“In 100 Jahren wird man….” oder “In 100 Jahren wird es dies oder jenes geben/nicht mehr geben”. Jeder von uns hat solche oder ähnliche Sätze schon mal gehört oder sich vielleicht selbst bereits gefragt, wie die Welt wohl in 100 Jahren aussehen wird. Von der heutigen Warte aus wird die Zukunft als mega durch-digitalisiert vorausgesehen, Stichwort: Künstliche Intelligenz.
Futuristische Vorstellungen über die nächsten 100 Jahre gab es schon 1924
Ob man statt mit einem Auto motorisiert durch die Lüfte fliegt, bleibt abzuwarten, doch Vorstellungen über solch ein Leben gab es vor vielen Jahrzehnten bereits. Menschen aus der ehemaligen DDR zum Beispiel werden sich an das Werk “Weltall, Erde, Mensch” erinnern, das man seinerzeit jedem Schüler anlässlich der damals populären “Jugendweihe” überreichte. Die darin enthaltenen futuristischen Szenen in Sachen Zukunft wollten so gar nicht zum Land des Mangels passen.
Doch bereits viel, viel früher war eine industrialisierte und durch-motorisierte Zukunft ein Thema. Es fasziniert, welches Bild Menschen im Jahre 1924 von der Welt in hundert Jahren – also heute – zeichneten.
Mit vielem lagen sie richtig, mit anderen Dingen so gar nicht.
Skurrile Erfindung für Schulkinder blieb glücklicherweise aus
Vor allem eine Erfindung, die Schulkinder unsanft aus ihren Träumen reißen sollte, damit sie pünktlich auf der Schulbank sitzen, setzte sich – zum Glück! – niemals durch.
Dazu ein Zitat aus bild.de – wo dieser Tage ein Bericht zu diesem Thema erschienen ist:
“(…)In einem fantasievollen Gastbeitrag in einer Schülerzeitung der Alderman Newton School malen sich zwei Autoren den Schulalltag im Jahr 2024 aus: Ihr Bett kippt die Kinder morgens automatisch aus, wenn jemand in der Schule einen Knopf drückt.(…)”
Was den automobilen Fortschritt und die Zukunft der Städte anbetrifft, lag man durchaus richtig. Sogar sehr. Folgende präzise Aussage dazu ist hochinteressant:
“(…)Der schwedische Architekt Ben Björkson schätzte Bedeutung und Entwicklung des Automobils erstaunlich korrekt ein. Autos, so Björkson, würden sich bis 2024 nahezu unbegrenzt ausbreiten. „In der Stadt, wie sie in 100 Jahren sein wird, sehe ich Fahrbahnen auf drei Ebenen übereinander, Autobahnen mitten durch die City, Hochhäuser mit Auto-Einfahrten, 15 Etagen hoch.“(…)”
Ebenso ging man davon aus, dass Geschäftsleute im Jahre 2024 mit dem Flugzeug ins Büro düsen. Eine Fiktion, die heute bekanntlich nur für wenige Superreiche wahr geworden ist.
Frieden mittels Kino
Unerfüllt bleibt auch der Traum vom Frieden, den laut damaliger Ansicht das Kino als verbindendes Kultur-Element weltweit bringen soll.
Zitat:
“(…)Die Ausbreitung des Kinos, so glaubte Hollywood-Regisseur David W. Griffith, würde zum Weltfrieden beitragen. Dank des Mediums Films erführen die Menschen viel mehr über andere Kulturen, müssten sich vor dem Fremden nicht mehr fürchten: „Der größte Erfolg, zu dem das Kino im Jahr 2024 beigetragen haben wird, wird die Beseitigung allen bewaffneten Konflikts in der zivilisierten Welt sein.“(…)”.
Eine sehr schöne Vorstellung. Leider sieht es gegenwärtig nicht danach aus, dass sie wahr werden könnte. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Und am Ende ist es ganz egal, wer oder was dauerhaften Frieden bringt. Das Kino mit seinen Superstars als diesbezügliche Möglichkeit wäre natürlich stark!
Hoffen wir, dass sich der Wunsch nach weltweitem und dauerhaftem Frieden nicht erst in hundert Jahren erfüllt!
Bildnachweis:
(Opel 412 PS, -Laubfrosch- von 1924, Deutschland, Europa) – picture alliance / imageBROKER | Manfred Bail
Quelle: bild.de vom 04.01.24