Samstag, 27. Juli, 2024

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Haus oder Wohnung mieten: Vermieter sagen, worauf sie achten

Heutzutage eine neue Wohnung oder ein Haus anzumieten, kann zu einer wahren Odyssee werden. Zumindest dann, wenn sich das Objekt in einer Lage befindet, in der auch andere wohnen möchten. Bilder von Besichtigungen, bei denen sich mehrere hundert Leute einfinden, gibt es immer wieder. Zumeist betrifft das Mietwohnungen in Ballungsgebieten, in denen die Menschen wohnen möchten oder wegen dem Job wohnen müssen. Doch auch in ländlichen Gegenden gibt in vielen Regionen für zu vermietende Objekte längst mehr Bewerber als Wohnraum. Und so fragen sich nicht wenige, die schon länger etwas Neues suchen und nicht zum Zuge kommen, was wohl dazu geführt hat, dass sich der Vermieter nicht für sie entschieden hat.

Was stört die Vermieter?

Trotz gutem, regelmäßigen Gehalt, einem gesitteten Auftreten, Vormieter-Bescheinigung und jungfräulicher Schufa. Da diese Frage wohl mehr Leute umtreibt, als man glaubt, ist dieses Thema nun in einem Familienforum im Web aufgetaucht. Eine Userin stellte dort folgende Frage in den digitalen Raum:

“An die Vermieter: worauf achtet ihr bei potentiellen Mietern?”

Die Antworten derer, die Objekte vermieten oder vermietet haben, kamen prompt und waren bunt gemischt. Doch immer wieder wurde “Sympathie” als ausschlaggebendes Argument FÜR neue Mieter genannt. Verwunderlich ist das nicht, denn auch bei Vermietern menschelt es und es zählt – ähnlich wie im Job – der erste Eindruck.

Doch was führt denn nun dazu, dass man abgewiesen wird? Offenbar fragen sich das viele Paare, denn ganz viele Antworten von jenen, die etwas zu vermieten haben, beziehen sich auf Interessenten in der Zweier-Konstellation.

Zukünftige Familienplanung spielt eine Rolle

Der Grund dafür ist sogar nachvollziebar, der User namens “tr357” fasst ihn kurz und knapp zusammen – und zwar so (Rechtschreibung wie immer im Original):

“(…)Tatsächlich, wenn ich die Wahl habe, gebe ich eine kleine 2-Zimmerwohnung nicht gerne einen Pärchen um die dreissig: ganz einfach, weil ich damit rechne, dass die ein einem Jahr schwanger wird und sie dann eine 3-Zimmer-Wohnung brauchen.(…)”.

Auch ein User oder Userin namens “”ourhope123” thematisiert das Alter als Argument für oder gegen die Mietinteressenten:

“(…)bei einer Wohnung in der ich dauerhaft gern nur 2 Leute wohnen hätte würde ich lieber welche Ü45 nehmen als welche zwischen 25 und 35, weil ich da entweder befürchten muss sie wohnen dann doch zu dritt dort oder sie bleiben nicht lange(…)”.

Paare mit Kinderwunsch sollten deshalb vielleicht gleich eine größere Wohnung ins Visier nehmen oder aber klar kommunizieren, wenn sie keine Nachwuchsgedanken hegen. Natürlich ist das oftmals leichter gesagt als getan, denn erstens sind auch 3-Zimmer-Wohnungen oftmals rar und zweitens kann schon der zusätzliche Raum eine ganz schöne Stange Geld mehr kosten. Wer also als Paar zunächst einmal ein paar Jahre in zwei Wohnräumen leben will, wird in gefragten Regionen schon auch mal mit Ablehnungen rechnen müssen. Allerdings sind freilich die Antworten von Vermieterin in dem erwähnten Web-Forum nicht repräsentativ und Ausnahmen bestätigen noch immer die Regel.

