Viele Situationen beim Onlinedating gehen so: Man schreibt sich aufmerksam hin und her, man telefoniert und dann trifft man sich. Ist Sympathie oder gar der berühmte Funke im Spiel, folgen weitere Dates und meist auch Sex. Die sogenannte Kennenlernphase beginnt. Doch dann – wie aus heiterem Himmel – ist Funkstille.
Er meldet sich nicht mehr. Vor Jahrzehnten noch wurde man in so einer miesen Situation vom dröhnenden Schweigen des Telefonapparates daran erinnert, das etwas schiefläuft. Man will gar nicht wissen, wie viele Stunde so manche Frau vor dem Apparat gesessen und auf einen Anruf von IHM gewartet hat.
Funkstille kann wahre Folter sein
Heute liegen die Dinge völlig anders. Und machen Situationen wie eine fiese Funkstille nicht selten zur wahren Folter. Denn auf Apps wie WhatsApp oder Portalen wie Instagram und Facebook kann man den Schwarm durchaus bei seinen weiteren Aktivitäten “beobachten”. Auch in vielen Single- und Kontaktebörsen leuchtet ein Online-Button, wenn der User – und somit ER – aktiv ist.
Wird man (FRAU) also nicht sofort geblockt (was auch häufig genug vorkommt), ist der Einblick in ein Teil seines Lebens durchaus noch gegeben. Hier kommt es freilich darauf an, wie aktiv derjenige im digitalen Leben ist.
Da Funkstille für die allermeisten Frauen ein wahrer Horrortrip ist und sich das fragwürdige Phänomen, auch Ghosting genannt, auszubreiten scheint, ist guter Rat teuer. Die Betroffenen fragen sich in einer solchen Situation zu Recht: “Was tun?”.
Ja – was tun? Erfahrungsgemäß besprechen sich Frauen, denen eine Funkstille widerfährt, zunächst mit Freundinnen. Doch auch bei denen erschöpfen sich die Tipps schnell und bestehen oftmals nur in den Ratschlägen “abwarten” oder “ihn anrufen”.
Situation aushalten oder ihn kontaktieren?
Der Kontaktabbruch ist für Frauen logischerweise besonders hart, wenn schon etliche gemeinsame Nächte (oder manchmal auch nur eine Nacht) im Spiel waren. Es kommt deshalb auf die Nerven der jeweiligen Betroffenen an, ob sie die Situation aushält oder ihn kontaktiert.
Für Ersteres braucht man ziemlich starke Nerven. Für den zweiten Punkt allerdings auch.
Die Option “Situation aushalten” ist deshalb so extrem schwer, weil es sich kaum eine Frau verkneifen kann, die Aktivitäten des betreffenden Mannes auf WhatsApp oder Social Media zu verfolgen. Ein über längere Zeiträume hinweg angezeigter Online-Status auf WhatsApp kann schon dafür sorgen, dass die Konzentration auf andere Tätigkeiten (z. B. den Job) schwer fällt.
Postet der Mann dann womöglich noch Bilder von irgendwelchen Aktivitäten und man realisiert, dass er NICHT irgendwo mit beiden Armen in Gips im Krankenhaus liegt, ist für vielen Frauen die nervliche Grenze erreicht und sie halten den Zustand kaum noch aus. Oft geht es dann hier zu Option zwei über: Zur Kontaktaufnahme.
In der Funkstille sind starke Nerven gefragt – so oder so
Dafür braucht es, wie erwähnt, eben auch starke Nerven. Denn viele Optionen, wie sich die Situation hier gestaltet, gibt es nicht.
Die erste – und oft genommene – Option ist: Er geht nicht ran. Die zweite Option ist: Er geht ran und spricht Klartext, so dass SIE unmißverständlich Bescheid weiß, dass es vorbei ist.
Oder – auch ein gern genommener, aber fieser Klassiker – er tut so, als sei alles bestens und drischt Phrasen wie: “Viel Stress im Job” oder “Derzeit Trouble mit der Familie” oder anderes dummes Zeug, das letztlich nur der Feigheit zu sagen, dass die Gefühle nicht ausreichen, geschuldet ist.
Egal, wie eine von der Frau initiierte Kontaktaufnahme nach einer Funkstille aussieht: In 99 Prozent der Fälle darf man davon ausgehen, dass man nichts mehr zu erwarten hat.
Der fiese Kontaktabbruch ist der Beleg dafür, dass was schief läuft
Bei einem Schweigen nicht und bei abgedroschenen Ausreden ebenso nicht.
Wie immer gilt: “Wenn`s nicht einfach geht, gehts einfach nicht”. Insofern ist die Funkstille ein Beleg dafür, dass es mit IHM alles andere als gut läuft und die betroffene Frau ihre Zeit nicht für so einen Typ verschwenden sollte. Natürlich wird sich in vielen solcher Situationen ein handfester Liebeskummer anschließen, doch mal ehrlich: Auch der vergeht irgendwann!
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