Mittlerweile ist es ein eingespieltes und beliebtes Format auf VOX: die Sendung über Auswanderer, die es seit 2006 gibt und die derzeit jeden Montag in deutsche Wohnzimmer flimmert.
Es dürfte eines der besten Formate in der Welt der Privatsender sein, denn beim Verfolgen der Auswanderer bekommt man nicht nur tolle Landschaften und Gegenden zu sehen, nein – man erfährt auch so einiges über Land, Leute und Gebräuche. Meist im Zusammenhang mit den Plänen der Auswanderer, die mal kühn, mal durchdacht, mal supernaiv und nicht selten von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind. Zu Kult-Status, wie Konny Reimann (siehe Bild) ihn erlangt hat, bringen es nur die wenigsten.
Exemplarisch für eine beispiellose Naivität stand zum Beispiel am vergangenen Montagabend ein Chemnitzer Familienvater, der mit seiner Frau auf Mallorca ein gutgehendes Geschäft für hochwertige Haus- und Wohnungsausstattungen aufgab, um mit der Familie, zu der auch zwei Kinder gehören, nach Florida zu gehen. Dort soll der Neustart mit einem Handtaschenlabel gelingen.
Dass allerdings die Produktion von Leder in den USA extrem teuer ist, erfuhr der Geschäftsmann erst vor Ort. Eine Tatsache, für die man als Fernsehzuschauer nicht BWL studiert haben muss, um darüber den Kopf zu schütteln.
Sind das doch genau die Dinge, um die man sich eigentlich VOR einer Auswanderung kümmern müsste.
Dass allerdings Unkenntnis in gewissen Bereichen nicht immer von Nachteil sein muss, bewies in der gleichen Sendung ein Ehepaar, das mit seiner kleinen Tochter ebenfalls in die USA auswanderte, um hier einen Wohnmobilverleih zu starten. Ohne je vorher etwas mit Wohnmobilen am Hut gehabt zu haben!
Allerdings war „Learning by doing“ angesagt und eine steigende Nachfrage nach den rollenden Häuschen verhalf dem Ehepaar zum geschäftlichen Erfolg.
Ob der sich bei dem eingangs erwähnten Unternehmer aus Chemnitz, der – gemeinsam mit seiner Frau – in Florida in Taschen machen will, eingestellt hat, blieb in der gestrigen Sendung offen.
Doch Fälle wie diese sind keine Seltenheit in der VOX-Doku über Auswanderer.
Erst kürzlich wurde ein Ehepaar porträtiert, das auf Teneriffa selbst designte Trauringe verkaufen wollte. Erst mal nur so – ohne Geschäft, auf Kommissionsbasis. Die beiden unterhielten bereits in Deutschland Schmuckgeschäfte, die sie der Führung des Personals überließen, um auf die Kanaren auszuwandern.
Das ging schief, ebenso wie der Gedanke, unter heißer Sonne Trauringe für heiß Verliebte anzubieten.
Der Grund liegt auf der Hand: die dortige Region ist nicht gesegnet mit gutverdienenden Menschen, die sich die – im gehobenen Preissegment angesiedelten – Ringe leisten können.
Zudem gibt es auf Teneriffa bereits gut eingeführte Schmuckläden – hier darauf zu hoffen, dass man auf Schmuckhändler wartet, ist schon sehr, sehr naiv.
Andere wiederum – wie der inzwischen berühmt-berüchtigte „Mallorca-Jens“ scheinen mit ihrer Auswanderung viele Menschen zu faszinieren.
Er und viele andere VOX-Auswanderer sind sogar prominent geworden – man denke nur an die vollbusige Blondine Daniela Katzenberger!
Dass Menschen ihre bisherige Heimat aufgeben, um in der Ferne ihr Glück zu suchen, bietet nun mal eine gewisse Faszination, gar keine Frage!
Und ganz gleich, ob die Auswanderer mit ihrem Plan scheitern oder grandios durchstarten – beide Tatsachen scheinen beim Zuschauer für Interesse zu sorgen. Nicht umsonst hält sich dieses Format seit so vielen Jahren, ist die Faszination dafür ungebrochen.
Aktuelle Berichterstattungen über Menschen, die Deutschland verlassen, gibt es zudem gegenwärtig sehr viele.
Vielleicht spielt ja der ein oder andere auch mit dem Gedanken, in der Ferne sein Glück zu suchen? Dann könnte das VOX-Format über die Auswanderer schon den einen oder anderen unter den Zuschauern haben, der ebenfalls auf dem Abflug gen Fremde ist und die wöchentliche Doku als Begleitprogramm konsumiert.
So oder so: spannend zu sehen, wie Menschen in einer völlig neuen Umgebung ein neues Leben beginnen, ist es allemal!
Tipps zum Auswandern gibt es unter anderem hier.
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Fotograf: Fabian Bimmer / Bildnachweis: (c) dpa