Mittwoch, 27. November, 2024

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„Die Bibliothek in der Schule kannte ich auswendig“

Hunde, Bücher, das Gestalten, die Blogosphäre und die Fotografie – diese Dinge spielen eine große Rolle im Leben von Noëmi.

Die 24jährige Schweizerin, die sich selbst als „lesesüchtig“ beschreibt, ist vielseitig aufgestellt und hat – aus ihrer Leseleidenschaft heraus – ihren eigenen Verlag gegründet. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit Produkten für Hunde und plant dafür eine große Veranstaltung im Herbst. Die größte Rolle aber dürfte derzeit der Nachwuchs im Leben von Noëmi spielen, denn die quirlige Unternehmerin ist im vorigen Jahr Mama geworden.

Wie sie ihre verschiedenen Berufszweige sowie das familiäre Leben zusammenbringt, erzählt sie uns im Interview, in dem sie einen ausführlichen Einblick in ihr vielseitiges Schaffen gibt.

FB: Noëmi, Du bist extrem vielseitig aufgestellt – beschäftigst Dich mich Fotografieren, Hunden und Büchern – unter anderem. Erzähle doch bitte selbst etwas über Deine vielen Leidenschaften!

Oh, wo soll ich da anfangen? Gelesen habe ich schon immer gern, die Bibliothek in der Schule kannte ich auswendig. Was ich im Leben machen wollte, wusste ich lange nicht. Die Berufsberaterin hat mich dann als Mediengestalterin gesehen – zu meinem großen Glück. Die Fotografie hatte ich schon davor für mich entdeckt, doch dass das einmal Teil meines Berufes sein würde, hätte ich nie gedacht.

Das Lesen durfte ich dann als Buchbloggerin vertiefen, vor etwa fünf Jahren. Dass im letzten Jahr aus dem Schreiben und Bücher-Gestalten sogar ein Verlag entstand, das hätte ich niemals erwartet. Der Hund kam dann eher zufällig in mein Leben: Liebe auf den ersten Blick halt.

Weil ich mich dann mit der artgerechten Ernährung auseinandergesetzt habe und mein Kleiner ein echtes Fotomodell ist, kam dieser Zweig in mein Leben. Ich habe viele Events besucht und irgendwann meine eigenen Produkte entwickelt.

FB: Eine große Leidenschaft hegst Du seit Deiner Kindheit für Bücher. Neben dem Bloggen hast Du mit dem Scriptorium-Magazin nun ein professionelles Projekt rund um das Buch gestartet. Was hat es damit auf sich?

Ich habe lange einfach gebloggt. Bücher bewertet, Autoren interviewt und vieles mehr. Nun wollte ich auf eine eigene Domain umziehen und alles professionalisieren. Genau wie mein Blog bin auch ich älter geworden. Scriptorium ist immer noch ein wenig Blog, aber eben auch ein wenig Magazin. Hier möchte ich noch mehr Rezensionen posten, noch mehr informieren und somit auch Interviews, Buchtrailern und Pressemeldungen einen Platz geben.

FB: Du liebst auch Hunde über alles und bist auch in dieser Richtung beruflich unterwegs – mit einem Shop und der Veranstaltung „Hundeherbst“, die im September 2018 in Koblenz stattfindet. Was machst Du in dieser Schiene konkret?

Ich habe irgendwann, nachdem unser eigener Welpe in unser Leben gestolpert ist, damit angefangen, auch Hunde zu fotografieren. Zufällig bin ich dann dazu gekommen, auf Events mit einem Stand vertreten zu sein, an dem Hundehalter ihre Vierbeiner fotografieren lassen konnten und zugleich die Fotos als Geschenke kaufen konnten. Das hat sich als enorm beliebt herausgestellt, sodass ich immer öfters gebucht wurde. Inzwischen habe ich sogar einen kleinen Online-Shop und werde bald selbst einen nicht gerade kleinen Event organisieren.

FB: Was ist Dein Hauptbusiness?

Das ist meine Selbständigkeit als Mediengestalterin inklusive Fotografie. Ich habe nach der Ausbildung damit begonnen, mir ein kleines Fotostudio aufzubauen und nachdem ich meine letzte Festanstellung gekündigt hatte, stand auch nichts mehr im Weg, die Dienstleistungen meines Lehrberufes auf selbständiger Basis anzubieten. Als Fotografin habe ich mich in Richtung Familien bewegt, Schwangerschaft, Kinder und Hunde sind meine Hauptbereiche, wobei ich auch einige Hochzeiten pro Jahr fotografiere.

