Samstag, 27. Juli, 2024

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Stickereimuseum Eibenstock: Nostalgie & Heimeligkeit verzaubern die Besucher

Das Stickereimuseum in Eibenstock: Es verwirrt zunächst etwas mit seinem Namen. Denn  “Stickereimuseum” ist eigentlich nicht ganz passend und auch ein wenig irreführend.

Wer das beeindruckende Museum in dem beschaulichen Erzgebirgsort Eibenstock nahe des Auersbergs noch nicht erlebt hat, könnte fast meinen, man bekommt dort lediglich  Tischdecken und Tuchschmuck mit Stickereien zu sehen.

Dem ist aber ganz und gar nicht so. Denn das Haus birgt unter seinem Dach viel mehr als nur Historisches und Wissenswertes zu der bekannten Handarbeit, mit der der Ort seit Jahrhunderten verbunden ist.

Stickereimuseum Eibenstock bietet viel, viel mehr als Stickmuster & Co.

Den Besucher im Stickereimuseum erwartet nämlich eine Ausstellung zu erzgebirgischer Volkskunst, die ihresgleichen sucht und für die man gut und gerne zwei Stunden und mehr einplanen sollte (Bildergalerie dazu am Ende des Artikels).

Neben Wissenswertem zu Stickkunst, Handarbeiten & Co., die dem Ort über schwere Zeiten hinweggeholfen haben, überrascht das charmante Museum mit Kunst aus dem Erzgebirge in allen Facetten. Die Ausstellungsstücke entstammen der Sammlung des Ehepaars Trumpold, einstiger Erzgebirgler, die ihre Heimat irgendwann in Richtung Westen verlassen und Zeit ihres Lebens Holzkunst aus dem Erzgebirge gesammelt haben.

Neben traditionellen weihnachtlichen Figuren befinden sich darunter auch Figuren und Arrangements, die für das Erzgebirge stehen. So zum Beispiel holzgeschnitzte Bergarbeiter oder traditionelle Bergparaden.

Wer sich je für erzgebirgische Volkskunst – ganz gleich, ob im Zusammenhang mit Weihnachten, Ostern oder schlichtweg dekorativer Art – begeistert oder interessiert hat, wird auf etliche bekannte Figuren aus den verschiedensten zeitlichen Epochen treffen.

Erzgebirgische Handarbeit in allen Facetten

Hier begegnet einem auch jene Weihnachts-, Oster- oder Wohnzimmer-Dekorationen, die einst zu besonderen Anlässen die Räume der Eltern oder von Oma und Opa schmückten – original erzgebirgische Handarbeit!

So zum Beispiel stolze Nussknacker, imposante Pyramiden oder die niedliche Hasenschule. Ausgestellt sind aber auch nostalgische Alltagsgegenstände aus dem Erzgebirge, wie das Wetterhäuschen, in dem Figuren das Wetter anzeigen.

Wunderschön arrangiert, umgibt einem hier sofort die angenehme Aura der Heimeligkeit und der Nostalgie. Von Raum zu Raum kommt man mehr ins Staunen und Erinnern.

Überaus beeindruckend ist auch die einzigartige mechanische Erzgebirgslandschaft des Tüftlers Peter Uhlig aus Chemnitz (Bilder siehe unten in der Galerie). Kunstvoll reihen sich in dieser Miniatur-Landschaft Berge aneinander, schmiegen sich Häuser an das künstliche Gebirge und düsen Modelleisenbahnen ihrer Wege. Vor allem für Kinder dürfte diese Rarität – die sich zudem alle paar Minuten in eine beleuchtete Landschaft verwandelt – ein Highlight sein.

Die Ausstellung ist ein absolutes Highlight!

Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass die gesamte Ausstellung in dem Museum ein Highlight ist. Beeindruckend auch die imposanten Stickmaschinen aus alten Zeiten. Anhand derer wird ausführlich darauf eingegangen, wie es dazu kam, dass sich die bitterarmen Einwohner damals auf das Sticken verlegten und so ihr Auskommen sicherten. Die Initiatorin seinerzeit war Clara Angermann, die aus einem polnischen Kloster kam und in dem charmanten Erzgebirgsort 1775 strandete.

Sie brachte den weiblichen Eibenstockern zu dieser Zeit das Tambourieren bei – das Sticken mit der Häkelnadel. Es wurde eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält. Denn: Auch gegenwärtig findet man etliche Stickerei-Unternehmen in Eibenstock.

Im Museum einen Einblick in die Anfänge dieser Eibenstocker Tradition zu bekommen, ist somit äußerst interessant und spannend.

Eine Ergänzung des Namens des Museums wäre  sinnvoll

Ob des Namens “Stickereimuseum” steht allerdings zu befürchten, dass so mancher potentielle Besucher das Museum für einen Besuch nicht in Betracht zieht. Deshalb wäre es wahrscheinlich besser, das Haus in “Stickerei- und Heimatmuseum” umzubenennen.

Denn es ist wahrlich schade um jeden, der diese faszinierende Erzgebirgs-Ausstellung verpasst.

Machen Sie sich gern ein Bild von dem Museum in unserer untenstehenden Bildergalerie. Am besten das erste Foto anklicken und durch die Galerie surfen. Links unten sind die einzelnen Bilder erklärt, durch das Klicken auf die Pfeile kommen Sie vor oder auch wieder zurück.

Weitere Informationen finden Sie direkt auf der Homepage des Museums.

 

 

 

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