Weizenkeimen wurde für lange Zeit Unrecht getan. Sie galten lediglich als Abfallprodukt der Mehlproduktion, sind tatsächlich aber sehr gesund und eine tolle Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung. Was genau hat es mit den kleinen Keimen auf sich?
Was sind Weizenkeime?
Weizenkeime sind ein Bestandteil von Weizenkörnern. Sie sind an der Spitze des reifen Korns zu finden und besonders nährstoffreich. Bei der Herstellung von Mehl werden die Keime ausgesiebt, denn sie enthalten Fettsäuren, durch welche das Mehr ranzig werden könnte. Auch wenn sie für die Mehlproduktion nicht geeignet sind, sollten sie jedoch keinesfalls weggeworfen werden. Sie können pur verzehrt, oder zu Öl oder Kapseln weiterverarbeitet werden. Als Nahrungsergänzung sind Weizenkeime sehr zu empfehlen.
Was macht Weizenkeime so gesund?
Weizenkeime sind winzig klein, enthalten aber ungesättigte Fettsäuren und pflanzliches Eiweiß, sowie jede Menge wertvolle Mikronährstoffe, die allesamt wichtig für den menschlichen Organismus sind. Dazu zählen unter anderem verschiedene B-Vitamine, Vitamin E, Calcium, Kalium, Phosphor, Magnesium, Eisen und Zink. Die Weizenkeime Inhaltsstoffe haben aber noch mehr zu bieten:
Das ebenfalls enthaltene Spermidin rückt immer mehr in das wissenschaftliche Interesse, denn dieser Stoff kann zelluläre Reinigungsprozesse, die Autophagie, fördern. Dies soll sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken und möglicherweise sogar im Kampf gegen Infektionen helfen. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Spermidin den Alterungsprozess verlangsamen könnte und altersbedingt nachlassende Hirnfunktionen verzögert.
Zwar werden weitere Forschungen benötigt, um die Effekte von Spermidin näher zu untersuchen, doch es erscheint sehr vielversprechend. Schädlich ist es keinesfalls. Der Stoff wird sowohl vom menschlichen Organismus produziert als auch in weiteren Nahrungsmitteln, wie beispielsweise in sKäse, Pilzen und Grapefruits gefunden. Weizenkeime enthalten besonders viel Spermidin.
Wie verwende ich Weizenkeime?
Da Weizenkeime so nährstoff- und kalorienreich sind, reichen bereits kleine Mengen aus, um ihre Wirkung zu entfalten. Etwa 2-3 Esslöffel pro Tag sind genug. Beachtet werden sollte, dass die Keime nicht erhitzt werden dürfen. Dies zerstört ihre wertvollen Inhaltstoffe. Sie eignen sich somit nicht zum Kochen und Backen, können aber süße und herzhafte Speisen verfeinern. Viele empfinden ihren Geschmack als nussig, sodass die Weizenkeime gut ins Müsli, den Joghurt, Smoothies und Salate passen. Interessant sind Weizenkeime auch als Topping für Gerichte aus dem Wok oder Suppen. Mit etwas Kreativität findet man leicht viele verschiedene Einsatzgebiete für die kleinen Nährstoffbomben.
Sind Weizenkeime für jeden geeignet?
Grundsätzlich kann jeder Mensch Weizenkeime bedenkenlos verzehren. Die einzige Ausnahme bilden Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit. Bei Zöliakie sollte auf den Verzehr unbedingt verzichtet werden, da die Keime, ebenso wie Weizenmehl das Klebereiweiß Gluten enthalten. Bereits kleine Mengen können sich bei einer Unverträglichkeit negativ auf die Gesundheit auswirken. Betroffene können als Alternative zum Beispiel Chia-, Leinen- oder Hanfsamen ausprobieren, die ebenfalls als Superfood gelten.
Wo erhalte ich Weizenkeime?
Weizenkeime gibt es in Reformhäusern, Drogerien und vielen Supermärkten. Außerdem sind sie auf Grund ihrer Inhaltstoffe oft Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln, die beispielsweise bei spezialisierten Onlineshops erworben werden können. Da Weizenkeime ein regionales Produkt darstellen, sind sie übrigens umwelt- und klimafreundlich, unter der Voraussetzung, dass auf lange Transportwege verzichtet wird.
Bild: stock.adobe.com / Trendsetter images