Donnerstag, 21. November, 2024

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Entspannt im Homeoffice – mit Kindern! Gastartikel von Andrea Teichmann

Seit knapp drei Wochen sind die Kindergärten, Tagespflegen und Schulen wegen des Coronavirus geschlossen. Wie Sie als berufstätige Mutter trotzdem einen angenehmen Familienalltag gestalten, möchte ich Ihnen in meinem Artikel aufzeigen. Als vierfache Mutter habe ich fünf konkrete Tipps zusammengestellt, wie Sie ohne Lagerkoller Freude in dieser außergewöhnlichen Zeit erleben und dennoch beruflich erfolgreich bleiben können. Auch an Tagen, an denen scheint nichts zu funktionieren scheint. Da hilft nur eines: Die Ruhe bewahren!

Kinder, Homeoffice & Co.: Ruhe bewahren!

6.30 Uhr, morgens in Deutschland: Der Einjährige zetert, weil er sein Brot selbst schmieren möchte. Der Vierjährige kippt seinen Orangensaft über sich, die Sechsjährige findet ihre Brille nicht und der Achtjährige ist in sein Buch vertieft.

8.05 Uhr, wenn dies ein normaler Tag wäre, hätte mein Mama-Job Pause, aber nun sitzen, laufen und rollen hier vier Kinder durch die Küche. Zwei Kinder sollen ihre Schulaufgaben machen, der Einjährige malt mit den Stiften seiner Geschwister den Tisch an, den Vierjährigen habe ich aus den Augen verloren und eigentlich muss ich verschiedene Marketingaufgaben erledigen und habe gleich noch eine Videokonferenz.

Kennen Sie das? Wenn die Doppelbelastung in Zeiten von Corona echt an den Nerven zerrt? Der volle Schreibtisch, der im Arbeitszimmer steht und ruft: “Wann kommst Du bitte?!!” Die Kinder, die beschäftigt werden möchten und der Haushalt mit Essen, Putzen etc. steht auch noch an. 

Den Familienalltag entspannter gestalten

Ich möchte Ihnen einen Einblick in meinen neuen Alltag geben, denn wir Mütter sind mit unseren diversen Aufgaben nicht allein. Und ich gebe Ihnen Tipps an die Hand, wie Sie Ihren Familienalltag entspannter gestalten.

Seit über zwanzig Jahren gebe ich verschiedene Sportkurse für Eltern und Kinder zu Land und zu Wasser. Zusätzlich bin ich Dipl. Medienwirtin (FH) und Werbekauffrau und arbeite online als virtuelle Marketingberaterin. Zwar pausieren meine Kurse im Moment, aber der Marketingschreibtisch liegt trotzdem voll. Hätte man mir vor einem Jahr erzählt, dass ich irgendwann mal Homeschooling mit meinen Kindern machen, ich hätte Ihn ausgelacht. Durch den Beruf meines Mannes haben wir ihn schon auf Geschäftsreisen begleitet und dort fand ich das Homeschooling sehr anstrengend. 

Allerdings geht es gerade fast allen Müttern mit Kindern, die gleichzeitig berufstätig sind und ihre Kinder zu Hause betreuen, so. In normalen Zeiten haben wir schon ein Familienleben mit vielen Absprachen, mit einem guten Netzwerk. Was empfehle ich Ihnen, damit der Alltag mit Kindern und Job gelingt? Und Sie nicht auffrisst wegen der vielen, oft flexibel zu handhabenden Tätigkeiten?

