Wem der dunkle heimische Keller schon immer nicht geheuer war, der wird nach “Barbarian” womöglich lange nicht in die dunklen Tiefen hinabsteigen. Denn der Film ist nichts für schwache Nerven und tatsächlich mal Horror (was man von vielen flachen Streifen in dieser Kategorie nicht behaupten kann). Sensible Naturen sollten das Netflix-Werk allerdings nur anschauen, wenn sie nicht allein daheim sind, sonst könnte das Gesehene zu arg an die Nerven gehen.
Wer traut sich nach diesem Streifen noch in den Keller?
Worum geht es? In einem kleinen Haus, das durch eine Website an Gäste vermietet wird und das in einer üblen Gegend in Detroit liegt, treffen ein Mann und eine Frau durch eine Doppelbuchung der Location aufeinander. Beide sind von der Tatsache, dass die Unterkunft an den jeweils anderen ebenfalls vermietet wurde, nicht begeistert, machen aber das Beste draus. Gut gemacht: Bedingt durch das Horror-Genre erwartet der geneigte Zuschauer beim Aufeinandertreffen der beiden Protagonisten schon die erste Grusel-Szene. Ganz nach dem Klischee “Männlicher Serienmörder trifft weibliches Opfer”.
Man lauert nach dieser Einleitung sogar jeden Moment auf das grauenvolle Loslegen des männlichen Parts. Der bleibt aus, aber ein paar Gänsehaut-Momente gibt es in diesen Minuten trotzdem schon. Die sind freilich nichts, gegen das was noch kommt und sich in den verschlungenen Tiefen des Kellers verbirgt.
Mieses Spiel mit Trauernden
Dazu sei hier aber noch nichts verraten, denn mit dem Wissen um die Story würde das Schauen keinen Spaß mache. Wer sich die Grusel-Perle ansehen will, sollte im Vorab auch tunlichst vermeiden, den Film im Web zu googlen! Einfach anschalten und los schauen!
Weiter geht es mit einer Doku, die auf wahren Ereignissen basiert. In “Der Trauerschwindler” geht es um einen miesen Bestatter, der es darauf abgesehen hat, seine Kunden um Geld und Wertgegenstände zu bringen. Ähnlich den klassischen Heiratsschwindlern und den infamen Romance-Scammern hat der miese Typ, der sein Unwesen vorwiegend in Mecklenburg-Vorpommern treibt, Frauen im Fokus. Das ist an Abgebrühtheit und kriminellen Trieben kaum zu überbieten, denn ganz besonders hart traf es eine Mutter, die ihr kleines Kind zu Grabe tragen musste. In der Dokumentation wird der ganze Fall nachgestellt und die Opfer kommen zu Wort.
Ein packendes Familiendrama aus Südamerika
Last but not least soll es um eine Serie gehen, in der Liebe, Intrigen, Scham und Lügen eine Rolle spielen. In “Verzweifelte Lügen” (siehe Bild) geht es um Zwillinge, die zwei verschiedene Väter haben. Die Handlung der südamerikanischen Serie spielt in Rio de Janeiro und den Geschehnissen, die nach dieser Vorlage verfilmt sein dürften, liegt ein unglaubliches Drama zugrunde. Dieses zieht sich durch viele Jahrzehnte, in denen ein Teil der betroffenen Familie zerbricht und die Angehörigen durch die Hölle gehen. Die Serie zeigt die unfassbaren Höhen und Tiefen der Protagonisten und ist für ein Wochenend-Marathon durchaus geeignet.
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Bild: media.netflix.com / Verzweifelte Lügen