An ihrem besonderen Tag verdient es jede Braut, sich wie eine Prinzessin zu fühlen. Aber für Frauen, die größere Größen als Konfektionsgröße 42 tragen, kann der Brautkleidkauf zu einem regelrechten Spießrutenlauf werden – und am Ende steht man dann irgendwann mit einem Kleid aus dem Internet da, das zwar schon irgendwie passt, aber eher Notlösung als Traumkleid ist.
Aber das muss nicht sein: Immer mehr Designer und Brautkleidanbieter spezialisieren sich inzwischen auf große Größen. Es gibt immer mehr Kleider in allen möglichen Formen und Stilen, die auch für mollige Bräute die perfekte Märchenhochzeit möglich machen. Aber wie findet man denn nun wirklich das perfekte Brautkleid?
Recherche zahlt sich aus
Viele, vor allem jüngere Frauen, die große Größen tragen, kennen das: Einfach mal beim Stadtbummel in einen Laden schauen und vielleicht ein niedliches Top oder eine tolle Jeans finden, das passiert eigentlich nicht. Und die meisten Läden, die auf Übergrößen spezialisiert sind, scheinen anzunehmen, dass nur Frauen über 60 Größen jenseits von 42 brauchen.
Viele von uns haben ihre Shopping-Gewohnheiten deshalb an das Internet angepasst. Bei Asos, New Look oder sogar Zalando werden wir einfach eher fündig, als im H&M in der nächsten Einkaufsstraße. Aber dadurch gehen uns leider auch viele Shopping-Erlebnisse verloren. Und gerade der Kauf eines Brautkleids sollte einfach mehr Erlebnis als nur Transaktion sein.
Aber auch hier kann das Internet helfen
Erst mal die schlechte Nachricht: Je nachdem, wo man wohnt, kann die Jagd nach einem Plus-Size-Brautkleid einen oder mehrere Wochenend-Trips in Anspruch nehmen. Ja, es gibt unglaublich tolle Brautmodengeschäfte, die wirklich ein weites Größensortiment führen – aber in jeder Stadt gibt es solche Geschäfte leider noch nicht.
Andererseits kann natürlich ein Wochenendausflug mit Freundinnen auch ein richtig toller Teil dieses ganzen Erlebnisses sein.
Um das richtige Brautmodengeschäft zu finden, lohnt es sich, Begriffe wie „Brautkleider große Größen”, „Curvy Bride Deutschland/Österreich/Schweiz” oder „Plus Size Brautmode” zu googlen. So findet man nicht nur Online-Shops, die Brautkleider anbieten, sondern auch lokale Anbieter, die mit einer Spezialisierung auf große Größen werben. Und auch generelle Informationen, wie etwa Listen mit Spezialisten und Designern, lassen sich so finden.
Die richtige Planung für die Brautkleidsuche
Nach diesem Rechercheschritt sollte man eine Liste mit möglichen Läden haben und ungefähr wissen, was für eine Art von Kleid es sein soll. Danach sollte man unbedingt zum Telefon greifen oder eine E-Mail absenden und sich persönlich informieren, welche Geschäfte die richtige Art von Kleid in der richtigen Größe vorrätig haben. So spart man sich Enttäuschungen und Besser-als-Nichts-Käufe.
Am Ende dieses ganzen Prozesses sollten eine kleine Anzahl von Läden übrig bleiben, bei denen man hoffentlich fündig wird. Natürlich ist der Nachteil dieser Methode, dass man die Kleider online nur an Frauen sieht, die oft einen ganz anderen Körpertypen haben als man selbst. Wie weiß man überhaupt, welche Art von Brautkleid einem selbst stehen würde?
Brautkleid-Formen: Für jede Figur das perfekte Kleid
Brautkleidmoden ändern sich von Jahr zu Jahr, aber die Grundformen bleiben eigentlich immer gleich. Hier ist eine praktische Grafik, um das Ganze zu veranschaulichen:
Als füllige Frau wird einem oft gesagt, man solle sich an A-Linie-, Empire- oder Princess-Kleider halten. Und tatsächlich sind viele wunderschöne Kleider in diesen Formen perfekt für großzügige Kurven geeignet. Aber gerade bei einem Brautkleid gilt noch mehr als bei allen anderen Arten von Mode: Der persönliche Geschmack ist das Allerwichtigste.
