Freitag, 26. Juli, 2024
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Wolfgang Petry – Spontan-Auftritt beim Musical!

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Was für ein Wahnsinn! Nach 19 (!) Jahren betritt die Ruhrpott-Schlagerikone erstmals wieder eine Bühne: Wolfgang Petry hat es am letzten Wochenende in Berlin nicht auf dem Stuhl gehalten.

Obwohl er eigentlich “nur” Gast des Musicals “Wahnsinn – ein Ruhrpott-Musical” war, das – natürlich! – seiner Person gewidmet ist.

Wahrscheinlich kann wohl ein Vollblut-Musiker wie er niemals abschalten und das Musical ist ja nun mal voll mit seinen Hits. Nachvollziehbar, dass es Wolle da wohl schon die ganze Zeit in den Fingern gejuckt haben muss, bis er schlussendlich zum Mikrofon griff.

Das anwesende Publikum erlebte ein fulminantes Comeback des Ausnahmekünstlers, der spontan, gemeinsam mit dem Musical-Ensemble, zwei seiner größten Hits zum Besten gab: “Wahnsinn” und “Du bist ein Wunder”.

Die BILD-Zeitung schreibt dazu wie folgt:

“1999 verabschiedete sich Wolle Petry (66) von den Konzertbühnen. Bis jetzt. Am Samstag besuchte er gemeinsam mit seiner Frau in Berlin „Wahnsinn“ – ein Ruhrpott-Musical, gespickt mit seinen Songs.  Er lacht, er jubelt, er applaudiert, er genießt – zweieinhalb Stunden lang.

Dann die Sensation: Für die Zugaben „Du bist ein Wunder“ und „Wahnsinn“ reißt es Petry aus dem Sitz – und auf die Bühne. Er singt die Lieder mit dem Ensemble. Sein erster Bühnenauftritt nach 19 Jahren.

Nach der Vorstellung bedankt sich Wolfgang Petry bei den Darstellern für die grandiose Show mit emotionalen Worten.

„Freunde, ich bin im Herz getroffen. Ich bin sogar in der Seele getroffen. Was ich heute Abend gesehen habe, nicht nur auf der Bühne, sondern auch vor der Bühne – das war großartig. Ihr singt aus dem Herzen, ihr spielt mit dem Herzen und ihr spielt für die Menschen. Ich bin Fan von diesem Musical, ich werde mir eine Dauerkarte besorgen. Danke an das ganze Ensemble hier!“”

Allerdings: so wie auf dem Foto sieht Wolfgang Petry nicht mehr aus – längst sind die Haare und Freundschaftsbänder ab und man sieht, dass er ein wenig älter geworden ist. Aber: fit sieht er aus und seine Art, sich zu geben, ist wie eh und je.

Bleibt abzuwarten, ob der Sänger bei dieser kurzen Einlage Lust auf mehr bekommen hat und vielleicht doch wieder ins Rampenlicht zurück kehrt.

Nicht nur für seine Fans wäre das – ein Wahnsinn!

Bildnachweis:

Fotograf: Horst Galuschka / (c) dpa

 

 

Kennt jede Frau: den „Hätt-ich`s-bloß-gelassen“-Moment!

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Ein Gastbeitrag von Carola. Weibliches Bauchgefühl trügt nie, wirklich nie! Das weiß wohl inzwischen so ziemlich jede Frau. Blöd nur, dass man (FRAU) dieses körpereigene Navi nur zu oft (und zu gern) überhört. Zumindest geht mir das oft so. Große Erfahrungswerte habe ich in diesem Zusammenhang übrigens früher beim Online-Dating gesammelt. Und viel Lehrgeld bezahlt!

Viel zu oft leider habe ich meine Zeit mit Dates verbracht, die von Vornherein zum Scheitern verurteilt waren. Und – um beim „Lehrgeld zahlen“ zu bleiben – ich habe nicht selten sogar die Rechnung für den Dating-Kandidaten mit bezahlt. Ja, sowas gibt’s auch und das hatte in diesen Momenten nichts mit dem Thema Gleichberechtigung zu tun. Oft waren diese Kandidaten chronische Pleitegeier. Aber das nur am Rande.

Fakt ist, dass es, als ich Single war, mehr als einmal diesen einen Moment beim Dating gab, wo ich dachte: „Hm…na ja, so toll ist das jetzt nicht.“

Oft kamen mir diese Gedanken beim Telefonat mit einem Mann aus der Singlebörse. Hier erfährt man (FRAU) ja schon immer sehr viel und kann ob eines solchen Plausches für sich entscheiden, ob man ein persönliches Treffen wahrnimmt oder es bleiben lässt.

Leider habe ich mich viel zu oft für die erstere Variante entschieden, auch wenn es im Telefonat zuvor Situationen gab, die mein schlechtes Bauchgefühl Achterbahn haben fahren lassen.

Ich bin aber eben ein Mensch, der nach dem Motto: „Dem sollte man eine Chance geben“ verfährt, wobei man das „dem“ hier getrost auf den männlichen Singlebörsen-Kandidaten übertragen kann.

Natürlich – Sie ahnen es vielleicht schon – ging das immer schief. War schon am Telefon irgendwas, was nicht ganz so rund war, so kam das natürlich bei dem persönlichen Treffen heraus.

Um es zusammenfassend zu sagen: solche Dates waren immer Zeitverschwendung – immer! Und mehr als einmal habe ich mir im Nachgang gesagt: „Hätte ich es bloß gelassen“.

Nun, auf diesem Gebiet bin ich mittlerweile „geheilt“, was aber auch daran liegen kann, dass ich meinen Traumpartner zwischenzeitlich gefunden habe, offline übrigens!

Im täglichen Leben allerdings kommt es schon immer mal noch vor, dass ich mich im Nachgang über eine Situation, die ich zugelassen habe, ärgere.

Das beste Beispiel dafür war das vergangene Wochenende. Wir – mein Partner und ich – waren in den Tagen zuvor sehr eingespannt, einschließlich des Feiertages. Wir haben ein fünfjähriges Kind, das wir in dieser Zeit in die Obhut der Großeltern gegeben haben.

Am Wochenende war dann – endlich! – für die ganze Familie Relaxen angesagt.

Da mich aber noch das schlechte Gewissen plagte, dass wir zuvor so wenig Zeit für das Kind hatten und ich ein Mensch bin, der allergrößten Wert auf gemeinsame, familiäre Unternehmungen legt, schlug ich am Samstag vor, eine Radtour zu machen. So richtig hatte niemand Lust, das Kind nicht und mein Partner auch nicht.

Mein Kind war beschäftigt mit Trampolinspringen und mein Partner entspannte sich mit einem Buch auf der Gartenliege. Ich selbst hatte auch noch eine Menge an Lesefutter und machte es mir auch erstmal auf der Gartenliege bequem.

Eigentlich hätte das alles an diesem Nachmittag so bleiben können.

Wenn…ja: wenn mich nicht mein schlechtes Gewissen (was ich laut meinem Partner gar nicht haben müsste) weiter geplagt hätte und ich auf eine gemeinsame Unternehmung an diesem Samstag setzte.

Nun: es kam, wie es kommen musste. Letzten Endes brachen wir – mehr oder weniger eher pflichtbewusst, als mit voller Lust – am späteren Nachmittag zu einer kleinen Radtour auf.

Und was soll ich Ihnen sagen? Wir kamen nicht mal vier Kilometer weit, weil mein Kind schon nach 15 Minuten in einer Kurve (wir fuhren auf einem autofreien Landwirtschaftsweg) so derartig hinfiel, dass sie ihren gesamten Mund in Mitleidenschaft zog, inklusive der Zähne.

Ihre beiden Schneidezähne oben hingen runter wie bei Dracula, dass es noch die Milchzähne sind, ist ein wenig Glück im Unglück.

Wir brachen das Unterfangen natürlich umgehend ab und schoben unsere Räder heim, unter dem Weinen meines Kindes.

Wie es weiterging? Zahnarzt, röntgen, eine kleine Kiefernbehandlung – das volle Programm. Glücklicherweise hatte der Fahrradunfall für mein Kind ansonsten keine bleibenden Folgen, aber ich ärgerte mich natürlich schwarz. Warum haben wir an dem besagten Nachmittag nicht einfach die Dinge belassen, wie sie sind?

Logisch, dass ich mir nach diesem Ereignis -zigmal sagte: „Hätte ich`s doch bloß gelassen!“.

Und wissen Sie was? Das nächste Mal – lasse ich es tatsächlich.

Selbst & ständig – Zeitfresser im Home-Office ausschalten

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Wer im Home-Office arbeitet kennt das:

so mancher Tag beginnt wunderbar – man ist voll motiviert, hat sein Tagespensum vor Augen, und dann kommt alles anders. Nicht, weil man selbst nachlässig war, sondern weil fiese Zeitfresser alles durcheinandergewirbelt haben.

Auch wenn man sich wieder und wieder vornimmt, sich nicht ablenken zu lassen – die Zeitfresser kommen meist durch die Hintertür und oft schafft man es nicht, sie (rechtzeitig) abzuwimmeln. Für den geplanten Tagesablauf hat das meist fatale Folgen, denn man schafft einfach nichts.

