Donnerstag, 21. November, 2024

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Pubertät: Welche Aussage mich als Mutter immer wieder stresst!

Ein Gastartikel von Irena. Wer Mutter eines Pubertiers ist, kennt das: Unterhält man sich mit Freunden oder Bekannten über Probleme in der Pubertät, kommt garantiert diese eine Aussage – immer wieder! Die da lautet: “Das wird noch schlimmer!”. Wie oft ich das in den letzten zwei Jahren gehört habe, kann ich gar nicht mehr sagen. “Das wird noch schlimmer, das wird noch schlimmer, das wird noch schlimmer”. Unerbittlich kommen sie rüber, diese vier Worte. Und sie stressen ungemein!

Oft ertappe ich mich nach einem “Tanz” mit meinem pubertierenden Kind sogar selbst dabei, dass ich denke: “Und dann wird das noch schlimmer, Hilfe!”. Schlimm, schlimmer, Pubertät.

War meine Pubertät auch so schlimm? Ich denke nicht

Scheinbar scheint es in meinem Umfeld weit und breit keine Eltern zu geben, deren Kind in der Pubertät gut drauf oder “ganz normal” waren. Ohne solche Ausfälle, wie sie mein Nachwuchs derzeit an den Tag legt. Denke ich an meine eigene Jugend zurück, an die Zeit zwischen Kindheit und Erwachsenwerden, kann ich mich so gar nicht an so ein Benehmen erinnern, wie es mir aktuell durch mein Pubertier widerfährt.

Da muss ich gefühlt hundertmal darum bitten, dass der Spüler ausgeräumt wird oder bekomme auf den Hinweis, dass das Katzenklo zu reinigen ist, nur frech-genervtes Pöbeln als Antwort. Und muss obendrein noch erleben, dass das Handy, welches an manchen Tagen mit meinem Kind fast verwächst, des Nachts aus meinem Versteck, in das ich es wegen ausuferndem Medienkonsum und nicht eingehaltener Nutzungszeiten getan habe, herausgeholt wird. Derzeit erwägen mein Mann und ich sogar den Kauf eines kleinen Tresors mit Zahlencode, damit der digitale Suchtmacher auch dann nicht aufgespürt werden kann, wenn wir friedlich dem nächsten Alltagsmorgen entgegen schlafen. An dem dann das nächste Ungemach in Sachen Pubertät droht.

Mütze und Schal bei Minusgraden? Nicht mit dem Pubertier!

Nämlich das kräftezehrende Aufbegehren gegen das Tragen von Mütze und Schal bei minus 8 Grad Außentemperatur. Hier fechten wir seit vielen Wochen einen allmorgendlichen Kampf um witterungsgerechte Kleidung mit dem Kind aus. Nur um wieder und wieder zu hören, dass es keinen Schal und keine Mütze tragen will. Apropos tragen: Getragen werden müsste eigentlich auch die Zahnspange, doch die ist – sobald wir Eltern uns wegdrehen – schneller aus dem Mund genommen, als dass Pubertier-Finger übers Handy-Display gleiten. Und in der Schule wird sie dann eben auch nicht getragen – gestrenger Kieferorthopäde hin, besorgter Zahnarzt her.

Und während ich für all diese unglaublich energieraubenden Probleme eine Lösung – und natürlich wieder und wieder das Gespräch mit dem Kind – suche, ruft meine Cousine an und hat genau diesen Spruch parat, als ich ihr kurz von meinem aktuellen Alltag erzähle. “Das wird noch schlimmer!”.

Bezeichnend ist allerdings, dass kaum jemand, der das “Schlimmere” kommen sieht, konkret sagen kann, was das sein soll. Auf meine Nachfrage jedenfalls kommen sie immer alle ins Schlingern und können das drohende Ungemach mitnichten genauer beschreiben.

Ja, es kann noch schlimmer kommen – dann aber richtig dicke

Ich für meinen Teil kann dann nur von Suff-Orgien, Drogen oder Geld verzocken ausgehen, denn das wären für mich wirklich Dinge, die ich in der Kategorie des angeblich noch zu erwartenden “Schlimmeren” einordnen würde.

Und in der Tat wäre das alles was ganz Schlimmes für mich, das zu Recht das Etikett “noch schlimmer” verdient.

Aber ansonsten…?! Ganz ehrlich: Was die gegenwärtigen Pöbeleien, die Abwehr und das ewige “auf Krawall gebürstet sein” meines Pubertiers anbetrifft – das ist schon schlimm genug. Wirklich! Hätte mir jemand vorher gesagt, dass die Pubertät so derartig krass wird, ich hätte es nicht geglaubt! Deshalb gehe ich anders an die Dinge ran. Schon, um nicht verrückt zu werden.

Und zwar drehe ich den Spieß um. Mein Spruch lautet: “Es kann nur besser werden!”.

Über die Gastautorin: Irena (38) ist Mutter eines Kindes, frauenboulevard.de-Leserin und lebt im Saarland

Bild (Symbolfoto): pexels.com / Kindel Media

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