Manche Frauen lieben romantische, weite Röcke. Manche Frauen können damit überhaupt nichts anfangen. Auch Frauen, die große Größen tragen, sollten die absolute Entscheidungsfreiheit haben, was ihnen selbst am besten gefällt. Und wenn das ein I-Linie oder ein Etui-Kleid oder vielleicht sogar Mermaid ist – dann ist das ihre Entscheidung.
Wichtig bei einem Brautkleid ist neben dem tollen Look auch, dass es bequem genug ist, um es den ganzen Hochzeitstag lang zu tragen. Wer mit Shapewear oder Korsetts gut zurechtkommt, hat hier natürlich einen Vorteil, denn mit dem richtigen Unterbau lassen sich die eigenen Kurven so richtig toll in Szene setzen.
Wer Shapewear restriktiv findet, aber trotzdem die Vorteile der eigenen Figur betonen will, kann mit ein paar Tricks arbeiten:
- Viele füllige Frauen haben negative Gefühle gegenüber ihren Armen. Spitzenärmel, Pashminas oder Boleros bieten hier Abhilfe.
- Hochzeitskleider mit festen, formenden Oberteilen verstecken ungeliebte Röllchen.
- Je nach der aktuellen Mode können verschiedene Designs an der Taille figurbetonend wirken. Breite Gürtel teilen optisch ab, und Wickeloptik sorgt für eine besonders sinnliche Linie.
- Empire-Kleider kaschieren einen runden Bauch. A-Linie- und Princess-Kleider sind ideale Brautkleider für breite Hüften.
- Tiefe Ausschnitte sind bei üppigen Dekolletés ein absoluter Hingucker – und ziehen so die Aufmerksamkeit weg von Problemstellen wie dicken Armen oder weichen Kinnpartien.
- Brautkleider in großen Größen nehmen optisch größere Flächen ein. Deshalb sollten Accessoires – vor allem Schmuck und Schleier – von den Proportionen her stimmen, sonst gehen sie neben dem Brautkleid unter. Statement-Halsketten oder -Ohrringe passen hier wunderbar.
Jede Braut ist schön
Eine Hochzeit zu planen, ist immer aufregend, aber auch anstrengend und nervenaufreibend. Es ist ganz normal, dass man auch vor dem Brautkleidkauf nervös ist. Und das gilt besonders dann, wenn man selbst mit seinem Körper nicht ganz im Reinen ist (und wer von uns ist das schon?)
Es ist wichtig, niemals zu vergessen, dass Ihr Körper wunderschön ist, genauso, wie er ist. Immerhin will Ihr Verlobter Sie genau in diesem Körper heiraten. Und natürlich denkt man sich immer: „Bis zur Hochzeit ist noch so viel Zeit, da kann ich ja noch ein paar Kilos verlieren“. Bei dem ganzen Stress und dem Druck, an diesem einen Tag toll auszusehen, lässt man sich leicht zu Crash-Diäten verleiten, die für Ihre Gesundheit wirklich nicht gut sind.
Um so viel Druck wie möglich zu vermeiden, sollten Sie vor dem Kauf Ihres Brautkleids sowohl mit denjenigen, die Sie zu diesem Kauf begleiten, als auch mit den Verkäuferinnen klar kommunizieren. „Diet-Talk” hat bei einer Brautkleidanprobe nichts zu suchen, ebenso wie negative Kommentare über Ihren Körper.
Kaufen Sie ein Kleid für den Körper, den Sie im Moment haben – falls Sie bis zur Hochzeit doch noch Gewicht verlieren, können Sie das Kleid immer noch anpassen lassen. Und wenn nicht, dann sind Sie trotzdem eine wunderschöne Braut in einem atemberaubenden Kleid.
Bild: pexels.com / Beas Kleideratelier
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