Samstag, 27. Juli, 2024
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Hugh Grant: der Ehemuffel hat geheiratet!

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Immer ein bißchen zwischen Zynik und Humor unterwegs – so kennt man Hugh Grant. Sowohl als Schauspieler als auch abseits der Kameras.

Vor allem in Sachen Liebe hat er mit verschrobenen Äußerungen in seinen Filmen nie hinterm Berg gehalten, man denke nur an das Kultwerk “Bridget Jones” oder seine Rolle als tapsiger Verehrer eines Superstars, seinerzeit gespielt von Julia Roberts.

Hugh Grant ist einfach bekannt für seinen schwarzen Humor, der ja sowieso vielen Briten eigen ist. Man kam nie so richtig dahinter, ob der Schauspieler nicht auch privat oft das denkt, was er in seinen Filmen ausspricht.

So auch in Sachen Ehe. Hier galt Grant stets als skeptisch, kam oft wie ein Schwerenöter rüber. Den Bund der Ehe sah er kritisch, deshalb ist es eine kleine Überraschung, dass der Weltstar vor einigen Tagen geheiratet hat (im Bild links seine Frau Anna). Und das ohne großartiges Getöse, eher stilecht mit britischem Understatemet. Seine angetraute Ehefrau ist eine schwedische Filmproduzentin. Die GALA schreibt hierzu:

“Medienberichten zufolge haben Grant und Eberstein am Freitag im Londoner Stadtteil Chelsea im engsten Familienkreis geheiratet. Die beiden haben drei gemeinsame Kinder, insgesamt ist der Schauspieler aber fünffacher Vater. Aus einer weiteren, früheren Beziehung mit der Chinesin Tinglan Hong hat er zwei weitere Kinder. Grant galt lange Zeit als ewiger Junggeselle und Kritiker der Ehe.”

Ja – Hugh Grant und die Ehe! In der Vergangenheit hat er sich hierzu doch arg pikant geäußert und sich unverblümt als Ehemuffel geoutet. So schreibt darüber SPIEGEL ONLINE:

“Grant gilt eigentlich als Eheskeptiker. In einem Interview sagte er 2016, er glaube nicht, dass der Mensch für 40 Jahre Treue gemacht sei. “Wer hat so etwas je behauptet? Vielleicht die Bibel oder so. Niemand hat jemals gesagt, dass das eine gute Idee ist.”

Er bewundere Franzosen und Italiener, so Grant. Die würden ihre Ehen trotz Affären sehr ernst nehmen. Oder wie er es ausdrückte: Es sei dort einvernehmlich, dass “es andere Besucher um fünf Uhr nachmittags geben könne”.

Damals äußerte er sich auch noch skeptisch zum Thema Heiraten: Hochzeiten hätten etwas Unromantisches an sich, so Grant. Sie könnten zu Besitzdenken, Eifersucht, Langeweile führen. In einem Interview mit “People” wurde er 2015 noch deutlicher: “Ich glaube nicht an die Ehe”, sagte er. Er kenne nur wenige gute Beispiele, vielleicht fünf.”

Nun – warten wir es ab, mit welchem Beispiel der nun verheiratete, prominente Brite in Sachen Ehe vorangeht!

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Fotograf: Piovanotto Marco/ABACA

Bildnachweis: picture alliance / abaca

Social-Media: willkommen in der Info-Hölle!

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„Mit Freunden in Verbindung bleiben“ – so hatte sich Mark Zuckerberg das mit seinem Facebook mal gedacht. Nun, wir alle wissen, was daraus geworden ist. Mittlerweile gleichen Timelines in Sachen Social-Media oftmals einem Horrorkabinett, nur dass sich all das im wahren Leben abspielt.

Getötete oder misshandelte Kinder, Tierquälerei, gemobbte Kinder – schwerer Tobak, wenn man nur mal kurz schauen möchte, „was die Freunde machen“.

Da es sich aber meist um reale Ereignisse handelt, lässt einen manches nicht wieder so schnell los, wie man das ganze Ding wieder zu klicken kann und besser werden die Meldung auch nicht. Was also tun?

Denn es ist der Stimmung (oder der Arbeitsmotivation) nicht gerade zuträglich, mal eben so zwischendurch diese Meldungen zu konsumieren. Zumal vieles nachwirkt.

Einer Mutter wird ein Fall von Kindesmisshandlung bestimmt nicht gleich aus dem Kopf gehen, jemand, der ein Tier besitzt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einige Zeit von dem brutalen Tierquäler-Foto verfolgt.

Via Facebook und Twitter prasseln die Nachrichten nur so auf einen einen, freilich eher die schlechten, obgleich Social-Media an sich ja eher was positives ist.

Hier kommt man nur durch, wenn man Seelenhygiene betreibt.

Will heißen: entsprechende Bilder oder/und Berichte dazu nicht zu nah an sich heranlässt. Besonders brutale Postings, wo zum Beispiel tierquälerische Handlungen zu sehen sind, sollte man deshalb ausblenden, bei Facebook gibt es hierzu eine Funktion – so in dem Stile „Derartige Postings sollen mir nicht mehr angezeigt werden“ .

Dieses Angebot zu nutzen und zu verhindern, dass einen noch mehr brutale Bilder erreichen, hat übrigens nichts mit Abstumpfung zu tun.

Sondern mit Selbstschutz, Seelenhygiene eben, wie schon erwähnt.

Wichtig ist das vor allem für Leute, denen solche Meldungen eben gerade nicht egal sind. Die sich mit solchen Themen auch auseinandersetzen und darüber nachdenken, was schiefläuft, in unserer Gesellschaft.

Das ist wichtig, nötig und natürlich aller Ehren wert!

Nur geht das auch, indem man solche Nachrichten im Kosmos des eigenen Social-Media filtert und nicht in Massen über die eigene Timeline flackern lässt. Und ganz ehrlich: auch ohne Facebook dringen die schlechten und brutalen Nachrichten durch, gar keine Frage! Nur eben etwas abgemilderter, so wie „früher“.

Zeitungen und Radiosender belassen solche News bekanntlich eher bei einem Artikel ohne (brutalem) Bild und via Radio wird häufig sowieso nur eine trockene Meldung vorgelesen.

Sowas schwirrt meistens an einem vorbei, ohne dass man es groß wahrnimmt.

Ganz ehrlich: das ist bei all dem informationstechnischen Irrsinn heutzutage manchmal nicht mal das Schlechteste!

Insofern: denken Sie an sich und ihr Gemüt! Niemand sollte sich privat auf Dauer einem Bombardement von schlechten Nachrichten aussetzen, zumal depressive Verstimmungen hier ganz rasch die Folge sein können. Das ist auch klar, denn: wer die Welt nur negativ wahrnimmt, wird das Lachen schnell verlernen!

Deshalb: bereinigen Sie immer mal wieder Ihre Timeline, schauen Sie, was Sie in Sachen Social-Media abonnieren und was nicht, was Sie als Posting zulassen und welche Infos und Bilder verborgen bleiben sollen. Und wenn Sie wissen, wie sehr brutale Meldungen Sie aufwühlen, dann klicken Sie doch einmal mehr auf eine Katzenfoto-Seite.

Diese Fotos gehen immer und tun der Seele gut!

Bildnachweis: pexels.com

Trotz Kritik: Warum Whatsapp-Sprachnachrichten genial sind!

