Mittwoch, 10. Dezember, 2025

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Deliver Me From Nowhere: Verpasste Chancen für Bruce – Kolumne aus der Chefredaktion

Deliver Me From Nowhere – so heißt der Film über Bruce Springsteen, der vor einigen Wochen in den deutschen Kinos gestartet ist. Ein Film, auf den ich mich unglaublich gefreut hatte. Doch schon nach wenigen Minuten im Kino wurde klar: Dieses Werk läuft Gefahr, seine Zuschauer eher zu ermüden als zu begeistern. Trotz der fantastischen Schauspielkunst von Hauptdarsteller Jeremy Allen White, der den Boss spielt. Von Anfang an sitzt man da und wartet auf DEN Moment, an dem der Film endlich in Fahrt kommt – auf die Energie, die Spannung, das Leben, das Bruce Springsteen ausmacht. Doch dieser Moment? Er kommt nicht. Stattdessen zieht sich der Film von Scott Cooper wie Kaugummi durch die immer gleichen, dunklen Szenen seiner Depressionen.

Deliver Me From Nowher beleuchtet einseitig depressive Phasen vom Boss

Natürlich gehören schwierige Phasen und persönliche Krisen zu einem Leben dazu – auch zu dem eines Superstars. Aber: Bruce Springsteen ist mehr als seine Depressionen. Seine Musik, seine unglaubliche Bühnenpräsenz, die Lebensfreude, die er mit Millionen von Fans teilt – all das fehlt fast vollständig. Delivery from Nowhere hätte die Chance gehabt, die Essenz von Bruce Springsteen zu zeigen – einen Mann, der aus Höhen und Tiefen Musik voller Energie und Leidenschaft geschaffen hat. Stattdessen konzentriert sich der Film fast ausschließlich auf die düsteren Momente, die ihn geprägt haben, ohne dabei die Geschichte eines inspirierenden Künstlers zu erzählen.

Kurzaufblitzer von Hoffnung – und wieder Enttäuschung

Es gibt kleine Lichtblicke: Als für wenige Sekunden „Born in the USA“ erklang, dachte ich: Jetzt geht es los! Endlich spürt man den Spirit, die Kraft, die Magie von Bruce Springsteen. Doch kaum hatte sich dieses Gefühl eingestellt, fiel der Film zurück in seine depressive Grundstimmung. Immer wieder hoffte man auf einen Höhepunkt, auf Momente, die berühren, motivieren oder mitreißen. Doch der Film liefert sie nicht. Am Ende sitzt man da, erschöpft von der Melancholie, und fragt sich, wo die Story über den wahren Bruce geblieben ist?

Verschenktes Potenzial

Die Autobiographie von Bruce Springsteen, die wirklich abliefert, hätte einen reichhaltigen Fundus für einen mitreißenden Film geboten. Es gibt so viele Geschichten, die den Menschen Bruce Springsteen zeigen. Seine Erfolge, seine kleinen und großen Siege, die Kraft seiner Musik. All das hätte man auf die Leinwand bringen können. Stattdessen bekommt man einen Film, der mehr deprimiert als inspiriert.

Fazit: Enttäuschend – und das in jeder Minute

Delivery from Nowhere ist ein Film, der viel versprach, aber fast nichts hielt. Man verlässt das Kino nicht mit dem Gefühl, Bruce Springsteen wirklich kennengelernt zu haben, sondern mit dem Eindruck eines Films, der in melancholischen Schleifen gefangen ist. Wer einen packenden, emotionalen Einblick in das Leben von Bruce, dem Boss,  erwartet, wird enttäuscht. Schade, denn das Material war da – das Talent und die Persönlichkeit von Bruce Springsteen hätten den Film tragen können. Stattdessen bleibt ein müder, zäher Film, der an seinem eigenen Potenzial scheitert.

Bild: picture alliance/AP/Invision

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