD”: “Vor einigen Monaten habe ich Wolfgang kontaktiert, weil ich mit ihm ein Duett für mein neues Album aufnehmen wollte. Er ist ja einer meiner Lieblingssänger.”(…) Sofort nahm Petry die Idee und ihm war sofort klar: “Das mache ich!”

Na da! Man darf gespannt sein….Auch darauf, wie sich die Konzerte von Wolfgang Petry nunmehr gestalten. Immerhin ist der beliebte Sänger auch reifer geworden – die Mähne jedenfalls und auch die vielen Freundschaftsbändchen sind weg, der Künstler zeigt sich meist mit kurzen Haaren und Basecap.

Dass aber auch ein reiferes Alter immer auch mit einem „Kein bisschen leiser“ daherkommen kann, wird mit Petrys neuem Sangespartner aufs Beste bestätigt: dem Duett mit olle Heino!

Warten wir es mal ab und lassen uns überraschen! Einen kleinen Vorgeschmack hat jedenfalls das Portal Schlager.de schon einmal zur Verfügung gestellt und zwar hier.

Hören Sie mal rein! Und ansonsten – freuen wir uns auf den neuen „Wahnsinn“!

Bildnachweis: (c) dpa – Fotoreport

Nachweise Zitate und Video: n-tv.de und schlager.de

Herbstlook – klassisch währt am längsten!

0

Oder: warum ich mit den ständig neuen Trends nichts anfangen kann!

Auch das hätte meine Überschrift sein können. Denn: kaum sind die heißen Sommertage vorbei, begegnen einem überall Bilder und Videos mit dem angesagten Herbstlook großer Designer. Wie immer wird das als “Trend” verkauft.

Doch  mal ehrlich: auf den meisten Fotos sind mürrisch drein schauende Frauen oder Mädchen zu sehen, die Kleider am Leib tragen, mit der die Frau von nebenan nicht mal zum Briefkasten laufen würde. Und die Models, die diese Trends vorstellen, sehen ganz oft krank aus oder sind – wahrscheinlich ist das eine bewusste Auswahl – häufig eher unattraktiv.

Vor allem in sehr teuren Hochglanzmagazinen begegnet man diesem Paradox ständig: das Medium selbst richtet sich an die gutsituierte, im Leben stehende, Frau, aber auf den Bildern der Modestrecke oder/und in den Anzeigen im Heft sind Outfits an superjungen, dürren Mädchen zu sehen, die eher nicht tragbar – und oft auch nicht schön – sind.

Viele Models wirken zudem magersüchtig oder sehen aus wie Junkies – im Zusammenhang mit den oft sehr hässlich wirkenden Outfits verstärkt das die negative Wahrnehmung noch.

Am besten kann man sich von derlei Szenerien im Internet ein Bild machen, zum Beispiel beim Flaggschiff aller Modemagazine, der Vogue.

Für mich ist kein einziges dieser Outfits tragbar, geschweige denn, dass sie mir gefallen.

Ich nehme an, dass ich diese Auffassung mit ganz vielen Frauen teile und möchte deshalb eine Lanze für den klassischen Look brechen – für mich persönlich immer schon, zu jeder Jahreszeit, DIE gute Wahl schlechthin.

Und: man muss nicht permanent neu kaufen, klassische Stücke sind über viele Jahre, oft auch Jahrzehnte, modern.

Aber weil man sich als Frau ja immer mal – vor allem zu Saisonbeginn – was Schönes gönnen möchte, zieht man meist im Frühjahr und im Herbst los, um neue Klamotten zu kaufen oder shoppt im Internet. Ich habe ein Großteil meiner Kleidung früher fast ausschließlich bei ELEGANCE geordert, leider gibt es dieses Versandhaus nicht mehr.

Hier setzte man seinerzeit zum Großteil auf klassische Mode, was mir supergut gefiel. Bis heute habe ich Teile dieser Marke, die kein bißchen out sind, im Kleiderschrank hängen. Da ich mich natürlich, nachdem das Unternehmen eingestellt wurde, alternativ umgeschaut  habe, bin ich unter anderem auf MADELEINE gestoßen – hier kann ich nahtlos an meinen einstigen Favorit ELEGANCE anknüpfen.

Um zu verdeutlichen, was ich mit dem Klassik-Look meine, habe ich diesen Artikel hier mit Bildmaterial aus aktuellen MADELEINE-Kollektionen versehen, denn das ist alles genau der Stil, den ich liebe!

Deshalb also weiter mit den Tipps zur aktuellen Herbstkleidung.

Hier ist, wer auf klassisch setzt, mit sogenannten Basics supergut beraten. Die da heißen: klassische schwarze Hosen im schlanken Look, Pullover oder Langarm-Shirts in Uni-Farben und natürlich den guten, alten Trenchcoat. Parallel dazu oder statt dessen kann man auch zu einer chicken Steppjacke (siehe Bild oben) greifen – ebenso ein Klassiker, der irgendwie nie out wird.

 

Auch bei abendlichen Privat- oder Business-Terminen kann man mit der klassischen Schiene supergut punkten – und Weiblichkeit zeigen. Finde ich zumindest. So in der Art wie auf dem Foto links stelle ich mir beispielsweise ein klassisches Abendoutfit für eine abendliche Veranstaltung mitten in der Woche vor. Sowohl Oberteil als auch Unterteil sind so gestaltet, dass beides auch in – sagen wir – drei Jahren niemals out ist! Was will man (FRAU) mehr?

Dass Kleidung dieses Kalibers natürlich nicht unbedingt zum Schnäppchenpreis zu haben ist, steht fest, aber offen gesagt, hat sich hier das Sprichwort “Wer billig kauf, kauft zweimal” doch noch immer bewahrheitet – finden Sie nicht? Wer hat nicht schon auch mal in Sachen Kleidung -zig Schnäppchen geshoppt, nur um sich ein paar Monate später darüber zu ärgern, dass entweder die Nähte aufgehen, der Knopf an der Hose abfällt oder das Teil nach der ersten Wäsche ausleiert?

Mir zumindest ist das in früheren Jahren häufig so ergangen. Meist mit Teilen aus den üblichen Klamotten-Billig-Ketten, in denen man als sehr junge Frau ja doch immer mal kaufte und auch später noch so manchem Sonderangebot erlag….

Das hat sich bei mir alles erledigt! Einfach, weil es nichts bringt. Man hat an diesen Stücken ganz oft keine Freude, weil die Lebensdauer gering ist.

Ich fahre viel besser mit meiner Basic-Garderobe aus Klassikern, die ich alljährlich um weitere schöne Teile ergänze. Natürlich klassisch – denn für mich währt dieser Look einfach am längsten.

Zudem kann ich mich als im Leben stehende Frau viel mehr mit den Models von MADELEINE & Co. identifizieren, als mit den angeblichen Laufsteg-Schönheiten der Designer, deren Kollektionen jedes Jahr aufs Neue als DER Trend schlechthin gefeiert werden.

Und dass das sehr wahrscheinlich auch Frauen so sehen, die über ein sehr üppiges Budget für Klamotten verfügen, kann man erahnen, wenn man mal auf einen Kaffee im nächsten Luxushotel vorbeischaut. Dort sind die Ladies nämlich so gut wie alle eher im Klassik-Look zu sehen, als dass sie in Teile gehüllt sind, die man in der VOGUE oder in der ELLE sieht.

Warum wohl?!

Bildnachweis: MADELEINE Mode GmbH

 

 

 

 

Bierzelt & Dirndl – Oktoberfest spielt große Rolle beim Online-Dating

0

Wies`n, Bier und gute Laune – dafür ist das Oktoberfest bekannt. Und natürlich als ein Treffpunkt unzähliger Singles. So manche Frau (und auch so mancher Mann) hat hier schon das passende Gegenstück gefunden, mal für`s Leben, mal für eine Nacht.

Überraschend ist es jedoch, dass die große Bayern-Sause auf der Wies`n auch online, beim Dating im Internet, eine große Rolle spielt.

Das legt zumindest die Erhebung eines Online-Vergleichs-Portals nahe. Hier wurden die Dating-Gepflogenheiten von weiblichen und männlichen Singles aus verschiedenen Ländern, im Zusammenhang mit dem Oktoberfest, beleuchtet.

Die Ergebnisse reichen von überraschend bis –  nun ja – auch etwas skurril…!

Lesen Sie selbst. Den ganzen Beitrag dazu finden Sie hier.

Bildnachweis: pexels.com

Alles Tupper, oder was? Kolumne von Barbara Edelmann

0

„Wie nennt man die Angewohnheit, alle Lebensmittel in Plastikdosen zu verpacken?: Tupperkulose!“ las ich neulich bei Facebook und musste schallend lachen. Kennen Sie das auch? Sie haben eine oder mehrere Freundinnen, die sich nebenher etwas verdienen wollen. Selbstverständlich unterstützen Sie das nach Kräften, weil Sie eine gute Freundin sind.

