Freitag, 29. März, 2024

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Alle paar Jahre entlieben? “Bäumchen-wechsle-Dich” bringt wenig

Die lebenslange Liebe. Die EINE Liebe. Die Liebe eines Lebens…Was gibt es nicht alles für romantische Bezeichnungen über diese spezielle Verbindung zwischen Mann und Frau. Unzählige! Kein Wunder: Ist doch die Liebe das schönste, was es gibt im Leben, auch unabhängig von romantischen Zweierbeziehungen. Wer wollte schon ohne Eltern- oder Geschwisterliebe sein oder ohne dieses Gefühl zu seinem eigenen Nachwuchs? Doch im Gegensatz zu familiärer Liebe, die so gut wie nie erlischt (Ausnahmen bestätigen freilich die Regel), erkaltet die Liebe zwischen Mann und Frau relativ oft. Nicht selten fängt dann das Entlieben an. Manchmal nach Wochen, meistens nach Jahren. Kommt dieser Punkt, liegt es an den betroffenen Paaren, was sie daraus machen.

Entlieben oder die aktuelle Beziehung mit Vertrautheit vertiefen?

Die meisten Menschen trennen sich dann nicht, sondern sehen ihre in die Jahre gekommene Beziehung auf einem anderen Level. Mit mehr Vertrauen und Verbundenheit statt heißer Nächte und permanentem Sex. Zum Beispiel. Es gibt natürlich noch tausende andere Varianten mehr, wie eine langjährige Beziehung weiter hält.

Viele Paare sehen ihre Partnerschaft nach vielen gemeinsamen Jahren eher mit einer anderen Art Liebe verknüpft. Man kennt sich, weiß wie der andere tickt, versteht sich blind, kann sich aufeinander verlassen, und, und, und…Auch das ist natürlich ein Ausdruck von Liebe, selbst wenn die prickelnde Erotik des Anfangs verflogen ist. Viele Beziehungen, die so geprägt sind, halten ewig. Und anders dürften das unsere Omas und Opas auch nicht gehandhabt haben. Im Gegenteil: Bei dem oftmals noch sehr harten Leben unserer Vorfahren haben Vertrauen, Verlässlichkeit und eine gewisse Nachsicht ganz bestimmt mehr gezählt, als der Rausch sexuell aufgeladener Stunden.

Alle paar Jahre “Bäumchen-wechsle-Dich” in der Partnerschaft?

Was aber, wenn man nach langen gemeinsamen Jahren glaubt, den Partner nicht mehr zu lieben? Und sich dieses Muster alle paar Jahre wiederholt?

Diese Thematik wurde dieser Tage in dem Forum einer Partnerbörse diskutiert. Gepostet hatte hierzu eine Frau folgendes:

“(…)So allmählich zweifele ich an MIR, oder an meiner Partnerwahl, oder an „die Liebe des Lebens“. Bei mir ist es nun zum zweiten Mal so, dass ich mich sehr doll in einen Mann verliebe. Wir glücklich sind, Gemeinsamkeiten haben, viel zusammen unternehmen und erleben, zusammen ziehen und dann ab ca. dem 6. Beziehungsjahr „entliebe“ ich mich.

Ich bin 30 Jahre alt und seit sieben Jahren mit meinem Mann zusammen, seit drei Jahren verheiratet und seit 2 Jahren sind wir Eltern.

Davor hatte ich eine einzige Beziehung, die genau sieben Jahre gehalten hat. Die ging zu Ende, weil ich den Mann nicht mehr geliebt habe, obwohl er ein toller Mensch ist und er mir nie etwas Böses getan hat.

Zügig hatte ich einen neuen Freund, meinen heutigen Mann, leider merke ich aber, besonders seit das Kind da ist, dass ich wieder so die Liebe verliere. Ich habe weniger Spaß mit ihm, möchte nicht mehr so viel mit ihm unternehmen und auch im sexuellem Bereich reizt er mich garnicht mehr. Ich weiß nicht einmal, ob ich ihn überhaupt noch so richtig liebe, oder er eher wie ein guter Freund geworden ist. Obwohl ich ihn mal sooo sehr geliebt habe.

Leider ist es genau das Selbe wie bei meinem Exfreund. Ich finde es selber total schrecklich und frage mich, liegt es an mir? Kann ich nicht länger als 6-7 Jahre mit einem Menschen zusammen sein? Oder habe ich einfach noch nicht DEN Richtigen gefunden, den ich mein ganzes Leben lieben will?(…)”

Diese Zeilen stehen stellvertretend für ganz viele Menschen, die sich auf einmal entlieben oder zumindest glauben, dass sie das tun. Natürlich ist das absolut menschlich, doch der Lauf des Lebens zeigt auch, dass sich für Entliebte dasselbe Spiel in einer neuen Beziehung wiederholt. Das zitierte Posting zeigt das ganz deutlich.

