Wohl jeder, der im Homeoffice arbeitet, hat es schon mal getan – sich im Bademantel oder Schlafanzug an den Schreibtisch im eigenen Zuhause gesetzt.
Es ist wohl einer der größten Vorteile, den der Arbeitsplatz in den privaten vier Wänden bietet: Dass man ungestört von anderen Blicken in bequemer Lieblingskleidung die morgendlichen E-Mails abrufen oder Unterlagen durchsehen kann. Für viele gehört zu diesem Ritual eine dampfende Tasse Kaffee und eben zwanglose Bekleidung wie ein kuscheliger Bademantel oder ein bequemer Schlafanzug.
Da man im Homeoffice – mit Ausnahme von Videokonferenzen – keinen Blicken von Kollegen oder gar Fremden ausgesetzt ist, ist es für manche Arbeitnehmer normal, viele Stunden oder sogar den kompletten Arbeitstag lang jene Klamotten, mit denen man sich morgens an den Rechner gesetzt hat, anzubehalten.
So mancher verbringt den Tag im Homeoffice im Bademantel
Sei es aus Bequemlichkeit, weil man so richtig keine Zeit findet, sich umzuziehen, wenn man sich erst einmal in die Arbeit gestürzt hat oder aber, weil man sich in dieser Kleidung wohlfühlt.
Dagegen spricht überhaupt nichts und zudem gibt es ja keine übergeordnete Instanz, die eine bestimmte Kleidung am heimischen Arbeitsplatz vorschreibt.
Dennoch sollte man sich auch im heimischen Homeoffice adäquat kleiden und sich morgens von Bademantel oder/und Schlafanzug trennen.
Dafür gibt es gute Gründe und zwar diese:
Kleider machen Leute – auch im Homeoffice
Ob man ein Telefonat im Nachthemd führt oder im Business-Look scheint zunächst erst einmal egal – am heimischen Schreibtisch sowieso. Aber: Wer von daheim aus im Schlabberlook arbeitet und etliche Telefongespräche mit Businesspartnern führen muss, der sollte einfach mal darauf achten, wie er sich in einer solchen Situation gibt. Und es mit einer Atmosphäre vergleichen, in der er ganz normal – sprich: büromäßig – gekleidet ist. Denn hier gibt es durchaus Unterschiede, die man jedoch häufig nicht bewusst wahrnimmt.
So führt man ein Telefonat im Bademantel oft gänzlich anders als im Office-Look. Eher lockerer, was im Geschäftsalltag nicht unbedingt von Vorteil sein muss. Gekleidet in Hose und Bluse nimmt man auch am Hörer unbewusst Haltung an und kommt zumeist souveräner rüber.
Ein weiterer Grund, sich für den Arbeitstag von den Schlafklamotten zu trennen, ist, dass man auch an Homeoffice-Tagen durchaus damit rechnen muss, anderen Menschen gegenüber zu treten. Offline oder digital. So kann es an der Tür klingeln oder man ist spontan mit einer außerhalb des Terminkalenders einberufenen Videokonferenz konfrontiert, die der Chef kurzfristig anordnet. In beiden Fällen macht es keinen guten Eindruck, sich im Schlabberlook zu präsentieren.
Steife Businessgarderobe muss nicht sein!
Wer nun aber – zu Recht! – den Gedanken anstrengend findet, sich in frisch gestärkter Businessbluse und Bundfaltenhose an den Arbeitsplatz im Homeoffice zu setzen, der sollte sich auf jeden Fall mit adäquaten Alternativen zu den erwähnten Looks auseinandersetzen.
Denn es gibt modetechnisch einiges, was zwischen Morgenmantel und strengem Office-Outfit liegt. Nämlich hochwertige Lounge- und Homewear-Bekleidung, mit der man sich weder vor dem Paketboten noch vor den Kollegen im Zoom-Meeting verstecken muss.
So machen sich beispielsweise bequeme Track Pants zu lässigen Oberteilen am privaten Arbeitsplatz sehr gut und außerdem eine gute Figur, wenn man doch mal dem einen oder anderen (digitalen) Blick ausgesetzt ist. Dazu kuscheliger Strick oder – je nach Jahreszeit – ein schlichtes Shirt oder ein gedeckter Sweater und fertig ist der zurückhaltend-bequeme Homeoffice-Look. Der dasselbe Wohlgefühl wie Bademantel oder Schlafzeug bietet!
Mit angemessener Kleidung fühlt man sich selbstsicherer
Schlussendlich kann und wird einem niemand vorschreiben, welche Kleidung am Arbeitsplatz daheim zu tragen ist, doch schlüpft man morgens in den “zivilisierten Wohlfühl-Look” fühlt man sich einfach selbstsicherer und wohler und der Business-Spirit stellt sich von ganz alleine ein.
Und darauf kommt es am Ende doch an – kreativ, frisch und freigeistig seine Arbeit zu machen. Dabei machen Kleider auf jeden Fall Leute oder besser gesagt: Karriere!
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