Freitag, 22. November, 2024

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Neues Jahr, keine Vorsätze – Kolumne aus der Chefredaktion

Gesünder essen, mehr außergewöhnliche Unternehmungen mit der Familie, abnehmen, sortierter und strukturierter leben, jeden Tag mindestens ein halbes Stündchen spazierengehen, sportlich ins Tun kommen, und, und, und…Was habe ich mir in den letzten Jahren nicht alles für das jeweils neue Jahr vorgenommen!

So richtig konsequent war ich dabei nie und so mancher Neujahrsvorsatz (abnehmen, mehr Sport, täglich dreißig Minuten an die frische Luft…) wurde schon gebrochen, als das Jahr noch nicht mal fünf Tage alt war.

Gute Vorsätze sind fast schon Tradition

Was also soll der ganze Zauber? Klar sind gute Vorsätze zum 1. Januar schön und landesweit auch irgendwie schon Tradition. Die meisten Leute werden sich an diesem besonderen Datum gute Vorsätze vornehmen oder zumindest einen Vorsatz verinnerlichen. Der eine will das Rauchen aufgeben, der andere sein Sportgerät im Bad nicht mehr nur als Wäscheständer nutzen und wieder ein anderer vielleicht alte Freundschaften auffrischen.

Doch mal ehrlich: Für all das braucht es weder den 31. Dezember noch den 1. Januar. Zumal die meisten Leute sich ob des neuen Jahres im Zusammenhang mit ihren Vorsätzen häufig zu viel vornehmen. Und so verwundert es nicht, dass der Raucher, der unter die Nichtraucher gehen wollte, schon 1.20 Uhr an Silvester eine pafft oder die Nachbarin, die von nun an allem Süßen abschwören wollte, herzhaft in die noch übrigen Silvester-Pfannkuchen beisst.

Viele brechen ihre Vorsätze schon am 1. Januar

Sicher – das sind nun wohl klischeehafte Extrembeispiele. Dennoch stehen sie sinnbildlich für das große Vornehmen guter Vorsätze, die kaum einer schafft.

Hinzu kommt, dass bei manchem ein gefasster Vorsatz zum neuen Jahr mehr innerlichen Druck aufbaut, als wenn man mitten im Jahr eine schlechte Angewohnheit einfach so – ohne Brimborium – aufgibt.

Die Raucherei zum Beispiel, das übermäßige Naschen oder das zu wenige bewegen. Legt man diesbezüglich den Schalter allerdings mit schierer Willenskraft – egal wann – um, dann klappt es meistens und der gute Vorsatz ist von Erfolg gekrönt. Das kann im Juli sein oder im September – es spielt keine Rolle.

Insofern geht das hier raus an alle, die aktuell schon den ersten Silvester-Vorsatz wieder gebrochen haben. Ich für mein Teil habe mir aus genau diesem Grund dieses Jahr zum Jahreswechsel nichts vorgenommen.

Bloß kein Druck!

Rein gar nichts. Und das, obwohl mein Leben dringend ein paar gute Vorsätze bräuchte.

Allerdings: Ich bin mir sicher, dass ich selbige auch in den nächsten Wochen und Monaten noch umsetzen kann. Ohne Druck und gänzlich aus mir heraus.

In diesem Sinne sei allen Leserinnen und Lesern ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr gewünscht!

Herzlichst,

Anja

 

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