Samstag, 27. Juli, 2024

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Die Zeit der Speisepläne ist – fürs Erste – vorbei! Kolumne aus der Chefredaktion

Montag: Putengeschnetzeltes mit Reis und Gurkensalat, Dienstag: Rest vom Montag, Mittwoch: Schweinegeschnetzeltes mit Erbsen, und so weiter und so fort. Das sind so in etwa meine wöchentlichen Speisepläne, die ich am Wochenende für die kommende Woche erstelle. Keine Frage: Die Alltagsgerichte und damit das fast tägliche Kochen für die Familie lassen sich meiner Meinung nach nur gut mit einer adäquaten Planung händeln.

Schreibe ich also am Sonnabend oder Sonntag den Speiseplan für die kommende Woche, bin ich gut gerüstet und organisiert. Denn ich hasse es, einfach so aufs Geradewohl in den Supermarkt zu spazieren und ohne Vorbereitung meine Einkäufe zu tätigen. Jeder weiß, dass solche Aktionen damit enden, dass man zu viel Geld ausgibt.

Der Spontankauf ist jetzt Trumpf! Speisepläne out…

Allerdings hat sich diese Situation seit der Inflation und den gefühlt stündlich explodierenden Preisen bei mir komplett gedreht. Will heißen: Der Spontan-Kauf ist das neue planen. Kein Witz!

Denn: Was nützt es mir, wenn ich am Sonntag für Montag Hähnchengeschnetzeltes plane und dieses Fleisch in der Familienpackung geschmeidige 8,99 kostet? Und am Mittwoch in der Werbung und somit sehr viel billiger ist?

Seit die Preise für Lebensmittel hierzulande absurde Höhen erreichen, habe ich mein Einkaufsverhalten völlig umstrukturiert und bin dazu übergegangen, erst vor Ort zu entscheiden, was es (die nächsten drei Tage) auf den Tisch gibt.

Natürlich muss man für diese Art des Einkaufens eine Menge Zeit mehr einplanen. Das ist nervig, sehr sogar. Aber was ist die Alternative? Aus Bequemlichkeit bei jedem Einkauf draufzahlen? Nein, sehe ich nicht ein.

Also läuft es aktuell bei mir folgendermaßen ab: Ich spaziere in den Supermarkt und scanne zuerst, was an frischem Gemüse im Angebot ist. Danach checke ich die Fleisch- und Geflügelabteilung. Währenddessen habe ich immer ein Auge auf dem Handy, auf meiner Rezepte-App.

Spontane Mahlzeiten-Planung im Supermarkt

Gestern zum Beispiel waren Bio-Champignons für 0,99 Cent die Packung im Angebot. Zusammen mit Putengeschnetzeltem, das günstig zu haben war, landete das leckere Gemüse in meinem Einkaufswagen und ich beschloss spontan, einen Rosenkohl-Kartoffel-Puten-Champignon-Auflauf zu machen. Rezeptideen dazu spuckte meine App zuhauf aus. Da ich Rosenkohl daheim noch im Tiefkühler und Kartoffeln in der Speisekammer hatte, kam ich mit diesem Gericht “billig in die Komödie”, wie man so schön sagt.

Geschmeckt hat es allen wunderbar, auch wenn ich die Mahlzeit am Ende frei Schnauze und ohne Rezeptvorlage zubereitet habe.

Zugegeben: Diese Art des Einkaufens ist nicht meine. Und ich sehne den Tag herbei, an dem sich die Preise im Supermarkt wieder im “alten” Bereich bewegen. Bis dahin aber werde ich so verfahren. Denn ich bin viel zu geizig, fast 10 Euro für eine Packung Hühnerbrust zu bezahlen. Zumal vor dem Hintergrund, dass man drauf wetten kann, dass dieses Geflügel zwei Tage später im Angebot für die Hälfte zu haben ist.

Wäre das nicht eine fast schon dekadent anmutende Geldverschwendung? Eben.

Bild: pexels.com / Tara Clark
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