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Das gute alte Telefon – in letzter Zeit widmet man sich dem einstigen Wählscheibengerät fast melancholisch. Schuld daran sind – wenn es nach vielen Meinungsmachern geht – die vielen jungen Leute, die nur noch mit gesenktem Kopf oder in ihr Handy sprechend in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Darauf Bezug nehmend gibt es viele Abgesänge auf die Sprachkultur und auf die zwischenmenschliche Kommunikation überhaupt. Keine Frage: diese vielen gesenkten Köpfe, die man über Smartphones gebeugt sieht, sind schon ein Stück weit befremdlich. Schon allein, weil es gerade in der Öffentlichkeit nicht ungefährlich ist, kaum mehr gerade aus schauend seiner Wege zu gehen. Allerdings: das Bashing, das vor allem den Whatsapp-Sprachnachrichten zuteil wird, ist ungerechtfertigt.

Das oftmals sinnfreie Hin- und Herschreiben mittels Whatsapp-Nachrichten, die zwischenzeitlich die guten alten SMS abgelöst haben, steht ja teilweise zu Recht in der Kritik, aber die Sprachnachricht?

Die ist doch einfach nur genial!

Und zwar in mehrfacher Hinsicht. Zum einen kann man auf diese Art seinen aktuellen Gemütszustand besser kommunizieren, als nur mit schnöden Worten!

Man denke nur an all die vielen Missverständnisse, die – gerade unter (frisch) Verliebten – mittels geschriebener Nachrichten entstehen. Das war ja schon zu SMS-Zeiten so. Wo der eine nur wortkarg etwas auf die Schnelle schreibt, wittert der andere schon das Beziehungsende. Das Internet ist voll von Postings in diesem Zusammenhang!

Derlei Missverständnisse fallen mit einer Sprachnachricht weg, denn mittels dieser Funktion spricht jeder, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.

Ein weiterer Vorteil: die Sprachnachricht ist ideal, wenn man etwas zu verkünden oder zu berichten hat und weiß, dass der andere in diesem Moment beschäftigt ist. Im Meeting, auf einer Behörde oder sonstwo. Man hat in dieser Zeit keine Chance, den anderen persönlich zu erreichen, kann aber dennoch per gesprochenem Wort emotional übermitteln, wie es einem gerade geht. Ist doch toll – besser geht es kaum!

Natürlich: bescheuert ist es schon, wenn Leute, die auch telefonieren könnten, sich unablässig Sprachnachrichten schicken. Das wird zu Recht kritisiert, gar keine Frage!

Aber deshalb gleich die ganze Funktion verdammen? Nein, dafür gibt es keinen Grund.

Zudem – um im Bild der Verliebten zu bleiben – gibt es viele Situationen, in der der andere zwar in keinem Termin aber eben nicht ungestört ist. Zum Beispiel bei einer Bahnfahrt. Hier ist es doch für Turteltauben, die soeben am Bahnsteig schmerzlich voneinander Abschied nehmen mussten, ideal, wenn einer (der, der nicht im Zug sitzt) in dieser Zeit seine Gefühle via Sprachnachricht übermitteln und der andere sie am Ohr im Zug abhören kann!

So oder so: die Sprachnachricht ist schon eine tolle Erfindung. Zumindest für ganz viele Leute. Allerdings empfindet man sie wohl nur dann als Vorteil, wenn alltägliche oder positive Dinge übermittelt werden. Ein Beziehungsaus über diese Option kund zu tun, ist dagegen ein absolutes NO GO!

Das gilt heute für die Sprachnachricht ebenso wie „damals“ bei der SMS!

Insofern – bleiben Sie mit dieser Kommunikationsmöglichkeit freundlich, alltäglich und positiv!

Und für heikle Angelegenheiten gilt – wohl jetzt und bis in alle Zeit: das persönliche Gespräch ist immer noch das Beste!

Bildnachweis: pexels.com

Was Sie beim 1. Date unbedingt mitnehmen sollten – Kolumne von Barbara Edelmann

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Erinnert sich noch jemand an das Prä-Handy-Zeitalter? Diese dunkle Ära ohne Tinder, Snapchat, Facebook oder Online-Singlebösen?

Jedes Wochenende hieß es: ab auf die Piste. Man wühlte sich durch den Kleiderschrank, zwängte sich in ein Kleid, in dem man gerade noch atmen konnte, quälte sich in schwindelerregend hohe Pumps, schminkte sich mit der Akribie einer Visagistin und stöckelte dann durch die Nacht zur nächsten Disko oder einem anderen Etablissement,  um dort die Beine für mehrere Stunden dekorativ um einen Barhocker zu knoten. Immer schön lächeln, Bauch rein, Brust raus.

Bevor es zum 1. Date kommt, braucht es eine Strategie

Manchmal hatte man Glück, meistens aber nicht, und musste alles am nächsten Samstag wiederholen. Oder unter der Woche, wenn man eine harte Natur mit Durchhaltevermögen war. Oft wurde man nur von den üblichen Verdächtigen angelallt („Du schiesch aber gut ausch, kommsch du mit schu mir?“), und manchmal ging der Kontakt zu einem sympathisch wirkenden Fremden nicht über ein Lächeln hinaus.

Ich hatte es beim Flirten besonders schwer. Zwar trug ich Kleidergröße 36 und C-Körbchen, aber so gut wie nie meine dringend nötige Brille, weil ich dachte, die würde mich entstellen. Das sorgte öfter für Irritationen, denn ich hätte nicht mal Brad Pitt erkannt, wenn der mir zugezwinkert hätte und war darauf angewiesen, dass der „Interessent“ sich auf den Weg zu mir machte und mich ansprach, so dass ich ihn sehen konnte.

Es gab keine Garantie, jemanden kennenzulernen, außer man bevorzugte den analogen Vorläufer der Online-Singlebörsen: das gute alte Heiratsinstitut.

Etwas einfacher hatten es Ladies, die nur auf einen One-Night-Stand aus waren. Die brauchten nur lange genug am Tresen sitzenzubleiben und wurden garantiert kurz vor der Sperrstunde von jemandem abgeholt.

Männer kennenlernen im Baumarkt?

Aber alle Mädels, die ich kannte, suchten einen Mann, der etwas länger durchhielt als 20 Minuten.

Tipps, wo man Männer kennenlernen konnte, kriegte man genug. „Geh zur Tankstelle am Samstagvormittag“ raunte meine Freundin Susi. „Wenn du lange genug wartest, braucht mal einer Benzin, der gut aussieht.“ „Am Donnerstagabend im Supermarkt kommen die ganzen Singles“ verriet mir eine andere Freundin. „Ist fast wie ein Heiratsmarkt. Kauf’ aber nicht zu viel ein, sonst wirkst du verfressen. Das mag keiner.“

Eine dritte schickte mich zum Baumarkt, ihren Worten zufolge ein todsicherer Tipp, denn jeder echte Mann brauchte angeblich irgendwann was zum Hämmern.

Ich traf dort leider nur Bekloppte.

Lachte einem das Glück dann doch einmal, und man knüpfte einen Kontakt, dann wurde es anstrengend, denn die Bitte um ein Rendezvous folgte auf dem Fuße. Das erste Date war immens wichtig. Immerhin entschied es über den Fortgang der Bekanntschaft.

Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen, als ich diesen geheimnisvoll wirkenden attraktiven Architekten in einer Pilsbar traf.

Detlef behauptete, er sei auf der Suche nach einer Frau, mit der er wandern, segeln, Tennis spielen oder bergsteigen könne und sah aus wie Sir Sean Connery, nur jünger und ohne Lizenz zum Töten. „Wandern, Bergsteigen, Segeln, Tennis? Ist ja toll, das mag ich alles auch!“ antwortete ich wie aus der Pistole geschossen. Eine Notlüge war nämlich keine Sünde, hatte meine Oma mir beigebracht.

