Freitag, 22. November, 2024

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Das Mädchen, das nicht winken darf – Web-Diskussion um Schul-Ritual

Rituale mit den Kindern – die hat wohl jede Familie. Meist stellen sie sich schon in den Kleinkind-Jahren ein und setzen sich oft bis ins Jugendalter fort. Wenn es beim Zweijährigen die tägliche Gute-Nacht-Geschichte mit anschließendem Schlaflied ist, so ist es dann vielleicht später der 10-Minuten-Spielplatzbesuch nach der Kita und im Teeniealter dann das sonntägliche Frühstück mit der Tochter einmal monatlich im Lieblingscafé.

Ein Ritual im Zusammenhang mit der Schule haben viele Eltern und Kinder

Rituale sind so vielfältig wie die Familien selbst, ganz klar. Auch viele Mütter haben eines oder mehrere – ganz für sich.

Es gibt sie aber auch sehr häufig im Zusammenhang mit der Schule. Dass das allerdings auch problematisch sein kann, zeigt eine aktuelle Web-Diskussion, die sich um das Ritual des Winkens am Schulfenster dreht.

Hierzu schreibt die Erstellerin des Postings folgendes:

“Hallo, meine Tochter ist 8 Jahre und ein sehr ruhiges Mädchen. Die Lehrerin möchte nicht, dass sie mir früh morgens am Fenster winkt. Es ist unser Ritual und sie braucht es, um stressfrei in den Tag zu starten. Was kann ich tun, damit mich die Lehrerin versteht? Vielen Dank für die Antworten!”

Die gewünschten Antworten kamen prompt. Nicht alle Statements auf die Zeilen sind jedoch von Verständnis oder Freundlichkeit geprägt. Wie so oft in Web-Diskussionen teilen die anderen Userinnen tüchtig aus.

So schreibt Userin “storch19” (Rechtschreibung immer im Original):

“Hallo,
ganz ehrlich. Wenn alle Eltern am Fenster stehen würden um zu winken wäre ganz schnell eine Grenze überschritten.(…)”

Eine Kommentatorin mit dem Namen “Butterstulle” wirft ein:

“Tja, so spezielle Rituale haben meistens ein Verfallsdatum. Bei euch ist es schon länger überschritten.(…)”

Allerdings gibt es auch viele verständnisvolle und empathische Zeilen auf den Threadt.

Verständnisvolle Tipps von anderen Müttern

Viele Frauen im Forum raten der betroffenen Mutter auf nette Art, das Ritual zu ändern respektive gänzlich anders zu gestalten.

So schlägt “selma.” vor:

“Ersetze es durch ein Ritual, das den Ablauf im Klassenzimmer nicht stört. Vielleicht Nase-Nase vor dem Schultor? Oder ein Zettelchen mit lieben Worten, den du jeden Morgen neu schreibst und ihr vor dem Tor gibst, den sie aber erst im Gebäude öffnen darf? Oder einen Stein, den ihr gemeinsam mit Sonne/Regenbogen/Stern etc. bemalt und den du jeden Morgen vor dem Tor kurz in die Hand nimmst, um ihn mit guten Gefüphlen aufzuladen und ihr dann überreichst?(…)”

Und “bella.marie” antwortet:

“(…)Meine Tochter ist ähnlich und zum glück ist die lehrerin sehr verständnisvoll.Meine Tochter ist ähnlich und zum glück ist die lehrerin sehr verständnisvoll.

Hast du mit ihr ein ausführliches gespräch geführt? Und das problem geschildert?

Ansonsten überleg dir was anderes für deine tochter. Vielleicht kannst du ihr ein Filzherzchen mit einem tropfen mandarin oder lavendel öl mitgeben. Dann kann sie vor start des unterrichts daran riechen. Du hast dasselbe herzchen bei dir und tust dasselbe. Quasi eine verbindung :)”

Der Vorschlag von “sabena8” lautet:

“(…)wenn euch das Ritual gut tut, dann bleibt dabei. Wandelt das Ritual so ab, dass es nicht den Unterricht stört. Da fällt euch schon was ein ;)(…)”

Die lieb gemeinten Vorschläge der anderen Userinnen sind durchweg sehr gute Tipps, die der Erstellerin der Zeilen sicherlich die eine oder Inspiration geben können.

Vielen Kinder sind vertraute Alltagsgesten einfach wichtig

Alltagsgesten wie diese beweisen einmal mehr, wie wichtig manchen Kindern bestimmte Rituale sind. Sie bieten aber auch immer die Chance, sie abzuwandeln oder anders zu gestalten. Wenn der Nachwuchs älter wird allemal.

Dass eine solche Umgestaltung oder Änderung sensibel vonstatten gehen sollte, versteht sich von selbst und der Einblick in die Diskussion der Mütter zeigt das ganz deutlich.

Letztlich gilt: Rituale sind starke Rahmen für Alltagsabläufe und jedes Kind braucht hier etwas anderes. Manches Mädchen oder Junge kommt freilich auch ohne aus.

Wie es ist, ist es gut und Gestaltungsspielraum bietet sich fast immer.

Quelle: Forum urbia.de, Posting vom 24. Februar 2023

Bild: stock.adobe.com / Marina Andrejchenko

 

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