Alles wird derzeit teurer! Aber nicht in moderaten Trippelschritten, sondern mit voller Wucht. In allen Bereichen walzen sich Kostenexplosionen durch den Alltag, die historisch sind.
Aktuell trifft es die Menschen hierzulande beim Sprit, beim Heizen, beim Strom und bei den Lebensmitteln. Sparen ist für die meisten Leute gar nicht mehr drin, im Gegenteil: Der Großteil der Deutschen muss den Gürtel enger schnallen. In so einer Situation können wenige Hundert Euro das familiäre Finanzkonstrukt bereits zum Einstürzen bringen.
Schwindelerregende Gebühren fürs Parken – wenn der Job zur Kostenfalle wird!
Genau das befürchten wohl Pflegerinnen in Berlin, deren Arbeitsplatz die Charité ist. Vor den Toren des berühmten Krankenhaus-Komplexes parkten sie bislang kostenlos, wenn sie Schicht haben, doch das ändert sich gerade. Statt den eigenen Wagen kostenlos zu parken, sollen sie nun Hunderte Euro monatlich für Parkgebühren berappen.
Ein Zustand, der für viele Pflegerinnen – zu Recht! – derart untragbar ist, dass sie wohl kündigen werden.
Das Hauptstadt-Portal bz-berlin.de berichtet über den Fall in einem Artikel vom 20. August 2022 folgendermaßen:
“(…)Jeden Tag parkt Krankenschwester Claudia Kluge (50) an der Sylter Straße und beginnt ihre Schicht auf der Intensivstation des Virchow-Klinikums. Bis jetzt …Denn zukünftig werden die Parkplätze hier bewirtschaftet, die Parkscheinautomaten stehen bereits. Charité-Mitarbeitern wurde eine Befreiung zugesprochen, doch jetzt lehnt das Bezirksamt ihre Anträge ab. Die Gebühren können viele Pflegekräfte nicht stemmen. Das Parken in der Zone 77 soll zwei Euro pro Stunde kosten. Pro Woche sind das 60 Euro, bei einer Fünf-Tage-Woche stolze 240 Euro im Monat!(…)”
Momentan dürften wohl die wenigsten Normalverdiener so eine stolze Summe mit links stemmen können!
Durchsetzung der Parkgebühren wäre verheerend
Zumal – das ist ja bekannt – das Pflegepersonal auch nicht allzu üppig verdient.
Weiter heißt es in dem Beitrag:
“(…)Das Unverständnis der Pflegekräfte ist groß. Einige von ihnen haben bereits Zwischenzeugnisse eingefordert. „Die Leute werden ohne Ende kündigen“, sind sich Kluge und ihre Kollegen sicher.(…)”
Da ein kollektiver Weggang der Pflegerinnen den derzeitigen Pflegenotstand weiter verschärfen würde, ist nun der Senat in Berlin gefragt. Doch hier ist nur Schweigen im Walde…
Zitat:
“(…)Die Verkehrssenatsverwaltung hat sich auf B.Z.-Nachfrage nicht geäußert.(…)”
Bleibt zu hoffen, dass die Berliner Politiker die Brisanz der Lage erkennen und mit sofortiger Wirkung das einzig Richtige tun: Für die betroffenen Pflegerinnen eine Ausnahmegenehmigung in Sachen Parkgebühren erlassen.
Den engagierten Schwestern ist hier aus vollem Herzen ein schneller Erfolg zu wünschen!
Quelle: bz-berlin.de vom 20. August 2022
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