Donnerstag, 21. November, 2024

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Kurz vor dem 40. Geburtstag – wenn “irgendwas” fehlt

30, 35, 40…Mancher Frau machen diese Alterszahlen Angst. Im Nachhinein zwar meist nicht (mehr), aber gefühlt jeder zweiten ist mulmig, wenn zwei gewisse Ziffern beim nächsten Geburtstag drohen. Bei vielen dürfte ein Grund sein, dass sie ihre Eltern als Kind stets als alt empfunden haben, auch wenn diese zu dieser Zeit vielleicht erst 34 waren. Wieder andere empfinden ihre bisherige Lebenszeit als zu schnell verrinnend und erstarren, wenn der nächste Nuller-Geburtstag ansteht.

Zumeist kollidiert hier das eigene Empfinden mit dem des persönlichen Umfeldes, dem Freundeskreis, der Familie…Klar, man ist –  mal wieder – älter, aber sonst? Tja, sonst ändert sich nicht viel. Höchstens die Ziele oder aber der Blick auf die gesteckten Ziele. Hier gilt nur zu oft: “Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt”.

In der Krise kurz vor dem 40. Geburtstag?

Doch was ist, wenn man 40 wird, eigentlich alles oder vieles (erreicht) hat und sein Leben dennoch als nicht vollkommen empfindet? Man eine Art leere Stelle verspürt? Ist das schon die berühmte Midlife-Crisis, “nur” Unzufriedenheit oder etwas anderes? In diesem Zusammenhang debattierten Frauen in einem Internetforum. Der Aufhänger zu der Diskussion war ein Posting, das eine Frau, die kurz vor ihrem 40. Geburtstag steht, erstellt hatte.

Sie schreibt unter der Überschrift “Bald werde ich 40” folgendes (Rechtschreibung wie immer im Original):

“(…)Hallo ihr lieben,
Bald ist es soweit, die nächste Null.
Irgendwie macht mir das etwas Angst.
Einige werden denken: Mensch, du hast doch so viel erreicht: Zwei gesunde Kinder(16&12), ein Haus, intakte Ehe und einen unbefristeten Teilzeitjob.
Trotzdem habe ich das Gefühl, irgendwas fehlt, bzw. da ist Platz für mehr.
Ich habe keine Talente, mit denen man Geld machen kann, eigentlich nur langweilige Hobbys wie lesen.(…)Mir macht die Arbeit zwar Spaß, auch wenn es Tage gibt, an denen ich echt k.o. bin. Trotzdem habe ich das Gefühl, auf der Stelle zu laufen.
Groß ändern will ich mein Leben nicht, ich liebe meinen Mann, das Liebesleben ist auch Klasse( Kinder sind nicht mehr geplant), die Kinder laut anderen Eltern gut erzogen( zu Hause habe ich manchmal einen anderen Eindruck).
Mein Problem:
Ich frage mich, wie es mit 40 weiter gehen soll.
Ich habe seit einigen Jahren keine Ziele oder Träume mehr, Mal abgesehen davon, das ich meine Kinder aufwachsen sehen will, miterleben, wie sie heiraten, eventuell selber. Kinder kriegen, ect.
Ich hatte 2015 einen Burn out und seit dem ist es so.
Realisiert habe ich das erst vor kurzem, als ich mit einer Kollegin über die Zukunft sprach.
Deren Kinder sind jetzt ausgezogen und sie erzählte mir von ihren Plänen.
Ich möchte später mit 80 nicht zurück blicken und sagen: du hast nichts erlebt.(…)”

Haus, intakte Ehe, gesunde Kinder und ein Job. Es dürfte nicht wenige Familien im Land geben, für die dieser Zustand das Himmelreich wäre. Vor allem dann, wenn im eigenen Leben harte Schicksalsschläge verkraftet werden mussten.

Die Antworten kommen prompt – auch im entsprechenden Tenor.

