Samstag, 7. Dezember, 2024

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Schwanger und plötzlich Witwe: Eine Alleinerziehende erzählt

Todesfälle bei jungen und sehr jungen Menschen sind so gut wie immer tragisch. Bei älteren Personen natürlich auch, aber es ist schon noch ein Unterschied, ob jemand mit 90 Jahren friedlich einschläft oder mit Ende Dreißig aus dem Leben gerissen wird. Sei es durch einen Unfall oder gesundheitsbedingt.

Letzteres war die Ursache dessen, warum der Ehemann einer heute Alleinerziehenden und damals Schwangeren verstarb. Maren Kannelon, so der Name der Frau, erzählte ihre Geschichte im SWR-Podcast “Das wahre Leben”, moderiert von Michael Steinbrecher.

In den beliebten Streaming-Folgen interviewt der Moderator regelmäßig Menschen, die besondere Lebenswege eingeschlagen oder schwere Schicksalsschläge erlitten haben. Dabei sind die Interviewpartner des einfühlsamen Journalisten eine bunte Mischung von Menschen jeglicher Couleur und verschiedener Altersklassen.

Schwanger und Witwe: Ein Schicksalsschlag

Ihre Erfahrungsberichte lösen bei den Hörern unterschiedliche Gefühle aus. Manche Folgen sind regelrecht schockierend, bei anderen schüttelt man mit dem Kopf  und wieder andere sind tieftraurig. So die Geschichte von Maren Kannelon, die im Podcast davon berichtet, wie sie ihrer große Liebe Stéphan begegnet ist. Man lernte sich auf einer Party kennen und aus einem lockeren Tanz wurde kurz darauf die große Liebe. Das junge Paar verbrachte von da an seine komplette Zeit miteinander und schnell wurden gemeinsame Zukunftspläne konkret. Es folgten Hochzeit und gemeinsame Wohnung und – als Krönung des Glücks – eine Schwangerschaft. Für beide war es das erste Kind und die Freude riesig.

Überschattet wurde die Zeit von gesundheitlichen Problemen, die dem jungen Mann – Stéphan – seit einiger Zeit zu schaffen machten. Der 38jährige hatte Herzprobleme und zunehmend mit Schwäche und Kraftlosigkeit zu kämpfen. So schildert es Frau Kennelon gegenüber Michael Steinbrecher im Podcast und skizziert die Lebensumstände während ihrer Schwangerschaft. Diese bedeuteten einerseits riesige Vorfreude auf das neue Leben, aber waren andererseits sehr von Sorge um die Gesundheit des werdenden Vaters geprägt. Maren Kannelon versuchte, die dunklen Gedanken wegzuschieben, es gelang ihr aber nur zum Teil.

Wie eine dunkle Vorahnung…

Zu groß waren die Ängste, ihren Mann zu verlieren. Und als wenn diese Gedanken schon von einer Vorahnung geprägt waren, erhielt sie eines Abends, als sie mit einer Freundin unterwegs ist, einen Anruf ihres Mannes, in dem er ihr schildert, dass es ihm nicht gut geht und sie bittet, einen Notarzt zu rufen.

So geschieht es und der Partner von Maren Kannelon kommt ins Krankenhaus. Obwohl sie selbst fest daran glaubt, dass alles gut wird, geschieht nichts dergleichen und der werdende Vater verstirbt. Seine Vorbelastungen in Sachen Herz dürften hier eine gewichtige Rolle gespielt haben.

Das junge Paar, die “Bald-Eltern” sind somit von einem Augenblick auf den anderen getrennt, der Mann, der sich so unbändig auf sein erstes Kind freute, lebt nicht mehr. Für die werdende Mutter ist der Schock groß. Dennoch, so schildert sie es im Podcast, zwingt sie sich, jeden Morgen zu duschen und ein Frühstück einzunehmen. Obwohl die Trauer sie zu überwältigen scheint, denkt sie in jeder Minute auch an ihr Kind und versucht, dem Alltag Struktur zu geben. Freunde und die Familie unterstützen sie dabei.

Trauer und Liebe existieren nebeneinander

Eines Tages ist es dann soweit und ihr Kind wird geboren. Maren schildert gegenüber Michael Steinbrecher im Podcast ihre ambivalenten Gefühle. Wird die Trauer sie überwältigen, wenn sie täglich ihr Kind im Arm hält? Wie wird die große Liebe zu ihrem Sohn durch den Trauerprozess beeinflusst?

So nachvollziehbar, wie diese Gedanken sind: Aber wahrscheinlich hätte die frisch gebackene Mutter sie sich so umfänglich gar nicht machen müssen. Denn heute weiß sie, dass sowohl die bedingungslose Liebe zu ihrem Kind als auch die Trauer um ihren verstorbenen Mann nebeneinander existieren können. Mittlerweile hat sich die Witwe ihr Leben neu strukturiert, ist umgezogen und hat sich mit dem Sohn ein gemütliches Zuhause mit Garten geschaffen.

Im Podcast erzählt sie davon, wie ihr Leben nach dem schweren Verlust weitergeht und wie sie sich tagtäglich mit ihrem verstorbenen Ehemann in einer Art Verbundenheit befindet. Eine sehr bewegende Folge, die unter anderem hier angehört werden kann. Die Geschichte von Maren Kannelon ist traurig und berührt den Zuhörer, doch ist sie auch geprägt von Lebensmut und einem positiven Blick in die Zukunft. Schon allein, weil der Verstorbene nicht so ganz gegangen ist und das Wertvollste hinterließ, was ein Mensch hinterlassen kann: Ein eigenes Kind.

Bild (Symbolbild): pexels.com / Andre Furtado
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