Manches Date birgt Abenteuer

Dabei war ich schon zu dieser Zeit vom Typ her ein Vorläufer des klassischen Netflix-Abonnenten, wenngleich mit einem Röhrenfernseher und VHS-Band statt Breitband. Genaugenommen habe ich sogar das sogenannte „Binge-Watching“ – also fernsehen, bis der Arzt kommt – erfunden.

Gesegelt war ich noch nie, kannte aber ein paar Seemannslieder und war schon mal mit dem Kajak gepaddelt. Die Vorliebe für diese Wassersportart endete, als ich mich an einer sehr niedrigen Brücke, unter der ich wegen eventueller Spinnen auf gar keinen Fall durch wollte, mit dem Paddel am Mauerwerk abstützte, umkippte und ins Wasser fiel.

Badminton hieß damals noch „Federball“. Das konnte ich, obwohl ich schnell aus der Puste kam. Ich traute mir ohne weiteres zu, im weißen Dress auf dem Tennisplatz ein paar Bälle ins Netz zu schlagen und dabei gut auszusehen.

Und ich wanderte zur Genüge – dreimal in der Woche mit 10 Zentimeter hohen Absätzen zu meiner Lieblings-Pilsbar. Das zählte auf jeden Fall.

Ein wenig gruselte mich vor dem Bergsteigen, denn da hatte ich keinerlei praktische Erfahrung, war aber sicher, am Fuße jeder größeren Erhebung in Deutschland einen Sessellift vorzufinden. Unser Treffen sollte in einem Café stattfinden. Mitten im Wald. Also borgte ich mir ein knallgelbes Rennrad, kaufte mir einen farblich passenden Trainingsanzug plus Stirnband und strampelte los. Ich würde mit wehendem blonden Haar zum Treffpunkt radeln, geschmeidig abspringen und einen dynamischen Eindruck machen.

An „sportlich“ sollte es nicht scheitern. Nicht, wenn es nach mir ging.

Zum Date kann man auch mal radeln

Frohgemut arbeitete ich mich auf einem schmalen Weg an Fichtenschonungen vorbei durch den Forst. Der neue Trainingsanzug saß perfekt, das Make-Up war beinahe unsichtbar. Ich sah aus wie Farrah Fawcett für Arme. Ein Engel für Detlef. Der war immerhin Architekt, ich kann’s nicht oft genug wiederholen, charmant, solvent und intelligent.

Dafür wäre ich seinerzeit ziemlich weit geradelt. Das Café lag 4 Kilometer entfernt. Da ich mich nicht nur im Prä-Handy-Zeitalter sondern auch im Prä-Navigations-Zeitalter befand, verirrte ich mich erwartungsgemäß.

Eine Gabelung passierte ich insgesamt dreimal, bis mir dämmerte, dass ich auf dem Holzweg, äh… Waldweg war. Dann überfuhr ich in meiner mittlerweile panischen Hektik eine Wurzel und fiel samt dem geliehenen Rennrad in den Matsch, denn am Vortag hatte es geregnet.

Eine Stunde zu spät erreichte ich endlich das Café. Mittlerweile sah ich aus wie Rambo in Teil 1 gegen Ende des Films. Das Stirnband war mir auf die Nase gerutscht,  sämtlicher Stoff bis zu den Knien mit Schlamm durchtränkt, und eine Schramme am Schienbein hatte ich mir außerdem zugezogen. Humpelnd schob ich mein Rad auf den Parkplatz, denn einige Speichen waren verbogen.

Sportlich wirkte ich nicht. Eher verzweifelt.

Detlef wartete entspannt auf der Terrasse an einem Tisch auf mich. Der war trotz vollmundiger Ankündigung mit dem Auto gekommen. Ich bin so ein Depp.

Nie gab es ein zweites Mal…

Übrigens gab es nie ein zweites Mal. Das lag nicht an mir, es lag an ihm, denn als mich zerrupft und gedemütigt, mit Flecken im Gesicht, atemlos auf einen Stuhl plumpsen ließ, hatte Detlef ebenfalls rote Wangen, allerdings von einer tödlichen Mischung aus Beerenwein mit besonders hoher Klopfzahl und Jägermeister. All die Mühe umsonst. War ja nicht mein erstes Mal.

Heutzutage läuft das anders. Computer oder Tablet an:

  • Klick – oh, Brille, nö danke.
  • Klick – oh weia, Warze auf der Nase. Mag ich nicht.
  • Klick – nicht schlecht, aber der hat ja gar keinen Sixpack. Ich wollte doch einen Kerl, der aussieht wie Jason Statham.
  • Klick – Vollbart? Äh…nein. Da hängt vielleicht noch Essen drin.
  • Klick – ach, der ist ja kleiner als ich.
  • Klick – oh, der wohnt eine Stadt weiter. Nö, keine Lust auf die Fahrerei.
  • Und so weiter.

Internet-Singlebörsen ähneln meiner Meinung nach einer Rasterfahndung des BKA. Ich gebe ein, was ich gerne hätte und warte dann darauf, was der Algorithmus ausspuckt.

So viel Glück hatten wir damals wie gesagt nicht. Wir mussten den Herren der Schöpfung die Würmer aus der Nase ziehen – lange und mühsam. Oder einen Privat-Detektiv beauftragen.

Geschönte Fotos gab es nicht

Und trotzdem waren wir auf der sicheren Seite, weil wir keine nachbearbeiteten Profilbilder kennenlernten sondern die nackte Wahrheit. Wir wühlten uns nicht durch eine Art virtuellen Versandhauskatalog mit geschönten Fotos, sondern waren live zugeschaltet. Zur Verfügung hatten wir nur „eingebaute Dashcams“ – unsere Augen  und unseren Instinkt.

Gemogelt werden konnte bei dieser Methode nicht viel. Sie hatte der heutigen einiges voraus.

Angelogen wurden wir natürlich genauso, was den Beziehungsstatus  oder finanzielle Verhältnisse anging. Aber Männer mussten einem ins Gesicht sagen: „Es ist kompliziert“ und dabei verlegen von einem Fuß auf den anderen tappen, anstatt es im Facebook-Status einzutragen. Und wir Frauen konnten beim ersten Augenschein schon mit scharfem Blick erkennen, dass ein Streifen am Ringfinger blasser war als der Rest der Haut. Also verheiratet, frisch geschieden oder Ehering in der Hosentasche. Die Welt ist schlecht.

Es war nicht ganz so leicht damals, sich als jemand anderer auszugeben, um uns  Frauen zu täuschen. Und zu enttäuschen.

Viel hat sich seither geändert. Gleich geblieben ist aber eins: das verflixte erste Date. Da müssen wir durch. Aber: Anstatt hektisch im Kleiderschrank zu wühlen, sollten wir uns vor Augen führen, dass ein essenzielles Accessoire für so ein Stelldichein nicht das Kleid oder die hohen Schuhe sind.

Selbstbewusstsein ist das A und O

Nein – das wichtigste Zubehör kostet keinen Cent und ist für jeden erschwinglich – es heißt „Selbstbewusstsein“. Sie können es unauffällig in die Handtasche stecken oder um den Hals tragen, es sich ins Haar flechten oder im Brillenbügel verstecken – Hauptsache, Sie haben es dabei.

Der schönste Gucci-Dress wirkt nämlich nicht, wenn er an hängenden Schultern ins Lokal getragen wird. Die engste Armani-Jeans erfüllt nicht ihren Zweck, wenn sie an unsicheren Beinen klebt. Kopf hoch. Brust raus. Blick gerade aus. Kostet gar nichts.

Seien Sie in jeder Sekunde Sie selbst. Verstellen Sie sich nicht. Es liegt zur Hälfte an Ihnen, ob es ein zweites Date gibt. Oder ein drittes. Seien Sie authentisch!