Dabei bedarf es meist nur einiger weniger Hebel, die man (FRAU) in Bewegung setzen muss und natürlich etwas Disziplin und einer charmant-höflichen Kommunikation, mit der sich Zeitfresser abwimmeln lassen. Auch die Selbstdisziplin spielt hierbei natürlich eine Rolle.

Vielleicht erkennen Sie sich sogar ein wenig wieder? Klicken Sie einfach mal rein  – hier wurde sich in einem umfangreichen Artikel diesem Thema gewidmet.

Bildnachweis: pexels.com

 

Schöne neue Welt – Kolumne von Barbara Edelmann

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Telefone mit Wählscheibe und Landkarten statt Navigationssysteme – viele Menschen können sich gar nicht mehr vorstellen, wie es einst zuging und junge Leute kennen all das sowieso nicht mehr. Schöne neue Welt eben – so auch der Titel der aktuellen Kolumne von Barbara Edelmann, die die modernen Errungenschaften mit einem Augenzwinkern aufs Korn nimmt:

„Wer lange fragt, geht lange irr“, pflegte meine Mutter zu sagen. Das sollte bedeuten, dass, wenn man zu viele verschiedene Menschen fragt, man vermutlich mehrere falsche Antworten bekommt und sich verzettelt.

Heute, im Informationszeitalter, war es noch nie so einfach, viele verschiedene Menschen zu fragen und viele unterschiedliche Antworten zu bekommen. Googeln Sie versuchshalber einfach ein durchschnittliches Krankheitssymptom wie zum Beispiel „erhöhte Temperatur“ und lernen Sie anschließend das Fürchten, denn vom irreparablen Motorschaden bis zur unentdeckten Tropenkrankheit, bei der einem am Schluss die Ohren abfallen, kann das wirklich alles sein. Und es steht da wie in Stein gemeißelt.

„Die Leute kommen mit einer fertigen Diagnose aus dem Internet zu mir“ seufzte mein Hausarzt frustriert. „Und sie lassen sich nicht umstimmen, dass es doch nicht die Beulenpest ist. Es ist viel schwieriger geworden, denn die Patienten sind nicht informiert, sondern irritiert.“

Vieles hat sich seit damals verändert, und wir sitzen mittlerweile auf einem Tiger, von dem man nicht mehr abspringen kann, ohne die Orientierung zu verlieren. Dabeisein ist schließlich alles.

Wieviele Eltern grübeln in dieser Sekunde, was ihr Kind am Computer grade tut? Sieht es sich bei Youtube Bugs-Bunny-Videos an, oder surft es auf einer Pornoseite, wo ihm Inhalte vermittelt werden könnten, die seine sexuelle Entwicklung nachhaltig schädigen?

In diesem riesigen virtuellen Sumpf blühen zum Teil schlimme Dinge unter der Oberfläche, grausige Blüten, gefüllt mit Hass, perfide Auswüchse des menschlichen Geistes, die der seelischen Gesundheit von Heranwachsenden und auch Erwachsenen nachgerade abträglich sind.

Das World Wide Web – dieser riesengroße digitale Bauchladen für die Menschheit, es wächst und wächst exponentiell. In ihm bekommen Sie heutzutage jede Information, die Sie möchten, ob es sich um eine weltweit nur von 7 Menschen ausgeübte Sexpraktik oder die Anleitung zum Bau einer Bombe handelt, ist egal.

Durch die rasende Geschwindigkeit dieser Entwicklung sind einige unserer Mitmenschen massiv überfordert. Immerwährende Erreichbarkeit und allezeit verfügbare Informationen haben einen hohen Preis. Wer dem Ganzen skeptisch oder unwissend gegenübersteht, wird mitgeschleift oder bleibt zurück.

Erinnert sich noch jemand an Autos ohne Navigationsgerät? Eins weiß ich sicher: Mit dem guten alten Shell-Atlas wäre es nicht passiert, versehentlich in ein Flussbett zu fahren. Der sagte nicht: „Halten Sie sich rechts.“ Den klappte man auf, suchte seine Route und fuhr dann los. Obwohl ich offengestanden nicht wirklich nachvollziehen kann, wie man mit den Augen auf der Straße und beiden Händen am Lenkrad in einen Fluss fahren kann.

Mittlerweile lese ich aber leider öfter die Schlagzeile: „Im Fluss/Bach/auf Eisenbahnschienen gelandet – Autofahrer folgte seinem Navi“. Selber schuld.

„Wieso gibst du deine Adresse als Zielpunkt ein?“ fragte ich neulich einen Freund. „Du wohnst da bereits 10 Jahre und kennst den Weg dorthin immer noch nicht?“

Das konnte er mir nicht beantworten. Er braucht vermutlich das Gefühl, dass ihm jemand sagt, was er zu tun hat. Ich fahre übrigens immer noch ohne, weil ich es hasse, wenn mir beim Fahren jemand dreinredet. Und wo ich wohne, weiß ich.

„Aktivieren Sie die Ortungsdienste, um unseren Service besser zu nützen“ fordern mich diverse Apps bei ihrer Installation auf. Sogar mein digitales Kochbuch möchte gerne wissen, wo ich mich herumtreibe. Kommt nicht in Frage.

Erinnert sich einer von Ihnen an Telefone mit Wählscheiben ohne Stimmwahl? An elektrische Tischrechner?  An Röhrenfernseher oder Musik-Kassetten? Nicht zurückgespulte Videobänder, für die man zur Strafe in der Videothek 2 Mark bezahlen musste? Unsere technische Entwicklung hat nicht FortSCHRITTE gemacht, sondern riesige Hüpfer. Und alle hüpfen mit.

Die Kehrseiten der Medaille ist ziemlich düster, denn alles, das mir nützlich sein sollte, oder der Unterhaltung dient, kann mich auch überwachen: mein Smart-TV, mein Handy, meine Fitness-Uhr.

Ich erinnere mich an die Proteste gegen die Volkszählung 1987. Sogar eine Verfassungsklage wurde damals eingereicht. Leute gingen entrüstet gegen die Erhebung ihrer Daten auf die Straße. Lang ist es her.

Heute sagen wir: „Hey, Alexa, bestell mir mal eine Flasche Waschmittel, aber such ein Sonderangebot heraus. Weißt ja, was ich gerne mag.“

Ich selbst würde mir eher die Hände abhacken lassen, als so ein Ding ins Wohnzimmer zu stellen. Meine Nachbarin kriegt schon genügend mit. Mehr unfreiwillige Lauscher brauche ich nicht.

Mein Internetprovider seit dem Jahr 2000 (Ich bin eine treue Seele…), teilte mir kürzlich mit, dass er künftig im Zusammenhang mit der Firma Blabla meine Email-Korrespondenz analysieren werde. Nichts, wirklich nichts ist mehr privat. Gewöhnen Sie sich dran.

Die schöne neue Welt frisst gerade ihre Kinder. Sie tut das rasend schnell. Und die meisten Kinder klatschen entzückt.

Irgendwie ist alles inflationär geworden: Fotos, Musik, sogar das geschriebene Wort. Es gibt Self-Publishing und Instagram. Wenn ich wollte, könnte ich meine Einkaufslisten der letzten vier Jahre bei Amazon veröffentlichen, vielleicht mit dem wohlklingenden Titel „Hagelschaden“. Na und? Endlich ein Buch von mir. Wer schreibt, der bleibt. Und „bleiben“ möchten wir doch alle, oder?

Millionen von Selbstdarstellern. Millionen von Menschen, die so gern besonders sein möchten, sich von der Masse abheben. Und doch darin untergehen. Ich finde das sehr traurig.

Wir haben das Internetzeitalter, meine Damen und Herren. Jeder Depp kann auf einer selbstgebastelten Plattform seinen Senf veröffentlichen. Es wird gebloggt und getwittert, Schauspielerinnen fotografieren sich beim Zahnarzt oder in pikanten Situationen und zeigen Millionen ihre Zahnlücke oder Körperstellen, die ich nie kennenlernen wollte. Scham ist hinderlich in der schönen neuen Welt. Mit Scham wird man nicht berühmt. Um sich heutzutage aus der Masse hervorzuheben, muss man immer noch einen drauflegen.

Man baut sich innerhalb kürzester Zeit eine Website – auch hierfür gibt es idiotensichere Programme, und lässt die Welt an seinem glückseligen Leben teilhaben. Kein Gedanke so dürftig, dass er es nicht wert wäre, veröffentlicht zu werden. Keine volltrunkene Fratze so dämlich, dass man sie nicht ins Netz stellen könnte. Wieso soll Herr Müller aus Leverkusen nicht sehen, dass Kunigunde aus Pforzheim vorgestern stockbesoffen auf einer Batterie von leeren Flaschen mit verrutschtem T-Shirt eingeschlafen ist?

Indivualität und Selbstverwirklichung heißen die Zauberworte einer ganzen Generation. Talkshowmaster sind die Scharfrichter im Nachmittagsprogramm, und die Inquisition findet täglich und unmittelbar statt und nennt sich „shitstorm“.