Kommentare zum Thema “Entlieben” sind deutlich

Und sehr deutlich sind auch die Kommentare und Meinungen der anderen User zum Thema “Entlieben”.

Die richtigen Fragen zu dem Threadt stellt zum Beispiel User “Strength”. Er schreibt:

“(…)Möglicherweise ist da eine Erwartungshaltung an Dich selbst, an die Du so nicht herankommst? Ausdrücke wie “auf Ewig lieben in allen Facetten” (hui, that’s a huge one!), “DER Richtige”, “die Liebe meines Lebens” sind sehr starke Beschreibungen und ja, ganz sicherlich auch wunderschöne Gefühle (ich kenne sie selbst) … aber auch alltagstauglich und langanhaltend? Immer und zu jeder Zeit?(…)”

User “Max-i-mum” konstatiert:

“Der Partner sollte doch AUCH der beste Freund sein, das hat weder mit genervt sein noch Langeweile zu tun. Bei Euch ist aus dem Verliebtsein der Alltag geworden, zuviel, deswegen das Genervt sein, Langeweile, nun kommt es auf das Geschick an, wieder Spannung, Abwechslung hinein zu bringen, zu sehen dass Gewohnheit auch Vertrautheit sein kann und das dann wertschätzen, bewusst miteinander etwas unternehmen, sich Rituale schaffen, neue Ideen, Interessen, gute Zeiten nicht nur Alltag. Das kommt nicht von selbst, von selbst kommt die Gewohnheit, die Langeweile, Distanz, Entfremdung, also schafft Euch Paarzeit, UND jeder auch Zeit für sich, wo jeder was für sich tut, es braucht beides(…)”

Gewohnheit kann Vertrautheit sein – genau! Und eben diese Basis ist es, die Paare auf Jahrzehnte miteinander verbindet. Ganz gleich, ob die Schmetterlinge noch fliegen oder nicht. Würde man bei dieser Gewohnheit ob des fehlenden Prickelns die Trennung einleiten und sich einen neuen Partner suchen, würde mit großer Wahrscheinlichkeit wieder dasselbe eintreten: Eine berauschte Anfangszeit, eine Zeit, in der die Partnerschaft in das Stadium der Normalität übergeht und danach in die Phase der geborgenen Vertrautheit. An diesem Punkt enden etliche Partnerschaften.

Woanders ist das Gras auch nicht grüner!

Viele Leute habe es im persönlichen Umfeld sicher schon mal miterlebt: Aus heiterem Himmel trennt sich ein Paar im Bekannten- oder Freundeskreis. Es wird sich dann – sagen wir – von einem Bekannten eine neue Partnerin nach der Trennung gesucht. Und nach einigen Jahren hört man von genau diesem Bekannten, dass er sich erneut getrennt hat. Diese “Bäumchen-wechsle-Dich”-Beispiele gibt es landesweit zuhauf. Man kann sie gut in Verbindung mit dem alten Sprichwort “Woanders wirkt das Gras immer grüner” bringen.

Denn was im Sprichwort das grünere Gras ist, ist in Sachen neuer Beziehung lediglich der wieder von vorn beginnende Rausch der Verliebtheit, die tolle Erotik, die Anziehung, das Kribbeln…

Viele Partnerschaften setzen auf große Vertrautheit

Da dies alles aber naturgemäß abflaut – bei denen einen früher, bei den anderen später – gehen die meisten Partnerschaften dann in den Status des Vertrauten, der Geborgenheit, der gegenseitigen Zuverlässigkeit über. Würden sich die Leute an dieser Stelle alle trennen, gäbe es wahrscheinlich nur noch kaputte Beziehungen und Familien.

Da aber die meisten Menschen wissen, dass selbst beim erotischsten Partner der Welt die Beziehung im Alltag in ein anderes Level übergeht, wird eben nicht losgezogen und nach einer neuen Partnerschaft Ausschau gehalten. Kann sein, dass darin der Sinn von Familie und Beziehung besteht und somit auch ein wenig der “Sinn des Lebens”.

Ganz ehrlich? Das ist gut so!

Quelle: community.elitepartner.de / 13. März 2023

Bild: MART PRODUCTION
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