Dort noch schnell aus Neugier geklickt, da mal rasch das Video auf WhatsApp aufgerufen und unter dem interessanten Bericht der heimatlichen Regionalzeitung ein Kommentar geschrieben: So oder ähnlich sieht bei vielen Leuten die Handynutzung in der Freizeit aus. Dabei wissen die meisten Web-User längst, dass der eigene Onlinekonsum zu viel und eine digitale Auszeit dringend nötig ist.
Auch die Tatsache, dass beim abendlichen Zubettgehen auf das Vorhaben “Nur mal kurz schauen, was es Neues gibt” oft stundenlanger Medienkonsum bei unzähligen Menschen folgt, ist erschreckend.
Die digitale Auszeit unbedingt einplanen – der Gesundheit wegen!
Die nie endende Infoflut am Handy, andere Leute, mit denen man via Twitter, Instagram oder Facebook ins digitale Gespräch kommt, die gefühlt minütlich erscheinenden News unserer irren Zeit – das alles sind Faktoren, die fast schon Suchtpotential haben. Und Millionen Web-Nutzer zu einem übermäßigen Medienkonsum verführen.
Dass das auf Dauer nicht gesund sein kann, ist klar! Ganz abgesehen von der kostbaren Lebenszeit, die für nichts und wieder nichts draufgeht.
Im Gesundheitsjournal der BKK GS finden sich in diesem Zusammenhang interessante Informationen – Zitat:
“(…)Mit Handy, Tablet, Notebook und Wearables leben wir in einer „Always-on-world“. Es klingelt, vibriert und blinkt andauernd. Wenn nicht, macht uns das nervös und wir schauen erst recht nach – in der Psychologie FOMO – Fear of missing out – genannt. Laut einer Studie der Universität Bonn greifen Smartphone-Nutzer und -Nutzerinnen durchschnittlich 53-mal am Tag zum Handy.(…)”
Doch wozu diese exzessive Handynutzung? Weder der geschriebene Kommentar auf Facebook noch das gegenseitige Bestätigen zwischen wildfremden Usern auf Twitter bringen einen weiter.
Klar: Für den Moment fühlt es sich gut an, wenn man digitale Gleichgesinnte für das Thema, das einen umtreibt, gewinnt – aber darüber hinaus? Verdient man im Web nicht gerade als Influencer, Blogger, Aktivist oder professioneller Krawallmacher sein Geld, bringen solche Interaktionen kaum einen Mehrwert. Und so investiert man wieder und wieder Energie und freie Stunden, ohne einen großartigen Nutzen für sich herauszuziehen.
Dabei gibt es so viele schönere Dinge, denen man sich widmen kann.
Mit mehr Offline-Zeit im Alltag besser zur Ruhe kommen
Wer also dem Dauergedaddel am Handy den Kampf ansagen und sich anderen Aktivitäten widmen will, der sollte das umgehend tun. Nachfolgend drei Tipps, wie man den Alltag aktiv mehr offline gestalten und somit geistig wieder mehr zur Ruhe kommen kann:
1. Raus in die Natur und das Handy ausschalten
Die Sprachnachricht der Freundin ist durch, Mails sind abgerufen und die neuesten Krisen-Artikel bei den Nachrichtenportalen gelesen? Dann nichts wie raus und statt am Handy, Computer oder vor dem Fernseher zu sitzen, eine Radtour oder einen Spaziergang unternehmen! Die kleine Auszeit im Wald, am See oder im Park ist herrlich entspannend und im Gegensatz zu vertaner (Frei)Zeit im Internet tut man damit Körper und Seele gleichermaßen Gutes.
Wichtig bei solchen Unternehmungen: Das Handy bleibt aus! Mitnehmen für alle Fälle – okay! Aber angeschaltet wird es nicht. Sie werden sehen, wie befreiend es ist, mal nicht alle paar Minuten über den Bildschirm zu scrollen!
2. Die Freizeit offline und kreativ verbringen
Auszeiten ohne Handy im häuslichen Umfeld müssen bewusst geschaffen werden. So ist es nur logisch, dass man sich für freie Stunden daheim Aktivitäten suchen sollte, die den Griff zum Smartphone gar nicht erst ermöglichen. Wie wäre es, sich vorzunehmen, dass man zweimal in der Woche ein neues Rezept ausprobiert? Das kann ein exotisches Asia-Gericht genauso sein wie leckeres Backwerk – das man selbst zubereitet.
Wer Herd und Backofen eher meidet und jenseits von Salz und Backpulver kreativ werden will, sollte sich etwas anderes, das mit beiden Händen erschaffen werden kann, suchen. Möglichkeiten hierzu gibt es viele.
Die digitale Auszeit mit einem kreativen Hobby füllen
Warum nicht Seife selbst herstellen, saisonale Deko basteln (hierfür machen sich die erwähnten Auszeiten im Wald ganz gut…) oder vielleicht eine Handarbeit erlernen? Bei all diesen Beschäftigungen sind die Hände gefragt – die in dieser Zeit vom Handy wegbleiben und somit ein Offline-Durchatmen ermöglichen.
3. Buch statt Handy: Den Tag ruhig ausklingen lassen!
Schlechte Nachrichten am Tagesende oder aufwühlende Meldungen über neueste Verbrechen, Terrorakte oder steigende Preise tragen kaum dazu bei, den Tag ruhig ausklingen zu lassen. Im Gegenteil: Liest man kurz vor dem Einschlafen negative News, neigt man dazu, sich zum Thema auf Social Media zu informieren und sich mit anderen Usern auszutauschen. Oder seine Sorgen via WhatsApp-Sprachnachricht mit Freunden zu teilen. Ein ruhiges Übergleiten in die Nacht ist so kaum möglich. Statt erholsamer Schlaf kommt sorgenvolle Grübelei…
Besser: Dem Irrsinn da draußen seinen Lauf lassen und sich mit einem guten Buch ablenken. Liest man nämlich einen spannenden Roman, einen fesselnden Thriller oder eine unterhaltsame Biographie, ist man so abgelenkt, dass das Handy keine Rolle mehr spielt. Hat man sich müde gelesen, beendet man den Tag viel entspannter und schläft besser ein. Statt die Gedanken um anrollende Katastrophen kreisen zu lassen, freut man sich schon auf den nächsten Tagesausklang – wenn man erneut die Nase ins Buch stecken und die angefangene Story weiterlesen kann!
Am Ende zählen persönliche Vorlieben und der Wille, weniger online zu sein
Diese drei Tipps sind selbstverständlich nur einige von unzähligen, die helfen können, die Online-Zeit zu begrenzen und sich selbst mehr Gutes zu tun.
Am Ende zählen die persönlichen Vorlieben – ganz klar! Ob diese schon vorhanden oder noch neu zu entdecken sind, ist ganz egal.
Wichtig ist, seinen Alltag so zu strukturieren, dass die digitale Auszeit fest mit eingeplant ist. In diesem Sinne: Handy aus für mehr Lebensqualität!
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