Freitag, 6. Dezember, 2024

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„Ich wollte nicht schon wieder Gutscheine verschenken“

Schöne, fantasievolle Weihnachtsgeschichten einfach selber schreiben und verschenken – das dachte sich Larissa Baiter (im Bild), als sie vor einigen Jahren vor der Frage stand, was sie denn ihren Lieben schenken sollte? Gutscheine sollten es nicht schon wieder sein und da sie schon lange eine Leidenschaft für das Schreiben hegt, begann sie, für Familie und Freunde persönliche Weihnachtsgeschichten zu schreiben und zu verschenken. Das kam an – und dabei soll es nicht bleiben…!

Wir haben die junge Frau aus der Schweiz, die auch als Online-Journalistin tätig ist und im „richtigen Leben“ als Wirtschaftsinformatikerin arbeitet, interviewt.

FB: Frau Baiter, hinter Ihren Weihnachtsgeschichten, die Sie als Buch herausgebracht haben, verbirgt sich keine gewöhnliche Entstehungsgeschichte – erzählen Sie doch mal!

LB: Die erste Geschichte entstand 2012. Ich wollte nicht schon wieder Gutscheine verschenken, meine Verwandten hatten schon alles und ich suchte nach einer Möglichkeit, etwas Persönliches zu Weihnachten zu schenken, das Freude bereiten könnte. Da ich weder ein Instrument spielen konnte, noch besonders gut Basteln oder Zeichnen, beschloss ich mein einziges Talent zu nutzen und eine Geschichte zu schreiben. So entstand die erste Geschichte, die viel Anklang fand und mir das Gefühl gab, dass ich wirklich Freude verschenken kann. So schrieb ich ab da jedes Jahr eine weitere Geschichte und rasch verbreitete es sich in meinem Freundeskreis und viele wollten ebenfalls eine Weihnachtsgeschichte lesen. Am Ende habe ich über 80 Briefe nach Deutschland, Österreich, Holland und in der Schweiz verschickt. Vereinzelte sogar noch weiter weg. Dieses Jahr habe ich nun den Mut gefasst, die Geschichten zu sammeln, zu überarbeiten und als Buch zu veröffentlichen. Zum Glück! Ich durfte viele tolle Erfahrungen dadurch machen und viel Neues lernen.

FB: Wovon handeln Ihre Weihnachtsgeschichten – können Sie einen kleinen Einblick geben, was die Leser erwartet?

LB: Die Kurzgeschichten handeln zwar alle von Weihnachten, behandeln aber ganz unterschiedliche Themen, die mir zu Weihnachten wichtig sind. So spielen Freundschaft, die Liebe, Zusammensein und  gutes Essen eine wichtige Rolle. Ein bisschen Fantasie ist auch mit dabei, so werden Schneemänner oder Tannen zum Leben erweckt und sowohl der Weihnachtsmann, als auch andere Fabelwesen kommen darin vor. Insgesamt sollen die Geschichten Emotionen wecken oder zum Nachdenken anregen und uns die wahre Bedeutung von Weihnachten wieder näher bringen, ohne dabei religiös zu sein.

FB: Woher nahmen Sie Ihre Inspirationen für die einzelnen Erzählungen?

LB: Es gab immer wieder Themen, die mich besonders beschäftigten in dem Jahr, in dem die Geschichten entstanden sind. Ich habe versucht meine Emotionen, Gedanken, Ideen und Vorstellungen aufs Papier zu bringen. Ohne dabei zu belehren oder mich zu sehr auf eine bestimmte Vorstellung von Weihnachten zu versteifen.

FB: Das Schreiben begeistert Sie schon, seit Sie Schülerin sind – was gibt es noch für Werke von Ihnen?

LB: Die bezaubernden Weihnachtsgeschichten ist mein erstes Buch. Davor gab es eine kostenlose Kurzgeschichte, mit dem Titel „Der zerstreute Professor und die Quintessenz“. Diese gibt es immer noch kostenlos als E-Book auf allen gängigen Plattformen oder auf meiner Homepage zum Download. Zudem bin ich seit ich fünfzehn bin als freiberufliche Journalistin tätig, da gibt es natürlich diverse Artikel von mir.

FB: Sie schreiben auch für Online-Magazine, in welchem Genre sind Sie hier aktiv?

LB: Angefangen hat das mit fünfzehn bei NegativeWhite.ch, einem Online Magazin, das damals über kleinere Szenekonzerte berichtet hatte. Mittlerweile ist Negative White in fast allen Musikgenres unterwegs, wir machen Bandreportagen, Interviews, Plattenrezensionen und natürlich immer noch Konzertberichte. Ein paar Jahre später bin ich per Zufall mit dem Fotografen von games.ch in Kontakt gekommen und durfte einen Gastartikel dort veröffentlichen. Irgendwie hat es gepasst und seitdem schreibe ich für sie Spieleberichte, Vorschauen und Eventberichte. Alles nebenberuflich.

FB: Wie verbinden Sie Ihre Leidenschaft – das Schreiben – mit Ihrem Hauptberuf als Wirtschaftsinformatikerin? Gibt es feste Zeiten, in denen Sie schreiben, wenn Sie nicht arbeiten müssen?

LB: Das ist tatsächlich eines der größten Herausforderungen! Mein Hauptberuf als Wirtschaftsinformatikerin ist oftmals sehr fordernd und ich verbringe viel Zeit im Büro. Das Schreiben dient mir als Ausgleich. Da mein Alltag aber durch die beiden Nebenberufe, die ich verfolge und durch meine anderen Leidenschaften und Interessen sowieso nicht zu strukturieren ist, schreibe ich einfach dann, wenn es eben geht. Das sind leider keine festen Zeiten und leider passiert das auch nicht regelmäßig. Trotzdem versuche ich mir Zeit freizuschaufeln, denn die Gedanken und Geschichten schlummern in mir und wollen raus!

FB: Sie haben ja auch schon Lesungen gegeben, wo war das und wie war die Resonanz?

LB: Das ist eine der tollen Erfahrungen, die ich durch die Veröffentlichung meines Buches mitnehmen durfte. Ich durfte in meinem alten Heimatdorf im „Büecherchorb Aadorf“ lesen. Am Tag der Lesung rief mich die Buchhändlerin an und informierte mich, dass sie mir ein Mikrofon organisiert haben, da sie mit mehr Leuten als ursprünglich geplant rechneten. Am Ende wurden sogar noch Stühle hinter mir aufgestellt und die Buchhandlung war mit über vierzig Leuten gefüllt. Ein tolles Erlebnis!

FB: Gibt es in Sachen Schreiben schon Pläne für`s neue Jahr?  

LB: Ich schreibe momentan an mehreren Projekten, darunter ein Kinderbuch, ein Thriller und ein Fantasie-Epos. Was davon wann fertig wird, ist schwierig abzuschätzen. Auf jeden Fall möchte ich gerne weiterschreiben, so oft und so viel ich kann! Doch gut Ding will Weile haben, realistisch gesehen gibt es von mir erst in ein paar Jahren wieder etwas zu Lesen.

FB: Wo verbringen Sie das Weihnachtsfest?

LB: Am schönsten Ort dieser Welt: In meinem Elternhaus, mit meinen Liebsten zusammen.

Infos zur Autorin und Bezugsquelle Buch – hier.

Bildnachweis: Larissa Baiter

 

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