Und plötzlich sitzen Sie auf einer Menge Partys herum, an deren Ende es immer darum geht, dass Sie etwas einkaufen. Im Grunde genommen wäre „Verkaufsveranstaltung mit Schnittchen“ die richtige Bezeichnung, aber „Party“ klingt einfach besser, obwohl ich dort noch nie jemanden habe tanzen gesehen.

Vorweg: Ich liebe zum Beispiel Tupperware. Hätten Sie mir vor 30 Jahren erzählt, dass ich mal so viele Schüsseln und Behälter dieser Firma horte, dass ich keine Schranktür mehr gefahrlos öffnen kann, ohne mindestens zwei oder mehr von den Dingern auf die Nase zu kriegen, weil sie mir entgegenpurzeln, hätte ich Sie ausgelacht.

Aber irgendwann – vor vielen Jahren – konnte ich den Einladungen nicht mehr ausweichen. Die Einschläge kamen immer näher, ich kriegte so viele Aufforderungen per Postkarte, Telefon oder über den Gartenzaun hinweg (die Nachbarin…), dass es unmöglich war, alle abzulehnen. Und so landete ich in grauer Vorzeit auf meiner allerersten „Party“.

Seitdem kann ich nicht mehr damit aufhören.

Die Dame buk damals für uns einen Kuchen in der Mikrowelle (wollte ich auch!!), formte kugelrunde Snacks aus Blätterteig mit Haselnussfüllung (hab ich!), briet Pfannkuchen, indem sie alle Zutaten für den Teig in eine Dose warf und schüttelte (hab ich) und machte einen Braten (hab ich, ist ja klar.) Außerdem rollte sie Plätzchenteig geschickt mit einer schneeweißen wassergekühlten Nudelrolle (hab ich) und schnitt Zwiebeln auf einem wirklich innovativen Brett. (hab ich).

Was ich mittlerweile nicht mehr habe, ist Platz.

Es gibt ziemlich wenig, das man mit den Artikeln dieser Firma nicht machen kann, das weiß jeder. Und wenn ich wirklich mal einen dieser Behälter verleihen muss („Die brauche ich unbedingt wieder, die sind nicht aus dem Supermarkt, das ist Tupperware!“), dann rufe ich denjenigen mindestens einmal in der Woche an zur Erinnerung. Meine Tupperware ist mir heilig.

Auch meine Schwiegermutter gehört zum Kreis der Frauen mit „Tupperkulose“, und wenn sie mir Essen hierlässt, dann schickt sie mir spätestens am nächsten Tag eine SMS mit dem Inhalt: „Die blaue Tupperschüssel mit dem hellgrünen Deckel ist meine. Und denk bitte an die Mikrowellenbehälter und den Eidgenossen!“

Wir kennen unsere Schüsseln auswendig und jeden einzelnen Kratzer daran auch.

Aber mit Tupperware ist es in meinem Fall leider nicht getan. Eine meiner Bekannten verkauft seit neuestem Kerzen, die rückstandsfrei verbrennen, eine andere Putzmittel, die nächste sündteure Hautpflege-Produkte, und die letzte hübsche Dessous und äääh… sonstige Dinge. Auch die Herrschaften, die an meine Tür klingeln und mir etwas verkaufen wollen, darf man nicht vergessen. Bis auf die Zeugen Jehovas, die sind immer sehr distinguiert und wollen eigentlich etwas da lassen.

Seit Jahrzehnten (doch wirklich!) klingelt einmal im halben Jahr ein älterer Herr mit graumelierten Schläfen im perfekt sitzenden Zweireiher und möchte meine Teppiche probesaugen. Er ist höflich, aber bestimmt und lässt sich nur schwer abwimmeln. Ein paar Mal war ich schon in Versuchung, ihn reinzulassen, denn ich habe Haustiere, und er wäre eine Weile beschäftigt gewesen, aber ich habe nicht gern fremde Leute in der Wohnung.

Bei seinem letzten Besuch erklärte ich mit einem beschämten Augenaufschlag:

„Tut mir leid, mein Mann hat mir verboten, an der Haustür was zu kaufen.“ Seitdem war er nicht mehr da.

Das hat er akzeptiert. Der Herr ist um die 60 und erinnert sich noch an die Zeiten, in denen Männer ihren Frauen irgendwas verbieten durften. Ich hab mich ein bisschen geschämt, weil ich gelogen habe, aber das war es wert.

Wesentlich anfälliger als für Staubsauger zum Preis eines Gebrauchtswagens bin ich für Tiefkühl-Kost. Sie wissen schon: die Herren mit den Kitteln in einheitlicher Farbe, die regelmäßig läuten und wissen wollen, ob man nicht doch zwei gefüllte Eichhörnchen mit Knödeln oder Cappuccino-Ravioli mit Salbei-Pesto bei ihnen bestellen möchte. Weil sie doch nur alle vier Wochen vorbeischauen und das Zeug direkt ins Haus liefern.

Mittlerweile war ich Kundin bei mehreren Firmen, denn ich kann schlecht „Nein“ sagen. Das sieht immer alles so gut aus im Katalog, und die Lieferanten sind unglaublich höflich. Darum kommt mein Mann öfter zu exotischen Mahlzeiten wie Straußen-Steak oder indischen Linsengerichten. Anfangs hab ich immer noch behauptet, ich hätte das selbst gekocht, aber es war nix angebrannt und alles einwandfrei, darum durchschaute er das Theater relativ schnell.

Jeden Monat nehme ich mir vor: „Diesmal kaufst du nix.“ Aber die schauen einen immer so treuherzig an, und so türmt sich in meinem Gefrierschrank von Gemüse bis zum Seelachs alles, was gut und teuer ist. Die Herren lassen Ausreden aller Art nicht gelten, sogar wenn ich die Tür der Gefriere öffne und sage: „Gucken Sie  mal, da passt kein Blatt mehr dazwischen, wie soll ich denn noch eine 3-Kilo-Lasagne reindrücken? Ich hab ja noch nicht mal den Krokodil-Braten vom letzten Jahr geschafft.“

Aber das kriege ich irgendwann noch in den Griff. Ich kenne diese Leute ja nicht, im Gegensatz zu meinen Freundinnen, die alle in ihrer neuen Verkaufstätigkeit voll und ganz aufgehen. So wie mein Portemonnaie auch…

Darum sitze ich seit Jahren auf Gartenstühlen in Wohnzimmern, umringt von neuen weiblichen Bekannten, während mir Cremes ins Gesicht gerieben werden oder beobachte staunend, wie eine Dame meinem alten Schurwollteppich mit „Hauruck“-Produkten zu neuem Glanz verhilft. Oder ich suche verzweifelt die Streichhölzer vom letzten Weihnachten, weil auf meinem Tisch 60 Kerzen drapiert sind, die angeblich alle ganz toll brennen. Wenn ich es schaffe, sie anzuzünden.

Männer sieht man so gut wie nie auf solchen Partys, zumindest ist das meine Erfahrung nach vielen Jahrzehnten. Allerdings wären sie an Dessous-Partys alle sehr interessiert gewesen, nur dürfen sie da nicht kommen.

Aber bis auf Tupperware habe ich einfach kein Glück mit den Produkten, die ich auf diesen coolen Partys kaufe.

Dabei hab ich mich so frisch und verjüngt gefühlt, als Theresa mir vor Monaten ein Pfund der neuen supertollen Nachtcreme ins Gesicht schmierte. Theresa versichert mir, alle würden mich für höchstens 25 halten, wenn ich ab sofort vier Wochen am Stück die neue Creme zum Sonder-Einführungspreis von 140 € pro Tiegel benützte.

Natürlich kaufte ich eine. Und eine Reinigungslotion. Und das Augenöl. Den Kassenzettel versteckte ich vor meinem Mann, sonst hätte der vermutlich Sauerstoff und einen Defibrillator gebraucht.

Nach drei Tagen mit der neuen Creme war mein Gesicht von stattlichen Pusteln bedeckt, die schneller wuchsen als die deutsche Staatsverschuldung, und es stellte sich heraus, dass ich die Produkte dieser Firma nicht vertrug. Also verschenkte ich sie wieder, was nicht so einfach war, wie es sich anhört. Bei Gratis-Geschenken sind viele Leute misstrauisch, und mein mit Pusteln übersätes Gesicht sprach für sich.

Meine Einkäufe auf der „Putz-Party“ waren ähnlich erfolglos.

