Samstag, 27. Juli, 2024

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Krise als Grund? “Cocooning” kehrt zurück

Erinnert sich noch wer an “Cocooning”? Anfang bis weit in die Mitte der 90er begegnete man diesem Schlagwort in den Medien fast überall. Vor allem die Hochglanz-Magazine widmeten sich damals sehr umfassend diesem Trend. Gemeint war mit “Cocooning”, was zu deutsch “verpuppen” oder auch “sich einspinnen” heißt, dass ganz viele Menschen sich ins Privatleben zurückziehen. Es sich daheim schön machen, Freunde einladen, das Private zelebrieren.

Nachdem die Thematik damals hoch und runter behandelt wurde, hörte man viele, viele Jahre nichts von “Cocooning”.

Und heute?

“Cocooning” wieder angesagt

Scheint es mehr gelebt zu werden denn je. Doch im Gegensatz zu den coolen 90ern dürfte aktuell eher die Krise als die pure Lust auf die eigenen vier Wände der Hintergrund sein. Wir leben in turbulenten Zeiten und aktuell ist nicht einmal klar, ob sich der Großteil der Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen im kommenden Winter ein warmes Zuhause leisten kann.

Aktuell schlagen bereits hohe Energiekosten überall durch. Erste Freibäder drosseln die Temperatur, ein Restaurantbesuch ist vielerorts unglaublich teuer geworden und so manche Eintrittspreise für Freizeitvergnügungen sind für viele Menschen gegenwärtig unerschwinglich. Auch ein Urlaub ist in diesen Zeiten nicht mehr so günstig zu haben wie einst.

Und selbst wenn: Auf deutschen Flughäfen herrscht derzeit Chaos – tägliche Schlagzeilen zeugen davon.

Diese Faktoren scheinen deshalb den aktuellen Rückzug ins Private zu befördern. Der “Cocooning”-Trend ist zurück. Zu beobachten ist das überall in den sozialen Netzwerken. Von Instagram bis Facebook zelebrieren unglaublich viele Menschen ihre Freizeit in den eigenen vier Wänden.

Ganz vorne dran sind – logisch! – jene, die einen Garten haben. Unzählige Postings sind mit dem Zusatz “Wozu wegfahren – Urlaub zuhause?!” versehen. Manche Gartengruppe hat über hunderttausend Mitglieder, was auch auf die Pool-Gruppen zutrifft, die man beispielsweise auf Facebook verfolgen kann.

Das Private zelebrieren

Auch hier dominiert der “Urlaub-zuhause”-Spirit. Die Menschen zeigen ihre kleinen Oasen,  zelebrieren ihre private Umgebung und genießen – soweit vorhanden – das eigene (Land)Haus.

Dass es für “Cocooning” allerdings keinen Pool oder aufwendig gestalteten Garten, sondern oft nur ein schönes Zuhause und vielleicht zusätzlich einen (kleinen) Balkon braucht, zeigen  die unzähligen Postings auf Instagram, wo die User ebenso die Privatheit feiern.

Natürlich ist kaum ein Thread mit dem Zusatz versehen, dass die derzeitig so präsente Privatheit mit der Krise zusammenhängt. Doch ist es aufgrund der aktuellen Gesamtsituation sehr zu vermuten. Immerhin ist die eigene Mahlzeit -zigmal preiswerter als im Restaurant, der Liegestuhl auf dem Balkon oder im Garten kostenfrei. Insofern kann man mit Fug und Recht behaupten: “Cocooning” ist zurück. Aber sowas von!

Bild (Symbolbild): pexels.com / Rene Asmussen
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