Samstag, 27. Juli, 2024

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Herzlos! Hund wird todkrank – Tierversicherung kündigt Police

Über den Sinn oder Unsinn von Tierversicherungen gibt es immer wieder Diskussionen. Die einen halten sie für völlig überflüssig, wieder andere schwören darauf. Wie übel einem mitgespielt werden kann, wenn man von der Tierversicherung hängen gelassen wird, musste jetzt eine Hundebesitzerin erfahren, der man die Versicherung für ihr Fellknäuel kurzerhand kündigte.

Der Fall erzeugt Misstrauen gegenüber einer Tierversicherung

Über den Fall, der viel Wasser auf die Mühlen derer geben wird, die sowieso schon misstrauisch gegenüber solcher Versicherungen sind, wurde unter anderem auf focus.de folgendermaßen berichtet:

“(…)Stephanie Rubbeling ist fassungslos: Ihr Yorkshire Terrier Dwain ist todkrank und hat wohl nur noch Monate zu leben. Trotzdem kündigt ihr plötzlich die Hundeversicherung. Das Problem: Die Versicherung darf das, weil es im Vertrag steht – und macht es, „weil sie es kann“. Im März 2023 bekommt Yorkshire Terrier Dwain die Diagnose Lungenfibrose. „Seine Lebenserwartung ist nicht mehr hoch. Die Ärzte sprechen von Monaten“, sagt Besitzerin Stephanie Rubbeling. Als ihr nun ein Schreiben der Deutschen Familienversicherung (DFV), bei der sie ihren Hund versichert hat, ins Haus flattert, ist die 44-Jährige sprachlos.(…)”

Wer jetzt eventuell davon ausgeht, dass die Tierliebhaberin den monatlichen Beitrag für ihre tierisches Familienmitglied nicht bezahlt hat, der irrt.

Monatsbeitrag wurde regelmäßig gezahlt

Denn weiter heißt es über die Besitzerin des kranken Hundes und das Gebaren der Tierversicherung:

“(…)Obwohl sie den Monatsbeitrag von 49,90 Euro seit drei Jahren pünktlich bezahlt, kündigt die Versicherung den Vertrag zum 15. August. Ja, ihr Hund müsse seit März regelmäßig Medikamente nehmen und zum Tierarzt, sagt die Hundebesitzerin. „So entstanden bisher Kosten von circa 2050 Euro.“(…)”

Warum die Versicherung eine solche Herzlos-Aktion, die auch im Web hohe Wellen schlägt, fährt, ist nicht ganz klar. Eine Anfrage der BILD-Zeitung beantwortet das Unternehmen wie folgt:

“(…)Die DFV, Werbeslogan „Tierisch guter Schutz für tierisch beste Freunde“, antwortet auf eine Anfrage von “Bild” so: „Tatsächlich sehen unsere Versicherungsbedingungen die Möglichkeit vor, dass die Deutsche Familienversicherung den besagten Vertrag kündigen kann. Das Unternehmen macht in dem hier vorliegendem Fall von diesem Recht Gebrauch und kündigt den Vertrag mit Beginn des 15.08.2023 bedingungskonform. Seit diesem Zeitpunkt besteht kein Versicherungsschutz mehr.(…)”

Nachvollziehbar ist das alles eher nicht und somit wirft diese Aktion ein Schlaglicht auf die Komplexität der Beziehung zwischen Versicherungsunternehmen und ihren Kunden. Während Versicherungen zweifellos auf klare Geschäftsbedingungen angewiesen sind, um ihre Dienstleistungen anzubieten, stellt sich die Frage nach moralischer Verantwortung und Solidarität.

Wo bleibt die Empathie?

In Zeiten, in denen tierische Begleiter einen immer höheren Stellenwert im Leben ihrer Besitzer einnehmen und parallel von den Lebenshaltungskosten bis zu Ausgaben in der Freizeit alles teurer wird, scheint die Lücke zwischen Vertragsklauseln und Empathie immer größer zu werden.

Der Fall ist deshalb zweifellos eine Anregung zum Nachdenken über ethische Aspekte von Versicherungsverträgen und den Wert von Mitgefühl in der heutigen Gesellschaft.

Nicht zuletzt, lässt er die Frage im Raum, ob Tierbesitzer nicht besser fahren, wenn sie monatlich einen bestimmten Betrag für ihr Tier zurücklegen und eben keine Tierversicherung abschließen. Das angesparte Geld könnte dann im Fall des Falles für Tierarztrechnungen eingesetzt werden. Eine Überlegung ist es definitv wert!

Quelle: focus.de vom 22. August 2023

Bild (Symbolbild): pixabay.com

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