Nichtssagende Texte, kopierte Texte, die offenbar als “Rundmail” an viele Frauen gedacht sind und wortkarge Angaben im Profil: Frauen können millionenfach ein Lied davon singen, wie einfallslos manche Kandidaten beim Online-Dating sind. Dass eigentlich eine Partnerin gesucht wird – davon zeugen unzählige Nachrichten, die tagtäglich mittels Singlebörsen oder Kennelern-Apps wie Tinder verschickt werden, so gar nicht. Eher lassen sich viele Männer bei der Partnersuche vieles aus der Nase ziehen oder verscherzen es sich mit einer fragwürdigen Kommunikation, bei der es egal scheint, welcher Frau sie gerade schreiben.
Bei vielen Singles hat Online-Dating einen schlechten Ruf
Weibliche Kandidatinnen bringt das natürlich zur Weißglut, weshalb sich Online-Dating aus solchen – und vielen anderen Gründen mehr – in den letzten Jahren bei vielen Singlefrauen einen schlechten Ruf eingehandelt hat. Oberflächliches Geschreibe, Fragwürdige Messages oder eben Nachrichten, die wie Rundmails wirken und bei vielen Frauen schon das Gespenst des Paralleldatings am Horizont aufsteigen lassen, machen eher keine Lust auf die digitale Partnersuche.
Dass man(n) aber tatsächlich zum Ziel kommen kann, auch wenn man unzählige Nachrichten in den Singlebörsen-Kosmos schickt, hat der kuriose Fall eines Singlemanns gezeigt, der sich seine IT-Kenntnisse und die Künstliche Intelligenz zum Finden einer Frau zunutze machte.
Kuriose Idee führte mittels modernster Technologie zum Erfolg
Auf bunte.de ist darüber folgendes zu lesen:
“(…)Ein Programmierer aus Russland hat auf kreative Art seine Chancen beim Online-Dating erhöht. Wie “Gizmodo” berichtet, hat Aleksandr Zhadan ein eigens System gebaut, das auf künstlicher Intelligenz und Chat-GPT basiert. So konnte er mit einer Rekordzahl von Frauen auf Twitter Kontakt aufnehmen – und zwar mit Erfolg!(…)”
Und die Rekordzahl hat es in sich, denn die ist wirklich unglaublich.
Zitat:
“(…) Zhadan entwickelte deshalb ein eigenes KI-System, basierend auf Chat-GPT. Als eine Art Dating-Assistenz kontaktierte das Programm auf Tinder insgesamt 5239 Frauen auf Tinder und vereinbarte 100 Dates für Aleksandr. Anstelle von ihm selbst schrieb die KI, die er auf seinen eigenen Schreibstil und seine Interessen trainiert hatte, die potenziellen Partnerinnen an. Aber auch nur solche, die in sein Kriterienraster passten(…)”
Dass sich bei einer solchen schieren Menge an Kontaktaufnahmen (die ein “normaler” Singlebörsen-Nutzer niemals erreichen dürfte) der Erfolg einstellt, ist eigentlich schon fast klar.
Durch Künstliche Intelligenz fand ein IT-Nerd seine Frau
Und so war es dann auch – der IT-Nerd wurde fündig. Diesbezüglich führt der erwähnte Artikel weiterhin aus:
“(…)Auch die Organisation der Dates wurde von der KI übernommen. Wenn die Frau ebenfalls Interesse an dem Programmierer signalisierte und das Match bestätigte, trug das KI-System automatisch einen Termin für ein Date in seinen Kalender ein.(…)im Dezember 2022 sorgte die KI für ein Match zwischen Zhadan und Karina Vyalshakaeva. Mittlerweile sind die beiden verlobt. Nachdem sie zunächst weiterhin mit der KI kommuniziert hatte, verlagerte das Paar ihre Beziehung schließlich ins echte Leben und zog wenige Monate später zusammen.(…)”
Und was sagt die “Gefundene” dazu? Nun – so richtig “Hurra” hat sie nicht gleich geschrien, als sie erfuhr, wie sie von ihrem Herzensmann entdeckt wurde. Oder besser gesagt: Von seinem System?
Zitat:
“(…)Als Zhadan seiner Verlobten offenbarte, dass sie anfänglich mit der KI und nicht mit ihm selbst kommuniziert hatte, war sie zunächst geschockt. Dennoch akzeptierte sie schließlich die Rolle, die die KI in der frühen Phase ihrer Beziehung gespielt hatte. “Er hat viel Zeit damit verbracht, diese KI zu personalisieren, daher ist es für mich in Ordnung, wenn sie auf rationale Weise verwendet wird.(…)”
Der Schock über den ungewöhnlichen Einsatz der Künstlichen Intelligenz hat sich bei der Partnerin des Programmierers also gelegt. Und – ganz ehrlich! -: WIE die beiden letztlich zusammengefunden haben, ist doch wirklich egal. Wenn es passt; und das scheint hier ja der Fall zu sein.
Künstliche Intelligenz sorgt für Happy End – sicher nicht das letzte Mal!
Zudem: Auch beim Dating wird mit der Zeit gegangen. Und vielleicht ist die Methode von Zhadan nur der Auftakt zur Revolution des Online-Datngs mittels KI. Das bedeutet ja noch lange nicht, dass der seelenlose Algorithmus komplett übernehmen soll (was auch eine Horrorvorstellung sein dürfte…). Aber wenn es denn auf diese Weise das perfekte Match gibt, warum sollten sich Singles noch durch unzählige schlechte Dates kämpfen oder ihre Zeit mit unpassenden Kandidaten verbringen?
Eben!
Bild: pexels.com / Miguel Á. Padriñán
Quelle: bunte.de vom 12. Februar 2024