Samstag, 7. Dezember, 2024

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Wegen Streit unter Nonnen: Klarissenkloster in Bautzen geschlossen

Himmel – DAS kommt selten vor! Dass Nonnen sich in einem Kloster so derartig verstreiten, dass die Pforten für immer geschlossen werden. Doch genau das ist passiert – und zwar in der Senfstadt Bautzen. Medienberichten zufolge gab es lange schon eine Auseinandersetzung innerhalb der weiblichen Klostergemeinschaft. Sogar der Vatikan mischte sich am Ende ein und hat die Entscheidung getroffen, das Kloster aufzulösen. Die einst abgeschiedene Gemeinschaft von Nonnen, die in tiefer Hingabe zu Gott lebten, ist somit zerbrochen. Doch wie kam es dazu und was sind die Hintergründe?

Ein Kloster im Zwist: Streit über Armutsgelübde

Seit rund 100 Jahren lebten die Klarissinnen in Bautzen (im Bild das Klarissenkloster) nach den Grundsätzen des Heiligen Franz und der Heiligen Klara von Assisi. Sie hatten ein Armutsgelübde abgelegt und führten ein Leben in schlichter Abgeschiedenheit. Doch in den letzten Jahren entbrannte ein heftiger Streit über die Auslegung dieses Gelübdes. Einige Nonnen lebten strikt nach den Regeln und besaßen kein Geld, während andere eine eher lockerere Interpretation bevorzugten. Der daraus resultierende Konflikt eskalierte derart, dass nicht einmal ein Jurist vermitteln konnte. Die grundlegenden Meinungsverschiedenheiten über die jeweilige Lebensweise blieben und verhärteten sich sogar. Einige Nonnen hätten sich mehr Freizeit und sogar Ferien gewünscht, was in der strengen klösterlichen Gemeinschaft auf heftigen Widerstand stieß. Diese Spannungen führten schließlich dazu, dass die Gemeinschaft zerbrauch.

Das letzte Kapitel: Vatikan greift ein

Die Situation verschlimmerte sich so sehr, dass der Vatikan letztendlich die Entscheidung traf, das Kloster zu schließen. Vom “Aufeinanderschlagen starker Persönlichkeiten mit Führungserfahrung” war die Rede. Die Frage, wie arm (oder eher “nicht arm”?) die Ordensschwestern sein müssen, zerstörte die Einheit der Gemeinschaft.

Zuletzt lebten nur noch vier Nonnen in dem Konvent. Eine Novizin gab ihre Probezeit auf, um eine Ausbildung zur Schneiderin in Dresden zu beginnen. Das Kloster, das selbst zu DDR-Zeiten Bestand hatte, überstand diese Situation nicht.

Die Zukunft des Klosters: Ungewisse Perspektiven

Nach dem Abschiedsgottesdienst bleibt unklar, was nun aus dem Gemäuer in Bautzen wird. Drei der verbliebenen Nonnen ziehen in ein anderes Kloster nach Bayern, während eine andere nach Frankreich übersiedelt. Die Zukunft des Gebäudes und auch des Geländes ist aktuell unklar. Die Ära des Klarissenklosters in der sächsischen Senfstadt, das über ein Jahrhundert lang ein Ort des Gebets und der Besinnung war, endet nun durch Streit und Zerrissenheit. Es bleibt abzuwarten, was die Zukunft für diesen geschichtsträchtigen Ort bereithält.

Bildnachweis: picture alliance / ZB | Arno Burgi

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