Gemütlich durch den Wald radeln und dabei den Einklang mit der Natur genießen – diese Erwartung hat wohl nahezu jeder, dessen Weg zur Arbeit durch ein Waldstück führt.
Frische Luft und Bewegung statt Stau oder drängelnde Menschen in der Straßenbahn: Wohl dem, der auf diese Art den Arbeitsweg gestalten kann. Allerdings sollte dieser frei von gruseligen Begegnungen aller Art sein, denn solche sind bekanntlich nur in Filmen, Büchern, Podcasts oder im Kino gewünscht.
Doch was man sich mit wohligem Gänsehautfeeling gern mal medial anhört oder per Buch zu Gemüte führt, ist einer Frau in Niedersachsen ganz real passiert. Sie hatte eine “Begegnung der dritten Art” mit Wölfen. Als sie mit ihrem E-Bike auf einem Waldweg zur Arbeit unterwegs war, nahmen die Raubtiere sie ins Visier und sorgten somit für ein Schock-Erlebnis.
Auf einmal zeigen sich Wölfe auf dem Waldweg
So berichtet rnd.de am 25. Februar 2023 folgendes:
“(…)Von einer unliebsamen Begegnung mit drei Wölfen berichtet eine junge Frau aus dem Landkreis Rotenburg in Niedersachsen. Die Tiere hätten sie auf einer Strecke von rund 200 Metern verfolgt, sagte die 24-Jährige der „Kreiszeitung“. „Sie sind bis auf vier, fünf Meter herangekommen. Ich habe sie deutlich wahrgenommen und ihren Atem gehört.“ Zu dem Vorfall kam es ihren Angaben zufolge bereits in der vergangenen Woche, als sie mit ihrem E-Mountainbike auf dem Weg zur Arbeit gewesen sei.
An einem Waldstück bei Visselhövede hätte sie die drei Wölfe zunächst in rund 60 Metern Entfernung gesehen, dann seien die Raubtiere auf sie zugelaufen. Sie sei auf dem Radweg sofort umgedreht. „Ich habe abwechselnd nur noch gebrüllt und geweint“, so die 24-Jährige.
Davon ließen sich die Wölfe zunächst aber nicht beeindrucken, bis auf wenige Meter seien sie an sie herangekommen. Erst als sie eine Siedlung erreichte, seien die Wölfe langsamer geworden und schließlich stehen geblieben.(…)”
Nachdem die Tiere die Frau auf ihrem Fahrrad nicht weiter verfolgt haben, tritt sie jedoch eine Entscheidung, die verwundert.
Erneut traf sie auf die Wölfe
So heißt es auf dem Portal des Redaktionsnetzwerkes Deutschland weiter:
“(…)Wenige Minuten später sei sie wieder in die andere Richtung gefahren, in der Hoffnung, die Wölfe seien verschwunden – an dem Waldstück traf sie ihren Angaben zufolge aber erneut auf die Tiere. „Zum Glück sind Autofahrer gekommen, die sie durch lautes Hupen wohl verschreckt haben. Denn wie auf Kommando sind sie im Unterholz verschwunden.“(…)”
Zwar blieb der gruselige Vorfall ohne weitere Folgen, doch dürfte der Schock über dieses Erlebnis tief sitzen. Zumal es nicht das einzige ist, das Menschen in Deutschland auf so eine Weise schon widerfahren ist.
Ebenfalls in Niedersachsen traf 2021 eine Frau, die ihren Hund ausführte, an einem Feld auf einen Wolf. Geistesgegenwärtig hielt die Hundehalterin die Szene mit dem Handy fest und sorgte damit im Netz für Furore – zu sehen hier.
Wolfsbegegnungen auch in Sachsen
Auch in Sachsen sorgen die Wildtiere für Angst und Verunsicherung und kommen sogar Wohnsiedlungen schon bedrohlich nahe.
Auf mdr.de ist am 07. Oktober 2022 folgende Begebenheit aus nordsächsischen Landen dokumentiert:
“(…)”Ende Juni hat der Wolf unseren Hundepool zerrissen. Das war das erste Mal, wo ich ihn das erste Mal live gesehen habe”, erinnert sich Jana Schiefer. Schon damals hatte ihr das Tier Angst gemacht. In jüngster Zeit käme der Wolf öfter in die Siedlung – nicht nur nachts, sondern auch tagsüber, sagt die 36-Jährige. Das zeigten die Aufnahmen privat installierter Wildkameras. Diese würden das Tier aller zwei bis drei Wochen filmen. “Der Wolf ist neugierig”, hat die Liebschützbergerin beobachtet. Das Tier probiere ihrer Meinung nach an die Siedlung heranzukommen.
Nach dem Vorfall in der Nacht des 22. Juni hatte die Fachstelle Wolf einen Elektrozaun und Fotokameras am Haus der Familie aufgebaut. Eine Weile lang war es danach ruhig geblieben. Wegen einer Baumaßnahme der Gemeinde wurde im Herbst der Zaun abgebaut. Kurz darauf lief der Wolf wieder an der Siedlungsstraße entlang.(…)”
Natürlich bemühen sich nach solchen Vorfällen die regionalen “Wolfsmanagement”-Büros stets um Beschwichtigung und kommunizieren, dass der Wolf in der Regel für den Menschen nicht gefährlich ist. Zwar dürfte der zähnefletschende Isegrim aus Rotkäppchen & Co. tatsächlich mehr oder weniger ein Fabelwesen aus dem Märchenbuch sein, doch wer kann schon seine Hand für den Wolf ins Feuer legen?
Verhaltensregeln für Wolfsbegegnungen schaden nicht
Es kann deshalb für Naturliebhaber, Wald- und Spaziergänger nicht schaden, sich die professionellen Verhaltensregeln bei Wolfsbegegnungen durchzulesen (zu finden unter anderem hier).
Ansonsten gilt: Bloß nicht in Angststarre verfallen und die Natur meiden! Der allergrößte Teil dieser Wildtiere hält sich – ähnlich Rehen und Wildschweinen – zumeist verborgen und begegnet dem Menschen nicht.
DAS sollte man immer im Hinterkopf haben. Insofern: Don´t Panic!
Bild: pexels.com / Jonathan lajoie
Quellen: rnd.de vom 25.02.23, mdr.de vom 07.10.22