Samstag, 27. Juli, 2024

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Mit Bambus der Haut und der Umwelt Gutes tun

Umweltschutz fängt meist im Kleinen an: Etwa bei den täglichen Putzmitteln und Hygieneprodukten im eigenen Haushalt. Jeder von uns kann dabei eine Menge für die Natur tun, ohne gleich das eigene Leben komplett umkrempeln zu müssen. Vor allem nachhaltiges Toilettenpapier spielt dabei eine große Rolle, sagt Andreas Jörn, Geschäftsführer von oecolife. Das Unternehmen ist eine Tochter von Fripa, einer der modernsten und größten Hersteller von Hygienepapieren in Deutschland mit Sitz im fränkischen Miltenberg. Wir haben Herrn Jörn (im Bild) zum Thema interviewt:

FB: Wie kann man im Alltag umweltbewusster leben, ohne gleich sein ganzes Leben umzukrempeln?

Andreas JörnWir alle können unseren Teil zu einer gesünderen Umwelt beitragen. Indem wir auf kleine Dinge im Alltag achten, die sich ohne großen Aufwand umsetzen lassen. Das fängt beim Recycling und der Mülltrennung an. Stelle sicher, dass du deinen Müll richtig trennst und recycelbare Materialien wie Papier, Glas, Plastik und Metall in den entsprechenden Behältern entsorgst.

Auch Energie sparen ist wichtig: Wer Licht, das nicht benötigt wird, ausschaltet, wer energieeffiziente Geräte verwendet und das Thermostat zuhause richtig einstellt, tut viel Gutes für die Umwelt.

Sparsam mit Wasser umgehen: Damit tut man der Umwelt Gutes

Außerdem ist es wichtig, den Wasserverbrauch zu reduzieren und mit Wasser sparsam umzugehen – etwa die Wasserhähne zudrehen beim Zähneputzen oder energiesparende Duschköpfe zu installieren. Zudem spielt unser aller Mobilitätsverhalten eine wichtige Rolle: häufiger öffentliche Verkehrsmittel, Autos aus Carsharing-Pools oder besser noch das Fahrrad nutzen statt des eigenen Autos. Darüber hinaus kommt es darauf an, Plastik möglichst zu vermeiden oder recyceltes Plastik zu bevorzugen, bewusster einzukaufen und Lebensmittel nicht zu verschwenden. Wir bei oecolife glauben, dass schon kleine Schritte eine große Wirkung haben können, daher geben wir unseren Mitarbeitern solche kleinen, aber wertvollen Tipps mit, um das Bewusstsein für unsere Umwelt weiterhin zu stärken.

FB: Gibt es Dinge, die wir täglich tun, von denen wir gar nicht wissen, dass sie der Umwelt schaden? Was sind die größten „No-Gos“?

In Summe gesehen verschwenden wir alle zu viele Ressourcen: Das fängt in Deutschland beim übermäßigen Wasserverbrauch an und geht über die Verschwendung von Energie bis zum allzu sorglosen Umgang mit Lebensmitteln. Unser Konsum ist zu hoch: Wir kaufen zu viele Dinge, die wir eigentlich nicht brauchen. Die Verschwendung von Ressourcen gerade für kurzlebige Dinge wie Mode hat längst ein problematisches Ausmaß angenommen. Hinzu kommt die regelrechte Flut an Einwegplastik.

Falsche Entsorgung ist ein großes Thema

Und wenn ein Produkt uns nicht mehr gefällt, es verbraucht oder gar kaputt ist, entsorgen wir es häufig falsch. Wir trennen oft gar nicht oder wenn dann falsch. Dieser Problematik wollen wir mit oecolife entgegenwirken, indem wir Produkte entwickeln möchten, die einen nachhaltigeren Umgang mit Produkten des Alltags gewährleisten.

FB: Wie wichtig ist es wirklich, bei Papierprodukten auf Nachhaltigkeit zu achten und was passiert, wenn wir das nicht tun

Der Papierverbrauch und die Papierindustrie haben große Auswirkungen auf Wälder, die Artenvielfalt und den Kohlenstoffhaushalt der Welt, wenn in der Papierherstellung keine nachhaltigen Praktiken angewendet werden. Daher ist es wichtig und längst unverzichtbar, Papier zu recyceln und bei neuem Papier nachhaltige Holz- und Papierprodukte zu bevorzugen, die aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen und umweltfreundliche Produktionsverfahren verwenden. Die PEFC-Zertifizierung, wie sie auf unseren oecolife Papierprodukten zu finden ist, bietet beispielsweise eine gute Orientierungshilfe.

Auf seriöse Zertifizierungen achten

Diese bestätigt, dass die eingesetzten Holzrohstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten europäischen Wäldern und kontrollierten Quellen stammen. PEFC ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“, also ein „Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen“. Im Falle von recyceltem Papier ist das Blaue Engel Siegel ein guter Indikator für eine umweltschonende Produktion. Auf vertrauenserweckende Zertifizierungen der Produktionsunternehmen, wie „IFS“ und „ISO“ sollte ebenfalls geachtet werden.

FB: Wie schaffen Sie es, dass Ihre Produkte so sanft und hautfreundlich sind und trotzdem die Umwelt schonen? Ist das nicht ein Spagat?