Willkommen in der schönen neuen Welt von Huxley – willkommen in einem einzigen gigantischen „Big-Brother“-Container:  dem Internet, das nie vergisst. Und Glückwünsche den paar vereinzelten echten Individuen, die es bis heute geschafft haben, ohne Paypal-Konto, Kreditkarten, Email-Account oder Handy mit GPS auszukommen. Die wahre Freiheit, die diese Menschen leben dürfen, erschließt sich heute keinem Jugendlichen mehr, für den es völlig normal scheint, dass unser aller Leben von heute auf morgen öffentlich gemacht wurde.

Glauben wir wirklich immer noch, dass „Big Brother“ nur aus einem Blech-Container besteht, oder haben wir mitbekommen, dass wir alle in einem gläsernen Käfig sitzen und staunend nach draußen blicken, wo uns unserer Meinung nach das „Nichts“ erwartet? Und dabei sind wir heute einsamer als früher.

Es gibt kein Leben ohne Eintrag bei „Facebook“, „Studi-VZ“ oder „Stayfriends“. Internet-Communities, bei denen wir nach Eingabe höchst sensibler und vertrauter Daten und Geheimnisse unseres Lebens wie ein Bilderbuch führen dürfen. Wir suchen unseren Partner, verwalten unser Tagesgeschehen, schließen virtuelle Freundschaften oder lehnen sie ab und lassen die Welt leichtsinnig an unserem Leben teilhaben. Jeder glaubt von sich, einzigartig zu sein und möchte das nach draußen bringen.

Ich bin ein ganz normaler Mensch, der im Laufe der letzten Jahrzehnte schon einge Menge erlebt hat und von dem atemberaubenden Fortschritt geblendet fasziniert beobachtet, wie Heerscharen von Menschen ihre Identität einer anonymen Masse preisgeben, die das im Grunde einen Dreck interessiert.

Versuchen Sie mal , einem Jugendlichen für einen Tag das Mobiltelefon abzunehmen. Er wird vermutlich nach einer halben Stunde ohne Kontakt zu seinen Freunden den Verstand verlieren. Natürlich könnte er ohne weiteres aufstehen, ein Haus weiterlaufen und dort an die Tür klopfen, aber das wäre total uncool.

Lehrer haben die größten Probleme, ihrer Klasse überhaupt noch etwas beizubringen, weil unter dem Tisch gechattet wird, dass sich die Balken biegen. Überhaupt ist der Lehrer als Respekts- oder Autoritätsperson schon lange überholt. Die neuen Vorbilder sind Youtouber und Influencer. Dieser Begriff wird nicht ohne Grund vom Namen einer ansteckenden Infektionskrankheit abgeleitet.

Von klein auf bekommen Kinder zu hören, dass sie als natürliche Ressourcen und zukünftige Renterversicherungszahler wichtige Einnahmequellen für den Staat und das Gemeinwohl darstellen. Das Fernsehen als unumgängliches Medium tut sein übriges. Die Uniformität von Sneakers , Hoodies, konformem Haarschnitt und Gruppengedöhns entgeht dem jungen künftigen Leistungsträger völlig, da er sich scheinbar freiwillig und ohne Nachdenken Zwängen unterordnet, die in ihrer ureigenen Form so restriktiv und gewalttätig sind, dass ihm bei genauem Nachdenken Angst und bange werden müsste.

Ich liebe Technik und bin allem Neuen gegenüber aufgeschlossen. Meinen Reciever habe ich allein angeschlossen und konfiguriert. Ich designe Internetseiten, mache Videoschnitt und digitale Bildbearbeitung und trage mein Mobiltelefon mit mir herum wie einen Herzschrittmacher, denn das ist mein Tor zu dieser gruseligen, ins Unendliche expandierende Welt aus Bits und Bytes. Der Eingang für einsame Herzen ins potenzielle Glück, das Portal für Sehnsüchte und Wünsche, die letzte Lagerstätte für zerborstene Träume der Hoffnungslosen, das Sammelbecken von Misanthropen, Realisten, Zynikern und Optimisten. Alles das und noch viel mehr.

Wissen Sie, was für mich die unheimlichste Stelle in dem Buch „1984“ von George Orwell war, in dem eine fiktive repressive, von einigen wenigen gesteuerte Zukunfsgesellschaft beschrieben wird, die allumfassender Bewachung ausgesetzt wird? Der allerletzte Satz. Der lautet nämlich:

„Er liebte den großen Bruder.“

Ihre

Barbara Edelmann

Bildnachweis: pexels.com

Bianca Graf: „Für die Liebe muss man immer was tun“

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Skandalfrei, bodenständig und authentisch: das ist Bianca Graf, die Musikerin, die auch als „Gräfin des deutschen Pop-Schlagers“ bekannt ist. Doch sind es nicht nur die schnellen Rhythmen, denen sich die Sängerin widmet – verträumte Balladen hat die sympathische Künstlerin ebenso im Programm.

Ihre Lieder präsentiert die Bitterfelderin sowohl in TV-Sendungen als auch in eigens konzipierten Shows. Mit ihrem aktuellen Hit „Wärst Du die Sonne“ hat Bianca Graf gerade in Holland den Platz 1 gestürmt. Trotz des Erfolges ist die quirlige Frau, die demnächst auch eine Show für Howard Carpendale moderiert, immer heimatverbunden geblieben. Ihrem Lebensmittelpunkt – Bitterfeld-Wolfen – hat sie sogar einen eigenen Song gewidmet.

Wir haben mit der erfolgreichen Künstlerin gesprochen

FB: Frau Graf, Ihr neues Album „Wunderland“ ist bei einem der größten Plattenlabel Deutschlands erschienen. Das wievielte Album ist das und was erwartet die Fans (oder die, die es noch werden wollen)?

Es ist das 8. Album. Es erwarten den Hörer anspruchsvolle, tanzbare  Pop-Schlager, aber auch Balladen mit tiefgründigen Texten, zum Teil von mir selber. Alles ist authentisch und beschreibt auch zum Teil mein Leben, aber auch Geschichten, mit denen sich viele Menschen identifizieren können.

Die erste Single-Auskopplung daraus „Wärst Du die Sonne“ bewegt sich gerade in den Deutschen Charts und ist diese Woche in Holland auf Platz 1 gestürmt.

FB: Sie sind sehr vielseitig. Sie singen, konzipieren eigene Shows, moderieren auch und sind dadurch unheimlich viel unterwegs. Wer unterstützt Sie hierbei, sowohl privat als auch beruflich?

Natürlich habe ich eine ganzes Team um mich herum, aber immer dabei ist mein Mann und Manager Edgar Plepp, der mir immer mit Rat und Tat, mit neuen Ideen, usw. zur Seite steht und natürlich mein kleiner Silberpudel Axel, der uns beiden sehr viel Freude bereitet. Mit meinen Produzenten Felice Pedulla’ und Christoph Seipel verbindet uns seit 8 Jahren eine enge Zusammenarbeit. Sie sorgen immer wieder für moderne anspruchsvolle Songs und alle zusammen bilden wir, einschließlich meiner Plattenfirma Solis Music, ein kreatives Team.

FB: Sie stammen aus einer Gegend, die vor Jahrzehnten noch als die dreckigste Europas galt – Bitterfeld-Wolfen. Mittlerweile sind dort aus Tagebaulandschaften Seen entstanden, die tagtäglich Erholungssuchende anziehen. Dennoch hallt hier und da der schlechte Ruf, den die Gegend so lange hatte, nach. Sie aber halten dagegen – vor allem musikalisch. Erzählen Sie doch mal darüber!

Mit meinem ganzen Schaffen versuche ich immer auch Werbung für meine Region, meine Heimat zu machen. Ich habe zum Beispiel auch nie meinen Heimatort Wolfen verheimlicht, sondern bin auch irgendwie stolz, hier zu leben. Es gibt mir immer wieder Bodenständigkeit, wenn ich die Menschen um mich herum sehe. Viele Benefiz-Konzerte habe ich auch hier bereits ins Leben gerufen, z.B. für  die Deutsche Herzstiftung, für die Aktion Sorgenkind des ZDF, für die Flutkatastrophe in unserer Region. Der UNICEF habe ich das Lied „Hier sind Deine Freunde“ geschenkt, um nur einige zu nennen. In diesem Jahr durfte ich an der traditionellen Aids-Gala in der Lutherstadt Wittenberg teilnehmen, die unter der Schirmherrschaft von Rita Süßmuth steht und schon viele Jahre von den Chefs des Klack-Theaters organisiert wird.

Die Menschen kommen immer gern zu meinen eher seltenen Konzerten hier in meinem Heimatort. So freue ich mich schon jetzt auf den 23. Juni 2018, wo ich seit langer Zeit einmal wieder das Bitterfelder Hafenfest musikalisch eröffnen darf und natürlich mein aktuelles Album „WUNDERLAND“ präsentieren werde. Und natürlich steht auch das für meine Heimatstadt eigens geschriebene Lied „Seh’n wir uns nicht in dieser Welt, dann seh’n wir uns in Bitterfeld (Video auf YouTube) auf meiner Titel-Liste.

