Pleite, Liebeskummer oder Job weg – wer als Frau in einer solchen Situation steckt, der dürfte in den meisten Fällen erstmal die Nummer der besten Freundin (oder einer guten Freundin) anwählen. Freundinnen sind in solchen Fällen sofort zur Stelle, geben Lebenshilfe aus dem Stand heraus – ganz gleich, ob persönlich oder erstmal nur am Telefon.
Ihr Trost und ihre Ratschläge, wie es nun weitergehen soll, machen zumeist jedem Coach oder auch Psychologen alle Ehre! Meist nimmt man das im Alltag aber eher nicht so wahr, weil sie eben da ist, wenn es heißt: „Land unter!“: die gute Freundin.
Da glüht schon mal eine Standleitung via Telefon, hockt man stundenlang zusammen, wird umarmt und getröstet, wenn Tränen fließen.
Das kennt wahrscheinlich jede Frau, die das Glück hat, einen oder mehrerer solcher wunderbaren Menschen in ihrem Umfeld zu haben.
Was hier im Rahmen der Freundschaft oftmals geleistet wird, ist in der Tat immens!
Zeit, Energie, Lebenshilfe – eigentlich all das, was professionelle Anbieter im Rahmen ihrer Tätigkeiten kostenpflichtig anbieten, bekommt, wer mit einer guten Freundschaft gesegnet ist, umsonst.
Andererseits: die meisten Frauen, die eine solche Anteilnahme durch die Freundin erfahren, geben selbige auch wieder zurück, wenn irgendwann die Freundin in einer schlechten seelischen Verfassung ist – unter Frauen ist das Ehrensache!
Die meisten von uns werden es wohl schon mehr als einmal erlebt haben, dass das Telefon ging und die (beste) Freundin atemlos durch den Hörer gab, was ihr widerfahren ist.
Das kann im schlimmsten Fall auch eine Fehlgeburt oder eine Krebsdiagnose sein – Ereignisse also, gegen die der Liebeskummer wegen dem frisch kennengelernten Typ aus der Singlebörse nur lari-fari ist.
Auch bei solchen Tragödien können die meisten Frauen darauf zählen, dass die Freundin sie nur kurze Zeit später in die Arme schließt.
Aber – um auf die Frage der Überschrift zurückzukommen: Wieviel Coach steckt denn nun eigentlich in der energie- und kraftspendenden Freundin, die in Krisensituationen da ist?
Am besten schaut man sich zunächst einmal die Leistung an, die ein professioneller Coach für Lebenshilfe anbietet. Per Google werden erwartungsgemäß unzählige Treffer ausgespuckt, wir haben uns mal einen unter den ersten Treffern der Suchanfrage herausgepickt – einen Coach für mehr oder weniger allgemeine Lebenshilfe, ein Mann.
Mit seinem Leistungsspektrum offeriert er – kurz und knapp zusammengefasst – folgendes:
- Problemanalyse,
- Methodisches Vorgehen zur Problemlösung,
- Klarer Blick auf die aktuelle Lebenssituation,
- Beistand in der Entscheidungsfindung,
- Motivation in der Umsetzung.
Schaut man sich diese Punkte an, wird man gar nicht so viele gravierende Unterschiede zum Freundinnen-Beistand in tiefen Lebenskrisen finden.
Natürlich soll hier keineswegs das Können und das Know-How erfahrener Coaches oder Psychologen in Abrede gestellt werden. Aber – um die Eingangsfrage abschließend zu beantworten: die Ratschläge der Freundin, ihr Beistand, ihre Unterstützung und ihre enge Begleitung auf dem Weg der Problemlösung – da steckt definitiv einiges von dem drin, was andernorts als kostenpflichtige Leistung angeboten wird.
Deshalb ist es wohl der Joker im Leben, eine oder mehrere gute Freundinnen an seiner Seite zu haben und damit die Gewissheit, beim nächsten Faustschlag, den das Leben verpasst, nicht ganz allein da zu stehen.
Diese schöne Gewissheit – und das soll die Kernaussage unseres Artikels sein – sollte man sich von Zeit zu Zeit immer mal ins Gedächtnis rufen und die liebe Freundin im Alltag lieber einmal mehr als einmal zu wenig verwöhnen. Mal eben ihren Lieblingskuchen vorbeibringen, von unterwegs – auch wenn man nur in heimischen Gefilden seiner Wege geht – mal eine schöne Karte mit einem schönen Zitat, das Wertschätzung ihr Gegenüber zum Ausdruck bringt, schreiben, mal großzügig für sie kochen und, und, und….
All diese Kleinigkeiten – ja! – sie erhalten die Freundschaft. Und: es müssen mitnichten immer Geschenke sein! Kleine Aufheiterungen und Freuden im Alltag, die durch Gesten denn durch Konsum punkten, das hat was.
Und: sie weiß es zu schätzen! Ganz sicher!
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