Es ist tatsächlich eine Herausforderung, Hygienepapiere herzustellen, die sowohl hautfreundlich als auch umweltfreundlich sind. Daher setzen wir auf den erwähnten Mix aus recyceltem Papier und neuem Papier aus verantwortlichen Quellen. Bei der Herstellung von Klopapier und Küchenpapier können außerdem sanfte Oberflächenbehandlungen angewendet werden, um die Textur weicher und hautfreundlicher zu gestalten. Dank spezieller Prägeverfahren erzielen wir eine besondere Sanftheit. 

Effiziente Produktionsprozesse tun der Umwelt gut

Wir sind auf vielen Feldern aktiv, um jeden Tag noch nachhaltiger zu werden. So minimiert etwa die Verwendung von chlorfreien Bleichmitteln bei der Papierherstellung die Freisetzung von giftigen Substanzen und schont die Umwelt. Viel Hirnschmalz verwenden wir darüber hinaus, um unseren Energieverbrauch weiter zu reduzieren und den Energiekreislauf im Unternehmen geschlossen zu halten. Es soll also keine wichtige Energie einfach so verpuffen. Effiziente Produktionsprozesse, wie zum Beispiel ein geschlossener Wasserkreislauf, auf den wir bei oecolife setzen, sind umweltfreundlicher. 

Hinzu versorgen wir umliegende Schulen mit Heizwärme, die bei der Produktion unserer Produkte entsteht und zur Energieversorgung an insgesamt drei Schulen umgeleitet wird. Und neben unseren plastikfreien Verpackungen setzen wir bei einigen Produkten zu 100 Prozent recyclingfähige Verpackungsfolien ein. Durch unsere Kooperation mit der kanadischen Non-Profit-Organisation Plastic Bank tragen wir dazu bei, dass Plastikmüll eingesammelt wird, noch bevor er in Flüsse und Ozeane gelangt. Auch die Silber-Auszeichnung von EcoVadis bestätigt unseren schonenden Umgang mit der Umwelt.

FB: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ausgerechnet Bambus für Ihre Produkte zu verwenden? Gab es da einen Aha-Moment?

Wir sind stetig auf der Suche nach nachhaltigeren Rohstoffalternativen. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis wir beim Alleskönner Bambus angelangt waren. Nach einigen Tests und Produktionsanpassungen waren wir begeistert, als wir unser erstes Klopapier aus Bambusfasern in den Händen halten konnten.  

Bambus zeichnet sich durch seine hohe Nachhaltigkeit aus. Während Bäume Jahrzehnte brauchen, um zu reifen, ist Bambus bereits nach wenigen Jahren erntereif. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Rohstoffversorgung, ohne die Umwelt stark zu belasten. So trägt das schnelle Nachwachsen von Bambus zur Entlastung der Umwelt bei. Bambus benötigt außerdem weit weniger landwirtschaftliche Fläche im Vergleich zu traditionellen Holzbäumen.

Bambus ist ein perfekter Alleskönner

Und: Bambus kann während seines Wachstums erhebliche Mengen an Kohlenstoff binden, was dazu beiträgt, den Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre zu reduzieren und den Klimawandel einzudämmen. Bambus benötigt in der Regel weniger Pestizide und Herbizide als viele Holzarten, was zu einer geringeren Umweltauswirkung führt.

Der Einsatz von Bambus ist sehr vielseitig und kann für verschiedene Papierprodukte, einschließlich Klopapier, verwendet werden. Er bietet eine weiche Textur, die von Verbraucherinnen und Verbrauchern nachweislich geschätzt wird. Bambuspapier aus nachhaltigen Quellen ist biologisch abbaubar, was bedeutet, dass es am Ende seines Lebenszyklus keinen dauerhaften Müll hinterlässt. Wir sind auch besonders stolz darauf, dass wir unsere ungebleichten Papierprodukte aus Bambuszellstoff in Deutschland unter strengsten Umweltstandards und Arbeitsbedingungen produzieren können.

FB: Zum Abschluss: Was sind Ihre nächsten großen Ziele im Bereich Nachhaltigkeit, gibt es bereits spannende Projekte oder innovative Ideen, die Ihr mit uns teilen möchtet?

Selbstverständlich sind unsere Papierprodukte aus Bambus jetzt schon FSC zertifiziert. Außerdem wollen wir unser Toilettenpapiersortiment, neben unseren Papiertüten, künftig auch um recycelbare Folien erweitern und wir arbeiten ständig an der Weiterentwicklung unseres nachhaltigen Sortiments – von umweltfreundlichen Waschmittelblättern, festen Shampoos und Conditioner mit natürlichen Inhaltsstoffen über nachhaltige Hundehandtücher aus ungebleichtem Zellstoff, bis zu neuen XXL-Vorratsboxen aus Karton, um noch mehr Plastik einzusparen. Mit Alltagsprodukten von oecolife möchten wir Konsumentinnen und Konsumenten die Möglichkeit bieten, ihren Lebensstil nachhaltig grüner zu gestalten und das ganz ohne großen Aufwand.

Bilder / Copyright: oecolife

 

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