5 Tipps für berufstätige Mütter die Zeit, Geld und Nerven sparen

  • Verabschiede Sie sich von Perfektion! Während ich mit meinem ersten Kind noch versucht habe, alles perfekt zu machen, habe ich in den letzten Jahren mehr und mehr beschlossen: Ich kann nicht in allen drei Bereichen Hundert Prozent leisten – und will das auch nicht. Denn das geht nur auf Kosten meiner Gesundheit, meiner Laune und dazu gebe ich das falsche Signal an meine Umwelt: Wenn sie alles kann, braucht sie keine Hilfe. Und mal ganz ehrlich, im Moment bekommt es nicht mal jemand mit, wenn die Wäschekörbe einem Tannenbaum ähneln. 
  • Homeschooling kann Spass machen! In der ersten Woche war das Homeschooling bei uns eine Katastrophe. Gerade mein Ältester hatte überhaupt kein Verständnis dafür, warum er Corona-Ferien hat und trotzdem Schulaufgaben machen muss. Um einen Überblick zu bekommen, wer was machen muss, habe ich Kisten für die Fächer angelegt und diese mit den Kindern entsprechend einsortiert. Jeder hat einen eigenen Rhythmus. Daher dürfen die Kinder morgens länger schlafen oder spielen. Aber spätestens ab 9 Uhr sitzen die beiden Schulkinder an ihren Aufgaben. Welche Aufgaben sie erledigen, haben wir vorher grob besprochen. Allerdings gibt es auch keinen festen Ort, wo sie die machen sollen. Ihre Hausaufgaben haben sie bis jetzt immer an ihrem Schreibtisch erledigt, aber neue Zeiten, erfordern neue Ideen. Vormittags versuche ich Kleinigkeiten an meinem neuen Schreibtisch zu erledigen – am Küchentisch. Allerdings habe ich festgestellt, dass es keinen Sinn macht, wenn das Sachen sind, wo ich hochkonzentriert sein muss. Mittags essen wir, wie immer gemeinsam und dann gibt es eine Mittagspause. Der Jüngste schläft, die anderen sind leise in ihren Zimmern oder im Tobekeller. In dieser Zeit wissen sie, dass ich mich konzentrieren muss. Deshalb hängt ein von mir selbst entwickeltes Türschild an meiner Tür. Am Nachmittag schauen wir, wie das Wetter ist und was wir machen können. Videokonferenzen mache ich entweder in der Mittagszeit oder aber ich erkläre meinem Gegenüber, dass meine Kinder eventuell mal durch das Bild laufen könnten. Abends wenn die Kleineren schon schlafen und die Größeren noch lesen, sitze ich wieder am Schreibtisch und erledige die restlichen Sachen. Wenn ich zu müde bin, dann stehe ich am nächsten Morgen früher auf und erledige es dann.
  • Überlegen Sie, welche Aufgaben im Haushalt Sie mit den Kindern gemeinsam machen können! Meine Kinder helfen schon vor der Corona-Zeit mit, aber da wir ja noch mehr zu Hause sind, binde ich sie beim Kochen mit ein oder wir spielen eine Runde Socken-Memory. Sie glauben nicht, wie viele Socken in einer sechsköpfigen Familie anfallen. 
  • Binden Sie Ihren Lebenspartner von Anfang an aktiv in das Familienleben mit ein! Ein großer Fehler ist es, erst alles auf sich zu nehmen und erst später Pflichten zu teilen. Wöchentliche Absprachen, wer was zu tun hat, sind eine Notwendigkeit. Mein Mann kann leider kein Homeoffice machen und ist sehr viel unterwegs. Aber trotzdem sprechen wir über den Wochenablauf.  
  • Verschaffen Sie sich einen Freiraum! Eine halbe Stunde abends lesen oder eine Sportauszeit. Und verabschiede Sie sich von einem schlechten Gewissen, denn aus diesen kleinen Pausen schöpfen Sie jede Menge Kraft, die Sie brauchen und die einem gut tun.

Für mich sind all diese Tipps wesentlich geworden, damit wir keinen Lagerkoller bekommen und entspannt durch diese verrückte Zeit kommen.

In diesem Sinne bleiben Sie gesund!

Über die Autorin

Gastautorin Andrea Teichmann (im Bild), deren Kinder zwischen eins und acht sind, ist Gründerin von Aqua Fun Aktiv. Zusammen mit ihrem Team bietet sie Wasser -& Landkurse für Kinder, Schwangere und Familien an. Vom Babyschwimmen über die Krabbelgruppe bis zur Aquagymnastik für (auch schwangere) Mamas sowie Schwimmkurse und Fitnesstraining auf dem Wasser ist alles dabei. Seit über zwanzig Jahren leitet Andrea als Fachübungsleiterin für Orthopädie, Aquagymnastik für Schwangere, Aquarückbildung und Gesundheitstraining für Kinder die verschiedensten Kurse, in denen sie ihre Wasserbegeisterung an kleine und große Wasserratten weitergibt.

Als vierfache Mutter versteht Andrea Teichmann die Ängste und auch die Unsicherheit, die man mit einem Baby im Wasser hat. In ihrem Elternratgeber „Wasser-Wonne – Schwimmen mit kleinen und großen Babys“ verrät sie Tipps und Tricks, wie aus kleinen große Wasserratten werden.

Bildnachweis: Andrea Teichmann

 

 

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