Behaupten Sie zum Beispiel bitte nicht, Eishockey-Fan zu sein, nur weil Ihre neue Flamme von Wayne Gretzky schwärmt. Sonst sitzen Sie am Ende einmal wöchentlich in einer zugigen Halle und verkühlen sich die Eierstöcke. Wenn Sie Fußball bescheuert finden außer dem Teil, wo die Spieler das Trikot tauschen, geben Sie es zu. Wenn für Sie Kochen vom Beliebtheitsgrad her gleich nach Darmspiegelung kommt, nur immer raus mit der Wahrheit. Vielleicht erwischen Sie ja mit viel Glück einen, der gerne kocht.

Bloß nichts beschönigen!

Es ist vollkommen normal, dass man sich so gut wie möglich darstellen möchte. Aber das tun Sie mit einem aus dem Herzen kommenden ehrlichen Lachen besser als mit einem gekünstelten „Oh, von ‚Hostel’ finde ich alle Teile absolut super!“.

Selber schuld, wenn Sie künftig jeden neuen Horror-Film mit vor die Augen geschlagenen Händen im Kino genießen dürfen bis ans Ende Ihrer Tage, obwohl Sie eigentlich auf romantische Komödien stehen und kein Blut sehen können.

Seien Sie ehrlich. Beschönigen Sie nicht. Verbiegen Sie sich nicht. Kichern Sie nicht über Witze, die Sie dämlich finden, sonst bekommen Sie die bis an Ihr Lebensende zu hören. Womöglich immer denselben.

Es ist verständlich, dass man den Mann, den man soeben  kennengelernt hat, beeindrucken möchte. Aber das erreicht man nicht mit dem Vorspiegeln falscher Tatsachen. Sie sind doch eine gestandene Frau, attraktiv (Jede Frau ist auf ihre Art und Weise wunderschön!), intelligent, tüchtig und von sich selbst überzeugt.

Stellen Sie sich einfach vor, wir wären alle wirklich erbarmungslos ehrlich beim ersten Date. Man lernt jemanden kennen, landet in der Kiste, heiratet und bekommt Kinder. Irgendwann sitzt man  dann ungeschminkt in der Jogginghose auf der Couch und löffelt Instant-Nudeln aus der Tupperschüssel, während Heinz-Rüdiger mit seinen Kegelfreunden auf Malle eine Auszeit nimmt.

Vielleicht doch ein ehrliches Rendezvous?

Es würde frischen Wind an die Front bringen, kämen wir gleich in den Klamotten zur Verabredung, die wir gedenken, nach Abflauen der Körperchemie in spätestens 36 Monaten, zu tragen. Wenn Sie wirklich ernsthaft glauben, dass Sie nach vier oder fünf Jahren noch jeden Morgen in Pumps und ein Etuikleid schlüpfen, um ihm Frühstück zu machen, dann haben Sie eine blühende Phantasie.

Ein ehrliches Rendezvous würde vielleicht so aussehen: Heinz-Rüdiger sitzt in seiner Schlabber-Jeans mit dem alten AC/DC-Shirt brummig vor einem Bier, und Sie kommen ungeschminkt und mit dem schlimmsten PMS seit 20 Jahren in Ihren Jazz-Pants, mit denen Sie sich während Ihrer Netflix-Abende am liebsten auf der Couch lümmeln. Da weiß jeder gleich, was ihn erwartet.

Gut – Illusionen, die gelegentlich das Schönste an einer neuen Liebe sind, gehen dabei flöten, aber die Wahrheit ist auch nicht übel. Denn die kommt irgendwann ohnehin.

Die Schmetterlinge im Bauch werden sich im Laufe der Zeit verpuppen und zu Raupen entwickeln, welche Ihnen an miesen Tagen über die Leber kriechen. Ja, sogar mit Heinz-Rüdiger, der jetzt noch so nett lächelt und Ihnen Komplimente macht. Sie werden sich aufregen, weil er zum Fußball mit seinen Freunden möchte, obwohl er Ihnen versprochen hat, die Oma zu besuchen. Er wird sich ärgern, dass Sie wieder Kopfweh haben oder schlapp und gereizt sind. Ich sage doch: Raupen. Nix Schmetterlinge.

Ungeschminkt in der Jogginghose muss nicht mal sein

Außer „Schatzi“ werden Ihnen im Lauf der Zeit noch eine Menge anderer Bezeichnungen für Heinz-Rüdiger einfallen. Ihm aber auch. Machen wir uns nichts vor.

Warum also beim ersten Treffen nicht ehrlich sein? Sie müssen ja nicht ungeschminkt im Trainingsanzug, ihren Jutebeutel hinter sich her schleifend, im Lokal aufschlagen. Nein – machen Sie sich hübsch wie immer. Aber bleiben Sie in jedem Moment Sie selbst. Das lohnt sich. Egal, wie Sie sind: resolut, besitzergreifend, ängstlich, schüchtern, neurotisch – verstellen Sie sich bitte nicht. Sie tun sich keinen Gefallen.

Wissen Sie, was die meisten Männer an Frauen faszinierend finden? Selbstbewusstsein. Ich habe nachgefragt.

Und dazu brauchen Sie weder Prada noch Escada, sondern nur sich selbst – die menschliche Wundertüte mit all den Special Effekts wie spontanen Wutausbrüchen, Marathon-Telefonaten mit der besten Freundin, Fress-Attacken, PMS, fliegenden Tellern, Schimpftiraden oder unseren Schuh-Tick, auf die Heinz-Rüdiger sich noch freuen darf. Denn Sie sind wirklich eine Wundertüte. Sie sind einmalig, einzigartig, etwas ganz Besonderes. Vergessen Sie das bitte nie.

Sie sind ein Unikat!

Ist das nicht faszinierend, wie leicht es sein könnte? Wenn Ihr Lächeln von Herzen kommt, wenn Sie ihre eigenen Ansichten selbstsicher vertreten, wenn Sie wissen, was Sie wollen und was Sie auf gar keinen Fall wollen, dann ist das besser als jeder Online-Algorithmus. Da können Facebook oder Tinder nicht mithalten.

Es ist gar nicht schwer. Sie sind es sich auf jeden Fall wert, denn es gibt Sie genau ein einziges Mal auf dieser Welt.

Denken Sie daran, dass Sie ein Unikat sind, außergewöhnlich und besonders. Und dass sie jemanden verdient haben, der das Komplettpaket nimmt. Weil Sie es sich wert sind. Ich wünsche Ihnen eine herrliche Woche und verbleibe mit augenzwinkernden Grüßen

Ihre Barbara Edelmann

Bildnachweis: pexels.com

Mehr Selbstbewusstsein im Business – sofort!

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Wer berufstätig ist – ganz gleich, ob angestellt oder selbständig – der weiß, wie wichtig Selbstbewusstsein ist. Nun ist allerdings nicht jeder mit einer extrovertierten Art ausgestattet, nicht wenige Leute sind eher zurückhaltend, als draufgängerisch, aber mal ehrlich: erfolgreich sind zumeist die Menschen, die ihr Selbstbewusstsein voll ausleben.

Dabei muss man (FRAU) noch nicht mal den Hardcore-Draufgänger geben, Selbstbewusstsein verträgt sich durchaus auch mit Zurückhaltung. Die allerdings sollte gekonnt und nicht unbedingt gleich zu Beginn einer geschäftlichen Kommunikation eingesetzt werden. Schon gar nicht bei einem Verkaufs- oder Akquise-Gespräch!

Eher introvertiert – wie steht’s dann um das Selbstbewusstsein?

