Samstag, 27. Juli, 2024

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“5 Haarpflege-Produkte reichen aus” – Caimana-Gründerin Jasmin Zentara im Interview

Die eigene Leidenschaft zum Beruf machen: Davon träumen viele Menschen. Etliche davon setzen ihre Visionen um und füllen ihre Tage mit dem aus, was ihnen Freude bereitet. So auch Jasmin Zentara (im Bild). Die Gründerin aus Nürnberg, die es nach Leipzig verschlug, hat ihre eigene Haarpflegeserie gegründet und sich dafür Star-Coiffeur Sven Hentschel an die Seite geholt. Wie ihr Alltag aussieht, warum man (FRAU) sich nur wenige Haarpflege-Produkte in das Bad stellen sollte und warum Schönheit ihre Passion ist, verrät sie im Interview:

FB: Jasmin, Deine Leidenschaften sind Pflege und Beauty – wie lange begeisterst Du Dich schon dafür? 

Das ist wahr. Bereits als Kind fand ich die Cremes und Lippenstifte meiner Mama und Oma besonders spannend und habe diese zum Leidwesen von Mama und Oma auch immer wieder gerne genutzt. Mit 13 (und um ehrlich zu sein bis heute) war ich dann die erste Ansprechpartnerin für alle Schulfreundinnen, wenn es um das Thema Make-up und Hairstyling sowie die richtigen Pflegeprodukte ging. Ich kann mich also nicht wirklich an eine Zeit erinnern in der Beauty-Produkte keine Rolle in meinem Leben gespielt haben.

FB: Hast Du eine Karriere in dieser Branche geplant? 

Puh, geplant wäre vielleicht zu viel gesagt, aber ich konnte es mir nicht vorstellen, dass ich in einer anderen Branche als der Beautybranche meine Passion finde. Schon als Kind wollte ich erst Friseurin und später dann Kosmetikerin werden. Zweiteres habe ich dann auch als Ausbildungsberuf erlernt und mehrere Jahre aktiv umgesetzt, bevor ich dann in einem renommierten Unternehmen gelandet bin, das Kosmetikprodukte entwickelt und weltweit vertreibt.

Gründerin Jasmin Zentara lernte das Beauty-Business von der Pike auf kennen

Tatsächlich hat sich mein Werdegang einfach so entwickelt und da ich es liebe, mich immer wieder auf Neues einzulassen, war ich auch offen für neue Aufgaben. So blieb es nicht nur bei der Durchführung von Gesichtsbehandlungen, Make-ups und Massagen, ich konnte auch “hinter die Kulissen” blicken und Produktentwicklung und Produktmanagement erlernen.

FB: Wie verlief Dein beruflicher Start und worauf konzentrierten sich Deine Karriereschritte?

Los ging es erstmal nach der zehnten Klasse mit einer schulischen Kosmetikausbildung. Nachdem ich diese nach 2 Jahren abgeschlossen hatte, wollte ich weg aus meiner Heimatstadt Nürnberg und bin in die Wellnesshochburg Tirol gezogen. In einem schönen familiengeführten Betrieb, dem Landgut Furtherwirt, hatte ich dann meinen Berufseinstieg und konnte viele schöne und lehrreiche Erfahrungen in der Kosmetik- und Massagepraxis und im Kundenumgang sammeln.

Danach führte mich meine Reise in die Nähe von Bayreuth, wo ich in einem Hotel bereits nach zwei Monaten die Spa-Leitung übernommen habe und sowohl das Spa-Angebot mitgestalten als auch Erfahrungen mit sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sammeln konnte.

Die Branche von der anderen Seite kennenlernen

Das war eine sehr spannende und prägende Zeit. Nachdem ich – wie schon erwähnt – immer offen bin für Neues, wollte ich nach diesem Step die Beauty-Industrie auch von der anderen Seite sehen und habe mit DALTON MARINE COSMETICS einen Arbeitgeber gefunden, bei dem ich die Möglichkeit hatte, viele unterschiedliche Abteilungen zu durchlaufen.