Sieglinde säuberte vor 5 staunenden Augenpaaren meinen Gabbeh-Teppich, bis er aussah wie frisch gekauft. Oder geknüpft.

„Reinigt alles!“ versicherte sie mit strahlendem Lächeln, also schlug ich zu, in der Größenordnung des Militäretats eines kleinen mittelamerikanischen Landes, versteckte wieder den Kassenzettel und freute mich, dass ich künftig nie mehr Angst vor Flecken im Orient-Teppich haben musste.

Als ich allerdings eine Woche später meine Fenster mit dem Zeug (genau nach Vorschrift) putzte, sahen die hinterher aus, als hätte sie ein Tyrannosaurus Rex mit schwerer Parodontose abgeleckt.

Also stellte ich enttäuscht die monströse Flasche im Gegenwert einer schicken Handtasche von „Picard“ ins Gartenhäuschen und warte seitdem auf eine günstige Gelegenheit. Vielleicht kommt die von gegenüber ja mal zu mir, weil ihr die Reinigungsmittel ausgegangen sind. Die hat genügend Zeit, immer vor der Haustür rumzubrüllen, also kann sie auch ihre Fenster zweimal saubermachen.

Der gönne ich das.

Es ist wie es ist: Man kauft immer etwas ein auf diesen Partys, ich habe noch nie erlebt, dass jemand gegangen ist, ohne wenigstens ein einziges Teil zu bestellen.

Die wenigsten kommen ja vorbei, weil sie neugierig auf die Produkte sind, sondern weil sie a) die Einladung aus verschiedenen Gründen nicht ablehnen können oder b) wegen a). Ja, genau.

Zu solchen Partys einladen kann nur jemand, der genügend Guthaben bei der „Gefälligkeitsbank“ gesammelt hat („Tust du mir einen Gefallen, hast du wieder einen bei mir gut“.) Das funktioniert seit Jahrzehnten so und wird immer so bleiben. Dann kommen sie, weil sie einem was schulden. Aber der Zweck heiligt die Mittel. Und die Putzmittel.

Jedes Mal nehme ich mir vor: „Höchstens ein einziges Teil, Barbara, ok?“

Und jedes Mal werden mir anschließend lastwagenweise Behälter, Kartoffelschäler, Body-Lotions oder Allzweckreiniger geliefert, mit denen ich ganz offensichtlich als einziger Mensch auf diesem Planeten unfähig bin, umzugehen.

„Wir müssen mal was anderes machen“ sagte ich darum neulich zu meinen vier Freundinnen, als wir beim Apfelkuchen zusammensaßen und über unsere Männer herzogen.

„Immer kaufen wir viel zu viel auf diesen Veranstaltungen ein. Lasst uns doch mal eine Tausch-Party mit Klamotten machen!“

Alle fanden, es wäre eine super Idee, Kleidung, die man selbst nicht mehr tragen möchte oder kann, gegen was zu tauschen, das gut erhalten ist und einem gefällt.

Also trafen wir uns eine Woche später an einem Freitagabend. Jede von uns hatte mehrere Säcke mit abgelegten Sachen dabei.

Und dann… stellte sich heraus, dass wir nicht weiter als von Wand bis Tapete gedacht hatten, denn wir fünf sind grundverschieden. Von Kleidergröße 36 – 48 war alles dabei. Das hübsche Dirndl von Beate schlackerte an mir wie ein Kartoffelsack, dafür kam Beate in mein feuerrotes Etui-Kleid gerade mal mit dem linken Arm rein.

Wir schauten uns entgeistert an und prusteten los. Dann köpften wir ein paar Piccolo-Flaschen und machten uns einen netten Abend. Und nach dem dritten Glas hätten wir gern irgendwas gekauft, denn wir waren in Geberlaune und herrlich beschwipst.

Ich überlegte kurz, ob ich meine Kartons voller Plastikschüsseln, Reinigungsmittel und Super-Kerzen aus dem Vorratsraum holen sollte, um ein Geschäft nebenher zu machen, entschied mich dann aber dagegen, da ich das mit dem Abkassieren nicht mehr hingekriegt hätte.

Aber sollte ich wieder mal als Gastgeberin für eine dieser Partys fungieren, habe ich für mich selbst neue Grundregeln aufgestellt:

• Putze gründlich und am besten zweimal. Da kommen nur Frauen, und die sehen alles.

• Serviere Häppchen, die hübsch angerichtet sind. Da kommen nur Frauen, und die können das mindestens genauso gut wie du.

• Wenn du das erledigt hast, putze nochmal. Wie gesagt: Die sehen alles.

• Serviere massenhaft eiskalten Sekt. Sehr viel Sekt. Nach dem vierten Glas kaufen die alles, dann brauchst du selbst nichts mehr zu kaufen.

• Bleib selbst unbedingt nüchtern! Wichtig!

Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte – ich sehe gerade, ich hab schon wieder zu viel Geld im Portemonnaie. Gudrun hat mich zu einer „Hauruck“-Party eingeladen. Ich nehme den Läufer vom Flur mit, der sieht übel aus. Vielleicht gibt’s ja mittlerweile eine Flüssigkeit, mit der ich umgehen kann.

Sekt hat Gudrun ja immer zuhause. Gottseidank.

Ich wünsche Ihnen schmunzelnd eine schöne restliche Woche!

Ihre

Barbara Edelmann

Bildnachweis: pexels.com

Abnehmen: Es steht und fällt mit der Organisation der Einkäufe

0

Ein Gastbeitrag von Vera. Herbstzeit – Abnehm-Zeit. Zumindest für mich, die den Sommer über ziemlich geschlemmt hat. So gut wie jeden Nachmittag des vergangenen Super-Sommers gab es bei uns Eis und das auch immer mit einer gehörigen Portion Sahne obendrauf. Und: die vielen Schlemmereien bei diversen sommerlichen Familienfeiern und Treffen mit Freunden (Torte, Grillen und wieder Eis) haben Spuren auf meinen Hüften hinterlassen, so dass ich nun abnehmen will.

Natürlich nicht mit einer Crash-Diät oder irgendwelchen Tipps zum Abnehmen aus Frauenzeitschriften – nein: Eigentlich möchte ich nur drei, vier Kilo verlieren, um mein normales Wohlfühlgewicht wieder zu haben. Dann dürften auch meine Klamotten wieder passen.

Die Organisation einer gesunden Ernährung ist nicht ohne

Natürlich habe ich das alles schon -zigmal durch. Nach saisonalen Schlemmerphasen gehe ich regelmäßig das Projekt „Abnehmen“ an und nicht selten scheitert es an der Organisation dieses Projekts. Oder besser gesagt: an der Nicht-Organisation.

Sprich: ich plane meine Speise-Auswahl nicht im Vorfeld. Das aber sollte zwingend tun, wer etwas an Gewicht verlieren  möchte.

Denn: unterbleibt das, rutscht man sofort wieder in die alte Schiene und isst am Ende des Tages wieder die Dinge, die man doch eigentlich weglassen wollte.

Damit Sie wissen, wie ich das meine, skizziere ich das mal anhand einer typischen Situation aus meinem Leben.

Nehme ich mir zum Beispiel an einem Wochenende vor, ab der kommenden Woche mit der Gewichtsreduktion zu starten, muss ich unbedingt auch planen, was für Mahlzeiten abends (unsere Familie isst täglich abends ein warmes Essen) gekocht werden.

Die typisch deutsche Küche macht eine Gewichtsreduktion schwer

Mache ich das nicht, werden beim Familieneinkauf dann doch wieder die typischen Zutaten gekauft, aus denen dann eher fettige Mahlzeiten entstehen. Sprich: Schnitzel, Braten, Pasta und Sahnesaucen und, und, und…

Natürlich ist gegen diese Speisen nichts einzuwenden, aber wenn sie immer und immer wieder auf dem abendlichen Speisezettel stehen, wird es kaum was werden mit der Gewichtsreduktion.

Hierzu muss man sich schon anderen Mahlzeiten widmen. Rezepte dafür habe ich genug, sowohl in Kochbüchern, als auch im Internet und sogar noch aus einem Weight-Watchers-Kurs, den ich vor ewigen Zeiten mal belegt habe.

Das Geheimnis heißt nur: Planung!

Planung ist das A und O!

Sprich: wer gesünder und kalorienarmer essen will, muss sich hierfür vorher einen Plan machen. Das muss nicht kompliziert, sondern einfach nur strukturiert sein.

Klappt das nicht, klappt es mit dem ganzen Abnehmen nicht, so zumindest ist meine Erfahrung. Weil – wie erwähnt – der Einkauf dann vonstatten geht wie immer und man die Lebensmittel wenig bewusster auswählt, sondern dann doch wieder eher auf Hausmannskost setzt. Ich muss dazu  sagen, dass in unserer Familie immer schon eher nach Hausmacher Art und sehr kalorienreich gekocht wurde.