Wie aber Selbstbewusstsein an den Tag legen, wenn man in der Tat eher der introvertierte Typ ist? Oder Akquise an sich eigentlich verabscheut? Gute Frage, denn wahr ist auch: wer etwas verkaufen, vermarkten oder prinzipiell im Business etwas erreichen möchte, muss selbstbewusst auftreten.

Dies gelingt auch schon mit diversen Kleinigkeiten, für die man nicht die Welt und schon gar nicht das eigene Wesen fundamental ändern muss.

Die da wären:

  • Setzen Sie sich bei einem Telefongespräch, bei dem Sie einen neuen Kunden gewinnen oder ein Produkt vorstellen wollen, aufrecht hin – wenn Sie einen Bürosessel haben, schrauben Sie ihn hoch. Mit dieser Haltung kommen Sie nämlich stimmlich ganz anders rüber, als wenn sie weit unten sitzen und ihr Kinn mit der Schreibtischkante fast auf Du und Du ist! Der Hintergrund: in einer solchen Sitzposition (weiter unten sitzend) nimmt man meist fast automatisch eine gebeugte Haltung ein, was dem anstehenden Telefonat in Sachen Selbstbewusstsein so gar nicht dienlich ist. Hoch und aufrecht gerade sitzend sieht das Ganz schon ganz anders aus, fast wie von selbst wird in einer solchen Haltung Ihre Stimme fester, das Selbstbewusstsein stärker.
  • Gilt eher für Leute im Home-Office: angemessene Kleidung. Natürlich ist es verlockend, sich in der ausgebeulten Jogginghose und womöglich noch mit dem fleckigen Zuhause-Shirt an den Schreibtisch zu setzen. Nur: ein solcher Look wirkt sich auch auf das Unterbewusstsein aus, man weiß ja eigentlich, dass man mit einer Art NO GO-Kleidung seiner Arbeit nachgeht. Förderlich für selbstbewusste Telefonate ist das nicht – im Gegenteil! Ich würde mal behaupten, in einem solchen Aufzug wirkt man weniger selbstsicher, als wenn man seine Arbeit in einer Art „Büro-Look light“ verrichtet. Will heißen: es muss freilich nicht gleich das Kostüm oder der Anzug daheim im Home-Office getragen werden, aber Sachen, die halbwegs als Business-Kleidung durchgehen, sollten es schon sein. Starten Sie gern mal den Eigenversuch und rufen Sie einmal einen potentiellen Kunden im fluffigen Zuhause-Look an und einmal, wenn Sie in einer schönen Hose und einer Bluse vor dem PC sitzen! In letzterem Outfit werden Sie das Gespräch viel selbstbewusster und souveräner führen – probieren Sie es mal aus!
  • Last but not least hat auch der Zustand des Schreibtisches etwas mit Ihrem Selbstbewusstsein, das Sie am Telefon ausstrahlen (oder eben nicht) zu tun. Was meinen Sie, wie selbstbewusst Sie wohl klingen, wenn während eines wichtigen Telefonates mit einem (potentiellen) Kunden der schriftliche Tadel Ihres Kindes vom Schuldirektor, auf den Sie noch reagieren wollen, in Sichtweite liegt? Oder aber die Mahnung vom Telefonanbieter, dessen Rechnung Sie ja dieser Tage endlich mal bezahlen wollen? Eben! All das sind irgendwo Dinge mit einer negativen Behaftung, die einem bei einem wichtigen Telefonat ins Auge fallen und eher – wenn auch mehr unbewusst – dafür sorgen, dass Sie nicht das Selbstbewusstsein ausstrahlen, das Sie ja eigentlich haben.

Ein kleiner Tipp zum Schluss – aber lange kein MUSS (reimt sich sogar…):

An Homeoffice-Tagen oder wenn Sie prinzipiell ein Homeworker sind, sorgt eine frisch in Schwung gebrachte Frisur und ein klitzekleinwenig Schminke im Gesicht für DEN Selbstbewusstseins-Booster schlechthin.

Graue Maus oder nicht? Der Unterschied machts!

Es macht nämlich in der Tat einen Unterschied in Sachen Selbstbewusstsein, wenn Sie wie eine graue Maus und mit dem hastig und lieblos zusammengebundenen Pferdeschwanz in ihren Geschäftstag gehen, als ein wenig aufgefrischt – ehrlich!

Ich zumindest kann raten: einen Versuch ist es wert! Probieren Sie es unbedingt mal aus!

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Allgäu-Autorin Barbara Edelmann: “Was man auf dem Land nicht mag, ist Arroganz”

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Eine Hommage an das Landleben, genauer gesagt an das Allgäu – das sind die Krimis die Barbara Edelmann (im Bild) schreibt. Sie alle spielen in der Region, in der die Autorin lange schon zuhause ist und den Menschen dort “aufs Maul schaut”, wie sie selbst sagt.  “Mordsdepp”, “Mordsgeschäft” und “Mordsrausch” sind Edelmanns Bestseller, mit denen sie sich eine begeisterte Leserschaft aufgebaut hat.

Um sich für ihre Bücher inspirieren zu lassen, muss die Schriftstellerin ihre Heimat nicht verlassen, denn die beschauliche Idylle mit Alpen-Panorama bietet genug Stoff, den Barbara Edelmann kreativ im Schreiben verarbeitet. Wir haben mit der Autorin, die auch Kolumnen für uns schreibt, gesprochen:

FB: Frau Edelmann, Sie haben sich mit Ihren Regionalkrimis, die in Bayern – im Allgäu – spielen, einen Namen als Autorin gemacht. Wie kam es dazu, dass Sie sich Ihrer Heimatregion literarisch zugewandt haben?

Man soll über das schreiben, was man kennt, lautet eine eiserne Regel. Und im Allgäu kenne ich mich aus – immerhin weigere ich mich seit Jahrzehnten, „mein Tal“ zu verlassen, trotz guter Stellenangebote. Einmal hätte ich sogar die Gelegenheit gehabt, in den USA zu arbeiten. Aber alles, was mir dazu einfiel, war: „Mein Baggersee, meine Freunde, mein Wald-Café, meine Oma, mein Elternhaus, meine Heimatstadt!“ Amerika hatte keine Chance.

Im August 2014 saß ich dann eines Tages auf meiner sonnenbeschienen Terrasse und gönnte mir einen Kaffee, als das melodische Tuckern eines Traktors ertönte und kurz darauf der aromatische Geschmack von Gülle mein Näschen so penetrant umwehte, dass ich fluchend ins Haus rannte.

Eine Stunde zuvor war ich versehentlich mit meinem frischgewaschenen Cabrio durch einen cremigen Kuhfladen gebrettert und hatte mir das Auto wieder eingesaut. Rechts von mir bimmelten Kuhglocken, links von mir zerkleinerte gerade der Nachbar Holz für den Winter mit einer Hochleistungs-Kreissäge. Seit 7:00 Uhr morgens, an einem Samstag. Es war einer dieser Momente, wo man nicht weiß, ob man das Landleben hasst oder liebt.

Da kam mir der Gedanke:  „Schreib doch mal einen Allgäu-Krimi, da kannst du das alles unterbringen“. Gesagt getan, innerhalb kürzester Zeit war „Mordsbraut“ fertig. Und unterm Schreiben bemerkte ich, wie sehr ich an meiner Heimat hänge, und wie sehr ich sie mag. Es war einfach meine ureigene, merkwürdige Art, „danke“ zu sagen, eine Liebeserklärung auf 400 Seiten.

FB: Woher nehmen Sie die Inspirationen für Ihre Krimis?  

