Essblüten – in kulinarischen Kreisen lange schon bekannt – haben sich in den letzten Jahren bei Profi- und Hobbyköchen immer mehr etabliert. Vor allem optisch geben sie vielen Gerichten den letzten Schliff. Und dass man sie dann auch noch essen kann, ist doch wunderbar.
Essblüten: Skepsis ist angebracht
Oder etwa nicht? Nun – Skepsis ist angebracht, wie ein Artikel in dem Nachrichtenmagazin SPIEGEL, Ausgabe 47 / 2018, zeigt.
Dort heißt es:
“Sind die Blüten (…) wirklich essbar? Das wollten Forscher des Lebensmittel-Instituts der Dänischen Technischen Universität wissen und haben sich in einer Übersichtsstudie 23 Pflanzen angesehen, die häufig Verwendung in der Küchen finden. 14 davon enthielten potenziell giftige Substanzen. So finden sich in den hübschen Borretschblüten oder Natternköpfen Pyrrolizidinalkaloide, die die Leber schädigen und krebserzeugend sind. Hohe Dosen an Scharfgarbe schädigten in Studien ds Hodengewebe von Ratten und Mäusen. Und – ebenfalls in höheren Dosen – geht auch das Waldmeisterkraut auf die Leber. Ein erwachsener Mensch solle nicht mehr als wenige Gramm der Blüten pro Tag verzehren. Für alle Blüten gilt: Die Dosis macht das Gift. Die im Salat beliebten Wilden Stiefmütterchen hat die European Medicines Agency 2010 schon als Heilkraut eingestuft, gleichzeitig aber davon abgeraten, sie Kindern und Jugendlichen zu servieren. Wer Zweifel hat, sollte die Blüten-Deko deshalb einfach als solche behandeln – und sie an den Tellerrand schieben”
Also: im Zweifel lieber aufs eigene Bauchgefühl hören!
Und dann: guten Appetit!
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