Widme ich mich beim Abnehmen dann eher fettarmen Rezepten, macht das allerdings geschmacklich überhaupt keinen Unterschied und satt wird man davon auch.

Nur – und das will ich damit sagen – will die Zubereitung einer Zucchini-Suppe schon im Vorab geplant sein, damit auf dem Abendbrot-Teller nicht schon wieder die Hackfleisch-Bulette präsent ist.

Gehe ich beim Abnehmen diesen Part diszipliniert an, ist der Rest eigentlich ein Kinderspiel.

Disziplin darf nicht fehlen

Sprich: jemand, der ein paar Kilo verlieren will, sollte seinen fettärmeren Speiseplan jeweils wöchentlich vorplanen und die Zutaten ruhig auch schon auf den Einkaufszettel schreiben.

Das funktioniert super und für mich kann ich sagen, dass ich mit dieser Disziplin, die sich reinweg auf die Planung und das Einkaufen meiner Speisen bezieht, durchweg gute Erfahrungen gemacht und beim Abnehmen auch Erfolge erzielt habe.

So ein „halbes Durchschmuggeln“ zählt hier übrigens nicht! Nach dem Motto: „na, für Montag und Dienstag plant man vor und dann mal schauen“.

Hab ich nämlich auch alles durch und nach zwei disziplinierten Tagen und im Vorab raus gesuchter Rezepte kam ich häufig schon ab Mitte der Woche ins Schludern und Pizza, Braten & Co. landeten dann wieder fröhlich im Wagen, wenn ich die Planung der fettarmen Speisen vernachlässigt habe.

Um das zu verhindern, plane ich mein Abnehmen derzeit sehr sorgfältig und suche für jeweils eine Woche im Vorab die Speisen aus, für die ich dann in der Woche meine Zutaten einkaufe.

Den inneren Schweinehund wieder und wieder überwinden

Ist hier erstmal eine gewisse Disziplin eingekehrt und setzt man dann kontinuierlich auf gesunde, eher fettarme Speisen, ist die Gewichtsreduktion eigentlich kein Thema mehr.

Denn: wie schon gesagt – satt wird man auch mit Mahlzeiten aus dem „Gesund-Kochen“-Buch.

Nur der innere Schweinehund, der sich meldet, wenn es darum geht, den Einkauf der Zutaten komplett umzustellen und ganz strikt vorzuplanen – der muss erstmal überwunden werden. Gelingt das, ist viel gewonnen!

Versuchen Sie es mal, es lohnt sich!

Bildnachweis: pexels.com

Beziehungen: EIN Thema macht viele Frauen wahnsinnig!

0

„Ist es schon Fremdgehen?“, „Genüge ich ihm nicht mehr?“, „Hat er das Interesse an mir verloren?“, “Habt ihr das ebenso in euren Beziehungen?” oder auch: „Vergleicht er?“ – diese Fragen und ähnliche mehr werden nahezu täglich in den vielen Online-Foren für Frauen im Internet gestellt.

Das Thema, um das es geht, ist auf der einen Seite ein altes und auf der anderen Seite auch wieder ein neues.

Neu deshalb, weil es täglich neue Frauen gibt, die mit dieser Thematik konfrontiert werden und für die dieses Thema dann – logischerweise – neu ist. Antworten bekommen Sie dabei oft von „alten Hasen“ oder coolen Geschlechtsgenossinnen, hier: Frauen, die auch schon (mehrfach) mit dem Thema konfrontiert wurden, das aber entweder von Anfang an oder irgendwann nicht mehr ernst nahmen beziehungsweise dahingehend niemals irgendetwas negatives für sich hineininterpretierten.

Sie ahnen es vielleicht schon, es geht um Männer in Beziehungen, die  – mehr oder weniger heimlich – Hardcore-Erotik-Filme konsumieren.

Ein Umstand, der gebundene Zeitgenossinnen in zwei Lager teilt:

die einen, die es locker sehen und häufig schon viele lange Beziehungsjahre oder verschiedene Beziehungen hinter sich haben und die anderen, für die der Konsum solcher Filme durch den Partner schon die halbe Trennung bedeutet. Neben den erwähnten Frauen, die neu mit dieser Situation konfrontiert sind, gibt es hier auch jene, die zwar lange Jahre Beziehungserfahrung haben, aber mit diesem pikanten Thema innerhalb ihrer Partnerschaft  so gar nicht umgehen können.

Und so kommt es, dass Postings mit der Botschaft: „Mein Partner schaut Pornos“ so gut wie täglich in Massen hochgeladen und dahingehende Ratschläge von Mit-Userinnen von den Betroffenen erwartet werden.

Doch was ist hier ein „guter Rat“?

Gar nicht so leicht zu beantworten, denn dadurch, dass jede Frau mit diesem Fakt anders umgeht, kann nicht pauschal DER eine gute Rat gegeben werden.

Das beweist schon die riesige Trefferquote, die einem die Google-Eingabe „Mein Mann schaut Pornos 2018“ beschert. Natürlich spuckt die Suchmaschine nicht nur Ergebnisse von 2018 aus, aber um zu mehr oder weniger aktuellen Postings zu gelangen, haben wir für unsere Recherche das Jahr 2018 einmal mit eingegeben.

Die Anzahl der Ergebnisse beträgt bei dieser Suche  4.520.000 (!) Treffer.

Man ahnt, wie viele Frauentypen dahinter stecken, die sich in einer stillen Minute an den Rechner gesetzt und ihr Problem in den digitalen Kosmos gesandt haben.

Darunter dürften unsichere Frauen ebenso sein, wie Frauen, die unter Verlustangst leiden und auch Frauen, die aufgrund ihrer Figur Komplexe haben und damit hadern, ob der Partner sie vielleicht insgeheim mit der gutgebauten Blondine aus dem Sexfilmchen vergleicht.

Natürlich wird es noch 1000 Gründe oder/und Ängste mehr geben, die betroffene Frauen an- oder umtreibt – schon deshalb kann kein Allerwelts-Ratschlag das Problem (das für die Männer meist gar keines ist) für die Frauen aus der Welt schaffen.

Wie aber sehen nun die meisten aller Fragen in Sachen „Partner und Pornos“ aus? Zumal sich mit diesem Thema – man glaubt es kaum! – schon Medien wie die Süddeutsche beschäftigen.

Nun – verallgemeindernd kann man sagen, so hier sehen sie aus, die Fragen:

„Hallo zusammen..
mein Mann streitet ab dass er pornos guckt wenn er auf der Arbeit ist… in seinem Verlauf aufm iPhone hab ich sämtliche porno Seiten gefunden… er meint dass es garnicht stimmen würde und dass es ein Virus sei .. aber ist es nicht so dass wenn man auf den Seiten drauf war die sich im Verlauf abspeichern?!
Ich bin total verzweifelt…
Was meint ihr dazu ?!
Bitte um Rat!“

Das Posting wurde im Forum von Brigitte.de erstellt, eines der größten Frauen-Foren überhaupt.

Es steht stellvertretend für unzählige mehr, denn in diesem Stil sind die meisten Threads von Frauen, die dieses Thema diskutieren und Rat einholen wollen, gehalten.

Auch das „verzweifelt sein“ ist häufig zu lesen, wenn es darum geht, dass Frauen bemerkt haben, dass der Partner Filme dieser Art schaut.

Insofern gehört diese Thematik wohl – neben Liebeskummer, Mobbing, Dating und Gewicht/Körpergefühl – zu den „heißen Eisen“, die viele, viele Frauen einfach wahnsinnig machen.

Allerdings, um abschießend doch mit einem kleinen Ratschlag aufzuwarten, dürften sich die allermeisten Frauen in Beziehungen umsonst an dem Thema reiben – denn der Großteil der Männer koppelt den Konsum solcher Filme komplett von der eigenen Beziehung/der eigenen Partnerin ab.

Wunderbar erklärt ist das im bereits oben verlinkten Artikel von lottafrei.de – betroffene Frauen sollten dort unbedingt intensiv stöbern und sich belesen!

In diesem Sinne: machen Sie sich nicht verrückt! Und – ganz wichtig – ja: in anderen Beziehungen ist das genau so!

Bildnachweis: pexels.com

Aktivkohle im Herbst: nicht im Kamin – auf der Haut!

0

In Sachen Kosmetik werden ja ständig neueste Errungenschaften in Sachen hautpflegender Stoffe publiziert, der Wissenschaft sei Dank!

