Dienstag, 15. Oktober, 2024

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Wie funktionieren Nachtkontaktlinsen und wer kann sie tragen?

In letzter Zeit geistert verstärkt das Thema Nachtkontaktlinsen durch die Medien. Vor allem Leute, die sowohl der Brille als auch der Kontaktlinsen überdrüssig sind, horchen hier auf. Allein es besteht bei diesem Thema doch große Verunsicherung. Es ist zudem (noch) kein “Massenthema”, denn die wenigsten dürften in ihrem Umfeld Leute kennen, die Nachtkontaktlinsen tragen.

Die modernen Sehhilfen sind auch unter dem Begriff Orthokeratologie (oder Ortho-K) bekannt, worunter sich die meisten wahrscheinlich noch weniger vorstellen können. Was hat es damit denn nun auf sich?

Nachtkontaktlinsen / Ortho-K – eine relative neue Art der Sehkorrektur

Nun: Ortho-K ist eine Methode zur Korrektur von Kurzsichtigkeit (Myopie), die eine spezielle Art von Kontaktlinsen verwendet, die vor allem als Nachtkontaktlinsen bekannt sind. Diese Art der Sehkorrektur, die auch bei Kindern spätere Augenleiden verhindern soll, ist noch relativ neu, weshalb sich ein Blick auf die Vorteile, die Nachteile und auch den Kostenpunkt der Nachtkontaktlinsen lohnt.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Frage: Wie funktionieren Ortho-K Nachtkontaktlinsen?

Nun: Ortho-K Nachtkontaktlinsen sind speziell geformte Kontaktlinsen. Sie werden von den Trägern über Nacht getragen. In dieser Zeit wird von den speziellen Linsen die Krümmung der Hornhaut verändert, die Kurzsichtigkeit – und nur die Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit kann bislang auf diese Art noch nicht verändert werden! – wird korrigiert.

Die Korrektur funktioniert dergestalt, dass die Kontaktlinse auf die Hornhaut aufgesetzt wird und das Tränenflüssigkeitsreservoir in der Mitte der Hornhaut zusammendrückt. Das führt dazu, dass die Hornhaut eine flachere Form annimmt.

Die Hornhaut kehrt morgens zu ihrer ursprünglichen Form zurück

Diese nun flachere Form korrigiert die Kurzsichtigkeit, indem sie das Licht so bricht, dass es auf der Netzhaut fokussiert wird. Wird die Kontaktlinse am Morgen entfernt, kehrt die Hornhaut zu ihrer ursprünglichen Form und damit zur alten Sehstärke zurück.

Und welche Vorteile gibt es in diesem Zusammenhang noch?

Vorteile von Ortho-K Nachtkontaktlinsen

Gegenüber anderen Methoden zur Korrektur von Kurzsichtigkeit bieten Ortho-K Nachtkontaktlinsen eine Reihe von Vorteilen:

Es sind tagsüber keine Brille oder Tageskontaktlinsen mehr nötig. Da die Nachtkontaktlinsen über Nacht, während des Schlafs, getragen werden, kann man seinen Tag ohne Brille oder Kontaktlinsen verbringen, was ganz bestimmt für unglaublich viele Menschen eine Erleichterung ist. Vor allem für jene, die regelmäßig Sport treiben.

Im Gegensatz zu anderen Formen der Kurzsichtigkeitskorrektur ist die Ortho-K Nachtkontaktlinsen umkehrbar. Wenn der Träger aufhört, die Kontaktlinsen zu tragen, kehrt die Hornhaut zu ihrer ursprünglichen Form zurück.

Die Ortho-K Nachtkontaktlinsen sind sicher. Sie haben nur ein geringes Risiko von Komplikationen im Vergleich zu anderen Formen der Kurzsichtigkeitskorrektur.

Nachdem sich der Träger an die Kontaktlinsen gewöhnt hat, kann das Sehvermögen verbessert werden, da die Hornhautkorrektur die Kurzsichtigkeit korrigiert.

Auch der Blick auf die Nachteile ist wichtig

Soweit zu den Vorteilen. Doch gibt es auch Nachteile? Ja – und zwar folgende:

Stichwort: Anpassungszeit. Es kann einige Zeit dauern, bis sich der Träger an die Kontaktlinsen gewöhnt hat. Während dieser Zeit kann es zu Unannehmlichkeiten oder Sehstörungen kommen.

Wie bei anderen Kontaktlinsen muss die Passform der Ortho-K Nachtkontaktlinsen regelmäßig überprüft und angepasst werden.

Ortho-K Nachtkontaktlinsen sind nicht für jeden geeignet. Menschen mit bestimmten Augenproblemen wie trockene Augen, Astigmatismus oder Keratokonus können möglicherweise keine Ortho-K Nachtkontaktlinsen tragen.

Zudem: Da die Kontaktlinsen über Nacht getragen werden, besteht ein geringes Risiko von Infektionen oder anderen Komplikationen.

Nachtkontaktlinsen gehen mit gewissen Kosten einher

Soweit ein kleiner Blick auf mögliche Vor- und Nachteile. Nicht uninteressant ist bei dieser Form der Sehhilfe auch der Kostenpunkt. Und der ist nicht ganz so ohne…

Die Kosten für Ortho-K Nachtkontaktlinsen können je nach Region und Anbieter variieren. Im Allgemeinen sind sie jedoch teurer als herkömmliche Kontaktlinsen oder Brillen. Die Kosten hängen auch davon ab, wie oft die Kontaktlinsen ausgetauscht werden müssen und wie oft der Träger regelmäßige Anpassungen benötigt. Zumeist liegen die Kosten für Ortho-K Nachtkontaktlinsen zwischen 500 und 1000 Euro pro Jahr.

Fazit

Ortho-K Nachtkontaktlinsen sind ganz sicher eine gute und auch wirksame Methode zur Korrektur von Kurzsichtigkeit. Und somit ganz klar eine Alternative zu herkömmlichen Kontaktlinsen oder Brillen. Sie warten mit einer Reihe von Vorteilen wie verbessertes Sehvermögen und umkehrbare Korrektur auf. Jedoch sollten etwaige und ganz konkrete Nachteile – im Wortsinn! – nicht aus den Augen verloren werden:

So können beispielsweise die Kosten höher sein als bei anderen Methoden zur Korrektur von Kurzsichtigkeit. Mit den Linsen zu schlafen ist vielleicht auch nicht jedermanns Sache. Obwohl die allermeisten Kontaktlinsen heutzutage weich sind, weiß jeder, der schon mal über einen längeren Zeitraum Kontaktlinsen getragen hat, dass man sie über Nacht bei geschlossenen Augen eher nicht unter den Lidern haben möchte…

Es versteht sich deshalb von selbst, dass bei Interesse an Nachtkontaktlinsen unbedingt ein Augenarzt konsultiert und mit ihm alles weitere penibel besprochen und abgestimmt werden muss.

Bild (Symbolfoto): stock.adobe.com / Africa Studio
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