FB: Wie gelangst Du jeweils an Deine Zielgruppe?

Das ist meist via Internet. Da ich selbst aus dem Marketing-Bereich komme, macht es mir Spaß, meine Zielgruppe zu analysieren und die Wirkung einzelner Werbemaßnahmen zu beobachten. Das heißt aber nicht, dass Erfolg sich alleine darüber definieren lässt.

Ich nutze Facebook, Instagram, Google+, Webseiten und auch ganz klassisch Plakate und Werbeflyer, wenn ich das Gefühl habe, dies könnte nützlich sein. Meine Zielgruppen sind ja unterschiedlich (Leser, Autoren, Hundefreunde, Familien) und dennoch auf erstaunliche Weise immer wieder miteinander verflochten.

FB: Du bist seit vorigem Jahr Mama – wie bekommst Du die Familie und den Job unter einen Hut gebracht?

Mit sehr langen Tagen und viel Flexibilität. Mein Mann ist ebenfalls selbständig, einen Teil unserer Arbeit teilen wir sogar oder können wir untereinander abtauschen. So ist mein Kleiner immer betreut. Grundsätzlich beginne ich sehr früh mit der Arbeit und mache sehr spät Feierabend, um dazwischen alles erledigt zu bekommen.

Wenn mein Baby Aufmerksamkeit oder sonst etwas braucht – dann bekommt er das immer sofort. So brauche ich einfach länger für meine Arbeit – meistens arbeite ich an sechs Tagen die Woche.

FB: Wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag bei Dir aus?

Ich stehe um 6 auf, um unseren Tageshund in Empfang zu nehmen. Davon haben wir insgesamt drei, aber einer ca. 1x die Woche, einer 2x und einer ca. 2-3 Tage im Monat. Danach lege ich mich noch einmal hin, bis mein Baby erwacht.

Dann wird gewickelt und gefüttert und er schläft dann nochmals eine Runde. Dies nutze ich, um bereits mit der Arbeit loszulegen. Ich bin kein Frühstück-Fan, aber Kakao muss sein. Mein Mann kommt zwischen acht und neun von seiner Arbeit, auf die er um 5 geht. Ich erledige Mails, arbeite an Gestaltungsaufträgen und widme mich eine fixe Zeit jeden Tag dem Administrativen Teil und dem Marketing für mein Business. Ich arbeite mit Wochen-to-Do-Lists, die meist ziemlich voll sind und die ich zu 90% schaffen möchte. Ich arbeite manchmal an kleineren Easy-Sachen von anderen Tagen, wenn das Baby gerade nicht so happy ist.

Währenddessen wechseln mein Mann uns ab mit der Betreuung, wobei er öfters noch auswärts arbeitet. Nachmittags und abends sind meine Shootings dran, die ich am nächsten Tag nachbearbeite. Ich mache alles selbst: Offerten, Rechnungen, Buchhaltung und eben die Arbeit.

Dabei gibt es in meiner Woche aber fixe Zeiten für Hundespaziergänge und Baby-Yoga, so dass auch die Familie nicht zu kurz kommt. Auch meinen Teil des Haushalts erledige ich mit Listen – wer ein Baby hat weiß, wie schnell etwas vergessen geht. Ich mache eine richtige Mittagspause von einer Stunde und bin zwischen sechs und sieben mit der Arbeit fertig.

Dann ist Zeit für ein Bad mit dem Baby, nochmals einen Hundespaziergang, ein leckeres Abendessen und vielleicht ein Film oder ein Buch.

FB: An welchen Projekten arbeitest Du aktuell, welche Pläne und Projekte gibt es?   

Das ist schon fast wieder zu viel, um es alles aufzuzählen. Im Fokus steht dieses Jahr bis September das Thema Hund mit unserem eigenen Event. Dazu wollen wir natürlich auch das Sortiment ausbauen, dass wir den Leuten tolle Artikel präsentieren können und sie ihre Fotos in noch vielfältigerer Weise verewigt mitnehmen können. Schön wäre es, auch den Online-Handel auszubauen, damit sich dort noch mehr tut, da ich total gerne von daheim aus arbeite und somit auch Zeit mit meinem Baby verbringen kann. Zudem habe ich den Sommer über diverse Events, zu denen ich gebucht bin – auf jedes bereite ich mich sorgfältig vor!

Bildnachweis: c4ruso.ch

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