Selbst Inhaltsstoffe, die Frau sonst als eher negativ wahrnimmt – zum Beispiel Algen – sind längst ein akzeptierter und beliebter Bestandteil diverser Beauty-Produkte. Und bekanntlich haben ja schon unsere Altvorderen ausgiebig während einer Kur im Schlamm gebadet und Kurgäste sowie Wellness-Jünger tun das natürlich auch heute noch …!

Insofern verwundert es nicht, dass es aktuell immer mehr Pflegeprodukte gibt, die sogar Aktivkohle beinhalten. Das schwarze Pulver ist freilich nicht zu verwechseln mit dem Rohstoff, der an kalten Wintertagen in Öfen und Kamine befördert wird, nein:

Aktivkohle ist ein Produkt, das sich aus verschiedenen Rückständen zusammensetzt. Auf dem Internetportal so-gesund.com wird das folgendermaßen erklärt:

„Kohle ist schmutzig und wird überwiegend zum Heizen und zum Grillen verwendet. Oder zum Reinigen der Haut und zum Zähneputzen. Ja, richtig gelesen: Immer mehr kosmetische Produkte enthalten Kohle. Aber nicht die, die zur Erzeugung von Wärme verbrannt wird, sondern eine andere Art: die sogenannte Aktivkohle. Bei der handelt es sich um die Rückstände von verbrannten Nussschalen und Torf, aber auch von Holz und Steinkohle. Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie sehr porös ist und somit eine riesige Oberfläche hat.“

So mancher kennt diesen Inhaltsstoff sicherlich auch bei den Kohletabletten, zu denen man bei Durchfall greift.

Im Zusammenhang mit Kosmetikprodukten indes dürfte dieser Zusatzstoff noch nicht so bekannt sein, obgleich er bereits in diversen Pflegeprodukten eingesetzt wird. Lesen Sie mal, auch hier erfährt man auf so-gesund.com wissenswerte Dinge:

Gesichtsmasken aus Aktivkohle
Betrachtet man die Wirkungsweise von Aktivkohle, dann ist eine Anwendungsform geradezu konsequent: die Entfernung von Verunreinigungen auf der Haut. Deshalb ist die Kohle inzwischen ein sehr beliebter Inhaltsstoff von Gesichtsmasken. Deren schwarze Farbe mag zunächst gewöhnungsbedürftig sein, gibt der Gesichtspflege aber einen aufregenden Touch. Auf die Haut aufgetragen, soll die Kohle Schmutz und Öl aufnehmen und damit für ein sauberes Hautbild sorgen. Es gibt jedoch Einschränkungen: Weil die Aktivkohle nur eine von vielen Zutaten der Gesichtsmaske ist, sind ihre Poren teilweise schon voll mit Partikeln, bevor sie überhaupt mit der Haut in Berührung kommt. Für den Schmutz auf der Haut ist dann möglicherweise weniger Platz.
Seife, Duschbad und Shampoo
Auch in Produkten für die tägliche Körperpflege findet sich immer häufiger Aktivkohle. So gibt es etwa Seifen und Duschbäder mit der schwarzen Zutat zu kaufen. Die eignen sich vor allem für Menschen, die schnell fettende oder Mischhaut haben. Denn die Aktivkohle bewirkt, dass die Verunreinigungen, die die Poren verstopfen, entfernt werden. Auch im Shampoo ist sie in der Lage, fettige Kopfhaut zu reinigen – und zwar nicht nur kurz-, sondern auch langfristig.
Zahncreme
Schwarze Kohle für weiße Zähne?
Was zunächst absurd klingen mag, ist tatsächlich eine weitere Anwendungsart für Aktivkohle. Dabei ist die Idee gar nicht neu: Bereits vor vielen Jahrhunderten benutzten Menschen die Asche von verbranntem Holz dazu, sich die Zähne zu putzen. Noch heute gibt es Regionen in Asien und Afrika, in denen die Menschen Kohle zur Zahnreinigung verwenden. Die Zahncreme, die wir in der Drogerie kaufen können, setzt auf zwei Effekte: Zum einen soll die Aktivkohle ihre Aufnahmefähigkeit ausspielen und Essensreste aufnehmen. Zum anderen wirken die Partikel wie Schleifpapier und entfernen Verfärbungen auf den Zähnen. Das sorgt zwar für eine sichtbare Aufhellung der Zähne, geht aber – genau wie bei anderen aufhellenden Zahncremes auch – zulasten des Zahnschmelzes. Der wird von den Kohlestückchen immer weiter abgerieben und ist irgendwann nicht mehr in der Lage, die Zähne zu schützen. Daher sollte man Zahncreme mit Aktivkohle nicht täglich verwenden.“

Klingt also gar nicht mal so schlecht und – wie eingangs schon erwähnt – hat sich so mancher Stoff, dem man im normalen Leben eher abgeneigt ist (Algen & Co.) in Sachen Kosmetik als wahre Wunderwaffe gezeigt.

Warum also soll das nicht auch mit Aktivkohle der Fall sein? Zumindest bleibt es spannend, welche Produkte vielleicht ja zukünftig noch mit diesem Inhaltsstoff auf den Mart kommen. Und bis dahin können Neugierige ja schon mal das ein oder andere Produkt, das jetzt schon mit Aktivkohle auf dem Markt ist, ausprobieren.

Viel Erfolg damit und – vor allem – eine gute Verträglichkeit!

Bildnachweis: pexels.com

Schlafausgleich & Abnehmen per Pille – purer Lifestyle-Hype!

0

Man möchte meinen, die Zeiten seien vorbei, in denen man Verbrauchern obskure Produkte in Sachen Diät und Gesundheit verkaufen konnte. Immerhin sind die Themen ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise in den letzten Jahren eingehend behandelt und – vor allem – weibliche Verbraucher sensibilisiert worden. Ganze Abfolgen von Fernsehdokumentationen haben sich beispielsweise mit fragwürdigen Schlankheitsdrinks in Form von Pulvern oder “Wunderpillen” zum Abnehmen beschäftigt.

Meist kam heraus, dass nicht nur die Produkte nichts nützen, sondern hinter den Angeboten oft auch unseriöse Geschäftemacher stecken.

Wer je eine Diät durchführte, bei der er sich Getränke anrühren musste, die so schmecken, wie man sich Tapetenkleister im Mund vorstellt, weiß sicher, wovon die Rede ist. Ebenso dürften Leute, die auf Werbung für Abnehmkapseln in billigen Fernsehzeitschriften hereingefallen sind, ihre Erfahrungen gemacht haben und die Finger von solchen Produkten lassen.

Auch dürften mittlerweile unzählige Frauen über die wöchentlich angepriesenen Blitz-Diäten in einschlägigen Frauenzeitschriften nur noch müde lächeln und diese Tipps einfach überblättern, sofern sie diese Medien, in denen es von schlanken, in Designerkleidung gehüllten, Frauen nur so wimmelt, überhaupt noch konsumieren.

Vor diesem Hintergrund verwundert es deshalb sehr, dass aktuell wieder Produkte zum Lifestyle erhoben werden, die mehr als fragwürdig rüber kommen. Vor allem die, die Abnehmen in Windeseile versprechen.

Selbst in einer Start-up-Doku werden Kapseln angepriesen, die Leuten, die wenig Schlaf bekommen, einen Ausgeich für kurze Nächte per Pille verschaffen sollen.

Wie leichtsinnig es ist, diese Produkte in einer Art Lifestyle-Hype zu feiern, hat wird in einem aufschlussreichen Beitrag zu diesem Thema ausführlich dargestellt, bitte lesen Sie hier weiter.

Bildnachweis (Symbolbild): pexels.com

ebay-kleinanzeigen – hier spielt das wahre Leben!

0

Altersarmut, Wohnungsnot, Mietwahnsinn & Co. – diese Themen bestimmen nahezu täglich die Nachrichten und Debatten.

Für jemanden, der davon allerdings (noch) nicht betroffen ist, bleiben solche Meldungen allerdings ein Stück weit abstrakt und ziehen ohne bleibende Erinnerung im mehr oder weniger beachteten Nachrichtenstrom dahin. Wer aber aus irgendeinem Grund auf dem Kleinanzeigenportal von ebay-kleinanzeigen nach einem gebrauchten Stück Ausschau hält und in der einen oder anderen Kategorie stöbert, der wird hier „volle Kanne“ mit dem wahren Leben konfrontiert.

Da gibt es zum Beispiel den herzzerreißenden Aufruf für ein Seniorenehepaar, das die Rente mit Putzaufträgen aufbessert, aber nun – mit einem Schlag – einen größeren Kunden, der kontinuierlich buchte, verlor.

Interessante Offerten auf ebay-kleinanzeigen

ebay-kleinanzeigen – hier spielt das wahre Leben! In der Anzeige wird darum gebeten, diesem Rentnerehepaar Aufträge zum Putzen zukommen zu lassen, damit es nicht der Altersarmut anheim fällt.