FB: In Ihren Songs geht es oftmals um Gefühle, um die Beziehung zwischen Mann und Frau. Sie selbst leben schon 30 Jahre mit Ihrem Mann zusammen, Skandale und Stoff für billigen Klatsch sucht man bei Ihnen vergebens. Was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept in Sachen Partnerschaft?  

So soll es auch bleiben! Ich konzentriere mich lieber auf meine Musik!

Als erstes möchte ich die Liebe nennen, die uns immer noch verbindet, auch der gleiche Beruf ist in meinen Augen ein wichtiger Baustein. Ich finde es ganz hervorragend, wenn man sich über  musikalische Sichtweisen gemeinsam austauschen kann. Man hat das gleiche Fachwissen. Aber auch über Politik, Wirtschaft, Gesundheit, usw. wird geredet und diskutiert. Beiderseitige Kompromissbereitschaft ist ganz wichtig, denn nicht immer sind wir einer Meinung. Dann halte ich die gegenseitige Achtung für ganz wichtig, den Respekt gegenüber dem Partner. Für die Liebe muss man natürlich auch immer etwas tun, sich nicht gehen lassen und gemeinsame Ziele haben, sich gegenseitig überraschen und den Humor nicht verlieren, jeden Tag genießen.

Ich finde es z.B. schrecklich, wenn ältere Menschen sich kaum noch unterhalten und wenn, dann nur noch über Krankheiten. Sicher werden wir alle nicht jünger, aber dennoch sollte man immer optimistisch nach vorn blicken. Das Leben hält so viele positive Überraschungen bereit und wenn es manchmal nur die kleinen Dinge sind. Besonders die sollte man erkennen und sich daran erfreuen !

FB: Als eine Musikerin mit DDR-Biographie haben Sie die Künstlerszene auch zu Zeiten der Teilung Deutschlands erlebt. Wie war es damals, Musik zu machen und welche Voraussetzungen musste man mitbringen, um überhaupt als Künstler vom damaligen Staat anerkannt zu werden?

In der DDR gab es eine Amateur- und eine Profi-Szene. Ich habe beides kennen gelernt. Als Profi musste man ein Musik-Studium nachweisen. Mein Mann und ich hatten dies absolviert. Es entstand die Formation „BIANCA & INTENSION“. Wir waren viel in den „Sozialistischen Bruderstaaten“, Russland, damals noch UdSSR, Tschechei, Polen , Ungarn auf Tournee, natürlich auch in der DDR mit unserem Show-Programm „Musik Party“.  Meine Solo-Karriere habe ich erst kurz vor der Wende gestartet. Mein erster DDR-Hit „Träume habe Flügel“ kam 1988. Mit meinen damaligen Produzenten sollten wir bei „AMIGA“ eine LP heraus bringen. Wir brauchten dafür 12 Titel und haben wie die Blöden fast Tag und Nacht gearbeitet. Aufgenommen wurden die Songs damals im einzigen Pop-Studio der DDR in Berlin. Das war ein großes Privileg. Aber dann kam uns die Wende dazwischen und ich musste bei Punkt 0 beginnen! Mit viel Engagement und Glück gelang mir dies auch. Heute habe ich 8 Alben, ca. 85 Singles und Songs auf über 300 Samplern europaweit !

FB: Zu DDR-Zeiten hatten Sie zu vielen anderen bekannten Künstlern Kontakt, haben später auch mit dem kürzlich verstorbenen Michael Barakowski, – einst Frontmann der Gruppe „Perl“ – ein Duett gesungen („Zwei Träumer auf der Flucht“). Bestehen Ihrerseits noch Verbindungen zu Künstlern von damals – tauscht man sich untereinander aus?

Leider ist man heutzutage fast immer allein auf der Bühne und absolviert sein Konzert. Der „Austausch“ hat sich in einen harten Konkurrenzkampf oder Existenzkampf gewandelt, da nur noch ganz bestimmte, wenige Künstler – unterstützt von großen Major Companys  das „Spitzenfeld“ anführen – egal ob sie gut oder schlecht sind. Hinzu kommt, dass nur noch ganz wenige Sender deutsche Schlager- und Pop-Musik spielen . Aber so lange ich noch in diesem „Haifischbecken“ herumschwimmen kann, will ich mich nicht beklagen. Es wäre nur schön, wenn die Sender mehr auf das Publikum bzw. die Hörer und Zuschauer eingehen würden, denn die erkennen schon den richtigen Trend, auch was gute oder schlechte Musik ist, selbst wenn es mehr im Unterbewusstsein ist. Ich merke dies immer in meinen Live-Shows.

Und ehemalige „DDR-Kollegen“ treffe ich eher selten, da meine Karriere als Künstlerin ja erst begann, als es die DDR schon nicht mehr gab.

FB: Was machen Sie gerne, wenn Sie Zeit für sich haben?

Ich lese gern mal ein gutes Buch und das am liebsten in meinem Garten.

FB: Wie halten Sie sich fit?

Ich mache jeden Tag Sport und zwar hier vor Ort – bei mir daheim. Das ist unheimlich wichtig, nicht zuletzt, da ich für die Bühne fit sein muss.

FB: Ihr Terminkalender für die nächsten Monate ist bereits wieder prall gefüllt. Was liegt an und wo kann man Sie live sehen?   

Am 24. Mai 2018 in Berlin bei der „Berliner Schlagerstunde“, am 27. Mai 2018 in Hamburg (Hafenkonzert) und auch am 09. Juni 2018 bei „Sonnenklar TV“ in einer Live-Show. Weiterhin auch am 10. Juni 2018, zum Schlossfest in Merseburg und am 23. Juni 201806. zum Hafenfest in Bitterfeld sowie am 29. Juni 2018, 19.00 Uhr beim Inselfest in Frauenhain und am 30. Juni 2018 in Saarbrücken bei Radio Schlagerparadies. So geht das den ganzen Sommer über bis zum 1. September 2018, da habe ich eine große Show mit Howard Carpendale zu moderieren und natürlich werde ich auch singen…in Bad Elster.

Dann gibt es im Oktober 2018 eine Kreuzfahrt nach Südamerika, wo ich als Stargast arbeiten werde.

Und die Vorbereitungen für meine Weihnachts-Tournee „Weihnachten mit Dir“ laufen bereits auf Hochtouren.

Wer die Künstlerin auf ihrer Homepage besuchen möchte, kann das hier tun, das aktuelle Album von Bianca Graf ist hier erhältlich.

Bildnachweis: Gamze Ay

Alleinerziehend & knappes Budget? Wie Extras drin sind!

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Ein Gastbeitrag von Jana. Viele Frauen, die die Erziehung des Nachwuchses ganz allein stemmen müssen, kennen das: im Alltag ist das Geld meist knapp, zu viele Kosten des täglichen Lebens schmälern das Familienbudget. Wer alleinerziehend ist – so wie ich – , für den bedeutet oft schon eine kaputte Waschmaschine oder der defekte Spüler eine Katastrophe.

Auch viele Extras für die Kinder fallen aufgrund der Kosten, die vorrangig bedient werden müssen (Miete, Lebensmittel, Strom, usw.) meistens weg.

Insofern bringt es der Status „alleinerziehend“ (die meisten Alleinerziehenden sind Frauen) mit sich, dass sich ein Großteil der Produkte, die gekauft werden müssen, aus dem Gebrauchtwaren-Markt speist. Für die meisten ist es selbstverständlich, in Sachen Kinderkleidung auf bereits getragene Produkte zurückzugreifen, unzählige Secondhandshops leben mittlerweile davon. Auch ich selbst kaufe die Kleidung für meine zwei Kinder –  beide im Vorschulalter – von Anfang an gebraucht.

Extras stehen im Alltag Alleinerziehender hintenan

Da, wer alleinerziehend ist, seinen Fokus im Alltag eher auf die Dinge lenkt, die wirklich benötigt werden, stehen Extras eher ganz hinten auf der Agenda. Aber auch diese sind – man mag es manchmal kaum für möglich halten – auch für jemanden, der alleinerziehend und stets knapp bei Kasse ist, gut zu bekommen. Zum Mini-Preis oder sogar kostenlos. Der Schlüssel hierfür sind Kleinanzeigen-Portale im Internet. Man fasst es manchmal gar nicht, was manche Leute hier zum absoluten Spottpreis anbieten oder gar verschenken!

Vom Trampolin über das Spielhaus bis hin zum Pool: hier ist nahezu alles superpreiswert oder sogar kostenlos zu haben. Das zumindest ist meine Erfahrung – ich bin mittlerweile zu einer richtigen Schnäppchenjägern mutiert, der Status „alleinerziehend“ bringt es mit sich.

Allerdings: wer in diesen digitalen Gefilden auf Schnäppchenjagd gehen will, sollte Zeit mitbringen. Denn die braucht, wer gute, gebrauchte Produkte kostenfrei oder zum schmalen Preis erwerben möchte.

Dass man natürlich nicht ganztägig am Web hängen und nach Schnäppchen suchen kann, ist natürlich ebenso klar.