Ich wohne seit mittlerweile 25 Jahren auf dem Land. Seit 25 Jahren schaue ich den Leuten aufs Maul und höre ihnen zu, wenn sie von Erlebnissen erzählen, denn es sind viele gute und interessante Storys darunter. Manchmal reicht auch ein Blick in den Lokalteil des örtlichen Käseblattes. Oder große Ohren im Biergarten, wenn der Hans am Nachbartisch im Flüsterton dem Sepp erzählt, wie der Luis neulich besoffen in den Bach gefahren ist. Dafür entschuldige ich mich, aber ich kann einfach nicht anders und muss lauschen.

Viele Geschichten, die mir erzählt werden, beinhalten Potenzial für einen guten Krimi. Leider darf ich nicht ins Detail gehen, aber es sei Ihnen versichert, auch bei uns in der Vorzeige-Idylle mit dem Alpen-Panorama und dem höchsten Rindviehbestand in Süddeutschland passiert genug, das Stoff für eine anständige „Tatort“-Folge böte.

Es gibt auch bei uns Leute, die dem Bier mehr zugetan sind als ihnen gut tut, Raufereien, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Diebstahl oder Betrug und vieles mehr.

Aber: Die Strukturen auf dem Land sind anders. Ihren Nachbarn entgeht nicht, wer Sie zum Kaffee besucht oder wann Sie Ihre Partys feiern. Die kriegen genau mit, wenn Sie vergessen, Ihr Laub zu rechen („fliegt in meinen Garten!“), ob Ihre Rollläden länger geschlossen sind als sonst und ob Sie dem Postboten im Morgenmantel die Tür öffnen. Ich war 22 Jahre lang mit einer äußerst aufmerksamen Nachbarin gesegnet, der nichts entging, und die mich mit herrlichen Anekdoten über andere Dorfbewohner versorgte. Sie war, was wir hier eine „Brieftaube“ nennen, eine resolute Dame mit unbestechlichem Blick für die Splitter in den Augen der anderen. Ich vermisse sie heute noch.

An meinem früheren Wohnort wurde sogar darüber getuschelt, weil ich eines Sonntags tatsächlich im Bikini (!) auf meiner Hollywoodschaukel gelegen bin. Am Tag des Herrn! Entweder ist man diejenige, die mit anderen über Dritte redet oder die, über die geredet wird. Anfangs kann man sich das heraussuchen.

Solange Sie Ihren Garten in Ordnung halten und keinem Plausch am Zaun ausweichen, sind Sie wohlgelitten. Was man auf dem Land nicht mag, ist Arroganz, Leute, die sich absondern, nur übers Landleben schimpfen und sich nie auf Feierlichkeiten sehen lassen. Leider habe ich Einladungen zu mindestens 10 Tupper-Partys nicht wahrgenommen, das bereue ich heute noch – vielleicht wäre dann mein Bikini an einem Sonntag nicht Gesprächsstoff gewesen.

Jedenfalls weiß hier jeder alles über jeden. Das hat natürlich auch sein Gutes, denn die Leute passen ja auch aufeinander auf. Ich habe es in 25 Jahren auf dem Lande nicht erlebt, dass jemand lange tot in seiner Wohnung liegt, ohne gefunden zu werden, denn irgendjemandem fällt schon auf, dass Oma Käthe gestern die Rollos nicht hochgezogen hat und sich – entgegen ihren Gewohnheiten – nicht im winzigen Supermarkt blicken ließ.

Nachbarschaftshilfe ist auf dem Land kein Fremdwort, Anonymität hingegen schon, Vereine ersetzen ein gerüttelt Maß der sozialen Arbeit. Die Festivitäten sind andere als in der Stadt. Veranstaltungen, auf denen ein Schausteller mit einer Schiffschaukel anreist, werden als „Jahrmärkte“ bezeichnet, aber wissen Sie was? Die sind sehr beliebt und werden von allen gern besucht. Auf dem Wochenmarkt begegnet man sich und tauscht sich aus, an der Supermarktkasse wartet man geduldig, bis die alte Landwirtin vom Einsiedler-Hof ihr Kleingeld herausgekramt und von ihrer letzten Hüft-OP erzählt hat, man nimmt Rücksicht und hilft einander.

Es ist anders, es ist langsamer, aber ich finde dieses reduzierte Tempo, dieses „leben und leben lassen“ der Gesundheit zuträglich und schön.

Sie schreiben ja Krimis. Gibt es dennoch etwas, das Sie den Lesern vielleicht in Ihren Büchern mitteilen möchten?

Mein Ermittlerpaar besteht aus einem unglaublich attraktiven Berliner, der sich aufgrund einer Liebesgeschichte nach Memmingen versetzen ließ und an diesem Landstrich – bis auf das Essen, das ihm schmeckt – kein gutes Haar lässt, sowie seiner Partnerin, einer hübschen, glücklich verheirateten Allgäuerin mit ein paar Gramm zu viel auf den Rippen, die gern kocht und bäckt.

Die Intention in meinen Büchern ist, dem Leser einen „Urlaub im Kopf“ zu gönnen, denn die Welt in meinen Romanen ist größtenteils heil, von schrulligen Charakteren bevölkert, die neben ihrem Kartoffel-Vorrat alle ihre größeren und kleineren Leichen im Keller haben. Eine meiner Lieblingsfiguren ist Erna Dobler, eine rüstige ehemalige Landwirtin mit einer Vorliebe für Melissengeist und amerikanische Krimi-Serien, die sich gern dreist und vorlaut in die Ermittlungen der Polizei mischt. Ich hoffe, sie lebt noch ewig. Nein, ich weiß es, denn ich bin dafür zuständig, dass Erna steinalt wird.

In meinen Büchern gibt es keinen Zynismus, sie leben von den augenzwinkernden Hinweisen auf die Verschrobenheit einiger Zeitgenossen und regions-spezifischen Begebenheiten.

Ich entwerfe mit Liebe zum Detail wunderliche Charaktere, mische das ganze mit ein wenig Lokalkolorit und hoffe, dass die Verbundenheit mit meiner Heimat dem Leser aus jeder Zeile entgegenlächelt.

Und ich möchte gern zeigen, dass auch bei uns im Allgäu – entgegen gängiger Klischees – nicht alle im Dirndl und der Lederhose herumlaufen, Knödel rollen und den ganzen Tag jodeln. Bei uns gibt es blitzgescheite Leute und eine ansehnliche Infrastruktur in den Ballungszentren. Die Menschen sind bodenständig und fleißig, sie gehen sonntags zur Kirche, weil man das einfach tut, Landwirtschaft wird mit sehr viel Köpfchen und Knowhow betrieben, und im Großen und Ganzen ist das Allgäu ein Landstrich wie alle anderen auch, nur eben mit einem speziellen Menschenschlag bevölkert, der nicht drum herum redet. Sie sagen nicht viel, aber wenn sie den Mund aufmachen, sind sie ehrlich und gerade heraus.

Es gibt sehr liebenswerte Menschen, die Biergärten sind unglaublich schön, und wer Sahne, Butter und Käse mag, welche die Hauptbestandteile unserer Spezialitäten bilden, wird sich hier wie im Paradies fühlen. Wir essen  Maultaschen genauso wie Novelle Cousine, wir tanzen aber auch Tango und Samba  und schuhplatteln nur gelegentlich. Meine Krimis spielen meistens im ländlichen Raum, weil ich die Landschaft wunderschön finde und möchte, dass man das aus meinen Büchern herausliest. Hier ist die Welt, oberflächlich gesehen, in Ordnung.

FB: Wenn Sie eine Buch-Idee haben – wie geht es dann weiter, wie bauen Sie sich das schreibtechnische Gerüst für Ihre Bücher auf? 