Jasmin Zentara und ihre KosmetikAufgrund meiner Praxiserfahrung, die ich in meinen vorherigen beruflichen Stationen sammeln konnte, bin ich dann schlussendlich in der Position der Brandmanagerin gelandet und konnte maßgeblich viele entscheidende Schritte im Unternehmen begleiten.

Da meine Hummeln im Hintern immer noch keine Ruhe gaben (lacht), habe ich dann vor gut zwei Jahren mit Sven Hentschel zusammen den Schritt gewagt, unsere eigene Haarpflege-Marke caimana beauty zu gründen.

Volle Power für caimana

Hier kann ich nun alle Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe, einbringen und natürlich auch wieder viele neue Inspirationen sammeln. Gerade geht  meine ganze Power in den Ausbau von caimana, vor allem in die Produktentwicklung und das Marketing.

FB: Du hast bei einer namhaften Firma rasch viel Verantwortung übernommen und warst im Bereich der Entwicklung von Pflegeprodukten tätig. Erzähl doch bitte einmal etwas darüber.

Ja, das stimmt. Als Laie sieht man gar nicht, wie viele einzelne, teilweise klitzekleine, Handgriffe in der Entwicklung eines Kosmetikproduktes stecken und vor allem auch wie viel Zeit. Von der Produktidee bis zur Marktreife vergehen gut und gerne mal ein bis zwei Jahre.

Und dann geht das ganze Marketing erstmal los. Primär durchleuchtet man zunächst den Markt, so dass bei einer neuen Produktidee geprüft werden muss, ob das Produkt in das Sortiment passt, es den Produkttrends die sich gerade auftun, entspricht und so weiter.

Wird die Idee für gut befunden und hat Bestand, dann geht es los mit der Entwicklung. Es muss entschieden werden, welche Wirkung, welche Textur, welchen Duft und welche Auslobung das fertige Produkt später haben soll. Parallel wird dann das passende Packaging gesucht.

Ein Beauty-Produkt auf den Markt zu bringen, nimmt viel Zeit in Anspruch

Aus dem Labor enthält man dann zahlreiche Muster, die ich immer auf Herz und Nieren prüfe. Schlussendlich gibt man nach der Testphase ein Produkt frei, das dann aber noch wichtigen Tests, wie dem Keimbelastungstest und einem Stabilitätstest standhalten muss. Die fertige Rezeptur wird dann im hoffentlich passenden Packmittel getestet und es erfolgen Briefings in die verschiedenen Abteilungen. Im Anschluss daran werden Designs und Texte erstellt…Ich könnte noch ewig weiter erzählen, aber ich glaube, da verliere ich mich dann schnell in Fachkauderwelsch und zu vielen Details (lacht).

FB: Von Nürnberg aus führte Dich Dein beruflicher Weg nach Leipzig – wie kam es dazu und seit wann lebst Du in der Pleiße-Metropole?

Nürnberg habe ich schon vor gut 13 Jahren verlassen. Ich glaube, dass es viele Vorteile hat, wenn man sich aus der eigenen Komfortzone löst und das wohlbehütete Elternhaus verlässt, um auf eigenen Beinen zu stehen. Zuerst ging es nach Tirol, dann in die Nähe von Bayreuth und danach 7 Jahre ins beschauliche Niederbayern.

Da es mir dort etwas zu ruhig war, machte ich mich auf die Suche nach einem neuen Wohnort. Ich liebe mein Nürnberg, aber mit fast 33 Jahren habe ich noch nicht das Gefühl, dass es mich wieder in meine Heimatstadt zurück zieht. Nachdem ich aber unbedingt wieder in eine Stadt wollte (nur nicht ganz so groß wie Berlin oder München) und mir Leipzig schon immer sehr gut gefallen hat, war für mich die Entscheidung schnell getroffen.