Internet für Alleinerziehende tolle Fundgrube für Schnäppchen

Deshalb hier meine erprobten Tipps zu einer Vorgehensweise, die einem schon bald heiß begehrte Produkte bescheren kann:

  • Abends etwas Zeit in die Suche nach dem gewünschten Produkt auf den Kleinanzeigen-Portalen investieren. Ab 19.00 Uhr – zu einer Zeit, zu der viele andere Leute auch daheim sind haben – werden erfahrungsgemäß viele gebrauchte Produkte online gestellt, kostenfrei oder zum Mini-Preis. Wer hier schnell ist, hat durchaus die Gelegenheit, das Superschnäppchen zu machen.
  • Überregional suchen: Sie haben im Familien- oder Freundeskreis jemanden, der einen Fahrzeug-Anhänger oder sogar einen kleinen Transporter hat? Klären Sie vorher ab, ob der- oder diejenige bereit wäre, für ein tolles Schnäppchen ein paar Kilometer zu fahren. Denn wenn Sie auch über Ihre Region hinaus suchen, erhöhen sich die Chancen sehr, ein begehrtes Stück für den Nachwuchs (Puppenhaus, Spielhaus, Markenfahrrad usw.) geschenkt oder sehr billig zu bekommen. Natürlich muss vorher geklärt sein, was derjenige, der Ihnen den Transport stemmt, haben möchte. Geht es hier fair zu und Sie müssen maximal die Spritkosten bezahlen, ist das Ganze äußerst lohnenswert, vor allem, wenn es sich um hochwertige (Marken)Artikel handelt.
  • Steht eine besondere Anschaffung für Ihr Kind an, die eigentlich so gar nicht in Ihr Alleinerziehend-Budget passt, sollten Sie Ihr Hauptaugenmerk auf die Rubrik „Zu verschenken“ lenken. Auch hier werden erfahrungsgemäß  am frühen Abend  viele Angebote online gestellt, Schnelligkeit ist das A und O. Sind Sie auf der Suche nach einem bestimmten Artikel, macht es Sinn, sowohl in der Verkaufsrubrik als auch in der „Zu-verschenken“-Rubrik einen Suchauftrag zu erstellen. Dies ist binnen weniger Sekunden erledigt. Ein, zwei Klicks genügen und Sie werden ab diesem Zeitpunkt über alle Angebote informiert, die – passend zu Ihrer Suche – reinkommen.

Ich habe auf diese Weise – gemeinsam mit weiteren Familien hier in unserem Wohnkomplex, der aus zwei Mehrfamilienhäusern besteht und in dem einige alleinerziehend sind – sogar schon einen riesigen, gebrauchten Swimmingpool gekauft – für läppische 180,00 €. Er steht heute bei uns im Hof des Mehrfamilienhauses, die Kosten dafür (Strom, Wasser) teilen sich mehrere Ein- und Zwei-Eltern-Familien, darunter zwei Frauen und ein Mann, die alleinerziehend sind.

Natürlich haben wir das Ganze im Vorfeld mit dem Vermieter abgeklärt – er hatte keine Einwände. Derzeit sind wir, mit weiteren Familien, alleinerziehend und nicht alleinerziehend, auf der Suche nach einem Klettergerüst. Natürlich fahnden wir via Kleinanzeigenportal danach und es sieht ganz gut aus, dass wir fündig werden. Mehrfach in der Woche werden derlei Spielgeräte angeboten, sowohl in der „Zu-verschenken“- als auch in der „Zu-verkaufen“-Rubrik. Es ist wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis wir den Kindern ein Klettergerüst neben den Swimminpool stellen können.

Klar – die hier geschilderte Situation mag eine Ausnahmesituation sein, nicht jeder wohnt mit anderen Müttern oder Vätern, die auch alleinerziehend sind, in trauter Nachbarschaft. Aber – wie oben schon erwähnt – lohnt sich die Stöberei auf dem digitalen Kleinanzeigenmarkt, für jemanden, der alleinerziehend ist, auch in Sachen Fahrrad, Kasperletheater, Hochbett & Co.

Auch Unternehmungen am Wochenende gibt`s oft zum Mini-Preis

Ein weiteres Thema im Leben von Leuten, die alleinerziehend sind: Unternehmungen. Fast jedes Wochenende stellt sich die Frage, was man mit den Kindern wohl unternehmen könnte?

Auch hier gibt es diverse Möglichkeiten, preiswert „in die Komödie“ zu kommen, Stichwort: Veranstaltungen und Feste. Natürlich werde ich jetzt keine Veranstaltungen aufzählen, die pro Person 12,00 € Eintritt kosten, nein: die Rede ist von Festen, die ohne Eintritt zu besuchen sind.

In diesem Zusammenhang macht es sich gut, in kostenfreie, regionale Veranstaltungsmagazine oder ins Internet zu schauen. Es gibt nahezu in jeder Region an fast jedem Wochenende Veranstaltungen für die ganze Familie, die ohne Eintritt auskommen. Oftmals werden auf solchen Festivitäten auch kostenfreie Attraktionen geboten – von der Hüpfburg bis hin zum Kinderschminken. Klar, die obligatorische Bratwurst gibt es meist auch auf solchen Festen nicht umsonst, aber die Preise sind meist human und kein Vergleich zu kommerziellen Veranstaltungen, wo man für einen Imbiss pro Person schon mal 8,00 bis 10,00 € hinlegen muss.

Veranstaltet werden diese Feste meist von Vereinen, Verbänden oder auch Genossenschaften. Diesbezüglich lohnt auch ein Blick in die örtliche Tageszeitung, die meist bereits am Freitag viele Wochenend-Termine für Familienfeste veröffentlicht.

Alleinerziehend und Urlaubsplanung: finanzieller Zuschuss möglich

Last but not least das Thema Urlaub. Meist ist das ja eine Sache, die jemandem, die oder der alleinerziehend ist, besondere Magenschmerzen bereitet, Stichwort: teuer.

Wenn man nicht unbedingt das Ziel hat, unter Palmen zu urlauben, gibt es in einigen Bundesländern die Möglichkeit, einen Zuschuss für einen Urlaub zu erhalten. Dieser richtet sich an Personen, die alleinerziehend oder als Zwei-Eltern-Familie in einer finanziell schwierigen Lage sind.

Welche Voraussetzungen nötig sind, um diesen Zuschuss zu erhalten, kann man bei Wohlfahrtsverbänden, Jugendämtern oder Familienverbänden erfragen, so zum Beispiel beim Familienverband SHIA e. V.

Ich selbst, die ich nun schon lange alleinerziehend bin, nutze diesen Zuschuss alljährlich. Er gilt zwar nur für einen Urlaub in Deutschland, aber das stört mich und meine Kinder nicht.

Wir haben hierdurch schon wunderbare Ferientage erleben dürfen, ganz nach dem Motto: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“.

In diesem Sinne: vielleicht probieren Sie ja den einen oder anderen Tipp von mir mal aus?! Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall jetzt schon einmal viel Spaß bei der Schnäppchenjagd. Sie wissen ja: die strahlenden Kinderaugen sind das allemal wert!

Mehr zum Thema auch hier.

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Facebook`s neue Dating-Funktion – freie Fahrt für Romance Scammer?

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Es ist eigentlich genau die Funktion, die auf Facebook noch gefehlt hat: eine Rating-Option. Denn wo schon Millionen von Leuten sind, die in ihren Profilen sowohl Hobbies als auch Beziehungsstatus & Co. eingeben, ist es für den Algorithmen-Modus kein Problem, Leute mit gleichen Interessen digital zu verkuppeln. Und Facebook wäre wohl nicht Facebook, würden sie dieses Geschäft nicht mitnehmen.

Allerdings wird der Monopolist wohl auch hier wieder mit Gegenwind rechnen müssen, denn Kritik an der neuen Dating-Funktion kommt von Opfern von Romance Scammern. Und zwar konkret von solchen Opfern, die über Facebook an Liebesschufte geraten sind.

Mittlerweile gibt es vor diesen Kriminellen kontinuierlich Warnungen seitens Polizei und Verbraucherzentralen, denn auch, wenn vieles über die verschiedensten Betrugsfälle öffentlich wird – eingedämmt ist das Treiben dieser Leute noch lange nicht.

Und da sich solche – meist männliche – Personen häufig via Facebook das Vertrauen ihrer Opfer (meistens sind das Frauen) erschleichen, verwundert es nicht, dass die Skepsis groß ist.

Ist es für Romance Scammer schon jetzt ein Leichtes, per Mausklick Geld, Sachwerte und nicht zuletzt Gefühle eiskalt abzuzocken, steht völlig zu Recht die Frage im Raum, wie der Internet-Gigant dieses Problem innerhalb der neu entstehenden Facebook-Dating-Funktion angehen und lösen will?

Denn: so richtig lösbar ist das nämlich nicht, gerade Singlebörsen dürften ein Lied davon singen können. Kann man sich doch heutzutage in der virtuellen Welt im Handumdrehen ein seriöses Profil anlegen, selbst wenn man hochkriminelle Absichten hat.