Am Anfang ist die Idee. Sie zwickt mich in den Nacken und lässt mir keine Ruhe mehr. Wenn sie sich so benimmt, dann ist sie gut und wert, dass ich sie zu einem Roman verarbeite. Und erst dann setze ich mich hin und fange ganz einfach an. Manche Bücher beginne ich sogar mehrmals. Es ist unglaublich befriedigend, ein ganzes Universum zu schaffen. Ich mache das Wetter, entscheide über Leben und Tod oder darüber, wer heiratet. Für mich sind alle meine Figuren sehr lebendig, und ich mag jede einzelne.

Eine Geschichte wächst wie ein Baum. Bei meinem ersten Krimi „Mordsbraut“ setzte ich mich nachmittags an den Tisch, um meinen Hauptverdächtigen endlich hinter Gitter zu bringen, und am Abend war der Typ tatsächlich tot, was mich selbst überraschte.

Das Buch hatte mir scheinbar den weiteren Ablauf diktiert, so merkwürdig das klingt. Geschichten wollen geschrieben werden, wenn sie es wert sind und treiben einen schon in die passende Richtung. Allerdings brachte mich damals der tragische Tod meines Hauptverdächtigen in Nöte, denn ich musste einen neuen Mörder finden.

Logische Fehler werden im Laufe des Prozesses nach und nach ausgemerzt. Sollte ich wirklich etwas übersehen, macht mich die Lektorin darauf aufmerksam. Mein Arbeitsplatz sieht in dieser Zeit fürchterlich aus, denn ich mache mir Notizen auf dem Handy, auf losen Blättern, in Notizbüchern, die ich überall mit mir herumschleppe und sogar auf Servietten im Restaurant.

Ist das Manuskript dann fertig, wird es überarbeitet, Wort für Wort, Satz für Satz. Doppelungen müssen gestrichen und ersetzt werden, zu häufig benützte Wörter dezimiert, Redewendungen geändert, Dialoge umgeschrieben.

Der Leser weiß nicht, wie viel Disziplin hinter einem fertigen Buch steckt. Es ist manchmal mühsam, aber ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.

FB: Wann haben Sie Ihre Begeisterung für das Schreiben entdeckt? 

Ich schreibe schon mein ganzes Leben lang. Seit meiner frühesten Jugend kritzelte ich DIN-A-4-große Bücher von Hand voll. Irgendwann kaufte ich mir eine Typenrad-Schreibmaschine ohne Korrekturband. Dann kam gottseidank WORD.

In jungen Jahren schrieb ich für den kulturellen Teil einer regionalen Wochenzeitung und auch für eine größere Regionalzeitung als freie Mitarbeiterin. Ich stellte allerdings fest, dass es nicht war, was ich wollte, denn freie Mitarbeiter wurden gern zu Veranstaltungen geschickt, die den „alten Hasen“ zu langweilig waren. Verstanden habe ich es ab dem Abend, als ich während eines Sopran-Konzerts, bei dem ich den einzigen Stuhl mit der Aufschrift „Presse“ besetzte, eingeschlafen bin und erst beim „Da capo!“ wieder aufwachte.

Ein Buch zu schreiben hatte ich mir schon mein Leben lang vorgenommen, fand aber immer prima Ausreden, es nicht zu tun: zu viel Arbeit im Büro, im Haus, im Garten, zu viel Ärger mit den Kindern, der Verein, müde, nicht das richtige Laptop, oder andere abstruse Ausreden. Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.

FB: Wo holen Sie sich für Ihre Bücher, in denen es um Kriminelle geht, Ihr Know-How her? Recherchieren Sie bei Polizei, Staatsanwaltschaft & Co? Und wenn ja, wie schaut das in der Praxisaus? 

Ich habe im Laufe der Jahre ein paar bemerkenswert hilfreicher Kontakte knüpfen können. Dazu gehören Rechtsmediziner, Kripobeamte, Polizeibeamte, Ärzte und Psychologen. Gerade was Kriminalität als solches angeht, bekam ich schon mehr als einmal gutes Feedback von erfahrenen Polizisten.

Die Berufserfahrung eines gestandenen Beamten, eines Arztes oder eines Psychologen sind nicht mit Gold aufzuwiegen und können von einer Internet-Suchmaschine nicht ersetzt werden. „Das sind oft ganz normale Leute“ sagte mir ein hochrangiger Beamter, als wir uns über Mörder unterhielten. „Die sind oft sogar sympathisch. Sie würden nie glauben, dass solche Menschen ein Verbrechen begehen könnten.“

Und genau das versuche ich in meinen Büchern auch herüberzubringen. Oft reicht ein einziger Moment, in dem man durchdreht, und Existenzen sind zerstört. Aber trotz allem darf bei mir das Schmunzeln nicht zu kurz kommen.

Mit einer Prise gesundem Sarkasmus rettet man sich durch manche schwierige Situation, das ist zumindest meine Erfahrung.

Lassen wir uns unseren Humor nicht austreiben, er ist wie eine orthopädische Schuheinlage, wenn uns das Leben mal wieder aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Leser auf unser schönes Allgäu habe aufmerksam machen können.

Und wenn Sie bei mir vorbeikommen, serviere ich Ihnen sogar einen Kaffee. Versprochen.

Die Bücher von Barbara Edelmann sind unter anderem hier erhältlich und die Kolumnen von ihr für unser Magazin können Sie hier lesen.

Bildnachweis: Karl-Heinz Schweigert

Durchfall – dieses Gewürz kann ihn sofort stoppen!

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Wer von jetzt auf gleich Durchfall hat, würde alles dafür tun, diese Misere umgehend abzustellen. Man kann in solchen Fällen medizinische Mittelchen aus der Apotheke im Hause haben und sie einnehmen oder sich für ein Hausmittel entscheiden, das sofort helfen kann. Unser Rat: entscheiden Sie sich für letzteres und nehmen Sie ein Gewürz, das tatsächlich in der Lage ist, schnell Abhilfe zu schaffen.

Und zwar eine Muskatnuss. Meist hat, wer öfter mal kocht oder bäckt, dieses Gewürz sowieso zu Hause, aber wenn nicht: kaufen Sie es unbedingt ein! Beim nächsten Durchfall könnte das Wunder wirken. Die Muskatnuss wird seit jeher als wirksames Hausmittel gegen Durchfall eingesetzt und das sehr erfolgreich!

Der einzige Nachteil bei der Einnahme ist, dass die Muskatnuss – kulinarisch gesehen – sehr abstoßend schmeckt. Manche bezeichnen diesen speziellen Geschmack sogar als eklig.

Nur: was geht man nicht für Kompromisse ein, wenn einen der Durchfall plagt?! Eben! Deshalb hier das ultimative Rezept aus Omas Fundus, auf das zumindest unser Redaktionsteam schwört.

Bei Durchfall:

  • eine halbe Muskatnuss klein reiben,
  • diese halbe geriebene Muskatnuss in (vorzugsweise) warmen Tee geben,
  • Nase zu halten (es ist wirklich ein abstoßendes Gebräu!) und mit einem Ruck weg trinken.

Linderung abwarten, bei Bedarf die Prozedur nach einigen Stunden wiederholen. Meist ist das nicht nötig, denn Muskatnuss hilft bei Durchfall wirklich fast immer sofort. Und nur darauf kommts im Notfall ja an.

Mehr zu dem Gewürz Muskatnuss hier.

Bildnachweis: pexels.com

 

Gute Besserung!

