Mittwoch, 13. November, 2024

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Autorin Ines Sahti im Interview: “Bücher sind wie Freunde”

Das Schreiben und die Malerei haben es Ines Gramlich (im Bild), die unter dem Pseudonym  “Ines Sahti” schreibt, angetan. Schon als Kind war die Schriftstellerin der Kreativität zugewandt und schrieb sogar einen Krimi. Später veröffentlichte sie verschiedene Kinderbücher, die sie mittlerweile auch selbst illustriert. Sie lebt etliche Monate im Jahr in Griechenland und stand uns vom warmen Süden aus für ein Interview Rede und Antwort:

FB: Frau Gramlich, Sie schreiben unter dem Pseudonym „Ines Sahti“. Das hört sich indisch an…Was hat es mit diesem Namen auf sich? 

„Sahti“ bedeutet Freund/in und kommt aus dem Nepalesischen. Ich habe diesen Namen gewählt, da gute Bücher wie Freunde sind. Schlägst du diese auf kannst du in ihnen etwas zum Lachen oder aber auch Trost finden. Das habe ich  als Kind so gemacht.

Ines Sahti schrieb als Kind sogar schon einen Krimi

Ich habe eines meiner Lieblingsbücher unter das Kopfkissen gelegt. Es hat mich beruhigt und mir Kraft für den nächsten Schultag gegeben, wenn z.B. eine Klassenarbeit in Mathe bevor stand.

FB: Wie kam es dazu, dass Sie sich dem Schreiben widmeten? 

Ich habe schon als Kind kleine Geschichten geschrieben, sogar einen Krimi für Kinder und Witze aus Kindersicht aufgeschrieben. Als Erwachsene hatte ich es fast vergessen. Andere Länder mit ihren Bewohnern kennenzulernen, ist für mich immer wieder faszinierend und lustig. Auf meinen kleinen Reisen innerhalb von Deutschland oder größeren z.B. in den USA oder Mexiko habe ich mir Notizen von besonderen Erlebnissen gemacht. Einfach so für mich. Die Zettel verschwanden in meiner Schreibtischschublade – nichts ahnend, dass ich sie mal verwende.

Bücher über Freundschaft, das Nichtaufgeben und die Liebe zur Natur

Als meine Tochter mit einem sehr guten Ergebnis das Gymnasium beendete, beschloss ich Kinder in Ländern zu unterstützen, die so arm sind, dass Grundbildung wie Schreiben, Lesen, Rechnen für viele nicht möglich ist. An Weihnachten bekam ich Fotos zugeschickt mit über das ganze Gesicht strahlenden Kindern aus Nepal oder Südafrika.

FB: Wovon handeln Ihre Kinderbücher und wie viele haben Sie bisher geschrieben? 

Meine Bücher sind Mut machende Bücher, handeln über Freundschaft, Liebe zur Natur, wie gemachte Fehler korrigiert und aus diesen gelernt wird. Sie handeln auch über Nichtaufgeben, wenn es mal schwierig wird.

Moderne Technik, Handy, kommt auch vor. Es sind Märchen-Geschichten für Kinder der Neuen Zeit mit ihren Eltern und Großeltern zum selber Lesen, gemeinsamen Lesen und Vorlesen. Mit diesen Büchern möchte ich nicht nur unterhalten, sondern auch, dass wieder mehr mit einander gesprochen wird.

Aus Liebe zur Malerei werden die eignen Kinderbücher selbst illustriert

Ich habe sechs Einzelgeschichten geschrieben: „Die Elfe mit den drei Flügeln“, „Die Elfe und die Schlange“, „Im Land der großen Hitze“. Der Sammelband dieser drei Geschichten unter dem Titel „Yasmin, die besondere Elfe“, erschienen 2018 in Englisch und Russisch – „Bunte Hügel“, „Kurt, der Freund aus den Tiefen des Meeres“ und „Der Diamant“, die abschließende Geschichte.

