Donnerstag, 14. November, 2024

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(Un)Geliebter Alltag: Das wahre Leben! Kolumne aus der Chefredaktion

Wieder zwei Pfund zugenommen, den Diätplan nicht eingehalten, sich wegen den nicht gelieferten neuen Badmöbeln geärgert – was für ein Tag! Manchmal ist man einfach nur froh, abends ins Bett sinken zu können. Nur: Oftmals ärgert man sich über die Widrigkeiten im Alltag selbst auf den weichen Daunen noch! Wer kennt das nicht?

Behördenknatsch, Sorgen, ein mauliges Kind und womöglich noch Krach mit dem Partner: All das gehört bei vielen Familien mehr oder weniger dazu. Flankierend dazu rast man durch die Woche, manchmal ist es schon Donnerstag und man hat gefühlt gar nichts geschafft oder mal was Schönes erlebt.

Im Alltag funktionieren viele Menschen oft wie ein Roboter

Im Gegenteil: Wie ein Roboter funktioniert man, erledigt neben der Steuererklärung noch die Berge von Wäsche, bekommt das Kind nur mühsam dazu, mal mitzuhelfen, weiß nicht, was man morgen kochen soll und der Heimtrainer, auf den man doch Montag auf jeden Fall (!!!) wieder steigen wollte, fristet noch immer ein Dasein als Klamottenständer…

All diese nervigen Angelegenheiten machen für die meisten von uns den Alltag zu dem, als das er wahrgenommen wird: Eine tröge Aneinanderreihung von Wochentagen, die gefühlt nur aus Zumutungen, Arbeit und Widrigkeiten bestehen.

Dabei liegt es doch noch immer an uns selbst, wie wir die Zeit zwischen den Wochenenden gestalten. Wir haben es in der Hand, dass zwischen dreckigem Geschirr, dem unausgeräumten Spüler und der (Haus)Arbeit, die – nie enden wollend – überall lauert, das eigene Wohlbefinden nicht zu kurz kommt.

Allein wir nutzen es viel zu oft nicht. Beginnen den Tag strickt mit dem Weckergeklingel, statt sich schon vorher eine kleine Kraft-Zeit zu nehmen und den neuen Morgen für sich selbst, mit einer Tasse Tee am Fenster, vor dem Kamin, im Lieblingssessel und in der warmen Jahreszeit vielleicht sogar im Grünen respektive an der frischen Luft zu beginnen.

Eine kleine Kraft-Zeit am Morgen kann Wunder wirken

Im Garten, auf dem Balkon oder einfach mit einem Spaziergang um den Block – zu einer Zeit, wo die Welt gerade aufwacht und man die unerreichte Atmosphäre von “nicht mehr Morgengrauen, aber auch noch nicht Tagesgeschäftigkeit” inspirierend auf sich wirken lassen kann.

Apropos “Wirken”: Auf sich wirken lassen sollte man alltäglich auch mal die unschönen Nachrichten, die auf uns alle tagein/tagaus unbarmherzig einprasseln. Da liest man dort von schweren Schicksalen kranker Menschen, da von Leuten, denen der Tod einen Angehörigen mitten aus dem Leben riss, wieder anderswo wird man von schlimmen Berichten über Verkehrsunfälle konfrontiert.

Vor diesem Hintergrund sollte jeder seinen Alltag als das wahre Leben begreifen und sich jeden Tag freuen, wenn abends die Familie am Abendbrottisch gemeinsam zusammen sitzen und sich über die vergangenen Stunden austauschen kann.

Alltag gleich Leben

Vergleicht man nämlich den eigenen Alltag mal ganz konkret mit dem von etlichen anderen Menschen, denen das Schicksal übel mitspielt(e), werden die Lästigkeiten, die einen fast rund um die Uhr auf Trab halten und häufig ärgern, ganz klein.

Gegenüber den wirklich harten Dingen, die andere Menschen erleiden müssen, stellt man nämlich ganz schnell fest: Dieser schnöde Alltag – das ist schlichtweg das Leben!

Bild: pexels.com / Rafa De

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