Lässt die Sehkraft nach, ist der Gang zum Augenarzt unvermeidlich. Die Konsequenz daraus ist in vielen Fällen ein Brillenrezept. Allerdings muss, wer wieder gut oder besser sehen will, oftmals tief in die Geldbörse greifen, denn Brillen sind teuer. Gläser und Gestell können sich schnell mal auf ein paar Hundert Euro summieren – je nach Stärke.
Brillen sind keine Kassenleistung – das sorgte immer wieder für Kritik
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten hierfür schon geraume Zeit nicht mehr, was immer wieder – und zu Recht – für Kritik sorgte.
Nun mahnte der Präsident des Sozialverbandes (SoVD) Adolf Bauer die Übernahme der Sehhilfen an. Sicher nicht zuletzt deshalb, weil es in den letzten Jahren unzählige Berichte über finanziell schwache Menschen in den Medien gab, die sich ihre Sehhilfe deshalb nicht leisten konnten, weil das Geld fehlt. Ein Unding in einer solidarischen Gesellschaft!
Forderung nach Kostenübernahme im Gesundheitsausschuss des Bundestages
Entsprechend klar fiel das Statement von Adolf Bauer vor dem Gesundheitsausschuss im Bundestag heute aus. Zitat presseportal.de:
“Anlässlich der heutigen Anhörung des Ausschusses für Gesundheit des Deutschen Bundestages zur Frage der Übernahme der Kosten für Sehhilfen durch die Gesetzliche Krankenversicherung macht SoVD-Präsident Adolf Bauer deutlich:
„Die solidarische Krankenversicherung besteht seit über 130 Jahren. In Zeiten knapper Sozialkassen reagierte die Politik allerdings stets damit, Leistungen der GKV zu streichen, zu kürzen oder neue Hürden für deren Inanspruchnahme aufzubauen. Damit wurde aber letztlich nur eins erreicht:
eine zusätzliche und einseitige Belastung der Versicherten, ganz besonders derjenigen, die von Erkrankung besonders bedroht sind, wie sozial benachteiligten und älteren Menschen, chronisch kranken Menschen sowie Menschen mit Behinderung.
In einer solidarischen Krankenversicherung darf es nicht primär um die Finanzierbarkeit gehen, sondern darum, dass diejenigen Leistungen gewährt werden, die notwendig sind, um ein Höchstmaß an Gesundheit zu erreichen und zu erhalten oder krankheitsbedingte Nachteile auszugleichen. E
s ist dringend geboten, Brillen wieder in den Leistungskatalog der GKV aufzunehmen. Grundsätzlich müssen alle Leistungen, deren Nutzen für die Patientinnen und Patienten medizinisch erwiesen ist, wieder zum Leistungsspektrum der GKV gehören.“(…)”
Wahre Worte! Auf die unbedingt Taten folgen sollten. Sofort und unverzüglich!
Das ausführliche Statement zur Forderung können Sie hier nachlesen.
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