FB: Ihre Kreativität bezieht sich auch auf die Malerei. Erzählen Sie doch einmal mehr darüber! 

Ja. Ich liebe die Malerei! Ich illustriere meine Kinderbücher nun auch selbst. In der Zeit bevor meine kleinen Notizen sich in Geschichten sozusagen verwandeln, male ich, was mir in den Sinn kommt.

Auch die Technik ist spontan gewählt, ein verrücktes Experiment aus der Intuition heraus, dann Stillleben z.B. eine Mohnblume. Ich liebe die Mohnblumenfelder in Deutschland und Griechenland. Beim Malen fließen nur so die Ideen, die gleich auf ein A4-Blatt notiert oder in den Laptop eingegeben werden.

FB: Lag Ihnen das Kreative schon immer im Blut?

Ja, ich denke schon. Nach einer sehr langen kreativen Pause nahm ich die Stifte wieder in die Hand und die Zeichnungen wurden besser als ich anfangs dachte.

Griechenland als kreativ-inspirierender Lebensmittelpunkt

Für die Illustrationen habe ich damals noch nicht meinen Stil gefunden, aber umso mehr ich zeichnete, umso lockerer wurde meine Hand. Es ist wie beim Schwimmen, das verlernst du auch nicht.

FB: Sie befinden sich aktuell in Griechenland. Ist der warme Süden Ihr kreativ-inspirierender Lebensmittelpunkt oder genießen Sie nur zu bestimmten Zeiten wärmere Regionen? 

Griechenland ist mein kreativ-inspirierender Lebensmittelpunkt geworden und ich genieße die wärmere Region. Ich lebe in einer Kleinstadt, wo sich fast jeder kennt.

Anfangs war für mich diese lebendige Nachbarschaft ungewohnt, aber jetzt möchte dies nicht mehr anders. Sobald ich die Balkontür aufmache und die südeuropäische Lebensart höre, fließen die Ideen und Worte. 

FB: Wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus? 

Meistens wache ich 6.00 Uhr oder 6.30 auf. Dann meditiere ich 10 Minuten oder länger, um den neuen Tag zu begrüßen. Trinke 2 Tassen Kaffee als Starter, 30 Minuten Yoga, danach Frühstück. Wenn es 32 Grad wird, arbeite ich von 10 Uhr bis 13.00 Uhr am Computer oder erledige Einkäufe, dann leichtes Mittagessen, Ruhigzeit von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr wo ich Arbeiten im Haus erledige, wie es die Griechen machen.

Es ist teilweise so heiß, da geht einfach draußen nichts mehr. Von 18.00 bis 21.00 Uhr korrigiere ich meine Texte, Büroarbeit, alles Arbeit am Computer wenn es kühler ist.

Die Veröffentlichung des ersten Romans ist geplant

Gegen 23.00 oder auch mal 01.00 Uhr beende ich meinen Tag mit einem Gebet, einem Dankesgebet für alles, was ich am Tag erledigen konnte, welche besonderen Erlebnisse ich hatte. 

FB: An welchen Projekten arbeiten Sie aktuell?

Aktuell arbeite ich an der Veröffentlichung meines ersten Romans. In diesem geht es um Vergebung. 

FB: Wie entspannen Sie sich in freien Stunden?

Ich entspanne am besten, wenn ich einfach mal nichts mache. Da sitze ich nur so am Strand und schaue auf die Meeresoberfläche und spüre, wie mein Kopf leer wird und der ganze „Müll“ von irgendwelchen alten Gedanken verschwindet.

Am Meer oder im Wald entspannen

In Deutschland mache ich einen Waldlauf oder sitze irgendwo auf einer Wiese, oder auf dem Balkon und schaue in die Baumwipfel, das hat für mich den gleichen Effekt wie in Griechenland. Die Treffen mit meinen unterschiedlichen Freunden sind mir auch sehr wichtig, da tanke ich auf. 

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Autorin.

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