Samstag, 27. Juli, 2024

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Ein Fahrzeug online zulassen: Jetzt endlich möglich

Die Zukunft der Fahrzeugzulassung ist endlich da, und sie heißt “Online-Zulassung”. Seit dem 1. September 2023 ist es möglich, sein Fahrzeug bequem von zu Hause aus über die Onlineseite des Bundesverkehrsamts anzumelden und zuzulassen. Dieser neue Service bedeutet nicht nur mehr Komfort, sondern auch eine Zeitersparnis und eine geringere Belastung für die Umwelt, da der Gang zur Behörde vermieden werden kann. Grundlage für diese digitale Revolution ist die Richtlinie “i-Kfz”, die die Online-Zulassung für Privatpersonen, Händler und Unternehmen ermöglicht.

Wer kann die Online-Zulassung nutzen?

Die gute Nachricht ist, dass nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen oder Vereine, sowie Zulassungs-Dienstleister ihre Fahrzeuge online zulassen können. Auch Versicherungsunternehmen, die ohnehin mit Autokäufern in Kontakt stehen, können von diesem Service profitieren. Darüber hinaus wird auch der digitale Identitätsnachweis erleichtert, was den gesamten Prozess noch reibungsloser gestaltet.

Nicht nur die Neuzulassung von Fahrzeugen ist möglich, sondern auch andere Anliegen wie die Änderung des Fahrzeugscheins, Wiederzulassung, Umschreibung oder die Außerbetriebsetzung können digital erledigt werden.

Dabei erfolgt die Online-Zulassung über die Website der jeweiligen Behörde, die auf der zentralen Anmeldeseite ausgewählt werden kann. Zur Nutzung ist ein neuer Personalausweis (nPA) mit aktivierter Online-Ausweisfunktion (eID) oder ein elektronischer Aufenthaltstitel (eAT) mit PIN-Code erforderlich. Ein Lesegerät oder ein Smartphone mit NFC-Chip sowie die kostenlose Ausweis-App 2 sind ebenfalls notwendig. Zusätzlich befindet sich seit 2015 auf der Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief) ein Sicherheitscode, der für die Online-Zulassung freigerubbelt und angegeben werden muss.

Wie funktioniert die Online-Zulassung?

Die Online-Anmeldung des Fahrzeugs erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Im Onlineportal mit dem Online-Personalausweis anmelden.
  2. Den Sicherheitscode auf dem Fahrzeugbrief freirubbeln.
  3. Die erforderlichen Daten in die Maske eingeben, dazu gehören unter anderem die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN), der Sicherheitscode, das Datum der letzten Hauptuntersuchung, die eVB-Nummer der Versicherung und die IBAN des Halters.
  4. Das Kennzeichen auswählen oder ein bereits reserviertes Kennzeichen eingeben.
  5. Den Antrag abschließen und die Gebühr über das ePayment (z.B. mit Kreditkarte) bezahlen.

Nachdem der Antrag eingereicht wurde, erfolgt die Überprüfung durch einen Sachbearbeiter. Die Zulassungsbescheinigung, die Fahrzeugpapiere und die Plaketten werden anschließend per Post verschickt. Dieser Prozess dauert in der Regel etwa zwei bis drei Werktage, was im Vergleich zur herkömmlichen Vorgehensweise im Amt eine erhebliche Zeitersparnis bedeutet. Die Kennzeichen müssen jedoch separat online oder vor Ort bestellt werden.

Stufe 4 der Online-Zulassung: Sofortiger Start

Eine besonders spannende Neuerung ist die Einführung von Stufe 4 der Online-Zulassung. Ab sofort können Fahrzeuge direkt nach der digitalen Neuzulassung genutzt werden, ohne auf die physischen Fahrzeugdokumente und Plaketten warten zu müssen. Als Nachweis dient der digitale Zulassungsbescheid, der zehn Tage lang für die Fahrt auf öffentlichen Straßen ausreicht. Diese Änderung bringt erhebliche Vorteile und beschleunigt den Prozess der Zulassung erheblich.

Kosten der Online-Zulassung

Die Gebühren für die digitale Zulassung sind einheitlich geregelt und leicht höher als beim persönlichen Gang zur Zulassungsstelle. Dies liegt an den zusätzlichen Sachkosten für die Ausstellung und den Versand der Zulassungsdokumente. Eine digitale Erstzulassung kostet aktuell 27,90 Euro (statt 27 Euro), die Umschreibung eines Fahrzeugs schlägt derzeit mit 28,20 Euro zu Buche (statt ebenfalls 27 Euro).

Für die Abmeldung eines PKW fallen gegenwärtig 5,70 Euro an (statt 6,90 Euro). Hinzu kommen Stand heute 10,20 Euro für das Versenden der Zulassungsbescheinigung Teil II als Einschreiben oder Postzustellungsurkunde. Diese Gebühren stehen jedoch im Verhältnis zur Zeitersparnis und dem Komfort des Online-Verfahrens.

Fazit

Die Einführung der Online-Zulassung ist ein großer Schritt in Richtung Digitalisierung und Vereinfachung der Bürokratie. Mit der Möglichkeit, Fahrzeuge online anzumelden und zuzulassen, sparen die Bürger Zeit und Aufwand. Gleichzeitig werden die Abläufe für Unternehmen und Versicherungen erleichtert. Die Online-Zulassung sollte als leuchtendes Beispiel der Auftakt für weitere digitale Angebote von Behörden sein, die umständliche und zeitaufwendige Wege sparen.

Bild: stock.adobe.com / momius

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