Sie fängt immer früher an und kommt vor allem bei Mädchen recht anstrengend daher: Die Pubertät. Der bei vielen Eltern gefürchtete Lebensabschnitt fängt heute oftmals schon mit elf Jahren an und ist in vielen Familien ein Albtraum.
Denn das eben noch folgsame und liebe Kind verwandelt sich scheinbar wie aus dem Nichts in eine streitlustige Göre, die permanent im Angriffsmodus und am liebsten am Handy ist.
Die hormonelle Veränderung – gemeinhin als Weg zur Geschlechtsreife bezeichnet – geht denn auch mit viel Geschreie und Gezicke einher. Ein genervtes “Waaaas ist?”, “Jetzt nicht” oder “gleich!” wird den Eltern nahezu alltäglich präsentiert. Vornehmlich dann, wenn kleine Erledigungen im Haushalt an der Tagesordnung sind, die das Kind übernehmen soll. Hierauf hat nämlich das gemeine “Pubertier” so gar keine Lust.
In der Pubertät zeigen sich bei Mädchen ganz neue Seiten
Oftmals wird auch das Kinderzimmer zur elternfreien Zone erklärt und Mama und/oder Papa sehen sich mit an die Tür gehängten Zetteln a lá “Zutritt verboten” oder “Anklopfen bitte!” konfrontiert.
Wie nun auf derartige Verhaltensweisen reagieren? Am besten mit Verständnis und einer gewissen Nachsicht. Natürlich müssen Grenzen weiterhin gesetzt werden, aber wenn eben das Zimmer nur mit Anklopfen betreten werden soll, dann ist das eben so. Ebenso lässt sich der -zigste Wutanfall irgendwann nur mit Coolness aussitzen, denn ermahnen oder schreien bringt in solchen Momenten gar nichts.
Gerade Mädchen sollten Mütter signalisieren, dass sie unerschütterlich für sie da sind, denn wenn es dann um Themen wie die erste Menstruation oder unreine Haut geht, ist zumeist auch das zickigste “Pubertier” froh, wenn Hilfe in Sicht ist. Gerade in Sachen Regelblutung geht nichts ohne Mutti oder – bei alleinerziehenden Vätern – eine weibliche Vertrauensperson in der Verwandtschaft.
Ähnlich verhält es sich beim Thema Haut. Denn das größte Organ des Menschen verändert sich auf dem Weg zur Geschlechtsreife auch. Bei dem einen Mädchen mehr, bei dem anderen weniger. Doch spätestens, wenn Hautunreinheiten im Gesicht zutage treten, ist die Tochter froh, wenn sie von Mama unterstützt wird. Hier ist Zickigkeit auch gar keine wirklich Option, denn immerhin ist es die Brieftasche der Eltern, die adäquate Hautpflegeprodukte ermöglicht.
Viele Veränderungen sind in dieser Zeit normal
Apropos Brieftasche: Dass auch der ergiebigste Shoppingtrip nicht vor dem nächsten Wutanfall schützt, wissen alle Eltern von weiblichen Pubertieren. Und natürlich sollen friedvolle Phasen in der Pubertät der Tochter mitnichten mit Konsum gefüllt werden. Stattdessen ist es wichtig, dem Kind immer wieder zu signalisieren, dass man immer da ist, wenn es einen braucht und es jedwede benötigte Unterstützung bekommt, die es benötigt.
Fehl am Platz sind auch Schimpftiraden bei einem Leistungsabfall in der Schule. Solche Phasen sind normal, denn die meisten Schüler sacken nach dem Wechsel von der Grundschule auf eine andere Bildungsstätte im Notendurchschnitt erstmal ab. Vor allem Gymnasiallehrer werden das bestätigen können. Natürlich muss einer dauerhaften Verschlechterung in der Schule mit entsprechenden Maßnahmen entgegengetreten werden, doch ein temporärer Leistungsabfall ist kein Weltuntergang.
Wichtig ist vor allem, dass man familiäre Rituale auch in diesem prägenden Stadium beibehält. So sollte klar sein, dass die Familienmahlzeiten auch weiterhin gemeinsam am Tisch eingenommen werden und man sich nicht von Süßigkeiten und Chips, die im Kinderzimmer gehortet werden, ernährt. Den Handykonsum, der in der Pubertät meist überhand nimmt, sollten Eltern ebenfalls im Auge haben.
Auch Ausflüge im Familienkreis sollten weiterhin unternommen werden – selbst wenn das “Pubertier” mault. Dass ältere Mädels irgendwann lieber in die Disko als auf das Wanderwochenende wollen, ist klar. Hier sollte man versuchen, einen Kompromiss zu schließen. Jüngere pubertierende Mädchen indes sollten schon noch animiert werden, Sonntags beim Familienausflug in die Natur dabei zu sein.
Familienrituale auch in der Pubertät beibehalten!
Klar – das Gemaule ist dann in vielen Fällen groß. Aber: Baut man noch einen interessanten Programmpunkt ein – einen Museumsbesuch zum Beispiel oder die Führung auf einer Burg – lenkt das die tanzenden Hormone beim Nachwuchs definitiv für eine Weile ab. Oftmals gefällt das von den Eltern ausgewählte Ziel dann ja doch. Auch wenn man es natürlich niemals sagen würde und man schon aus Prinzip was von “uncool” mault.
Insofern: Ein strukturierter Familienalltag, der auch in der Pubertät beibehalten wird, ist noch immer das stabilste Korsett im von Stimmungsschwankungen geprägten Teenie-Alltag.
Dass Muttern in selbigem dann doch mal das einen oder andere Wellness-Wochenende mehr benötigt, versteht sich natürlich…!
Bild: pexels.com / Julia M Cameron
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