Samstag, 27. Juli, 2024

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Spurlos-Podcast mit Julia Leischik: 3 Gänsehaut-Fälle, die fassungslos machen

Einblicke in das Leben anderer, in Schicksale und Tragödien, werden heutzutage auf allen Kanälen geboten. Doch ist es ein Unterschied, ob primitiver Seelen-Striptease auf plumpen Voyeurismus setzt oder professionelles Fingerspitzengefühl im Spiel ist. Letzteres ist definitiv beim Podcast von Julia Leischik gegeben. Die blonde Fernsehfrau (im Bild links), die Millionen Zuschauern durch ihr “Bitte melde Dich”-Format aus dem Fernsehen bekannt ist, geht auch mittels ihres Podcasts “Spurlos”, den sie mit Michael Straßer zusammen bespielt, auf Spurensuche.

Emotionale Spurlos-Fälle, die zu Tränen rühren

Ebenso wie die Fälle im TV gehen die Spurlos-Schicksale unter die Haut, es gibt unzählige Gänsehaut-Momente aufs Ohr. Wer das Hörformat, in dem es um Menschen geht, die nahe Angehörige oder Herzensmenschen suchen, beim Wäsche legen, kochen, bügeln oder Staub wischen hört, wird manches Mal innnehalten vor Sprachlosigkeit.

Oder auch mit den Tränen zu kämpfen haben. Denn vieles an den Schicksalen, mit denen Julia Leischik zu tun hat, ist kaum zu fassen, mancher persönlicher Erfahrungsbericht auch  grausam.

So wie die Geschichte von Pia, einem ehemaligen Heimkind in Rumänien. Das Schicksal der jungen Frau, deren unglaubliche Lebensstory in dem Spurlos-Podcast ausführlich thematisiert wird, mutet fast schon brutal an. Wenn man nämlich erfährt, dass Pia eines jener Heimkinder war, die in Rumänien unter dem Diktator Ceaușescu, unter unmenschlichsten Bedingungen in einem Kinderheim lebte.

Verwahrlost und vergessen in Rumänien

WIE verwahrlost diese Kinder dahin vegetierten, wurde erst nach dem Fall des “Eisernen Vorhangs” bekannt. Als die Bilder 1990 um Bilder um die Welt gingen, war klar, dass es sich hier eher um KZ-artige Einrichtungen denn um Kinderheime handelte. Und genau dort fristete Pia frierend und kaum bekleidet auf einer Matratze ihr Dasein. Gelandet war sie an diesem grausamen Ort, weil ihre leibliche Familie sie nicht ernähren konnte und sie und ihr Bruder weggegeben wurden. Letztlich war es eine deutsche Adoptivmutter, die die Geschwister aus diesen Zuständen rettete. Als sie in der Familie der warmherzigen Frau aufgenommen wurde, änderte sich Pias Leben fundamental.

Erstmalig erfuhr sie Liebe und Geborgenheit und kam (nicht nur) in den Genuss von eigener Bekleidung. Doch als sei ein einziges schlimmes Schicksal nicht schon Tragödie genug, widerfährt Pia bei einer Reise abermals Ungeheuerliches, so dass ihr Leben erneut eine dramatische Wendung nimmt. Somit wird der Fall zum Spurlos-Fall und Julia Leischik kommt ins Spiel. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, nur soviel: Emotionale Menschen werden bei dieser Folge die eine oder andere Träne garantiert verdrücken.

Bens Schicksal ist streckenweise sehr schwer zu ertragen

Das gilt auch für den zweiten Fall, der einer der emotionalsten im Spurlos-Podcast sein dürfte – der Fall Ben. Die Folge “Den Herzenseltern entrissen” ist teilweise sehr schwer erträglich. In dieser Geschichte ist Ben der Suchende – er bittet Julia Leischik in Sachen seiner “Herzenseltern”, die er lange Jahrzehnte nicht mehr gesehen hat, um Hilfe.

In eine bittere, von Gewalt geprägte Kindheit hineingeboren, findet er durch Zufall in lieben Nachbarn eine Art Ersatzeltern, die er die “Herzenseltern” nennt. Etliche schöne Stunden bietet ihm das warmherzige Paar, bis Ben von heute auf morgen Abschied von diesen Menschen nehmen und mit Mutter und gewalttätigem Stiefvater in die USA ziehen muss.

Hier landet er in einem Viertel, in denen Banden und Gangs das Sagen haben – ein Kontrast zu seiner deutschen Kleinstadt-Heimat, der größer nicht sein könnte! Auch diesen Fall muss man mit eigenen Ohren hören, sonst glaubt man so ein Schicksal fast gar nicht. Es soll eine lange, lange Zeit vergehen, bis sich das Blatt für Ben wieder zum Guten wendet!

Wer sich für die Folge interessiert, kann diese hier anhören.

Nicht minder berührend ist auch die Folge “Die Lebenslüge: Ein Kind wird in England festgehalten”, die wir Ihnen als drittes und letztes vorstellen wollen.

Ein falsches Leben in England – fern der liebenden Familie

In diesem Spurlos-Fall geht es um ein Kind – Wiebke – das in den 70ern nur für eine begrenzte Dauer zu Verwandten nach England geschickt werden sollte und später von seinen nächsten Angehörigen auf eiskalte Weise entfremdet wird. Angestoßen hat diesen Podcast die Schwester von Wiebke, die Julia gegenüber Einblicke in das traurige Leben von Wiebke gibt und ihre Schwester nach all den Jahren verzweifelt sucht. Sensible Gemüter werden bei dieser Tragödie garantiert mehrfach schlucken oder gleich ganz und gar weinen.

Belastet durch eine durch und durch bittere Kindheit, die Wiebke nicht etwa durch ihre Familie – die Mutter und die Schwester, die sie beide sehr lieben -, sondern durch grausame Mitschüler und Lehrer erfährt, nimmt sie ihr neues, von Dritten erzwungenes Leben in England an. Die Zurückgebliebenen in Deutschland vermissen sie schrecklich und weinen viele Jahrzehnte unzählige Tränen um sie. Wie der Fall ausgeht, wird im Podcast dargestellt – eine hochemotionale Folge, die keinen Zuhörer kaltlassen wird!

Zwischen den hochemotionalen Podcasts auch mal was anderes hören!

Wen solche und ähnliche Geschichten sehr mitnehmen, der sollte den Spurlos-Podcast vielleicht nicht hintereinander, sondern wohldosiert mit einigen Tagen dazwischen, anhören. Wobei das vielen schwerfallen dürfte, denn die Folgen mit Julia Leischik und ihrem Co-Podcaster Michael Straßer sind hochinteressant und emotional berührend – alle Folgen!

Doch zwischendurch einfach mal was leichteres hören, bietet sich angesichts der schweren Themen an. Zumal das Podcast-Angebot riesig und von locker-flockig bis hochemotional alles dabei ist.

Angenehmes Hörvergnügen!

Bildnachweis:

Fotomontage als Symbolbild aus picture alliance / dpa | Bodo Marks und stock.adobe.com / Shapelmages

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