Oder der Aufruf eines Vaters, der für sich und seinen Sohn dringend eine Wohnung sucht, da die beiden sonst – nach eigener Aussage – Weihnachten auf der Straße leben müssen.

Dann das Gesuch einer jungen Familie, die händeringend ein bezahlbares, ebenerdiges Haus zur Miete sucht, weil das jüngste, zweijährige Kind auf eher schwere und sperrige Hilfsmittel angewiesen ist.

Ob all diese Leute je fündig werden? Wer weiß das schon…!

Fakt ist, dass ebay-kleinanzeigen mit seinen unzähligen Kategorien neben gebrauchten Kommoden und Kleiderschränken immer auch einen authentischen Ausschnitt aus dem Leben in Deutschland bietet. Das zeigen auch so simple Anzeigen, wie die, in der jemand einfach nur darum bittet, dass ihm jemand dabei hilft, Musik auf seinen MP-3-Player zu laden.

Für Humor ist bei den Anzeigen gesorgt

Neben den Beispielen, die eher ernster Natur sind, bietet das Portal aber beim Stöbern auch immer wieder Anlass zum schmunzeln.

So zum Beispiel bei der Anzeige, die auf ein megateures Luxus-Haus hinweisen soll und in der der Verkäufer mit der Überschrift: „Luxus – hier werden Sie pfündig“ punkten will.

Insofern: es darf auch gelacht werden! Und geholfen sowieso. Wohl dem also, der durch diese Plattform fündig wird.

picture alliance/imageBROKER

Die „andere“ Frau – das Böse schlechthin?

0

„Dieses Miststück! Wenn ich die in die Finger kriege! Die bringe ich um!“ Wie oft habe ich das schon gehört, während ich eilig einer schluchzenden Freundin Taschentücher reichte. Ich kann es gar nicht mehr zählen.

Der Anlass ist immer derselbe: Irgendein Lebensgefährte oder Ehemann namens Horsti, Günti  oder Florian (suchen Sie sich einen aus) ist fremdgegangen.

Entweder wurde er in flagranti erwischt, er bekam eine verfängliche SMS, die entdeckt wurde, oder jemand hat hinter vorgehaltener Hand erzählt, dass Horsti an dem Tag, an dem er angeblich seine verstorbene Oma zu Grabe getragen hat, quietschfidel im Hotel „Zur zornigen Hornisse“ mit einer mehr als spärlich bekleideten flotten Biene gesehen wurde, wo beide eimerweise Champagner aufs Zimmer bestellt haben. Der Schaden ist da. Größtmöglicher Unfall. Sozusagen der Beziehungs-Super-GAU.

Wir winden uns in Zorn und Wut, heulen, stampfen mit den Füßen auf, leeren erst mal ein paar Piccolos oder auch Weinflaschen, erzählen allen, die wir kennen, die Geschichte unserer abgesoffenen Beziehung, schnäuzen zwei Kilo Papiertaschentücher voll und streicheln wehmütig und verständnislos die jämmerlichen Reste unser ehemals kleinen heilen Welt und unseres in die Brüche gegangenen Selbstwertgefühls, weil das Ungeheuer aus dem moralischen Sumpf es zertrampelt hat.

Und mit „Ungeheuer“ meinen wir komischerweise NIE den Mann, sondern immer seine neue Flamme.

Ja, meistens sind wir sauer auf die Damen, mit denen unsere Typen sich eingelassen haben und nicht auf die Männer selbst. Ist ihr bestes Stück von allein zwischen zarte Schenkel gerutscht, oder haben die Männer nicht doch kräftig mitgeholfen? Wurden sie mit vorgehaltener Pistole gezwungen, die Hosen herunterzulassen? Hat jemand sie an einen Stuhl gefesselt, mit kompromittierenden Kontoauszügen erpresst, oder genügte einfach nur ein koketter Augenaufschlag mit zu viel Lidstrich, ein kleiner Minderwertigkeitskomplex und eine erstklassige Gelegenheit? („Das kommt nie raus, da breiten wir den Mantel, äääh… die Bettdecke des Schweigens darüber.“)

Und trotzdem waschen die Herren der Schöpfung ihre Hände in Unschuld. Während die betrogene Frau vor Wut kocht und ihre Rachegelüste nur mühsam im Zaum zu halten vermag. Ich finde das grotesk.

Wieso wollen wir nur immer den Mädels die Augen auskratzen, ihnen die Klamotten vom Leib reißen und sie auf dem nächsten hastig aufgetürmten Scheiterhaufen verbrennen, aber den Fremdgänger lassen wir ungeschoren?

Ich habe einen umfangreichen Bekanntenkreis mit einer Menge toller Frauen. Alle sind sie großartig, verdienen ihr eigenes Geld, sind hübsch anzusehen, fleißig, loyal und selbständig. Man sollte meinen, diese Teufelsweiber wirft so schnell nichts um. Bis es dann passiert.

Nehmen wir zum Beispiel Laura. Sie lebte lange Jahre in einer strapaziösen Beziehung, denn ihr Freund sah verdammt gut aus. Er war eine ansehnliche Mischung aus dem jungen Tom Selleck und einem gereiften George Clooney. Wo er hinkam, flogen ihm die Herzen zu, und nicht nur die. Sämtliche Damen, auch die im nicht mehr fortpflanzungsfähigen Alter, schürzten in seiner Gegenwart freiwillig die Röcke und kicherten albern um die Wette bei jedem seiner Flachwitze. Mehr als einmal saß Laura vor Wut mit den Zähnen knirschend am Tisch und verwünschte sich für die dumme Idee, irgendwelche weiblichen Wesen zum Kaffee oder zum Abendessen bei sich einzuladen.

Sobald Lukas, Lauras Herzensmann, den Raum betrat, verwandelten sich nämlich die weiblichen Gäste in gickernde Hühner, die ihm ihr Ei anboten. Und ja, das meine ich wörtlich.

Eines Tages, an einem Wochenende, während sie gemeinsam frühstückten, erzählte Lukas  der mittlerweile ziemlich verunsicherten Laura langatmig, er hätte ein paar Probleme in ihrem Zusammensein entdeckt, an denen sie beide arbeiten müssten. Mit „daran arbeiten“ meinte er selbstverständlich Laura, denn er selbst war ja in seinen Augen perfekt, wie ihm sein Fanclub immer wieder bestätigte.

„Wir sollten eine neue Qualität in unsere Beziehung bringen“ begann Lukas vorsichtig.

„Deshalb halte ich es für wichtig, dass wir etwas Abstand voneinander bekommen und nicht immer aufeinander kleben. Wenn das hier funktionieren soll, dann musst du mir in Zukunft eine verdammt lange Leine lassen. Ich brauche ein wenig Freiheit. Außerdem wäre eine kleine Auszeit nicht schlecht. Du bist ja eine intelligente Frau und siehst das bestimmt auch so.“

Roter Alarm. Zumindest wäre das bei mir der Fall. Alle Mann in die Wanten. Ein Sturm naht, und der könnte diese kleine Nuss-Schale namens Beziehung zum Kentern bringen.

Laura ist ein taffes Weibsbild und hat schon alles gesehen. Als Tierärztin spendet sie häufig Trost, hat schon die schwierigsten Fälle durchgebracht und übrigens erst vor vier Jahren, nur weil sie Lust darauf hatte, den LKW-Führerschein gemacht. Wirklich wahr.

Sie ist attraktiv, selbstbewusst, sportlich, kultiviert und sehr belesen. Aber als Lukas ihr lang und breit aufzählte, wie eingeengt er sich in der Beziehung mittlerweile fühle, saß sie fassungslos am Tisch und schnappte nach Luft.

Keine Frau hört es gern, dass sie das menschliche Äquivalent einer Bärenfalle sein soll, nicht wahr? Also nickte sie nur entgeistert und sah zu, wie Lukas sich sein Handy schnappte, das ohnehin die ganze Zeit gepiepst hatte, und verschwand. Dann trank sie einen Kaffee und dachte nach. Ungefähr zwei Stunden lang.

Aber das Gefühl, als wäre sie gerade dazu gezwungen worden, auf Seife zu beißen blieb. Irgendetwas stimmte nicht. War das derselbe Mann, der ihre Mülltonne durchwühlt hatte, auf der Suche nach einem uralten Adressbuch, in dem die Telefon-Nummern ihrer Exfreunde notiert waren? War das derselbe Mann, der eifersüchtig darüber wachte, dass sie nicht mit fremden Männer zu lange sprach? Es kam ihr merkwürdig vor. Also setzte sie sich in ihr Auto und fuhr zu Lukas, der 10 Kilometer entfernt wohnte.