Leipzig als private und berufliche Heimat

Zumal auch Sven Hentschel in Leipzig zuhause ist und wir zusammen caimana gegründet haben. Die kurzen Wege machen den beruflichen Alltag natürlich etwas einfacher. Mittlerweile bin ich nun schon mehr als zwei Jahre hier zuhause und fühle mich auch sehr wohl.

Jasmin Zentara und Sven HentschelFB: Wie Du schon erwähntest, ist auch Star-Coiffeur Sven Hentschel (im Bild mit Jasmin) in Deiner Wahlheimat zuhause. Ihr beide arbeitet beruflich zusammen, wie ist es dazu gekommen?

Sven kenne ich durch eine andere Kooperation und seine Arbeit beim MDR bereits seit über 6 Jahren. Schon seitdem wir uns kennen, mag ich es, dass Sven nicht immer den Standard-Blick auf die Dinge hat und immer bereit ist, Dinge auch mal neu zu denken.

Sei es mit seiner digitalen Onlineberatung oder dem YouTube Channel von Stylecoaches, auf dem wir mittlerweile auch oft gemeinsam Videos veröffentlichen.

Kurz bevor der ganze Covid-Wahnsinn ausgebrochen ist, hat Sven mich angesprochen, ob wir nicht gemeinsam über eine eigene Haarpflegelinie mit neuen Standards nachdenken wollen. Und naja – was soll ich sagen?! Ich fand den Gedanken gut und caimana beauty war geboren!

FB: Was für Pflegeprodukte kreierst Du zusammen mit Sven und was ist das Besondere daran?

Sven und ich haben es uns auf die Flagge geschrieben, nachhaltige Haarpflegeprodukte zu kreieren. Das heißt, wir legen Wert auf ein recyceltes oder recycelbares Packaging, auf wirkungsvolle Rezepturen in Friseurqualität, marine Inhaltsstoffe (denn diese haben wunderbare Effekte und können extrem nachhaltig gewonnen werden) und ein faires Preis-/Leistungsverhältnis. Zudem sind alle unsere Produkte vegan und wir versuchen, auf Stoffe mit Silikone, PEG’s, Mineralöl, etc. zu verzichten. 

Sinnvolle Produkte im Multi-use-Bereich

Was uns auch besonders am Herzen liegt ist, dass wir sinnvolle Produkte entwickeln. Das heißt, wir verfolgen nicht die Philosophie, dass wir irgendwann mal 20 verschiedene Shampoos, Conditioner und Co. im Sortiment haben wollen, sondern wir wollen hochwertige Multi-use Produkte auf den Markt bringen, die jeder genau nach seinem eigenen Bedürfnis einsetzen kann. 

5 Haarpflege- und Stylingprodukte sollte das Maximum sein, das eine Frau – oder auch ein Mann – zuhause braucht. Als Beispiel nehme ich mal unseren Leave-in Conditioner, dieser macht das Haar geschmeidig, verleiht Glanz, spendet Feuchtigkeit und hat auch noch einen Hitzeschutz. Je nach Anwendungsmenge kann er für lockiges, blondiertes, feines oder strapaziertes Haar eingesetzt werden.

FB: Worauf legst Du bei der Entwicklung der verschiedenen Haarpflege-Produkte Deiner Linie besonders wert?

caimana Da treffen so einige Faktoren aufeinander. Die Rezepturen sollen gespickt sein mit hochwertigen Inhaltstoffen und diese müssen natürlich vegan sein, zum anderen steht auch die Anwenderfreundlichkeit im Vordergrund. Wir wollen keine Produkte die nur im Frisörsalon funktionieren und dann daheim nicht mehr den gewünschten Effekt bringen.

Zudem werde alle unsere Pflegeprodukte in Europa produziert, auch das ist uns wichtig. Unsere Nahrungsergänzung kommt beispielsweise aus Deutschland.

FB: Wie wird das Produkt von den Kundinnen und Kunden angenommen?