“Besserwisserei” wird nicht gern gesehen

Aber es gibt noch weitere Ausschlusskriterien, nach denen sich einige Vermieter richten. Dies wird in dem besagten Forum deutlich.

So wird “Besserwisserei” ebensowenig gern gesehen wie Leute, die gern streiten oder Auseinandersetzungen provozieren. Wer schon bei der Besichtigung davon erzählt, dass er mit dem aktuellen Vermieter Streit hat oder mit den Nachbarn im Clinch liegt, wird eher nicht auf die Wunschliste jener, die den Wohnraum zu vergeben haben, rücken. Auch sind handwerklich Geschickte um Längen mehr gefragt als Menschen, die bei einer WC-Verstopfung sofort den Vermieter anrufen, anstatt erst einmal selbst zu probieren, ob sie das wieder hinbekommen.

Kontinuität und Stabilität punktet

Wie eingangs schon erwähnt: All das sind keine Wertungen, sondern lediglich Aussagen von Vermietern, die die Frage eines Users digital im Web beantwortet haben.

Zur Sprache kam dabei auch eine gewisse Stabilität, die Vermieter im Hinblick auf das “bleiben” und den “Nestbau” zu schätzen wissen.

“Anonym3456” schreibt dazu beispielsweise folgendes:

“(…)Wichtig ist mir als erstes, dass beide arbeiten und zwar beide Vollzeit oder zumindest Vollzeitnah, schon länger zusammen sind beruflich gesettelt sind. Nicht “Vertretungsvertrag”, “schauen ma mal” “berufliche Umorientierung”.
Arbeitet z.b. nur der Mann, kann bei Arbeitslosigkeit schnell ein Wohnungswechsel von Nöten werden. Sind beide mit ihren Job im Ort verankert, passiert das eher nicht. Außerdem (und ja, wir haben selbst mit Baby in einer Mietswohnung gewohnt) kommen bei uns nur Leute ins Haus, deren jüngstes Kind mindestens 5 ist. Bei einem Paar bis 40 weiß man eh was zu erwarten hat, wenn da noch keine Kinder sind und die plötzlich ne 100qm2 Wohnung brauchen, und wenn nur ein Kind was noch ein Baby/Kleinkind da ist, dann kann man ebenfalls mit weiteren Kinder noch rechnen. Und die Baby/Kleinkindphase birgt in einer Mietswohnung je nach Temperament des Kindes einfach Konfliktpotential. Als Junior in dem Alter war, taten mir unsere Nachbarn ziemlich leid. Bei Kindern im Schulalter zieht auch niemand so schnell um. Ich finde außerdem familiäre Angebundenheit in der Familie gut. Überspitzt gesagt: Bei der jungen Familie mit Familienbetrieb 300m weiter und deren Verwandten in der Nähe ist die Chance deutlich geringer, dass sie für das nächste Jobangebot wieder wegziehen.(…)”

Wer nun denkt, dass das alles an Gründen ist, an denen sich Vermieter stören, der irrt. Es würde zu weit führen, hier alles, was in dem Forum dahingehend zur Sprache gekommen ist, aufzuführen, aber eines soll noch erwähnt werden. Nämlich der blaue Dunst. Kaum einer von den Leuten, die ein Objekt zu vermieten haben, wird dies gutheißen, denn Zigarettenrauch setzt sich in Innenräumlichkeiten nun mal fest.

Bloß keinen blauen Dunst!

Insofern ist auch Rauchen für viele Vermieter ein absolutes No Go. Allerdings darf wohl davon ausgegangen werden, dass dieses Laster aufgibt, wem die Traumwohnung oder das Traumhaus winkt. Zumal Tabakkonsum ja doch recht out ist. Oder etwa nicht?!

Mehr zum Thema “Wohnen” lesen Sie unter anderem hier.

Bild (Symbolfoto): picture alliance / Tobias Hase/dpa | Tobias Hase

Quelle: urbia.de / Forum, Zitate von “tr357”, “ourhope123”, “Anonym3456”
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