Sarkastiker würden sagen, eine lange Leine benötigen nur Leute mit mindestens einem Hund. Und Laura wurde mit jedem Kilometer misstrauischer. Denn Lukas war in den letzten Jahren nicht der Zuverlässigste gewesen und kam gerne mal einen halben Tag zu spät zu einer Verabredung. Trotzdem liebte sie ihn. Irgendwie.

„Kann ich dir nicht sagen“ antwortete sie patzig auf meine diesbezügliche Frage. „Er hat einfach was, das mich fasziniert.“

Wenn Männer so etwas sagen, wollen sie meistens (Ich betone: meistens!) eigentlich nur mehr Zeit zum Fremdgehen haben und fixe Termine bei festen Freundinnen sind da eher lästig. Das gehört zum Basiswissen jeder Frau und sollte in der Schule gelehrt werden. Selbstverständlich kann man nicht 24 Stunden am Tag aufeinander sitzen, aber wenn das Zusammensein zur lästigen Pflicht wird, so dass man sich daraus befreien möchte, dann sollte man ohnehin alles nochmal überdenken.

Während Laura ihren Wagen über die Landstraße steuerte, beschwor sie sich selbst, unbedingt  gelassen zu bleiben und Lukas nach konkreten Gründen für seine Unlust zu fragen. Sie nahm sich vor, in Zukunft nicht mehr so „lästig“ zu sein („Was denkst du gerade?“), nicht mehr zu verlangen, dass er seine Wochenenden ausschließlich mit ihr verbrachte („Was, du willst schon wieder mit deinen Kumpels nach Mallorca? Da warst du doch erst vor zwei Wochen!“), und nicht mehr wütend über Lukas herzufallen, wenn ihm „wildfremde“ Frauen um den Hals fielen und sie dabei anzüglich und triumphierend anlächelten. („Musst du die auch noch umarmen? Woher kennst du die überhaupt?“).

Lukas war ein Mistkerl, aber Laura sah in ihm nur das Gute: einen 185 Meter großen attraktiven Mann mit blauen Augen, einem repräsentativen Job und Schwiegersohn-Qualitäten. Sie hatte völlig vergessen, dass ja nicht ihre Eltern mit Lukas leben mussten, sondern sie selbst.

Als Laura mit ihrem Schlüssel die Wohnung von Lukas aufschloss und eintrat, bemerkte sie als erstes ein paar blaue Pumps in der Diele. In Größe 40. Laura trug 37. Dann hörte sie das Geräusch der Dusche und ging ins Bad. Dort fand sie Lukas zusammen mit einer ansehnlichen Dunkelhaarigen, wie sie sich gerade kichernd unter dem Wasserstrahl von jüngst begangenen Schandtaten säuberten.

DAS nenne ich mal ein straffes Zeitmanagement. Scheinbar hatte Lukas keine Zeit verloren und war sofort nach seiner Ansprache an Laura unter die nächste Frau geflutscht. Er schien definitiv ein Mann der Tat zu sein, das war ja eines der Dinge, die Laura so an ihm schätzte. Nur welche Dinge er anpackte, hatte sie vor diesem Tag nicht geahnt.

Hätte Laura die von Lukas erwähnte „lange Leine“ in diesem Moment zur Hand gehabt, dann wäre es wohl mit der Brünetten vorbei gewesen, so erzählte sie mir ein paar Tage später.

„Ich war außer mir vor Wut und hätte sie am liebsten stranguliert“ heulte sie.

„Da präsentiert sich dieses Luder völlig nackt vor mir, stemmt beide Arme in die Hüften und grinst mich triumphierend an, während ich mir gerade die Augen aus dem Kopf heule. Und Lukas, dieser Feigling, steht schlotternd daneben, weil er aufgeflogen ist.“

„Wo hast du die versteckt bisher?“ fragte Laura ihren frischgebackenen Exfreund schluchzend und zeigte auf die nackte Dritte im Bunde.

„Ich glaube, das hat er nicht nötig, dass er mich versteckt“ antwortete die Brünette süffisant und stieg graziös aus der Duschwanne, während sie sich ein Handtuch schnappte.

Laura flüchtete schniefend vors Haus und setzte sich auf eine Mauer. Lukas war ihr im Bademantel nachgekommen und nahm neben ihr Platz.

„Es ist nur was fürs Bett“ stammelte er hilflos, während er verlegen versuchte, Laura zu umarmen. Es schien ihm peinlich zu sein, dass er aufgeflogen war, denn er hatte ein Ego wie der Watzmann und doch immer alles so gründlich durchgeplant.

Außerdem nannte er alle seine Bekanntschaften „Schatz“ – dadurch konnte er sichergehen, nie einen Namen zu verwechseln.

Ja, Lukas war verlegen. Nicht schuldbewusst. Es stellte sich im Nachhinein heraus, dass er diese Dame namens Sieglinde schon sechs Monate lang traf. Sozusagen mitten zwischen die Knie.

Das darf man ruhig so nennen.

„Warum hast du ihm denn nicht wenigstens eine geschmiert für das, was er dir angetan hat?“ fragte ich Laura völlig entgeistert.

„Weil ich ihn doch liebe“ platzte Laura heraus.

„Ich war unglaublich sauer auf dieses Miststück. Ich hätte sie am liebsten gekillt, egal womit. Aber auf ihn konnte ich einfach nicht böse sein. Er meint es nicht so, er ist nur schwach.“

Da fehlen mir die Worte, und das will was heißen.

In der darauffolgenden Woche schmiedete Laura düstere Rachepläne, die allesamt darin gipfelten, dass diese fremde, dunkelhaarige Frau ein qualvolles und langwieriges Ende nehmen würde. Unter der Erde, denn Laura wollte sie anschließend lebendig begraben.

Aber sie hat diese Pläne nie ausgeführt, Gottseidank.

Lukas schien in Lauras Augen lediglich das Opfer widriger Umstände zu sein. Die böse schlanke Schlange mit dunklen langen Haaren hatte sich in ihr Paradies geschlichen und von Lauras Apfel genascht. Sie ist übrigens heute noch davon überzeugt, dass alles nie passiert wäre, hätte die Brünette damals die Finger von Lukas gelassen.

Ich kenne Lukas allerdings, und ich habe schon viel von ihm gehört. Nicht alles konnte ich Laura erzählen.

„Brünhilde“ war nämlich nicht die erste gewesen, die in Lukas’  wurmstichigen Apfel gebissen hatte. Genaugenommen war schon sehr lange von Lukas nur noch das abgenagte Kerngehäuse übrig – metaphorisch gesehen.

Mit Frauen, die mit gebundenen Männern fremdgehen, verhält es sich wie mit dem Kauf von Rüstungsaktien. Es ist zwar moralisch geächtet, aber wenn Sie die nicht kaufen, tut es jemand anderer. Weil sie ja scheinbar verfügbar sind. Weil sie mitmachen.

Weil sie nicht „Nein“ sagen.

DAS ist die Wahrheit. Die Welt ist nicht voller verführerisch glitzernder „böser Mädchen“, die nur darauf warten, sich einen Mann zu krallen, egal, ob verheiratet oder nicht. Meistens geht es nur um eine günstige Gelegenheit, ein paar Bier zu viel oder zu wenig sexuelle Befriedigung zuhause. Und es sind nicht immer nur die fremden Frauen schuld.

Hätte „Brünhilde“ sich damals nicht Lukas geschnappt, wäre es eben eine andere gewesen, denn er konnte seinen Feinripp-Slip einfach nicht bei sich behalten, sobald er weibliche Pheromone witterte.

Laura hätte mir vermutlich nicht geglaubt, dass Lukas ohnehin alles bestieg, was bei 3 nicht auf dem nächsten Baum verschwunden war. Und sie nennt es auch weiterhin „Liebe.“

Jedenfalls war Laura lange, lange Zeit so unglaublich sauer auf die ominöse Dunkelhaarige, dass ich es gar nicht zu beschreiben vermag. Für Laura war sie die Personifizierung des Antichristen, das Böse schlechthin. Dass der arme unschuldige Lukas aber tatkräftig an ihr herumgefummelt hatte, mit ihr in SEINER Dusche geduscht hatte und bereitwillig mit „Brünhilde“ in sein ungemachtes Bett gehüpft war (in dem ein paar Tage zuvor noch sie selbst gelegen hatte), verdrängte sie ganz einfach.

Beide sind jetzt übrigens nicht mehr zusammen. Und das Traurige ist: Es lag nicht an Laura, denn sie hätte Lukas mit Kusshand zurückgenommen, weil sie sich so an ihn gewöhnt hatte. Jetzt hat sie sich einen Mann gesucht, der nicht ganz so gut aussieht, aber eine treue Seele ist. Ich hoffe, die beiden werden glücklich, denn vielen Versuchungen wird der Neue vermutlich nicht ausgesetzt sein.