So kann bis heute – mal als Extrembeispiel genommen – kein hochkarätiges Partnerportal verhindern, dass sich vom Romance Scammer bis hin zum Serienmörder kriminellste Gestalten bei ihm anmelden. Sieht bzw. liest man ja keinem an!

Genau das machen sich die Romance Scammer zunutze und zwar webweit! Liest man sich durch die Fälle der Opfer, ist fast immer, wenn es um digitales Romance Scamming geht, von Facebook oder irgendeiner Singlebörse die Rede. Hier lernen sich Opfer und Täter zum Großteil kennen – fast immer mit verheerenden Folgen.

Allein die Fälle, die in den letzten Wochen veröffentlicht wurden, lassen einem die Haare zu Berge stehen. Mal sind es 7000,00 €, die Frauen an Romance Scammer verloren haben, mal 100.000,00 €. Selbst ganze Sachwerte sind schon in die Hände dieser skrupellosen Typen geraten.

Ein Ende ist nicht in Sicht – warum sollten sich die kriminellen Abzocker dieses miese Geschäft auch entgehen lassen? Bei aller Aufklärung gibt es doch leider immer noch Menschen, die entweder davon noch nie was gehört haben oder nach dem Motto „meiner ist anders“ verfahren.

Insofern ist die entfachte Debatte um die Sicherheitsstandards von Facebook im Zusammenhang mit der geplanten Dating-Funktion mehr als wichtig! Vielleicht gelingt es dem sozialen Netzwerk ja, hier entsprechende Filtermechanismen einzubauen. Zu wünschen wäre es – allein vor dem Hintergrund des Leids der unzähligen Opfer!

Wenn Sie mehr zum Thema erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen den englischen Originalbericht zum Thema „Facebook und Dating-Funktion“.  

Wie skrupellos sich die Romance Scammer an ihre Opfer auf Facebook heran machen, hat unsere Kolumnistin Barbara Edelmann kürzlich in einem ihrer Artikel abgehandelt, sie finden ihn hier.

Bildnachweise:

Fotograf: Marcio Jose Sanchez / Bildnachweis: picture alliance / AP Photo

Shapewear für`s Darunter – La Lopez geht’s wie vielen Frauen!

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Ihr selbst war es peinlich, aber eigentlich ist es doch nur sympathisch: die Tatsache, dass Jennifer Lopez unter ihren Tanzoutfits formende Unterwäsche – sogenannte Shapewear – trägt.

Das Portal promiflash.de schreibt darüber folgendes:

„Diese spontane Tanzeinlage im Live-TV hätte sich Jennifer Lopez (48) wohl lieber zweimal überlegen sollen! Die Sängerin war gemeinsam mit ihren “World Of Dance”-Co-Stars Jenna Dewan (37), Ne-Yo (38) und Derek Hough (32) bei US-Star-Talkerin Ellen DeGeneres (60) zu Besuch. Dabei wollte sie eigentlich nur kurz einen schnellen Tanzschritt vorführen – und entblößte kurzerhand ihren Bauchwegschlüpfer. Die Diva war von diesem Fashion-Fail offenbar ganz schön peinlich berührt.“

 Shape-Wear erfreut sich in den letzten Jahren auch hierzulande einer großen Beliebtheit. Hatte man früher lediglich das allseits bekannte Miederhöschen zum Tricksen zur Verfügung, gibt es mittlerweile unzählige Teile für das dezente Darunter.

Und das ist auch gut so, denn dass Diäten nicht das Gelbe vom Ei sind, sollte mittlerweile jede im Leben stehende Frau erkannt haben. Natürlich ist es schön, einen wohlgeformten Körper zu haben, aber wer hat den schon?

Und natürlich kann man tagein-tagaus ins Fitness-Studio, zum Joggen oder aufs Laufband gehen, aber auch das hält – bis auf Menschen, die wirklich ein Faible für Sport haben – im Alltag kaum jemand durch.

Steht ein Urlaub an oder ein Anlass, bei dem FRAU ein tolles Abendkleid tragen möchte, stehen deshalb viele weibliche Zeitgenossinnen, die nicht die Figur von Heidi Klum haben, oft vor einem Dilemma. Nicht wenige setzen dann auf Crash-Diät und Hardcore-Fitness, aber warum eigentlich?

Muss man nicht gerade aus gesundheitlichen Gründen abnehmen und hat man ansonsten eine ganz normale Figur, sollte man sich den Stress nicht antun.

Mit „normale Figur“ ist übrigens eine wirklich normale, weibliche Figur gemeint. Also mit etwas Hüftgold, Bauchspeck & Co. Der Großteil weiblicher Körper ist nun mal so gebaut und das ist auch nicht schlimm!

Niemand sollte sich wegen ein paar zusätzlichen Kilos kasteien oder sich der Lebensfreude berauben lassen. Und zur Lebensfreude gehört auch gutes Essen. Gern mit Dessert & Co!

Insofern dürfte die „Bauch-weg“-Mode – wie der Trend ganz am Anfang hieß – für viele Frauen eine der tollsten Erfindungen der letzten Jahre sein. Einfach reingeschlüpft in die formenden Teile und schon sind Bauch, Po & Co. positiv definiert.

Unzählige prominente Frauen, die auf dem roten Teppich zuhause sind, dürften sich dieser kleinen Tricks behelfen, Jennifer Lopez ist aktuell das beste Beispiel dafür!

Schade, dass der „Vorfall“ von vielen Medien als „peinlich“ bezeichnet wird. Das weibliche Publikum oder/und die Frauen, die ein Fan von Lopez sind, werden das wahrscheinlich anders sehen.

Schon allein, weil der sympathische Shapewear-Blitzer der weltbekannten Promifrau ein bisschen was von ihrer Unnahbarkeit nimmt.

Am Ende des Tages ist nämlich auch dieser gefeierte Star einfach nur ein Mensch, wie Du und ich. Wüssten wir von den vielen anderen bekannten Frauen, die ihre – in ihren Augen – überflüssigen Kilos auf diese Weise wegmogeln, würden wohl auch diese Zeitgenossinnen ein Stück weit nahbarer erscheinen.

Aber sei`s drum, denn die Botschaft sollte klar sein! Sie lautet: „Warum sich quälen, wenn ein einziges Kleidungsstück ausreicht, um Bauchspeck und Hüftgold weniger präsent erscheinen oder ganz verschwinden zu lassen?” Eben!

Hier noch weitere Tricks, mit denen sich Kilos wegmogeln lassen.

Bildnachweis:

Fotograf: Dennis Van Tine / Bildnachweis: picture alliance/Geisler-Fotopress

Vom Darß bis nach Usedom: Außerhalb der Saison an die Ostsee

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Die Zeit geht mit riesigen Schritten in Richtung Sommer und wer das Meer liebt, sollte genau jetzt – im Frühsommer – an die Ostsee fahren. Vorausgesetzt natürlich, man hat keine schulpflichtigen Kinder und kann das Frühjahr für einen Ostseeurlaub nutzen! Wer hier flexibel ist, ist mit dem Mai als Reisezeit äußerst gut bedient, denn: der große Urlauberansturm kommt erst noch. Und die oft schon sehr warmen Tage im Mai machen oftmals keinen Unterschied zur Hochsaison.

In der Vor- oder Nachsaison auf dem Darß urlauben

Wer jetzt an die Ostsee reist, genießt sozusagen die Ruhe vor dem (Urlauber)Sturm und hat sogar bei der einen oder anderen Unterkunft noch die Chance auf gute Preise. In der Hochsaison nämlich ist die Küste kein wirklich preiswertes Reiseziel, aber die vielen Vorteile machen das wieder wett.

Und lassen sich jetzt – in der Vorsaison – am besten genießen.

Fahrradfahren, in den kleinen Küstenstädtchen oder Fischerdörfern bummeln gehen, Hafenflair spüren, die herrliche Natur genießen,  Meerluft atmen, am Strand spazieren gehen – das alles gehört zu einem richtigen Ostseeurlaub einfach dazu! Und natürlich das richtige Ziel, wobei die Auswahl an der (Ost)Ostsee unglaublich schwerfällt.

Tipps für Fischland-Darß

Wir versuchen es dennoch mal mit einigen Tipps und zwar persönlich von uns ausgewählten – los geht’s:

Der Darß:

Fakt ist, dass es hier einmalig schön und die Auswahl der Freizeitmöglichkeiten groß ist. Den Tag im Strandkorb verträumen oder die Halbinsel per Drahtesel entdecken – hier kommt vieles infrage. In den letzten Jahrzehnten hat sich hier außerdem eine gefragte Hotel- und Appartmentlandschaft gebildet, die für jeden Geldbeutel angenehme Übernachtungsmöglichkeiten bietet.

Im Gegensatz zu anderen Regionen ist hier nichts zugebaut und mit Beton verschandelt – Neubauten gliedern sich harmonisch in die Landschaft ein und vermietet wird allermeist sowieso in Häusern, die lange schon dort stehen.

Auszeit in der Ferienwohnung

Das Motto für viele Urlauber lautet hier: Auszeit in der Ferienwohnung. Diese Art der Domizile auf Zeit sind jedes Jahr aufs Neue gefragt – vor allem die romantischen Bauten unter Reetdach machen einen Ostseeurlaub erst richtig perfekt.

