Donnerstag, 5. Dezember, 2024

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Schlafenszeit fürs Kind – Grünes Licht für “Open End”? Gastbeitrag von Mareike

Punkt neun abends ist für mein Kind Zapfenstreich. Diese Uhrzeit finde ich – ehrlich gesagt – für meine Elfjährige schon mehr als großzügig. Dass es viele Eltern aber offenbar noch großzügiger sehen, habe ich dieser Tage im Internet mitbekommen. In einer Familien-Community im Netz ging es nämlich genau um dieses Thema: Die Schlafenszeit für`s Kind.

Wie immer, wenn digital eine Diskussion in Gang kommt, waren die Meinungen so zahlreich wie vielfältig, obgleich die Verfechter für “Open End” beim Schlafengehen des Nachwuchses in der Mehrzahl waren. Was mich sehr entsetzte.

Die Schlafenszeit – einfach vom Kind selbst organisieren lassen?

Denn teilweise war von Kindern die Rede, die keine 14 Jahre alt waren. Die sich aber – laut den Müttern (es waren nur Frauen am diskutieren) – ihre Schlafenszeit selbst organisieren dürfen. Auch wenn es von der Uhrzeit her elf oder sogar darüber hinaus wird. “Open End” eben.

Das stärkste Argument für diese eher fragwürdige Einstellung war, dass das doch okay ist, solange das Kind morgens aus dem Bett kommt. Ja, nun…Aus dem Bett kommt das Kind auch, wenn man es fünfzig Mal ruft oder mit schlaf-verklebten Augen…Das ist nicht das Thema.

Die Anzahl der Stunden indes, die (m)ein Kind schläft, sind hingegen sehr wohl wichtig, wie ich finde.

Geht man einmal davon aus, dass viele Kinder, die in die Schule gehen, gegen sechs herum früh aufstehen müssen, hat sich der Körper doch niemals regeneriert, wenn das Mädchen oder der Junge erst gegen halb eins nachts zum Schlafen gekommen ist.

Auch im Teenie-Alter ist der Körper inklusive Gehirn noch in der Entwicklung!

Insofern finde ich die in der besagten Diskussion herausgestellte lässige Art des “Open Ends” beim Schlafengehen mehr als befremdlich. Zumal auch – oder gerade! – ein Körper im fortgeschrittenen Teenie-Alter noch im Wachstum ist, das Gehirn eingeschlossen. Es kann mir doch keiner erzählen, dass es keinen schlechten Einfluss auf die Entwicklung des Kindes hat, wenn es innerhalb der Woche nur um die sechs Stunden Schlafenszeit pro Nacht bekommt!

Der guten Ordnung halber habe ich im Internet mal nach der angemessenen Schlafenszeit für die Kids recherchiert. Und siehe da: Selbst bei Jugendlichen wird selbige noch mit 8 bis 11 Stunden angesetzt. Mindestens acht Stunden Schlaf gilt ja bekanntlich auch als Empfehlung für Erwachsene.

Insofern: Bei uns wird sich in Sachen der Schlafenszeit fürs Kind die nächsten Jahre garantiert nichts ändern. Ausgenommen natürlich die Wochenenden oder die Zeit in den Ferien. Da darf schon mal bis Mitternacht aufgeblieben werden. Aber auch in der freien Zeit sollte hier – wie ich finde – für den Nachwuchs eine Struktur da sein. Oftmals pendelt sich diese bei uns aber auch selbst ein, da wir beispielsweise an Sonnabenden häufiger Ausflüge als Familie machen und das Kind danach lange vor Mitternacht müde ist. Neue Eindrücke und frische Luft verursachen eine herrlich natürliche Bettschwere.

Auch an freien Tagen empfiehlt sich Struktur

Fernsehen bis zum Morgengrauen oder die Nacht gar durchmachen mit gerade mal zwölf, dreizehn Jahren finde ich auch in der schulfreien Zeit nicht okay.

Letztlich aber muss hier jede Familie ihren eigenen Umgang mit dem Thema finden. Die gesunde Entwicklung des Kindes sollte dabei allerdings nicht aus den Augen verloren werden!

Gastautorin Mareike ist frauenboulevard.de-Leserin und lebt mit ihrer Familie in Brandenburg.

Bild: pexels.com / Artem Podrez

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