Liebender Partner, gesunde Kinder, Job – für viele ist das ein Traum

So antwortet Userin “dassmarti” unter anderem folgendes:

“(…)Das was du als Ist-Zustand beschreibst, dein momentanes Leben, das ist schon viel mehr als viele andere Menschen haben.(…)”

Und “shealove” schreibt

“(…)wie wäre es, wenn Du Deine Situation jetzt mal so akzeptierst und hinnimmst?
Mir viel beim Lesen Deines Posts spontan ein, dass Kinder erst durch Langeweile zu Kreativität finden. Wozu sollst Du jetzt krampfhaft etwas suchen, von dem Du nicht weißt was es sein soll und eigentlich zufrieden wärst? Vielleicht fehlt Dir einfach nur die Akzeptanz Deiner selbst? Übrigens fand ich das zulaufen auf die 40 damals auch komisch, hatte nochmal kurz Kinderwunsch und fühlte mich seltsam. Ich war unausgeglichen und nervte meinen Mann. Aber als die 40 dann da waren, fand ich es ganz cool, inzwischen kann ich sagen ich fühle mich angekommen und bin eher zufriedener als mit 20. Ich muss nichts mehr beweisen, ich hab viel erreicht, bin selbstbewusster als je zuvor.(…)”

Zufriedenheit durch Gelassenheit? Oder Gelassenheit durch Zufriedenheit? Beides ist wohl richtig. Deshalb passt der Ratschlag an die Erstellerin des Threads, dass es gar nicht sein muss, krampfhaft nach einem Hobby oder einer anderweitigen Freizeitbeschäftigung Ausschau zu halten. Zumal: Oft flattern einem Dinge, von denen man schon mal gehört oder an die man positiv gedacht hat, einfach so rein im Leben.

Vielleicht trifft die betreffende fast 40jährige Frau demnächst jemanden von einem Verband oder einer Initiative, bei der sie sich einbringen kann? Oder sie entdeckt für sich bislang unbekannte Regionen, die sie mittels übers Jahr verteilter Kurztrips besucht? Mit Mann oder vielleicht auch mit einer Freundin…So mancher kennt die Nordsee nicht und wieder ein anderer das Erzgebirge kaum.

Warum sich nicht dem Reisen widmen?

Schon allein diese beiden Regionen warten mit soviel Schönem auf, dass man sehr wohl zum Globetrotter mutieren und noch unzählige Ziele mehr im eigenen Land entdecken kann! Von fernen und exotischen Zielen ganz zu schweigen.

Ein bißchen in diese Richtung geht die Antwort von Userin “doucefrance”, die folgendes empfiehlt:

“(…)lern eine neue Sprache, nur für Dich und eine nächste Reise geht in dieses Land, in dem Du dann in der Landessprache einkaufen gehen kannst und Essen bestellen. Das ist ein tolles Gefühl.(…)”

Last but not least kommt auch der Tipp, sich einen Hund zuzulegen, á la “Das letzte Kind hat Fell”. Vielleicht kann man ja in dieser Lebensphase einem Lebewesen aus dem Tierheim ein Zuhause geben und somit auch gleich noch sinnstiftend agieren?

Vieles kommt einfach von alleine – mit der Zeit

So oder so: In eine Krise muss nicht gleich verfallen, wer meint, keine Ziele und Träume (mehr) zu haben.

Denn: Ein intaktes Zuhause mit einer liebenden Familie ist doch DIE Grundlage überhaupt! Alles andere kommt von alleine. Im Großen oder Kleinen, sehr bald oder erst viel später. Deshalb sollte, wer ähnlich der besagten Userin in einer vermeintlichen Sackgasse kurz vor dem 40. Geburtstag (oder auch vor dem 50ten…) steht, abwarten und Tee trinken!

Alles andere findet sich.

Quelle: urbia.de / Forum, Posting von anonymer Userin am 14.10.23

Bild: stock.adobe.com / Tatyana Gladskih

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