Geld auf der hohen Kante zu haben, beruhigt. Ganz gleich, ob die Waschmaschine den Geist aufgibt oder eine Autoreparatur unerwartet mit Tausenden von Euro zu Buche schlägt. Viele legen sich das Geld auch ganz gezielt für Wünsche oder Reisen weg. Nur: Man muss diese Kopeken natürlich erst einmal haben. Viele im Land haben sie nicht, wie eine aktuelle Studie über die Ersparnisse der Deutschen zeigt.
Inflation und die hohen Alltagskosten: Viele Bürger haben keine Ersparnisse
Dies berichtet welt.de am 12. Dezember 2022 unter Berufung auf die Großbank ING aus den Niederlanden. Das Portal schreibt:
“(…)Die Inflation hat die Ersparnisse vieler Menschen in Deutschland aufgezehrt. In einer Umfrage der niederländischen Großbank ING gaben rund 30 Prozent der befragten Deutschen an, nicht über Rücklagen zu verfügen. „Als Hauptgrund für das Fehlen von Ersparnissen gibt rund jeder achte Betroffene die zuletzt stark gestiegenen Preise an“, heißt es in der Studie. Rund 57 Prozent gaben an, nicht genug zu verdienen, um Geld zur Seite zu legen. Die Hälfte der Befragten spart demnach vor allem beim täglichen Bedarf, bei Kleidung und bei Ausgaben für Gastronomie.(…)”
Weiter heißt es:
“(…)Zudem gaben drei von zehn Umfrage-Teilnehmern an, nie Geld für Bildung auszugeben.(…)”
Wie welt.de schon schreibt, hat die Inflation einen großen Anteil an der Situation vieler Deutscher. Ganz klar: Wer nicht mal 2000 € verdient oder im Niedriglohnbereich tätig ist, der wird froh sein, die immens gestiegenen Alltagskosten gerade so stemmen zu können oder aber Zuschüsse vom Staat zu bekommen.
Im Alltag wird in vielen Familien von der Hand in den Mund gelebt
Man lebt gezwungenermaßen von der Hand in den Mund. Wo sollen da noch Kapazitäten zum Sparen herkommen? Aber auch bei den sogenannten Besserverdienenden sind die Preisexplosionen längst angekommen. Auch hier müssen sich etliche Bürger einschränken oder/und verlieren ein Stück ihres komfortablen Lebensstandards.
Leider wird die aktuelle Preisspirale nach oben noch nicht das Ende sein. Sprich: Dass es noch teurer wird, ist zu erwarten.
Die Leidtragenden werden finanziell schwache Ein- und Zwei-Familien sein, die aktuell schon kaum über die Runden kommen. Und natürlich unzählige Senioren, deren Rente kaum bis Monatsmitte reicht.
Natürlich kann man Spartipps beherzigen, bei ebay-kleinanzeigen einkaufen und auf Sonderangebote achten. Das Traurige ist nur: Bei den aktuellen hohen Kosten, ist selbst das für viele nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Zumindest für Familien gibt es Anlaufstellen, die – neben Jobcenter & Co. – helfen können: Nämlich Verbände für Ein- und Zwei-Elternfamilien.
Familienverbände zu kontaktieren, kann sich lohnen
In Sachsen ist das beispielsweise der SHIA e. V. Landesfamilienverband Sachsen. In anderen Bundesländern gibt es ähnliche Institutionen, die man am besten im Web recherchiert oder beim Jugendamt bzw. im jeweils zuständigen Rathaus oder Bürgeramt bzw. bei Stellen wie PRO FAMILIA erfragt.
Das kann sich lohnen, wie das erwähnte Beispiel aus Sachsen zeigt. Hier gibt es fast jedes Jahr einen Urlaubszuschuss vom Land für finanziell schwache Ein- und Zwei-Eltern-Familien. Sprich: Jener Posten, für den mit am schwersten zu sparen ist, wird durch öffentliche Gelder etwas entlastet.
Doch auch andere Vorteile haben solche Verbände:
Entsprechende Stellen bieten manche Unterstützung kostenfrei an
Unter anderem bekommt mit in Unterhalts-, Familien- und Trennungsangelegenheiten auch schon mal an ein kostenfreies Gespräch mit einem Anwalt. Nämlich dann, wenn die Juristen ehrenamtliche Sprechzeiten in den jeweiligen Institutionen anbieten.
Dranbleiben lohnt sich also! Auch wenn man selbst dann kaum zum Sparen kommen dürfte, so kann der eine oder andere Zuschuss vielleicht doch ein wenig Entlastung für die Haushaltskasse bringen.
Quelle: welt.de vom 12. Dezember 2022
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