Den Darß muss man erlebt haben – mindestens einmal  im Leben. Allerdings: wer einmal da war, den zieht es meist immer wieder auf die außergewöhnliche Halbinsel. Wer hier Erholung sucht, wird auf viele Stammgäste stoßen, die dieses schöne Fleckchen Erde in ihr Herz geschlossen haben.

Insel Usedom:

Wer das Mondäne liebt, der ist auf der Insel Usedom richtig. Um genau zu sein, in Ahlbeck. Hier fühlt man sich fast wie in alten Filmen, so stilvoll geht es hier zu. Das fängt schon mit der außergewöhnlichen Bäderarchitektur an, für die Usedom bekannt ist. Großzügige Veranden finden sich hier an vielen Häusern, die auf Usedom meist „Bädervillen“ genannt werden.

Rechteck- oder Rundbogenfenster, Halbsäulen, Dreiecksgiebel, Türmchen und Jugendstilornamente – wer hier vorbei flaniert, dem bietet sich auch was für`s Auge!

Bäderarchitektur auf Usedom

Das Schöne ist, dass viele dieser Bädervillen Ferienwohnungen beherbergen, so dass man sich hier stilecht auf Zeit einmieten kann. Am besten in der Vorsaison, denn gerade Usedom ist in der Ferienzeit ein äußerst beliebtes Ziel und es kann in der Hochsaison voll werden! Allerdings ist die Ostsee nicht dafür bekannt, von Juli bis September so derartig mit Urlaubern überfüllt zu sein, dass sich einem hier Bilder á la Rimini oder Playa de Ingles bieten.

Der Landstrich ist überaus großzügig, so dass hier niemand zusammengepfercht sein Sonnenbad nehmen muss (nach dem Motto: „Wie die Heringe“).

Auch direkt am Meer geht es gesittet zu, hier lässt man die Seele in Strandkörben baumeln. Diese verteilen sich meist harmonisch über die Strandabschnitte, so dass für alle ein Plätzchen mit Privatsphäre gewährleistet ist.

Noble Sommerfrische mit Stil

Übrigens: Wer es ganz nobel mag, ist auf Usedom sehr gut aufgehoben! Im beliebten Ahlbeck empfängt das Luxus-Hotel „Ahlbecker Hof“ seine Gäste. Gediegenes Ambiente und eine großzügige Terrasse, auf der man sich schon morgens in die Zeit der Urlauber der 20iger Jahre, die hier zur Sommerfrische weilten, zurückversetzen und sein Frühstück mit Meerblick einnehmen kann, sind nur einige Pluspunkte dieses Hauses.

Natürlich ist das ein teures Vergnügen, aber man muss ja nicht seinen ganzen Urlaub in diesem edlen Ambiente verbringen.

Ein verlängertes Wochenende im 5-Sterne-Flair dürfte hier ausreichen, um genügend Kraft für den Alltag auf dem Festland zu tanken.

Erholung ist hier absolut garantiert und: man lebt schließlich nur einmal!

Beim Geld hören meine Freundschaften auf

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Freundschaften und Geld – ein nie endendes werdendes Thema! Zu viele Leute tangiert das Verborgen von Geld, die meisten können wohl hiervon das berühmte Lied singen. So auch unsere Kolumnisten Barbara Edelmann, die mit dem schöden Mammon, im Zusammenhang mit Freundschaften, so ihre eigenen Erfahrungen gemacht und sich dieser Thematik ausgiebig gewidmet hat:

Wissen sie, wie ich meine Freunde verloren habe?

Sie stürzten nicht in Gletscherspalten oder wurden von Dreißigtonnern überfahren, sie starben nicht an einer Krankheit oder wurden von einem Asteroiden erschlagen, sie wurden nicht von Außerirdischen entführt, von Tsunamis untergepflügt oder verschwanden einfach so beim Zigarettenholen.

Ich habe ihnen Geld geliehen.

Würden Sie mich nach meinem Sternzeichen fragen, müsste ich antworten „Depp im vierten Haus, Aszendent Trottel“, denn ich war selbst schuld. Diese Freunde pumpten mich nie direkt an. Naja. Machen wir uns nichts vor. Sie kannten mich und wussten, dass eine traurige Geschichte genügt.

Meine Oma besaß ein kleines schwarzes Büchlein, das sie hütete wie einen Schatz.

Einmal durfte ich einen Blick hineinwerfen. Akribisch war jeder Betrag notiert, den sie mir je zukommen hatte lassen, auch wenn es sich nur um einen Euro gehandelt hatte.

Immerhin brachte sie es unter anderem dadurch auf stattliche drei Immobilien, um die sich ihre Kinder streiten konnten.

Ich hätte mir wohl auch so ein Büchlein zulegen sollen. All die „ausgelegten“ Kino-Karten, Bestell-Pizzas, Eisbecher in Biergärten, Tankfüllungen, Bahn-Tickets, Schuh-Sonderangebote und Ski-Pässe würden sich wahrscheinlich auf einen Gebrauchtwagen summieren.

Aber ich führe kein Buch, sonst wäre die Liste der Personen, die mit mir nicht mehr reden, weil sie mir Geld schulden, noch länger.

Dabei verfüge ich nicht über Reichtümer, doch ich wollte einfach nie jemand sein, dem man seine ersparten Scheine aus den erstarrten Fingern reißen muss. Geiz mag ich nicht. Ich lebe nicht über meine Verhältnisse und bin finanziell vorsichtig. Warum das Schicksal mir immer menschliche „Grillen“ schickt, die den ganzen Sommer auf die Pauke hauen, anstatt sich Vorräte für kommende Winter anzulegen, weiß der Himmel. Zum Dank für meine Hilfe ignorieren sie mich und kicken mich aus ihrem Leben.

Jedes Mal, wenn ich bisher Geld verlieh, kriegte ich im gleichen Moment einen drei Meter hohen, fünf Tonnen schweren knallrosa Elefanten geliefert, der bei jeder Begegnung mit einem meiner Schuldner mitten im Raum steht und spöttisch seinen Rüssel hebt. Er ist nicht zu übersehen, aber alle tun, als wäre er nicht da.

Nie sagt jemand: „Hey – da steht ein riesiger knallrosa Elefant neben deinem Vorhang. Vielleicht sollten wir mal drüber reden, dass du von mir noch Geld kriegst, ich hab’ hier 50 Euro, den Rest stottere ich ab wie vereinbart.“ Nie.

Nehmen wir zum Beispiel Susi. Seit unserer Teenagerzeit waren wir ein Herz und eine Seele und beste Freundinnen über drei Jahrzehnte. Ich bin Taufpatin eines ihrer Kinder, sie war meine Trauzeugin, zusammen mit Wolfgang, zu dem ich anschließend komme.

Susi ist geschieden, immer mal wieder solo, so alt wie ich, bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt und ständig knapp bei Kasse. Das liegt nicht unbedingt daran, dass sie schlecht verdient, sondern ist ihrer Vorliebe für hochpreisige Unterwäsche, farbenprächtige Cocktails in schummrigen Bars und ihrer Schwäche für den Lebensstil von Melania Trump geschuldet. Susis Einkommen kann nämlich mit ihren Ansprüchen nie Schritt halten. Das war noch nie anders.

Bei Susi ist ab jedem 10. zu viel Monat am Ende des Geldes. Trotzdem mochte ich sie sehr, denn wenn man jemanden sein Leben lang kennt, sieht man ihm einiges nach.

„Hör auf mit deinen Predigten“ winkte sie jedes Mal lachend ab, wenn ich ihr zaghaft vorschlug, sich ein wenig einzuschränken. Dafür lebt sie einfach viel zu gern.

Dann wurde Susis Haustier krank: eine Norwegische Waldkatze, an der sie sehr hing. Susi konnte sich die Tierklinik nicht leisten, denn es war der 5. März, ging also schon wieder in Richtung Monatsende. Sie heulte ins Telefon, und mir brach beinahe das Herz. Darum bot ich ihr an, sie sollte das kranke Tier in die Klinik bringen und mir die Rechnung schicken. Die könnte sie dann bei mir abstottern.

Ein tolldreistes Angebot, denn ich wusste bis dahin nicht, wozu Veterinäre beziehungsweise ihre Buchhalter fähig sind.

Die Katze musste trotz aufwändiger Behandlung eingeschläfert werden, und ich bekam von Susi die Rechnung übersandt. Als ich den Umschlag öffnete, fing diese kleine Ader an meiner rechten Schläfe zu pochen, als würde sie gleich platzen, aber das tut sie immer, wenn es um Beträge geht, die mein monatliches Einkommen übersteigen. Da würde ich wohl an mein Sparbuch müssen. Ich hatte an einen Betrag von 200 oder 300 Euro gedacht. So kann man sich täuschen.

Versprochen war versprochen, oder? Also zahlte ich.

Und dann wartete ich. Und wartete. Und wartete. Susi meldete sich mittlerweile selten bei mir. Normalerweise rief sie mindestens zweimal die Woche an, jetzt hörte ich über zwei Monate fast nichts.

