Donnerstag, 21. November, 2024

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Internet für Kinder – digitaler Dschungel verbotenes Terrain?

Ein Gastbeitrag von Laura-Sophie Putschies zum Thema Internet und Kinder. Mittlerweile bewege ich mich in einer Welt, in der das Internet gar nicht mehr wegzudenken ist. Wenn ich in meinem Studium eine Hausarbeit schreibe, werfe ich zunächst einmal Google an und füttere die Suchmaschine mit passenden Schlagwörtern. Mein Nebenjob im Büro würde ohne Internet gar nicht mehr funktionieren. Wenn ich Feierabend habe, ziehe ich meine Jogginghose an, werfe mich auf mein Sofa und schalte Netflix ein.

Ich erinnere mich jedoch noch gut an eine Zeit, und diese Zeit war meine Kindheit, als das Internet noch etwas Besonderes war. Wollte ich Internet auf meinem Handy nutzen, musste ich dafür bezahlen und das nicht wenig. Zu teuer waren ein paar Minuten surfen im Internet. Nach einer Viertelstunde wäre ich arm gewesen oder einen Kopf kürzer, wenn meine Eltern die Rechnung bekommen hätten.

Früher habe ich Begriffe noch in einem Lexikon nachgeschlagen oder einen Erwachsenen um Rat gefragt. Heute nehme ich mein Smartphone aus der Tasche und schaue bei Google oder Wikipedia nach.

Während ich mich jedoch noch zurückerinnern kann, wie es ohne eine Nutzung von YouTube, Facebook oder Google gewesen ist, können das die Kinder von heute nicht mehr.

Für die Kinder von heute sind Smartphones und Tablets ganz alltägliche Gegenstände. Sie wachsen schließlich damit auf. Ich merke immer wieder, dass diese digitale Welt auch schon für die Kleinsten unter uns, sehr spannend ist. Selbst mein kleiner Neffe, mit seinen gerade mal 20 Monaten auf dem Buckel, streckt seinen Kopf neugierig nach vorne, wenn ich mal mein Smartphone heraushole. Zu gerne wüsste er doch was da für Bildchen zu sehen sind und wo diese alle herkommen.

Die Angebote für Kinder werden immer größer. Es gibt Tablets für Kinder im Vorschulalter und in der Grundschule möchten Kinder bereits ein eigenes Smartphone besitzen. In meinem Kopf ist noch immer der Satz aus meiner Kindheit verankert: „Du bekommst noch viereckige Augen, wenn du so viel auf den Bildschirm schaust!“ Ich bin also der Meinung, dass Kinder nicht zu lang und oft vor dem Bildschirm sitzen sollten. Darüber hinaus musste ich bisher bei der Internetnutzung mit Kindern daran denken, wie viele böse Websiten sich im Internet tummeln. Zu schnell sind pornographische, rassistische oder andere beunruhigende Inhalte im Netz zu finden.

Doch die Menge und Qualität an wirklich schönen Angeboten für Kinder im Internet hat mich umgestimmt. Dass es gefährliche Inhalte im Internet gibt, ist unumstritten. Jedoch können Kinder zusammen mit Erwachsenen kleine bunte Welten auf Kinderseiten entdecken.

Ich möchte weiterhin, dass Kinder im Matsch herumspringen, Bücher lesen und toben. Aber wie ich anfangs sagte, leben wir mittlerweile in einer digitalen Welt, in der das Internet und smarte Geräte nicht mehr wegzudenken sind.

Deswegen sollte man Kindern, meiner Meinung nach, die Tür zu der digitalen Welt öffnen. Das impliziert jedoch nicht, dass die Tür der analogen Welt verschlossen werden muss.

Im Matsch herumspringen, schließt nicht aus eine halbe Stunde am Abend ein paar Internetspiele mit Mama und Papa am Laptop zu spielen.

Irgendwann werden Kinder den Weg mit oder ohne Eltern in das Internet finden. Dann sollten sie es doch lieber mit ihren Eltern entdecken. Zu verlockend ist doch das Verbotene. Führen wir die Kinder nicht an das Internet heran, werden sie es zusammen mit Freunden heimlich erforschen.

Meines Erachtens sollten Kinder den Umgang mit dem Internet erlernen. Damit Kinder lernen mit dem Internet umzugehen und nicht im digitalen Dschungel untergehen, brauchen sie die Unterstützung ihrer Eltern. Eltern können zusammen mit ihrem Kind viele großartige Angebote im Internet finden. Internetseiten für Kinder sind an verschiedene Altersgruppen angepasst. Es gibt Websites, auf denen Kinder spielerisch lernen können, rätseln, Hörbücher hören, malen und und und.

Um schöne Kinderseiten zu finden, gibt es bereits Suchmaschinen nur für Kinder. Kinder müssen somit keine Suchmaschinen wie Google nutzen, die sie zu nicht jugendfreien Inhalten schicken können. Suchmaschinen wie FragFINN oder die Blinde Kuh beinhalten nur geprüfte kindgerechte Seiten.

Die Verbindung der analogen mit der digitalen Welt finde ich persönlich besonders schön. Warum nicht im Internet zusammen mit dem Kind nach einem neuen Rezept für einen Apfelkuchen suchen und das Rezept dann ausdrucken, um es gemeinsam in der Küche auszuprobieren?

Wichtig bei der Internetnutzung mit Kindern ist somit, dass sie nicht allein gelassen, sondern langsam von Erwachsenen herangeführt werden. Dabei benötigen Kinder feste Regeln wie beispielsweise zu der Nutzungszeit.

Neben Kindersuchmaschinen gibt es noch weitere Möglichkeiten zu verhindern, dass Kinder zu aufhetzenden Inhalten gelangen. Im Internet gibt es viele Tipps für Erwachsene, die sich mit dem Umgang von Kindern und dem Internet unsicher fühlen. Zum Beispiel hier.

Zur Person: Laura-Sophie Putschies schreibt Vorlesegeschichten für Kinder im Kindergartenalter. Ihre Geschichten handeln von einem kleinen rosa Kuscheltierschwein namens Hansi Heldenschwein, das spannende Abenteuer im Seerosen-Kindergarten erlebt. Auf ihrer neuen Website veröffentlicht sie ihre Geschichten kostenlos. Dabei verfolgt sie ein Konzept, das schon den Kleinsten unter uns ermöglicht, mit Erwachsenen eine kunterbunte Welt im Internet zu entdecken.

Copyright: Laura-Sophie Putschies

 

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