Bei Tätowierung verschrieben: Mutter ändert Kindername

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Eine kurios-irritierende Meldung kommt aktuell aus Schweden – hier hatte sich eine Mutter die Namen ihrer Kinder eintätowieren lassen, aber wohl nicht mit dem Dilettantismus des Tätowierers gerechnet.

Denn der gestaltete die Tätowierung alles andere als gewünscht, machte aus dem Kindernamen „Kevin“ ein „Kelvin“. Sicherlich unbeabsichtigt, aber dennoch folgenreich.

Die Mitteldeutsche Zeitung schreibt hierzu:

Sich den Namen der eigenen Kinder unter die Haut stechen zu lassen, ist quasi Alltag – aber was ist, wenn sich der Tätowierer verschreibt? In der schwedischen Kleinstadt Kyrkhult soll genau das passiert sein, berichtet die schwedische Zeitung „Blekinge Läns Tidning”.

Johanna Sandström wollte die Namen ihrer Kinder Nova und Kevin tätowiert haben, sie bekam aber „Nova & Kelvin“, wie ein Foto zeigt. Statt das Tattoo jedoch entfernen zu lassen, machten die Sandströms etwas Unglaubliches: Sie ließen den Namen ihres Sohnes in Kelvin ändern.

Der Junge sei zu dem Zeitpunkt keine zwei Jahre alt gewesen. Ihn habe das nicht gestört, so die Mutter gegenüber der Zeitung. Zudem habe sie den Namen Kelvin vorher nie gehört, er sei einzigartig. „Wir finden Kelvin inzwischen besser als Kevin“, sagt sie. (mz)“

Nun ja – es ist ein absolut ungewöhnlicher Schritt, ja! Aber: wenn man es recht bedenkt, klingt „Kelvin“ eigentlich auch gar nicht so schlecht und seltener als die Version ohne „L“ ist der Name ohnehin.

Hinzu kommt der an sich glückliche Umstand, dass das Kind noch so klein ist, mit acht oder neun Jahren wäre das schon was ganz anderes gewesen. So oder so – der Fall dürfte einmalig sein und einmal mehr beweisen, dass man sich die Sache mit einer Tätowierung ganz genau überlegen sollte. Heute sind Tattoos in, klar. Aber was ist im Alter – sieht eine Tätowierung auf etwas knittriger Haut wirklich noch gut aus (mehr dazu hier)? Ganz abgesehen davon, dass der Tätowierer sich verschreiben könnte….!

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Online-Dating: Singles lassen Profile durch Ghostwriter erstellen

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Selbstvermarktung fällt vielen Menschen schwer – allerdings: ohne gehts manchmal nicht, vor allem beim Online-Dating. Ehe es hier zum ersten Telefonat oder Treffen kommt, muss der suchende Single zunächst ein Profil ausfüllen und sich selbst beschreiben, oft ziemlich umfangreich.

Ein Klacks natürlich für Leute, die sowas aus dem Ärmel schütteln und drauf lostexten können. Das sind allerdings die wenigsten.

Viele Menschen tun sich schwer damit, sich selbst zu beschreiben und ihre Vorteile herauszustellen. Doch darum gehts beim Online-Dating nunmal, zumindest am Anfang. Viele Erfahrungswerte zeigen, dass Profile, die gekonnt und mit einer Prise Humor getextet sind, sehr viel häufiger aufgerufen werden, als Profile, die nur mit einem steifen, steckbriefartigem Infokasten aufwarten.

Doch was, wenn man (FRAU) absolut nicht die richtigen Worte findet, um das eigene Singlebörsen-Profil adäquat auszufüllen? Dann kommen immer häufiger Ghostwriter ins Spiel. Den Begriff “Ghostwriter” verbinden womöglich viele Leute eher mit Glanz und Glamour auf Hollywood-Parkett, aber ganz so ist es nicht.

Ghostwriter nennt man auch die Leute, die sich professionell darum kümmern, dass das eigene Singlebörsen-Profil mit einem ansprechend-knackigen Text ausgefüllt und so der passende Kandidat damit angesprochen wird.  Meist arbeiten sie mit Singles, die dem akademischen Milieu entstammen und keineswegs Probleme mit der deutschen Rechtschreibung, aber vielmehr mit der eigenen Selbstvermarktung haben. Denn: wann kommt man schon in eine Situation, in der man die privaten Schokoladenseiten ausgiebig präsentieren soll?

Das passiert so speziell doch eigentlich nur beim Online-Dating. Und da wollen nunmal die richtigen Worte gefunden werden, wenn man selbst fündig werden will. Es geht ja nicht um irgendetwas, sondern um den Traumpartner, den man zu finden gedenkt.

Deshalb lassen sich sehr viele Singles ihr Online-Dating-Profil einfach vom Profi texten. Ein solcher Profi, der sich auf Ghostwriting spezialisiert hat, ist Bettina Dahlhaus aus Hamburg. Sie ist der Ghostwriter bzw. die Ghostwriterin hinter vielen Profilen in Singlebörsen und übernimmt für ihre Kunden die professionelle Profilerstellung beim Online-Dating. Darüber hinaus bietet sie weitergehende Leistungen für (Noch)Singles an – eine  hochspannende Tätigkeit, über die Frau Dahlhaus, die einst bei der Frauenzeitschrift FÜR SIE tätig war, in einem Interview mit dem Frauenmagazin Frauenpanorama.de gesprochen hat – lesen Sie es hier.

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Melanie Müller: ihr Leipzig-Geschäft scheiterte

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Da wo die Garde der B- und C-Promis noch vor einigen Monaten einen Massenauflauf von Fans verursachte, erinnert heute nichts mehr an Glamour. Der „Grillmüller“ – eine Imbissbude von Melanie Müller in Leipzig – ist schon wieder Geschichte. Dabei sollte die zentral gelegene Imbissbude ein weiteres Standbein der geschäftstüchtigen Sächsin werden. Doch es lief wohl nicht so wirklich gut mit dem Business der Ex-Dschungelkönigin. Die gebürtige Oschatzerin wird in Leipzig zukünftig keine Bratwürste nebst Champagner mehr an die Frau oder den Mann bringen – der Laden ist bereits wieder anderweitig vergeben.

Suchte Melanie Müller den falschen Ort aus?

Schuld an der Misere sollen laut Melanie Müller auch die berüchtigten Plätze rund um den Imbiss, der sich gleich gegenüber dem Leipziger Hauptbahnhof befindet, sein. Und tatsächlich ist die Gegend seit Jahren schon als Drogenumschlagplatz bekannt und immer wieder auch Einsatzort der Polizei.

Die düsteren Gestalten schrecken schon so manchen Passanten ab, deshalb könnte Melanie Müller recht haben, wenn sie darüber sinniert, ob sich vielleicht die Mama mit Kindern nicht in ihren Imbiss traute, weil es rundum von dubiosen Gesellen nur so wimmelt.

Gegenüber der BILD-Zeitung äußerte sie sich folgendermaßen, Zitat BILD.de:

„Die Lage ist nicht optimal. Die Leipziger wissen, dass sich in dem Park nebenan Leute herumtreiben, die nicht ganz koscher sind. Es gab nur Ärger! Die sind mich und meine Gäste angegangen!“

Und weiter: „Logisch, dass sich eine Mutter mit ihren Kindern dann nicht mehr rein traut, um Autogramme zu holen. In Zukunft gehe ich nur noch Projekte an, für die ich mit meinem Namen stehen kann.“

Das ist wahrscheinlich unter südlicher Sonne eher der Fall, denn: auf Mallorca scheinen Müllers Geschäfte besser zu gehen. Vor wenigen Tagen erst hat Melanie Müller dort ihren zweiten Imbiss eröffnet.

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