Es erfüllt mich ein bisschen mit Stolz zu sagen, dass unsere Produkte noch besser angenommen werden, als wir es erwartet haben. Meist machen sich die Leute nur Mühe Feedback zu schreiben, wenn dieses negativ ausfällt und man seinem Ärger Luft machen möchte. Ich durfte mit den caimana-Produkten die schöne Erfahrung machen, dass es auch anders geht. Regelmäßig erreicht uns per Mail, Instagram oder bei YouTube ganz viel positives Feedback und viel Lob.

caimana-Serie erfreut sich großer Nachfrage

Das führt dazu, dass wir unseren Leave-in Conditioner jetzt schon ein drittes Mal wieder produzieren lassen – aufgrund der großen Nachfrage. 

FB: Dein Unternehmen ist noch jung und auf Wachstum ausgelegt. Welche Pläne und Projekte sollen in naher Zukunft umgesetzt werden?

Gerade arbeite ich mit Hochtouren an neuen Produkten, allem voran 2 Shampoos und 2 Conditioner. Ich hoffe, dass wir noch dieses Jahr diese vier Produkte auf den Markt bringen können. Die Nachfrage nach unseren Produkten ist extrem hoch und es ist immer doof, wenn Sven und ich die Kundinnen und Kunden vertrösten müssen, weil die Testmuster noch nicht unseren Vorstellungen und Ansprüchen entsprochen haben. 

Jasmin ZentaraZudem möchten wir auch eine spezielle Serie für die Kopfhaut auf den Markt bringen, da diese oft stiefkindlich behandelt wird, aber eigentlich eine sehr große Rolle spielt, wenn es um gesundes Haar geht.

Ach ja, eine nachhaltige Haarbürste haben wir auch bald im Sortiment. Die kann ordentlich was – ganz egal, ob im nassen oder trockenen Haar. Da freue ich mich selbst auch schon sehr drauf. 

FB: Als Profi für Schönheit: Hast Du einen ultimativen Tipp für Frauen im Zusammenhang mit Haaren?

Tja, um ehrlich zu sein, fällt es mir sehr schwer, einen pauschalen Tipp zu geben, denn die Bedürfnisse sind oft so unterschiedlich. Vielleicht ist dieser Tipp hilfreich: Gehen Sie zum Friseur Ihres Vertrauens und lassen Sie Ihre Haare und eure Kopfhaut analysieren. Das wird Sie in Zukunft vor Produkt-Fehlkäufen bewahren, weil Sie dann viel besser verstehen, was Ihrr Haar benötigt.

Wenn es ein Produkttipp sein soll, dann kann ich unseren caimana Leave-in Conditioner empfehlen. Dieser darf eigentlich in keinem Badezimmer-Schrank fehlen. Zumindest dann nicht, wenn man Hitzeschutz, intensive Pflege ohne zu beschweren und Nachhaltigkeit vereinen möchte…!

Beauty als Passion – Arbeit als Hobby

FB: Was machst Du, wenn Du nicht arbeitest? Gibt es Hobbys? 

Seit ich in Leipzig wohne, habe ich auch angefangen, zwei Mal in der Woche Yoga in einem Studio zu praktizieren. Das macht mir sehr viel Freude und ab und zu gönne ich mir dann auch mal ein mehrtätiges Yoga-Retreat. Eine wahre Wohltat für meinen Körper, aber auch für meine Seele. Das mag sich abgedroschen anhören, aber ich empfinde das wirklich so. 

Ansonsten liebe ich das kulturelle Angebot in Leipzig und Umgebung und nutze dies – mit Freunden – auch sehr intensiv. Aber um ehrlich zu sein, ist auch meine Arbeit eine Art Hobby für mich und so schließt sich der Kreis zum Anfang des Interviews als ich schon erwähnt habe, dass Beauty meine Passion ist.

In diesem Zusammenhang kann ich nur das Zitat von Michael Flatley bestätigen:  “Wenn Du Deine Berufung zum Beruf machst, dann arbeitest Du nicht, dann lebst Du.

Bilder: Jasmin Zentara / caimana

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Stylecoaches und caimana

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