Gelegentlich bekam ich eine SMS mit dem Inhalt: „Ich weiß nicht mehr weiter. Am liebsten würde ich mich erhängen. Glaube nicht, dass ich mir noch was zu essen leisten kann.“

Ich bestellte bei einer größeren Firma einen Karton italienischer Pasta plus dazugehöriger Sauce und ließ es an ihre Adresse – eine schicke Dachgeschoßwohnung in der Innenstadt – liefern.

Die SMS hörten nicht auf. Immer häufiger kam darin das Wort „Erhängen“ darin vor, wahlweise „Strick“. Also schrieb ich ihr zum Geburtstag eine Karte: „Liebe Susi, ich erlasse dir hiermit deine Tierarztrechnung. Das ist mein Geschenk für dich. Alles Gute.“

Ich wusste genau, dass ich es ohnehin nie wieder bekommen würde.

Eine Woche darauf besuchte Susi mich auf eine Tasse Kaffee. Stolz drehte sie sich in einer nagelneuen schwarzen Lederjacke um die eigene Achse. „Wie findest du die?“ fragte sie und funkelte mich an. „War gar nicht teuer, nur knapp 100 Euro.“

„Aber ich dachte, du weißt nicht mehr, wie du finanziell klarkommst?“ fragte ich verdattert. Der riesige rosa Elefant neben dem Vorhang trompetete dankbar. Er hatte es satt, ignoriert zu werden. „Hätte ich mir denken können! Von wegen großzügig! Auf deine Geschenke kann ich in Zukunft verzichten!“ fauchte Susi, schnappte sich ihre „Michael Kors“-Handtasche und kündigte mir, als sie wieder zuhause war, mittels Whats App fristlos unsere über 30jährige Freundschaft.

Auf Emails oder andere Nachrichten reagierte sie einfach nicht mehr.

Bis heute weiß ich nicht einmal, ob sie noch lebt, denn um ihr nachzulaufen, war ich zu stolz. Sie würde mir ohnehin nur die Tür vor der Nase zuschlagen. Ab und an fahre ich bei ihr vorbei und lese das Klingelschild, weil ich immer noch nicht fassen kann, was genau denn nun schiefgelaufen ist.

Ich lerne scheinbar äußerst langsam. Nur so kann ich mir erklären, dass mir etwas Ähnliches kurz darauf mit Wolfgang passierte. Wir kannten uns bis dato 12 Jahre. Wolfgang lebt 600 Kilometer von mir entfernt in einer Großstadt. Seine Töchter hatten bei mir auf dem Land alle ihre Ferien verbracht, er war zusammen mit Susi Trauzeuge auf meiner Hochzeit gewesen, und wenn einer von uns Kummer hatte, telefonierten wir stundenlang. Ja, ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass Wolfgang mein Freund war.

Er leitete eine kleine Heizungsbaufirma mit zwei Angestellten und zog seine beiden Töchter nach einer hässlichen Scheidung allein groß. Beide bekamen täglich frischgekochte Mahlzeiten, er wusch, bügelte, kontrollierte ihre Hausaufgaben, kümmerte sich um seine Eltern, als sie Pflegefälle wurden – und stürzte dann plötzlich ab, nachdem die Kinder erwachsen und die Eltern tot waren. Der Alkohol kriegte ihn in seine hässlichen Fänge.

Wolfgang  stürzte so brutal ab, dass er seine Firma verlor und sogar seine Wohnung. Daraufhin kroch er bei einer Exfreundin im Souterrain ihres Hauses unter, die ihn aus Mitleid aufgenommen hatte. Glücklich war sie über dieses Arrangement nicht, denn mittlerweile schuldete ihr Wolfgang drei Monatsmieten, wie er mir zerknirscht am Telefon eingestand.

Ich bin Sternzeichen Depp. Denken Sie bitte daran.

Darum lieh ich ihm das Geld für die ausstehenden Mieten und noch ein bisschen mehr, denn er brauchte doch auch was zu essen.

Kurz darauf verlor ich Wolfgang, wie bereits Susi zuvor. Er schickte mir genau eine einzige Rate in einem Brief. Danach war er nicht mehr zu erreichen. Weder am Telefon, noch per Email, SMS oder Whats-App. Bei Facebook hatte er mich entfreundet und blockiert. Genau wie bei Susi wusste ich nicht einmal, ob er noch lebte. Das wurde allmählich zu einer lieben Gewohnheit.

Gibt es eigentlich Friedhöfe für gestorbene Freundschaften? Warum hatte ich ihn nichts unterschreiben oder wenigstens den Empfang quittieren lassen? Fragen über Fragen.

Zu Weihnachten schickte ich ihm eine Karte, auf der stand: „Du musst ganz schön viele Freunde haben, wenn du dir erlauben kannst, sie so zu behandeln.“ Natürlich reagierte er nicht. Und mein Geld war weg. Wieder mal.

Das ärgerte mich nicht – es tat mir weh. An diese Freundschaft hatte ich – genau wie zuvor bei Susi – geglaubt. Aber scheinbar hatte auch sie eine Halbwertzeit von 2000 Euro.

Düster nahm ich mir vor, in Zukunft gnadenlos zu werden. Ich würde mich ändern, nie mehr etwas verleihen. Die sollten mich alle kennenlernen. Knallhart würde ich sein. Nie mehr auf traurige Geschichten hereinfallen. Es ging genauso lange gut, bis Beate kam. Eine alleinstehende Frau Ende 40, schwierige Kindheit, immer auf der Suche nach Mr. oder Mrs. Right, Beate ist nämlich bisexuell und sehr einsam. Auch Beate kannte ich damals schon über 20 Jahre.

Mit Tränen in den Augen saß sie mir gegenüber und erzählte von dem Kirchenchor-Ausflug, an dem sie so gerne teilnehmen wollte. Nach Rom sollte es gehen, doch 500 Euro fehlten ihr noch. Und jetzt musste sie wohl zuhause bleiben, während sich ihre Sängerfreude auf dem Petersplatz gegenseitig fotografierten und abends unter dem römischen Himmel von unfreundlichen Kellnern bedient wurden.

„Ich arbeite so hart, und jetzt reicht es nicht mal für so was.“ Mit tränenfeuchten Augen sah Beate mich an.

Mein Deppen-Gen zwickte mich in den Nacken, also holte ich seufzend das Geld, überreichte es ihr und öffnete resigniert gleichzeitig die Tür für den großen rosaroten Elefanten, der ungeduldig draußen wartete. Er nahm, wie gewohnt, mitten im Raum Platz und sah mich höhnisch an.

Beate fiel mir um den Hals, verabschiedete sich freudestrahlend und verschwand in ihrem blitzblanken schwarzen Cabrio nach Hause. Kaum war sie weg, kriegte ich von meinem Verstand eine Standpauke.

„Bist du komplett bescheuert?“ fragte er wütend. „Beate arbeitet als Hausdame für dieses reiche Ehepaar am See und verdient 2600 Euro netto im Monat. Außerdem hat sie zwei Wohnungen in ihrem Haus, das längst abbezahlt ist, vermietet. Ich glaube, ich muss dich entmündigen, du dumme Gans. Ab jetzt übernehme ich.“

Wie es weiterging? Genau ein einziges Mal hatte ich noch Gelegenheit, mit Beate zu sprechen. Sie rief mich an, um sich bei mir über ihre Mieter zu beschweren, weil die ihr eine Python als Haustier verschwiegen hatten. Darüber war sie außerordentlich entrüstet.

Ganz vorsichtig versuchte ich im Laufe des Gesprächs, unauffällig das Wort „Geld“ unterzubringen, als sie mich abrupt unterbrach, mir erklärte, sie könnte mit so negativen Menschen wie mir nicht befreundet sein und einfach auflegte.

Einfach. Auflegte. Ist wirklich wahr.

„Ich hoffe, du hast es jetzt endlich kapiert, du Dumpfbacke“ sagte mein Verstand grimmig. Vorsichtig sah ich mich um. Der rosa Elefant war verschwunden. ich hoffe, der geht jetzt jemand anderem auf die Nerven, er nimmt nämlich ziemlich viel Platz weg.

Beim dritten Mal tat es gar nicht mehr so weh. Weil ich mir ja vorgenommen habe, aus Fehlern zu lernen.

Viele Freunde sind nicht mehr übriggeblieben, nur gute Bekannte. Denen werde ich nix leihen. Unter gar keinen Umständen. Sonst muss ich bald allein ins Kino. Sicherheitshalber habe ich trotzdem mir einen Quittungsblock gekauft und ein Kreditvertrags-Formular aus dem Internet heruntergeladen.

Hm. Grade fällt mir ein: Der Nachbar zwei Häuser weiter geht mir eigentlich ziemlich auf die Nerven. Ständig feiert er wüste Partys bis zum Morgengrauen, ist unhöflich und parkt meine Ausfahrt zu.

Gleich mache ich mich auf den Weg zu ihm und frage ihn, ob er Geld braucht, darum entschuldigen Sie mich jetzt bitte.

Ich wünsche Ihnen eine herrliche Restwoche.

Mit sparsamen Grüßen.

Ihre

Barbara Edelmann

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