So unterschiedlich kann die Sache laufen! Da kommt eine Gründerin in die “Höhle der Löwen”-Show und bekommt mit nur 50 Euro Umsatz für eine Möbel-Verkaufs-App einen Deal, während andere ausgefeilte und schon vermarktete Produkte vorstellen und eine Knallhart-Ansage kassieren.
So passiert in der gestrigen Gründershow, in der die VOX-Löwen richtig Pfeffer in das bunte Startup-Kaleidoskop brachten. Und zwar mit Aussagen, die die Gründer so bestimmt nicht erwartet hätten.
Da war da das Statement von Dagmar Wöhrl (im Bild), die aussprach, was wohl Millionen Zuschauer am Fernseher dachten, als eine Trage für Kleinkinder vorgestellt wurde, mit der der Nachwuchs einfach stehend auf den Rücken geschnallt wird.
Mit den Sprüchen der Löwen müssen die Gründer leben
Abgesehen davon, dass die Erfindung offenbar mit viel Fummelei verbunden und vielleicht gar nicht mal gut für den Rücken ist, befremdete es Dagmar Wöhrl, dass eigens eine Trage erfunden wurde, die womöglich den Prozess des Laufenlernens bei den Kleinsten beschneidet. Denn darauf war das Start-up ausgerichtet: Auf eine Kindertrage, die Kinder “aufsteigen” statt weiterlaufen lässt. Was im Netz schon heftig diskutiert wurde, rief die Löwin aus Franken unverblümt heraus.
“Aber die müssen doch Laufen lernen” entfuhr es ihr ganz herzerfrischend. Dieses spontane Statement stand wohl stellvertretend für unzählige Stimmen im Internet, die zeitgleich zur Sendung die vorgestellten Erfindungen kommentierten und ebenso ihre Bedenken hatten, dass das Tragemodell Kinder eher ausbremst als zum weiterlaufen motiviert. Dass so ein Gestell zudem mächtig auf die Knochen gehen kann war eine weitere Vermutung, die im Web geäußert wurde. Alles in allem kam die eher umständlich anmutende Kiddy-Tragehilfe nicht so gut an – im Netz nicht und bei den Löwen nicht. Die Gründerinnen zogen deshalb ohne einen Deal aus der Höhle.
Null-Bock-Einstellung nervt Leute wie Maschmeyer
Nicht ohne Deal, aber mit einer deutlichen Ansage von Carsten Maschmeyer mussten die Gründer von “Fruping” klarkommen, einem Start-up, das Toppings für Obst entwickelt hat. Bewahrten die beiden noch Contenance, als fast einhellig von den Löwen das Feedback kam, dass ihre Erfindung nicht mundet, so guckten sie doch ziemlich verwirrt aus der Wäsche, als der Ehemann von Veronica Ferres auf ihre unbedachte Äußerung, dass sie irgendwie keinen Bock auf einen richtigen Job hatten (und deshalb “Fruping” gründeten…) folgendes sagte: “Das ist nicht das beste Gründermotiv”.
Die Art, WIE Maschmeyer das sagte, ließ ahnen, was er von so einer Einstellung hält. Nämlich nichts.
Aber das ist eben die “Höhle”: Wer sich hier präsentiert, muss damit rechnen, dass das eine oder andere Negativ-Feedback kommt. Übrigens auch die Löwen, gegen die sich die Kritik der Zuschauer auch schon richtete.
Trotz Kritik zum Deal
Dass das auch noch vor einem Millionenpublikum geschieht und die Häme im Netz groß sein kann, muss man abkönnen.
Unterhaltsam für den Zuschauer sind derlei Äußerungen allemal und zumindest hat ihre Einstellung den “Fruping”-Jungs nicht geschadet. Mit Ralf Dümmel schlug letztlich ein adäquater Löwe zu und sie hatten einen Deal!
Bild: picture alliance/dpa | Christian Charisius