Sonntag, 7. Dezember, 2025

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3 Dinge, die für Frauen in der DDR besser waren – Gastbeitrag

Gastbeitrag von Birgit. Wenn doch bei so vielen Dingen heutzutage das Rad nicht noch mal neu erfunden werden würde! Diesbezüglich geht mir so manches auf die Nerven und die DDR, in der ich aufwuchs, spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle…Es gab nämlich durchaus Dinge, die für Frauen in der DDR besser und obendrein auch sinnvoll waren. Gerade so Sachen, über die man sich heute unsinnigerweise den Kopf zerbricht, darüber diskutiert, Änderungen herbeiführen möchte und somit schlichtweg das „Rad neu erfinden“ will.

Klar, gab`s für die Wiedervereinigung keine Generalprobe und ich bin mitnichten eine verklärte Ostalgikerin, die gar die Deutsche Demokratische Republik wiederhaben möchte, aber diese Dinge hier waren definitiv besser:

Ganz normale Frauen in der DDR-Werbung

Hungerhaken und bleiche Gesichter á la Kate Moss? Gab`s nicht unter olle Honecker! Im Fernsehen und in Zeitschriften wurden attraktive, normale Frauen gezeigt – die Kleidergröße war egal, es interessierte keinen. Niemals habe ich auch nur ansatzweise eine Diskussion erlebt, wo die Konfektionsgrößen einer abgebildeten oder im TV gezeigten Frau eine Rolle spielten. Models, die damals noch „Mannequins“ oder „Modelle“ hießen, waren attraktiv und von normaler Figur. Und das war schlichtweg besser. Abgesehen davon, dass es Essstörungen so gut wie gar nicht gab und das kam nicht von ungefähr. Punkt.

KiTa-Plätze waren verfügbar und KiTa-Ferien ein Fremdwort

Diskussionen über verfügbare Krippen- oder KiTa-Plätze gab es nicht, es konnte sich schlichtweg jeder mit Nachwuchs eines solchen Platzes sicher sein. Wenn heute Firmen von sich reden machen, weil sie – tra-ra, tra-ra – KiTa-Plätze für ihre Mitarbeiter oder gar einen eigenen Firmenkindergarten schaffen, dann darf ruhig auch mal darauf verwiesen werden, dass das vor der Wende alltäglich war. Betriebskindergärten waren bei großen Unternehmen Standard und Knappheit bei Kindergarten-Plätzen ein absolutes Fremdwort.

Zudem wäre niemand auf die Idee gekommen, eine KiTa – wie heute in vielen Regionen üblich – in den großen Ferien zu schließen. Heutzutage müssen Eltern zusehen, wie sie klarkommen, wenn die Kita in den Sommermonaten mal eben bis zu zwei Wochen schließt, sie aber arbeiten müssen und die Großeltern weit weg oder schon verstorben sind. Dafür gibt’s aber Preise für Familienfreundlichkeit, wenn eine Firma sich einen Kindergarten zulegt. Hier schüttelt der „gelernte Ossi“ mit dem Kopf – zu Recht!

Erdbeeren im Winter? Fehlanzeige! Saisonales Angebot war Trumpf 

Was schielten wir sehnsüchtig auf die leckeren Südfrüchte in so mancher „West“-Fernsehserie! Die wurden dort auch in der kalten Jahreszeit präsentiert – uns triefte der Zahn! Heute indes leben etliche Leute freiwillig mit den Jahreszeiten und essen in der Heimat geerntetes Obst und Gemüse. Nach Saison. Nennt sich dann „lifestyle-mäßig“: „Öko-Trend“. In der DDR lebten wir genau so – nur hatte dieses „Phänomen“ freilich keinen Namen. Es gab nichts anderes, als eben nur das, was die heimischen Wälder, Felder, Bäume und Plantagen hergaben. Und zusätzlich, wenn die Devisen bei den regierenden Greisen mal locker saßen, im Dezember auch Orangen. Manchmal mitten im Jahr auch Bananen.

Aber frische Erdbeeren, Pfirsiche oder Weintrauben im tiefsten Winter, so wie das heute üblich ist? Niemals! Es war einfach undenkbar!

Gegenwärtig ist es ohne Weiteres und rund um die Uhr, zu jeder Jahreszeit möglich, alle Früchte und Gemüse-Sorten dieser Welt zu bekommen. Schon 1989 präsentierte zum Beispiel das Berliner KaDeWe den staunenden Ostdeutschen das pralle, diesbezügliche Angebot.

Nun – Jahrzehnte später, dürften den meisten ehemaligen Ossis der Appetit auf derlei Kost vergangen sein. Zu viele Keim- und anderweitige Skandale machen permanent die Runde! Von der Umweltverschmutzung, wenn solche Lebensmittel tausende Kilometer via Flieger zu uns gebracht werden, ganz zu schweigen.

Lifestyle – den pflegte man auch zu DDR-Zeiten!

Immer öfter hört und liest man jetzt von Menschen, die sich mit ihren Essgewohnheiten dem saisonalen Obst- und Gemüse-Angebot heimischer Gefilde anpassen. Häufig fällt dann in diesem Zusammenhang das Wort „Lifestyle“. Siehe Instagram. Hier sind es dann wahrscheinlich die Ossis, die zuletzt (darüber) lachen…! Pflegten sie doch schon seinerzeit diesen heute so gepriesenen „Lifestyle“ – meist garniert mit dem Zusatz „Öko“ oder auch „Bio“. Wobei letzteres schon eine Frechheit, wenn nicht gar Zumutung ist, denn wenn alles – vermeintlich bessere – BIO ist, was ist dann das, das „un-BIO“ von Mutter Natur geliefert wird?

Nun ja – vielleicht erfindet ja mal jemand den Preis für das „Zweimal erfundene Rad“. Wenn den dann ein einstiger „Wessi“ oder Nachwende-Geborener bekommt, lache ich nochmal…!

Bildnachweis: Fotolia, – #6124952 –© Wildis Streng

Zur Person:

Gastautorin und frauenboulevard.de-Leserin Birgit ist Mitte 50, hat die DDR erlebt und lebt im Erzgebirge 
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