„Es ist mir egal, ob er aus Mangel an Gelegenheit bei mir bleibt“ erzählte mir Laura vor ein paar Monaten pragmatisch.

„Ich will einfach nur einen Mann, auf den ich mich verlassen kann. Aber wenn Lukas heute zu mir zurückkäme, könnte ich für nichts garantieren.“

Naivität hat viele Gesichter. In Lauras Fall sogar ein sehr hübsches.

So ähnlich wie Laura erging es Vanessa im Februar vor drei Jahren. Sie war nämlich mit einem Mann liiert, der zum damaligen Faschingsprinzen gekürt wurde.

Nun ist „Faschingsprinz“ ein stressiger Job, zumindest, so lange, wie der bierernste deutsche Karneval dauert. Man muss sich ständig in Gesellschaft und bei lauter Musik volllaufen lassen, mit hübschen Mädchen tanzen und darf morgens nie vor 5:00 Uhr ins Bett gehen. So war das zumindest damals. Ich nehme hiermit ausdrücklich alle lieben und treuen Karnevalisten aus.

Jeder „Regent“ umgibt sich mit der sogenannten „Garde“, die vorwiegend aus lauter süßen Käfern in möglichst kurzen Röckchen und einem bis dato kurzen Leben besteht. Es wird geprobt, es finden Auftritte statt, und Vanessa hatte schwer daran zu knabbern, dass ihr Jürgen so gar keine Zeit mehr für sie hatte und nur noch mit blutjungen süßen Mädels übers Parkett hüpfte.

Eines Abends wollte Vanessa „ihren“ Prinzen nur kurz vor einem Auftritt besuchen und ihm Mut zusprechen, da er unter schlimmem Lampenfieber litt.

Sie erwischte ihn, während er seine Zunge gerade in der Speiseröhre der pummeligen blonden Faschings-Prinzessin und beide Hände in deren Dekolleté versenkte. Es war kein schöner Anblick.

Vanessa stürmte wutentbrannt nach draußen, verkroch sich den gesamten restlichen Fasching unkostümiert und stinksauer in ihrer Wohnung und schwor der dicklichen Prinzessin (Tochter des örtlichen Großbäckers) schwerste Rache, sollte die ihr jemals allein zwischen die Finger geraten. Sie wollte ihr die Haare im Schlaf abschneiden, ihr Auto und das Gesicht zerkratzen, sie wollte ihr mindestens einen Zahn ausschlagen und sie vor allen Leuten unmöglich machen, indem sie behauptete, Prinzessin Blondie litte an einer sexuell übertragbaren Krankheit.

Außerdem kauft Vanessa seit drei Jahren ihre Brötchen aus Protest jetzt bei ALDI. Wobei ich sehr bezweifle, dass die ehemalige Prinzessin das bemerkt hat.

Und Jürgen – war wieder mal an gar nichts schuld.

„Er kann so gut tanzen und sieht klasse aus, klar dass alle auf ihn stehen“ greinte Vanessa, als sie heulend bei mir am Tisch saß und ein Taschentuch nach dem anderen vollschnäuzte.

„Außerdem ist er schon öfter fremdgegangen. Ich hab’s nur noch nie live gesehen, das war eine ganz andere Qualität. Und die blöde blonde Kuh hat sich ihm an den Hals geschmissen. Der wollte das doch gar nicht. Der steht doch nicht mal auf mollige Frauen. Und auf Blondinen schon gar nicht.“

An dieser Stelle wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.

Übrigens wurde Vanessa ein halbes Jahr darauf von ihrem Prinzen wegen einer dürren Dunkelhaarigen verlassen. Zumindest, was Jürgens Vorlieben anging, hatte sie Recht behalten.

Ich könnte Ihnen noch etliche Fälle aufzählen, in denen Frauen betrogen wurden, die jedes Mal, wirklich jedes einzelne Mal, der „anderen“ Frau die Schuld daran gaben.

Wissen Sie, in dieser Debatte vermisse ich eines ziemlich: weibliche Solidarität. Meine Oma sagte immer: „Wie man sie kriegt, so verliert man sie wieder“, und ich durfte das mehr als einmal beobachten.

Elvira zum Beispiel hat ihren Mann seiner Ehefrau ausgespannt, ihn unter Triumpfgeheul geheiratet und wurde dann nach 10 Jahren von eben diesem Mann wegen einer Jüngeren verlassen. Die triumphierte dann auch.

Katrin ergatterte sich einen verheirateten Zahnarzt, der sich wegen ihr scheiden ließ, mit ihr eine rauschende Hochzeit auf den Malediven feierte… und sie dann wegen seiner Exfrau wieder sitzenließ.

Aber darum geht es gar nicht. Es geht nicht um Moral, es geht um Integrität. Wir Frauen sollten zusammenhalten, denn wir haben es schwer genug in dieser Welt. Jede fremde Frau, die ich treffe, sollte meine Freundin und Verbündete sein, nicht meine Konkurrentin oder meine Feindin, die ich im Auge behalten muss.

Weltweit haben immer noch die Männer die Macht. Und wenn wir uns untereinander schon das Leben so schwermachen – wie wollen wir es dann in die Führungsetagen schaffen?

Ein kleines bisschen Solidarität wäre wirklich schön. Und wenn Sie mich hundert Mal altmodisch schimpfen: Man klaut einer anderen Frau nicht den Mann. Das tut man einfach nicht. Es ist so einfach wie logisch. Und meistens auch ein Pyrrhussieg.

Denn einer, den sich von Ihnen „klauen“ lässt, auf den müssen Sie, wenn Sie ihn dann „haben“, ganz gewaltig aufpassen, er scheint ja eher der wankelmütige Typ zu sein, der sich gerne von einem flott gezogenen Eyeliner oder einem Schmollmund zum Wechsel in eine andere Mannschaft überzeugen lässt. Und das alles nur wegen ein paar Trikot-Wechseln?

Wo wird er wohl in der nächsten Saison spielen?

Ja. Ich wirke vermutlich antiquiert, wenn ich im Jahre 2018 schreibe: „Das tut man nicht.“ Weil wir doch in der freiesten Gesellschaft leben, die wir uns vorstellen können. Aber ich erwarte von einem Mann ganz einfach, wenn er sich für mich entscheidet, dass er sich auch daran hält. Sollte die Beziehung für beide Teile nicht zufriedenstellend sein, kann er sich gern dorthin begeben, wo ihm das Gras grüner scheint. Oder der Pfeffer wächst. Aber ich möchte keinen fliegenden Wechsel von einer Blüte zur nächsten erleben.

Die Herren der Schöpfung sind nämlich keine Bienen, sondern Drohnen. Und die Königinnen sind immer noch wir, vergessen Sie das bitte nicht.

Männer sind selbstverständlich nicht unser Eigentum. Und jeder Mensch hat einen freien Willen, auch wenn er behauptet, er hätte sich nicht wehren können gegen dieses Bollwerk an Verführungskunst, das ihm neulich in einer schummrigen Pilsbar schöne Augen gemacht hat.

Auch wenn er behauptet, er hätte nicht gewusst, was er tat. Auch wenn er behauptet, es sei nur eine einmalige Angelegenheit gewesen.

„Die hat sich mir an den Hals geworfen, Uschi!“ beteuern sie und vergessen ganz nebenbei, dass sie ihren Hals vermutlich bereitwillig in Richtung des verführerisch geöffneten Dekolletés gestreckt haben.

„Es ist nur was fürs Bett, Schatzi!“

Wie bitte? Ich habe ja auch keinen Mann nur für den Müll, oder einen, der ausschließlich fürs Rückenschrubben zuständig ist.

Mitgefangen, mitgehangen, liebe Herren der Schöpfung. Eine Beziehung ist nämlich all inklusive, und das Buffet wechselt nicht täglich, auch wenn Sie das manchmal gern hätten. Also denken Sie nach, ehe Sie eine holperige Kreuzfahrt auf dem Seitensprung-Dampfer buchen.

Ich wünsche mir für alle Frauen dieser Welt ein wenig Solidarität. Lassen Sie uns zusammenhalten. „Böse Mädchen“ bekämen gar keine Chance, wenn es nur „brave Männer“ gäbe.

Bleiben Sie gelassen. Denn für fast alle für uns gilt das „AMIGA“-Prinzip: „Aber meiner ist ganz anders“. So gut wie immer stimmt das auch.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Nehmen Sie mich nicht allzu ernst. Ich selbst tue das auch nicht.

Mit augenzwinkernden Grüßen,

Ihre Barbara Edelmann

Bildnachweis: pexels.com