“Ich kann froh sein, wenn ich aus dem Schlafanzug raus bin, wenn Ralf um fünf von der Arbeit kommt”. Unvergessen dieser Satz, den die Autorin dieses Artikels vor Jahren von einer Nachbarin, die ein “Schrei-Baby” hatte, hörte. Für besagte Mama dürfte zu dieser Zeit allein der Gedanke an Nagellack, Make-up und Wimperntusche Lichtjahre weit weg gewesen sein. Für viele frischgebackene Mütter hat sich das bis heute nicht geändert. Ist erst einmal das (erste) Baby auf der Welt, setzten viele Mamas ganz bewusst auf den Naturlook und empfinden das “sich Zurechtmachen” manchmal sogar als Last.
Viele Mütter verzichten auf große Schmink-Aktionen
Kein Wunder: Bestimmt das kleine Kind den Alltag, dann ist es oftmals schwierig, 30 Minuten für ein gelungenes Make-up zu investieren. Auch den Nagellack lassen viele Frauen mit Nachwuchs weg, das Abgeblättere zwei Tage später nervt sowieso und die Zeit zum nacharbeiten ist schlichtweg nicht da.
Dass der Verzicht auf Make-up & Co. allerdings nicht bedeutet, dass man (FRAU) sich gehen lässt, versteht sich. Zumal ein geschminktes Gesicht nicht DAS Kriterium für ein gepflegtes Äußeres ist. Und auch nie war.
Im Internet tauschen sich Mütter aktuell darüber aus, wie viel Zeit man mit einem kleinen Kind noch in das eigene Äußere investiert. Die Antworten fallen interessant aus und gehen als Ganzes in Richtung: “Gepflegt, aber lässig”.
Gepflegter Natur-Look ist angesagt
Die Fragestellerin, Userin “Mamavon2kleinen”, wirft den Hut in die Runde und fragt andere Userinnen, welche Beauty-Rituale sie als Mama noch haben (Rechtschreibung und Satzzeichen im Original):
“(…)Haare färbe ich mir selbst Nägel hab ich weg gemacht und trage einfach kurz und Natur Klamotten kaufe ich mir schon regelmäßig neu(…)”
Die Reaktionen darauf sind ähnlich, denn letztlich dürfte sich der Alltag der diskutierenden Neu-Mamas kaum unterscheiden. So gibt Userin “missmummy” wie folgt einen Einblick in ihre Pflege-Routine:
“(…)Bei mir ist es nicht anders wie bei dir, aber mich stört es auch nicht. Mag es sogar so.
– Haare färbe ich mir wenn ich Lust habe. (das kann mal alle 6-8 Wochen sein oder alle 12 Wochen) – Gelnägel hab ich auch schon lang nicht mehr – schminken ist mir auch nichts hat meine Haut nicht vertrage. (gibt nur eine leicht getönte Hautpflege)(…)”
“DeniseSh” sagt folgendes über ihr Mama-Leben:
“(…)Zeit und Geld investiere ich in meine Optik leider nicht mehr, da ich wie du — im Alltag weder Lust noch Muße zu habe. Ich bin vor meinen Kindern einmal die Woche ins Solarium sowie “regelmäßig” alle 3. Wochen ins Kosmetikstudio/Nagelstudio. Sport habe ich auch gerne gemacht. Ich bin abends auch in eine Bar/Restaurant/Kino und alles sowas gegangen. Mittlerweile bin ich froh, wenn ich die Motivation dazu finde, vor dem Urlaub meine Haare /Augenbrauen zu färben sowie ins Nagelstudio zu gehen.(…)”
Userin “Nanuna” schreibt:
“(…)Bin jetzt schon öfter ungeschminkt und eher bequem unterwegs, aber so an und für sich, nehm ich mir trotzdem gerne die Zeit mich hübsch herzurichten.(…)”
Dass als Mutter manchmal mehr Wellness als Beauty gefragt ist, zeigt das Posting von “Punkt21”.
Wellness statt Beauty – für viele Mütter ist das nachhaltiger
Sie schreibt:
“(…Ansonsten investiere ich Zeit in meine Entspannung, schöne Bäder, Sauna, Liegen und mal nichts machen(…)”
Dass Selbstfürsorge groß geschrieben werden sollte, thematisiert auch “Jollina”, die von ihrer Zeit, als die Kinder klein waren, berichtet:
“(…)Ich bin jeweils ca 3 Monate nach der Geburt wieder 2 mal die Woche ins Gym gegangen, einmal im Monat Sonntags zur Sauna mit einer Freundin.
Auch ausgiebig mit Freundinnen Kaffee trinken, ins Kino gehen etc ohne auf die Uhr zu gucken gehörte dazu, auch ca einmal im Monat.(…)”
Auftanken könnte also im turbulenten Familie-Kind(er)-Alltag tatsächlich nachhaltiger sein, als das große Schmink-Ritual am Morgen. Wobei natürlich auch hier wieder differenziert werden muss, da “auftanken” für jede etwas anderes bedeuten kann.
Entspannend ist, was entspannt
Gepflegt und geschminkt ein Wohlgefühl und somit Entspanntheit erleben, kann durchaus denselben Effekt haben wie ein wohltuender Saunagang. Im Endeffekt gilt: Entspannend ist, was entspannt. Letztlich braucht man seine Energie ja auch für alles Notwendige neben der Familie…
Interessant ist ein solcher Einblick in die Routinen von Frauen allemal. Und wie so oft kann man konstatieren: Es ist doch fast überall dasselbe!
Quelle: urbia.de vom 10. November 2024
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