Mittwoch, 26. Juni, 2024

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Jeder nutzt alles? Wenn dem Partner Privatsphäre nicht wichtig ist

Die Nagelschere für den Bruder, die Gartenschlappen für die Schwiegermutter und die Unterhose für den Cousin? So in etwa könnte man das Problem jener Frau auf den Punkt bringen, die im Internet ihre Erfahrung mit einem Partner, der nahezu alle persönlichen Gegenstände verleiht oder überlässt, veröffentlichte. Ein solches Problem in Sachen Partnerschaft ist eher selten, dominiert im Netz doch eher der Erfahrungsaustausch zum Beziehungsleben, zu Liebeskummer, zu Trennungen, zum Fremdgehen…Die Problematik, einen Partner zu haben, der so gut wie nichts im Haus als “persönlich” ansieht, ist da schon eher speziell. Und doch gehört auch sowas zum ganz normalen Partnerschafts-“Wahnsinn”.

Wenn der eigene Partner völlig konträr tickt

Die besagte Frau ging in ihrem Web-Posting innerhalb eines Familienforums detailliert auf ihr Problem ein und beginnt mit dem Tür-Code, den ihr Mann vielen anderen Familienmitgliedern überlassen hat – ohne die genervte Threat-Erstellerin zu fragen.

Zitat (Rechtschreibung im Original):

“(…)Wir haben ein Türcode statt Schlüssel. Ich dachte es wäre selbstverständlich, das nur er und ich diesen Code erfahren. Er hat ihn aber an seine älteren Kinder (aus erster Ehe) und an seine Eltern weitergegeben. Seine Mutter schließt seither auf wie sie lustig ist und findet es offensichtlich auch normal “plötzlich” im Haus zu stehen.
Neulich morgen hatten wir gerade Sex oben im Schlafzimmer, als die Schwiegereltern unten ins Haus kamen. Während wir uns oben hektisch duschten und anzogen, kochte die Schwiegermutter sich schon mal Kaffee.(…)”

Eine total schräge Situation, die wohl kaum eine Frau hinnehmen würde! Doch es geht noch weiter.

Verhaltensweisen, die schon übergriffig sind

Die genervte Userin gibt zusätzlich auch folgende Verhaltensweisen der Familienmitglieder ihres Mannes preis (es geht wohlgemerkt ausschließlich um SEINE Verwandtschaft):

“(…)Da wird meine Handtasche durchwühlt, in meinem Mutterpass geblättert, Briefe gelesen, sogar versucht in unserem Arbeitszimmer an Hausunterlagen heranzukommen oder mit dem Handy bestimmte Dinge gefilmt.(…)”

Als ob das nicht schon schlimm und übergriffig genug wäre, folgen weitere haarsträubende Berichte aus dem familiären Alltag der Frau:

“(…)Als wir nun neulich Besuch von seinem erwachsenen Bruder hatten, äußerte dieser den Wunsch bei uns mal wieder ausgiebig zu baden. Außerdem müsse er dringend seine Finger- und Fußnägel schneiden, die wären schon so lang. (…)”

Erwartungsgemäß findet der Partner der besagten Frau ihre Einstellung zu empfindlich und kann nicht verstehen, dass sie mehr Privatsphäre einfordert. Dass dieses Thema in Beziehungen gar nicht so selten zu sein scheint, zeigt die Antwort einer Userin auf diesen Threat.

Unterschiedliche Einstellungen zur Privatsphäre in einer Partnerschaft nicht selten

Sie schreibt über eine vergangene Beziehung folgendes:

“(…)Da kamen Freunde am Anfang unserer Beziehung einfach mit dem letzten Schlummergetränk in unser Schlafzimmer und setzten sich auf den Stuhl, der dort zur Kleiderablage stand und plauderten munter mit uns weiter…. (…)”

Eine andere Userin berichtet:

“(…)Schwiegermutter hat sich nach dem besuch des Osterfeuers am Abend umgezogen und kam dann zum gemütlichen “Zusammen sitzen” im Nachthemd und barfuß runter. Immerhin eine Strickjacke hatte sie obenrum noch an. Und im Laufe des Abends, nach dem zweiten oder dritten Bier legte sie auch noch gemütlich ihre Füße auf den Couchtisch. Vorbei an den Gläsern und Knabberschälchen. Auch da war mir diese Vertraulichkeit irgendwie unangenehm.(…)”

Im Allgemeinen wird derlei Verhalten dann aber wohl doch eher selten gebilligt, was weitere Antworten in dem Forum belegen. Eine Kommentatorin bringt es denn mit ihrem Statement auch auf den Punkt und schreibt schlicht und ergreifend, dass jeder eine eigene Ekelgrenze hat.

Dass die für manche schon mit der Fremdbenutzung der Nagelschere (Fußnägel!!!) erreicht ist, ist mehr als nachvollziehbar. Da das aber nicht jeder so sieht – wie eben in dem Posting der Frau beschrieben – sollte man innerhalb einer Partnerschaft Klartext reden.

Bei einer Ekelgrenze braucht es den Kompromiss

Versteht der Partner das nicht und beharrt weiter darauf, dass Badezimmer und Pflegeutensilien von anderen Familienmitgliedern benutzt werden dürfen, muss ein Kompromiss her. Eine zusätzliche Nagelschere beispielsweise wäre ein Anfang. Und eine Ansage, dass – wenn eben nicht gewünscht – die Wann ausschließlich von der Kernfamilie genutzt wird. Andernfalls wird man (FRAU) wahrscheinlich nicht umhin kommen, das gute Stück “danach” gründlich zu desinfizieren, wenn das eigene Ekel- oder Unwohl-Gefühl zu groß ist. Viel besser ist es natürlich, wenn man solche taktlosen Menschen gar nicht erst in der Familie hat…!

Aber bekanntlich kann man sich Freunde aussuchen und Familie nicht. Deshalb bleibt nur die ehrliche Kommunikation. Und im Fall der Fälle ein kategorisches NEIN! Am besten laut und deutlich ausgesprochen, wenn unverschämte Wünsche geäußert werden.

Quelle: urbia.de / Forum, Posting vom 2. Mai von Userin “Penibel” – “Alles ist für alle da”

Bild: stock.adobe.com / Michael
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