Dienstag, 25. November, 2025

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Still & mit emotionaler Kraft: Dieser Film ist ein Netflix-Highlight im Herbst

Für die zweite Liebe ist es nie zu spät – dem kann wohl jeder aus vollem Herzen zustimmen. Sei es, weil man selbst in der Familie neue Beziehungen im reifen Alter erlebt, eine Oma oder Opa hat, die/der in späten Jahren noch einmal einen neuen Partner fand oder man selbst schon im Herbst des Lebens angekommen und mit einer zweiten Liebe glücklich ist.

Die zweite Liebe im Herbst des Lebens ist lange kein Tabu mehr

Liebe im Alter ist allgegenwärtig und längst kein Tabuthema mehr. Eher ist das Thema Einsamkeit ein vernachlässigtes, denn über das Alleinsein von Menschen wird eher weniger geredet. Der Film „Für die zweite Liebe ist es nie zu spät“, der auf Netflix gestreamt werden kann, verbindet beide Themen: Die Liebe und die Einsamkeit. Ein perfekter Streifen für ungemütliche Herbsttage, für den man sich am besten auf dem Sofa einkuschelt. In dem Film geht es zunächst um die verlorene Liebe, die Carol Petersen (gespielt von Blythe Danner) extrem zu schaffen macht.

Die Witwe im Seniorenalter ist einsam und vermisst ihren verstorbenen Mann. Ihr treuer Begleiter ist ihr Hund, mit dem sich tagtäglich dieselben Rituale ergeben. Als der Vierbeiner jedoch eingeschläfert werden muss, brechen für die zwar noch fitte, aber sehr einsame Frau harte Zeiten an. Ihre Tage verlaufen gleichförmig im selben Takt, ohne Höhen und Tiefen und bestehen aus Routinen. Golf, Bridge, Gartenarbeit. In diesem eher grauen Alltags-Einerlei begegnet Carol Bill (Sam Elliot), der zunächst wie ein Macho alter Schule daherkommt.

Der Zuschauer freut sich mit den beiden

Mit seiner tiefen Stimme, seinem Charisma und der ruhigen Präsenz verkörpert er eine Form von Männlichkeit, die gleichzeitig stark und verletzlich ist. Zwischen den beiden entsteht eine Chemie, die mehr auf Blicken als auf großen Gesten beruht. Zart, still und zerbrechlich keimt eine Romanze, die durch ihre Einfachheit berührt.

Als Zuschauer gönnt man Carol das sich anbahnende Glück von Herzen und ist gespannt, wie sich wohl die zarte Bekanntschaft der beiden reiferen Semester zu einer kraftvollen Liebe entwickeln wird.

Genau an dem Punkt ergibt sich in dem Streifen ein überraschender Twist, der aber –  kein Spoiler! – hier nicht verraten werden soll. Fakt ist, dass dieses einfühlsame Werk die aktuelle Jahreszeit poetisch widerspiegelt. Die sanften Farben des Herbstes, das gedämpfte Licht, der Herbst-Blues, der viele ereilt, das Thema Loslassen, das für etliche Menschen gerade in der dunkleren Jahreszeit präsent ist, wenn man sich an liebe Angehörige erinnert, die gegangen sind, an Lebensabschnitte, die im Nachgang nur einen Wimpernschlag zu existieren schienen, und, und, und…Die vorwinterliche Saison lässt solche Emotionen bekanntlich jedes Jahr aufs Neue aufflammen.

Mit „Für die zweite Liebe ist es nie zu spät“ lädt der Film mit seiner unerwarteten Wendung dazu ein, innezuhalten und nachzuspüren, was im Leben wirklich zählt. Es ist ein Streifen, der tröstet, ohne kitschig zu werden. Er schenkt Hoffnung, dass Liebe und Nähe nicht an ein bestimmtes Alter gebunden sind. Und er erinnert daran, dass jeder Tag – egal in welcher Lebensphase – eine Gelegenheit sein kann, Neues zu wagen und jede Stunde mit voller Intensität gelebt werden sollte.

Ein Filmabend mit Herz und Tiefe

Wer also nach einem Film sucht, der Herz und Seele berührt, sollte sich diese zarte Geschichte auf Netflix nicht entgehen lassen. Eine kuschelige Decke, eine Tasse Tee oder ein Glas Rotwein sind ideale Begleiter für diese Kintopp-Auszeit, deren Kernbotschaft so stark wie wahr ist: Für die zweite Liebe ist es wirklich nie zu spät!

Mehr zu dem Streifen hier.

Bild (Symbolbild): picture alliance / Bildagentur-online/Blend Images | Blend Images/WHL

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